"Phaenomenale" im Bann der Verschwörungen
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"Phaenomenale" im Bann der Verschwörungen
Es gibt schlechtere Zeitpunkte für ein Festival zum Thema "Geheimnis": Edward Snowden hat die Überwachungsmethoden von Geheimdiensten offengelegt, seitdem jagt ein Skandal den nächsten. Im Mittelpunkt: Geheimdienste, ihre Opfer und Abhörmethoden. In Berlin tagt seit Monaten der NSA-Untersuchungsausschuss, erst kürzlich wurde gegen deutsche Blogger wegen Landesverrats ermittelt. Sie hätten Staatsgeheimnisse veröffentlicht, so der Vorwurf. Die Bundesanwaltschaft hat das Verfahren inzwischen eingestellt, trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack, was die Ermittlungen betrifft. Einer der Angeklagten, Markus Beckedahl, Chefredakteur des Blogs "netzpolitik.org" hat am Donnerstag das Wolfsburger Wissenschafts- und Kunstfestival "Phaenomenale" eröffnet. Als Auftakt für ein Festival, das sich zehn Tage lang dem Thema "Geheimnis" widmet, hielt er eine Rede über das Spannungsfeld von Geheimnissen und Datenschutz.
Workshops für den digitalen Schutz
Mehr als 40 Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Wolfsburg beinhaltet das Festival. Die Besucher können sich Vorträge und Konzerte anhören, Ausstellungen anschauen oder an Workshops teilnehmen. Da wäre zum Beispiel der Workshop "Digitale Selbstverteidigung", wo es darum geht, wie man sich vor Überwachung und Spionage schützen kann. Oder der Workshop "Eine Million Freunde", bei dem junge Besucher lernen, soziale Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp zu nutzen, ohne gleich alles über sich preiszugeben.
Faszination "Verschwörungstheorien"
Genau wie Markus Beckedahl von netzpolitik.org war auch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben im Visier von Geheimdienstlern. Der 1798 geborene Dichter der "Unpolitischen Lieder" stand unter ständiger Beobachtung der geheimen Staatspolizei. Die detaillierten Berichte der Spitzel stellt das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum aus und lädt zu einer Führung zum Thema ein. Auch beim Kunstverein im Schloss Wolfsburg geht es unter anderem um Überwachung, Abhörskandale und Datenklau. Er präsentiert zudem in der Ausstellung "Operation Mindfuck" künstlerische Positionen zur Faszination von Verschwörungstheorien. So zeigt der Künstler Piet Wessing 28 aneinandergereihte Drucke zum Attentat auf John F. Kennedy - jenem amerikanischen Präsidenten, von dem mehr als 70 Prozent der US-Bürger glauben, dass er Opfer einer Verschwörung war. Dass Geheimnisse oftmals nicht sonderlich geschützt sind, zeigt der Berliner Künstler Aram Bartholl mit seiner Arbeit. Er präsentiert acht Hardcover-Bände, jeweils 800 Seiten stark. Dort aufgeführt sind die 4,7 Millionen Passwörter des sozialen Netzwerks "LinkedIn.com". Im Sommer 2012 wurde es gehackt und verlor die Daten aller Nutzer. Einige Zeit später erschienen die Passwörter auf einer geleakten Liste im Internet.
Erstmals zwei Preise
Auch das musikalische Programm der "Phaenomenale" ist geheimnisvoll. Einer Band, die in ihrem Namen die Worte "Phantom" und "Geist" trägt, kann man unterstellen, dass sie rätselhaft erscheinen möchte. Phantom/Ghost ist das musikalische Highlight der Phaenomenale - hinter der Band stecken Tocotronic-Chef Dirk von Lowtzow und Thies Mynther, der mit der Band Superpunk prominent wurde. Die Phaenomenale wird veranstaltet von Kunstverein Wolfsburg, dem "phæno" und der Stadt Wolfsburg. Erstmals werden zwei Preise vergeben: Mit dem "Human Interface Award" soll die Idee und Umsetzung einer Installation honoriert werden, die dem Betrachter die Interaktion über eine Schnittstelle ermöglicht. Den "Social Media Art Award" vergibt das Festival bereits zum zweiten Mal. Ausgezeichnet wird ein künstlerisches Werk, das auf Aktivitäten in digitalen sozialen Netzwerken basiert oder diese Formen der Kommunikation und Bedeutungsproduktion reflektiert und kommentiert.
"Phaenomenale" im Bann der Verschwörungen
Rätsel und Verschwörungen haben schon immer die Menschen fasziniert. Das Wolfsburger Kunstfestival "Phaenomenale" beschäftigt sich mit Geheimnissen und ihren Hintergründen.
Datum:
17.09.2015, 16:00 Uhr
Ende:
27.09.2015
Ort:
Wolfsburg
Kartenverkauf:
Programm, Veranstaltungsorte und Preise auf http://www.phaenomenale.com/15/home
Besonderheit:
Eröffnung der "Phanomenale" am 17. 9. 2015 um 19 Uhr im Schloss Wolfsburg
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Workshops für den digitalen Schutz
Mehr als 40 Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Wolfsburg beinhaltet das Festival. Die Besucher können sich Vorträge und Konzerte anhören, Ausstellungen anschauen oder an Workshops teilnehmen. Da wäre zum Beispiel der Workshop "Digitale Selbstverteidigung", wo es darum geht, wie man sich vor Überwachung und Spionage schützen kann. Oder der Workshop "Eine Million Freunde", bei dem junge Besucher lernen, soziale Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp zu nutzen, ohne gleich alles über sich preiszugeben.
Faszination "Verschwörungstheorien"
Genau wie Markus Beckedahl von netzpolitik.org war auch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben im Visier von Geheimdienstlern. Der 1798 geborene Dichter der "Unpolitischen Lieder" stand unter ständiger Beobachtung der geheimen Staatspolizei. Die detaillierten Berichte der Spitzel stellt das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum aus und lädt zu einer Führung zum Thema ein. Auch beim Kunstverein im Schloss Wolfsburg geht es unter anderem um Überwachung, Abhörskandale und Datenklau. Er präsentiert zudem in der Ausstellung "Operation Mindfuck" künstlerische Positionen zur Faszination von Verschwörungstheorien. So zeigt der Künstler Piet Wessing 28 aneinandergereihte Drucke zum Attentat auf John F. Kennedy - jenem amerikanischen Präsidenten, von dem mehr als 70 Prozent der US-Bürger glauben, dass er Opfer einer Verschwörung war. Dass Geheimnisse oftmals nicht sonderlich geschützt sind, zeigt der Berliner Künstler Aram Bartholl mit seiner Arbeit. Er präsentiert acht Hardcover-Bände, jeweils 800 Seiten stark. Dort aufgeführt sind die 4,7 Millionen Passwörter des sozialen Netzwerks "LinkedIn.com". Im Sommer 2012 wurde es gehackt und verlor die Daten aller Nutzer. Einige Zeit später erschienen die Passwörter auf einer geleakten Liste im Internet.
Erstmals zwei Preise
Auch das musikalische Programm der "Phaenomenale" ist geheimnisvoll. Einer Band, die in ihrem Namen die Worte "Phantom" und "Geist" trägt, kann man unterstellen, dass sie rätselhaft erscheinen möchte. Phantom/Ghost ist das musikalische Highlight der Phaenomenale - hinter der Band stecken Tocotronic-Chef Dirk von Lowtzow und Thies Mynther, der mit der Band Superpunk prominent wurde. Die Phaenomenale wird veranstaltet von Kunstverein Wolfsburg, dem "phæno" und der Stadt Wolfsburg. Erstmals werden zwei Preise vergeben: Mit dem "Human Interface Award" soll die Idee und Umsetzung einer Installation honoriert werden, die dem Betrachter die Interaktion über eine Schnittstelle ermöglicht. Den "Social Media Art Award" vergibt das Festival bereits zum zweiten Mal. Ausgezeichnet wird ein künstlerisches Werk, das auf Aktivitäten in digitalen sozialen Netzwerken basiert oder diese Formen der Kommunikation und Bedeutungsproduktion reflektiert und kommentiert.
"Phaenomenale" im Bann der Verschwörungen
Rätsel und Verschwörungen haben schon immer die Menschen fasziniert. Das Wolfsburger Kunstfestival "Phaenomenale" beschäftigt sich mit Geheimnissen und ihren Hintergründen.
Datum:
17.09.2015, 16:00 Uhr
Ende:
27.09.2015
Ort:
Wolfsburg
Kartenverkauf:
Programm, Veranstaltungsorte und Preise auf http://www.phaenomenale.com/15/home
Besonderheit:
Eröffnung der "Phanomenale" am 17. 9. 2015 um 19 Uhr im Schloss Wolfsburg
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