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Die Propagandakompanie (PK) oder Propagandatruppe

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Die Propagandakompanie (PK) oder Propagandatruppe  Empty Die Propagandakompanie (PK) oder Propagandatruppe

Beitrag  checker Mo Nov 23, 2015 6:43 am

Die Propagandakompanie (PK) oder Propagandatruppe war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Truppengattung der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS, die der Abteilung, später Amtsgruppe für Wehrmachtpropaganda (WPr) im Oberkommando der Wehrmacht unterstellt war. Ihr Auftrag bestand in der propagandistischen Beeinflussung der deutschen Bevölkerung und der Soldaten sowie auch der Gegner des Nationalsozialismus.

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Ausstellung von PK-Bildern im Rahmen einer Ausstellung vom Reichsausschuss der Bildberichter im Reichsverband der Deutschen Presse (März 1940)

Geschichte der Propagandakompanie

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Joseph Goebbels am 28. Januar 1941 im Gespräch mit Chefs der Propaganda-Kompanien der drei Wehrmachtteile; ganz rechts (im Profil) Hasso von Wedel

Anfang 1938 unterzeichneten der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) Wilhelm Keitel und Propagandaminister Joseph Goebbels ein „Abkommen über die Durchführung der Propaganda im Kriege“, in dem es zwar hieß, dass das Propagandaministerium (RMVP) lediglich für den regelmäßigen Nachschub an geeignetem Material zu sorgen habe und die Kriegspropaganda zur Beeinflussung der feindlichen Armee einzig und allein vom OKW und deren Propagandaeinheiten durchzuführen seien. Doch gleichzeitig wurde die führende Rolle des RMVP auch in Kriegszeiten gemäß den Anweisungen des „Führers“ betont und dessen Zuständigkeit für die Produktion des Propagandamaterials.[1] Es wurden fünf Propagandakompanien gebildet. Die Propagandatruppen waren zunächst den Nachrichtentruppen unterstellt, wurden jedoch am 14. Oktober 1942 eine eigene Truppengattung mit der Waffenfarbe lichtgrau. Sie unterstanden in fachlicher Hinsicht der Amtsgruppe für Wehrmachtpropaganda (WPr) im Oberkommando der Wehrmacht unter Hasso von Wedel.
Abteilung bzw. Amtsgruppe für Wehrmachtpropaganda

Die im April 1939 als „Abteilung für Wehrmachtpropaganda“ zunächst formal Admiral Wilhelm Canaris und dessen Amtsgruppe Auslandsabwehr und Nachrichten des OKW unterstellt, erhielt ihre Weisungen ab Sommer 1939 direkt von Generaloberst Alfred Jodl, dem Chef des Wehrmachtführungsamtes. Sie erlangte unter ihrem Chef Hasso von Wedel eine immer größere Eigenständigkeit und wurde Ende 1942 zur „Amtsgruppe für Wehrmachtpropaganda“ aufgewertet.[2] Diese war in zunächst vier Gruppen (WPr I-IV) unterteilt. Zum Aufgabengebiet der Gruppe WPr I gehörten Fragen der Propagandaführung und –organisation, die WPr II war für die Inlandspropaganda zuständig, die WPr III vertrat anfangs die Propagandabelange der Marine, fand aber ihre Hauptaufgabe nach Kriegsbeginn in der Verantwortung für die militärische Zensur. Die immer weiter expandierende WPr IV war die Schaltstelle für die Auslandspropaganda der Wehrmacht. Diese von Oberstleutnant Albrecht Blau geleitete Gruppe IV bearbeitete ab Anfang 1940 auch fremdsprachige Zeitschriften, brachte Propagandamaterial im für das Ausland operierenden Rundfunk unter und hatte „Meldungen und Dementis für die Auslandspropaganda zu liefern“.[3] Im Januar 1940 kamen noch die Gruppen WPr V für Heerespropaganda und WPr VI für die Luftwaffenpropaganda hinzu. Insbesondere die WPr V unter dem Oberstleutnant und Experten für Militärpsychologie und psychologische Kriegsführung, Oberstleutnant Kurt Hesse, versuchte auf Betreiben des Oberbefehlshabers des Heeres Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch eine eigenständige Propaganda zu betreiben, die sie zunehmend in Gegensatz zu Propagandaminister Joseph Goebbels brachte.[4]
Ausbau der Propagandatruppen

Ende 1942 waren die Propagandatruppen auf 15.000 Personen, also etwa Divisionssträrke angewachsen. Die WPr umfasste nun 21 Armee-PK, acht Luftwaffen-PK, drei Marine-Propagandaabteilungen, eine unabhängige Marine-PK, acht Propagandabteilungen in den besetzten Gebieten, ein SS-Propaganda-Bataillon und die Propaganda-Einsatz-Abteilung – eine Sondereinheit für die psychologische Kriegsführung.[5] Insgesamt produzierten die Kriegsberichter etwa 80.000 Wortbeiträge und über 2 Mio. Einzelfotos. Das Material der Propagandatruppen wurde insbesondere für die Erstellung der gleichgeschalteten Deutschen Wochenschau verwendet. Auch bei der Gestaltung und Durchführung der vier Weihnachtsringsendungen des Großdeutschen Rundfunks wirkten die Propaganda-Kompanien mit.[6]

Organisation, Aufgaben und Vorgehensweise der PK

Organisation, Aufgaben und Vorgehensweisen der Propagandakompanien werden in den gemeinsam von der Abteilung Landesverteidigung des OKW und der Abteilung Reichsverteidigung des RMVP vereinbarten Durchführungsbestimmungen, die der Historiker Daniel Uziel als bis 1943 gültiges „grundlegendes Feldhandbuch der PK“ charakterisiert, wie folgt beschrieben:

Die PK untersteht dem Armeeoberkommando (AOK).
Es ist die Hauptaufgabe der PK, das Zusammenwirken zwischen Propaganda- und Waffenkrieg in den Operationsgebieten sicherzustellen. Sie sammelt für das RMVP Kriegsberichte und führt einen Propagandafeldzug gegen den Feind.
Der Kompaniechef untersteht dem Stellvertreter des AOK und arbeitet eng mit der militärischen Abwehr zusammen
Die PK erfüllt ihre Aufgaben entsprechend den Anweisungen des RMVP und im Rahmen der Möglichkeiten des AOK
Der Gefechts- und Verpflegungstross übermittelt das Propagandamaterial an die Nachhut. Der Zensurbeauftragte prüft das Material vom militärischen Standpunkt aus.[7]

In der militärischen Praxis verlagerten sich die Aktivitäten der Propagandakompanien nach den Rückschlägen der Wehrmacht im Winter 1941/1942 weg von der Kriegsberichterstattung hin zur sogenannten Aktiv- oder Kampfpropaganda, die das Ziel hatte, die feindlichen Soldaten zu demoralisieren und in ihrer Leistungskraft zu schwächen.[8] Doch auch die sogenannte „Kriegsberichterstattung“ hatte mit ihren Fotos und Berichten schon 1940 die Aufgabe, einen Gegensatz zwischen „rassisch überlegenen“ Deutschen und ihren Feinden darzustellen. So erhielten zum Beispiel Anfang 1940 PK-Reporter den Auftrag, Kriegsgefangene aus Frankreichs Kolonien so zu präsentieren, dass die Degeneration der französischen Armee ins Auge springen sollte. Im Juli 1941 sollten PK-Filmberichter sowjetische Kriegsgefangene als klischeehafte Fratzen darstellen: „Sie wurden als vertierte Kriminelle präsentiert, die sich in einem Vernichtungssturm Europas bemächtigen wollten.“[9]

Im Fokus der PK-Berichte standen auch rechtfertigende Darstellungen über Judenghettos. Zahlreiche Berichte über das Warschauer Ghetto versuchten die Zuschauer zu überzeugen, „dass die Juden nur ein gerechtes Schicksal ereilte“.[10] Typisch für die PK-Berichterstattung ist eine „Bildreportage“ des PK-Fotografen Artur Grimm aus dem besetzten Warschau 1939, die am 5. Dezember 1939 in der Berliner Illustrirten Zeitung gedruckt wurde. Sie zeigt mit gestellten Szenen, wie in einer Razzia festgenommene Juden, die als Bewohner des Ghettos in Gräbern von polnischen Soldaten „in leichenschänderischer Weise Waffen vergraben“ hätten.[11] Das Amt für Wehrmachtpropaganda des OKW empfahl der in Tunesien arbeitenden Propagandakompanie 1942, antijüdische Pogrome und Geschäftsplünderungen anzetteln zu lassen, wozu es dann nicht mehr kam.[12]
Textbeispiele eines Propagandafotografen

Zu den Standardwerken über Kriegsfotografie im Nationalsozialismus gehört Eric Borcherts[13] reich mit Farbfotografien ausgestatteter querformatiger Bildband „Entscheidende Stunden. Mit der Kamera am Feind“ von 1941. Das Thema der damals noch seltenen Farbfotografie gab dem Schlusskapitel den Titel: „Mit der Farbkamera am Feind“. Auf das Ende des Westfeldzuges im April 1940 zurückblickend notierte Borchert:

„Und wenn ich nun, unter dem Himmel Südfrankreichs, zurückdenke, dann fühle ich noch einmal diese erregenden Stunden, diese Stunden der Entscheidung, die ich miterleben durfte. Die Kamera hielt sie fest. Ich war nicht mehr als ein Werkzeug, das sie halten durfte; sie dokumentierte, sie schrieb das auf, was der Führer befohlen hatte.“

Für Borchert war nicht nur die von seinem „Führer“ geführte Kamera das, wohinter der Fotograf als reines Werkzeug zurücktrat, der Fotograf streifte in Hitlers Kriegsführung seinen Beruf als Journalist ab und wurde Teil der Truppe, er kämpfte mit:

„Die Kamera ist eine Waffe geworden, ein Instrument des Kampfes in der Hand von Soldaten. Denn sie ist überall dabei, wo es um Deutschland und um seinen Kampf geht. Und der Reporter, der einst über das Land reiste und über die Meere, ist nichts weiter als ein Soldat, der sie halten darf.“

Borchert empfand den Ausgang des Ersten Weltkriegs als Schmach – wie Hitler, der

„gegen Lüge und Verleumdung eine Waffe [schuf] – die Wahrheit! Die Propagandakompanien der Wehrmacht sollen sie künden. Sie führen den Krieg mit ihren Waffen, mit der Schreibmaschine, der Foto- und Filmkamera und dem Mikrofon.“[14]

Angehörige der Propagandatruppen

Unter den Angehörigen der Propagandatruppen (meist Kriegsberichter) finden sich auch einige bekannte Mediengestalten Nachkriegsdeutschlands:

Kurt Blauhorn, später Redakteur des Spiegel
Jochen Brennecke
Georg Brütting
Lothar-Günther Buchheim, (Das Boot)
Gert Buchheit
Harald Busch
C. W. Ceram alias Kurt W. Marek (Journalist, Lektor und Autor)
Max Ehlert (1904–1979), später Fotograf beim Spiegel
Paul Coelestin Ettighoffer, (1896–1975) alias Frank Löhr von Wachendorf, deutscher Schriftsteller
Joachim Fernau, Schriftsteller
Artur Grimm, Fotograf
Horst Grund, (Kameramann und Fotograf)
Johannes Hähle, (Fotograf)
Rudolf Hagelstange, (Schriftsteller)
Jürgen Hahn-Butry
Gerhard Heller, Buchzensor in Paris, später Verleger des Stahlberg Verlags
Walter Henkels, Journalist
Karl Holzamer, später Intendant des ZDF
Hanns Hubmann (Alias: Heinrich Benedikt), Fotograf für "The Stars and Stripes", bei "Quick" (Mitbegründer)
Hans-Otto Holzner, (1906–1986), deutscher Verleger
Hugo Jaeger vormals Assistent bei Heinrich Hoffmann
Ernst von Khuon, Schriftsteller
Walther Kiaulehn, Journalist
Lambert Lensing
Hans Liska, (Zeichner)
Heinz Maegerlein
Johannes Matthiesen, später Redakteur und Chef vom Dienst beim Spiegel
Erich Murawski, 1939 bis 1944 Referatsleiter in der Amtsgruppe für Wehrmachtpropaganda und ab 1955 Leiter des Bundesarchiv-Militärarchiv
Henri Nannen, später Herausgeber des Stern
Hilmar Pabel, Journalist und Fotograf, u.a. für Quick und bei Stern
Clemens Graf Podewils
Rudolf Poertner
Herbert Reinecker, Schriftsteller, Drehbuchautor
Jürgen Roland, Regisseur (Stahlnetz)
Ernst Rowohlt, (Verleger Rowohlt Verlag)
Horst Scharfenberg, Journalist und Fernsehkoch
Gustav Schenk, Buchautor
Manfred Schmidt (Comiczeichner: Nick Knatterton)
Percy Ernst Schramm, Historiker, Angehöriger der Amtsgruppe Wehrmachtpropaganda
Wilhelm Ritter von Schramm
Joachim Schwatlo-Gesterding später Befehlshaber des Kommandos Territoriale Verteidigung
Paul Sethe, Journalist
Karl-Georg von Stackelberg, (Gründer von Emnid)
Walter Steigner
Werner Stephan
Alfred Tritschler, Fotograf, Fotoagentur "Wolff & Tritschler"
Thaddäus Troll (Alias von Hans Wilhelm Bayer), Schriftsteller und Schwäbischer Mundartdichter
Rudolf Vogel, später CDU-Bundestagsabgeordneter und Diplomat
Irnfried von Wechmar, Chef der Propagandaabteilung des Heeres
Hans Weidemann
Erich Welter
Hugo Wellems
Benno Wundshammer, Reporter bei Quick, Chefredakteur "Revue"
Peter von Zahn, Medienjournalist
Kurt Zentner, Herausgeber, insbes. von vielen Bildbänden mit hohen Aufl., z. B. Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkrieges mit Material der PK
Erich Zühlsdorf, Bildreporter beim Ullstein-Verlag und ADN-Zentralbild

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