Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
    Suchen
     
     

    Ergebnisse in:
     


    Rechercher Fortgeschrittene Suche

    Neueste Themen
    » ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
    Die Dekarnation Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

    » Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
    Die Dekarnation Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

    » Akne Filme Dr. Pimple Pooper
    Die Dekarnation Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

    » R.I.P. Manni
    Die Dekarnation Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

    » R.i.P. Manfred Wüstefeld
    Die Dekarnation Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

    » R.I.P. Holger
    Die Dekarnation Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

    » R.I.P Rudolf HAASE
    Die Dekarnation Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

    » PAROOKAVILLE 2023 | Finch
    Die Dekarnation Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

    » Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
    Die Dekarnation Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

    Navigation
     Portal
     Index
     Mitglieder
     Profil
     FAQ
     Suchen
    Partner
    free forum
    April 2024
    MoDiMiDoFrSaSo
    1234567
    891011121314
    15161718192021
    22232425262728
    2930     

    Kalender Kalender


    Die Dekarnation

    Nach unten

    Die Dekarnation Empty Die Dekarnation

    Beitrag  checker Fr Nov 27, 2015 9:18 am

    Die Dekarnation (lateinisch „Entfleischung“) oder Exkarnation („Ausfleischung“) bezeichnet in der Archäologie und der Ethnologie (Völkerkunde) alle Vorgänge, durch die ein menschlicher Leichnam oder ein Tierkadaver von allen Weichteilen befreit wird, so dass nur die Knochen und bei Tieren auch das Geweih oder die Hörner übrig bleiben. Verschiedene Techniken der Dekarnation wurden und werden als Teil von Bestattungsritualen angewendet; das reicht vom Auslösen mit Messern, Verwesenlassen und Wiederausgraben bis hin zum Aussetzen als Fraß für Vögel.

    Die Dekarnation 180px-BombayTempleOfSilenceEngraving
    „Turm des Schweigens“ (Dachma) im indischen Mumbai

    Frühe Beispiele

    Diese Bestattungstechniken wurden vor allem während der Zeit der Jäger und Sammler ausgeübt, fand sich aber auch in der Jungsteinzeit. Die Dekarnation mit einer Zweitbestattung der Knochen war bei den Bandkeramikern üblich, wie neueste Ausgrabungen im deutschen Herxheim zeigen, wo mindestens 1350 Skelette aus mehreren hundert Kilometern Umkreis zusammengetragen und zusammen bestattet wurden. Da die ritualisierte Zweitbestattung am zentralen Heiligtum wohl in größeren zeitlichen Abständen erfolgte, überließ man die Dekarnation früher verstorbener Toter dem natürlichen Verwesungsprozess, die zeitnah zum Beerdigungstreffen Verstorbenen wurden entsprechend entfleischt.

    Die südamerikanischen Moche ließen ihre Toten zunächst an der Erdoberfläche verwesen oder durch die von ihnen verehrten Fliegen auflösen, ehe die übrigbleibenden Gebeine mit Grabbeigaben in der Erde bestattet wurden. Die Indios glaubten, dass nur so die Seelen aus den Körpern befreit werden.[1]

    Sehr früh wurden auch Tierschädel in Höhlen aufgestellt, vermutlich als Heiligtümer. So wurden beispielsweise in der Ausgrabungsstätte Çatalhöyük in der heutigen Türkei Stierschädel in großer Zahl in Kulträume integriert (Bukranion: Nachbildung eines Rinderschädels als Schmuckmotiv). Im Lehm der Gebäude wurden sowohl die ausgelösten Knochen der eigenen Toten, nach der Dekarnation durch Vögel (Geier), als auch Tierknochen eingebaut.
    Aktuelles Vorkommen

    Dekarnation findet sich bei noch heute oder bis vor kurzem steinzeitlich lebenden Völkern in Papua-Neuguinea. Bei einigen wenigen Stämmen wurde das Fleisch der toten Menschen auch verzehrt (siehe auch Kannibalismus). Bekannt wurden vor allem das Volk der Fore, weil bei ihnen und einigen Nachbarstämmen durch dieses Verhalten die durch Prionen hervorgerufene Krankheit Kuru verbreitet war.

    Üblich war die Verfütterung von Leichen an Vögel auch bei den Mongolen und ist sie teilweise noch heute bei den Parsen sowie den Tibetern (siehe auch Himmelsbestattung). Als Anhänger des Zoroastrismus setzen die Parsen die Leichname von Verstorbenen in runden Türmen aus, die Dachma oder „Türme des Schweigens“ genannt werden. Die in Tibet teilweise noch übliche Dekarnation und Verfütterung an Vögel wird ansatzweise in Martin Scorseses Spielfilm Kundun gezeigt (1997), in dem das Bestattungsritual beim Vater des 14. Dalai Lamas angewandt wird.

    Siehe auch

    Luftbestattung

    Quelle - Literatur & Einzrlnachweise
    checker
    checker
    Moderator
    Moderator

    Anzahl der Beiträge : 49390
    Anmeldedatum : 03.04.11
    Ort : Braunschweig

    Nach oben Nach unten

    Nach oben

    - Ähnliche Themen

     
    Befugnisse in diesem Forum
    Sie können in diesem Forum nicht antworten