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Die Goodyear

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Beitrag  checker Do Jan 07, 2016 2:49 am

Goodyear ist neben Zeppelin ein traditionsreiches Unternehmen im Luftschiffbau. Der Betrieb kann dabei auf eine ununterbrochene Geschichte der Luftschifffertigung, unter anderem in Zusammenarbeit mit Zeppelin, zurückblicken und hatte im Prallluftschiffbau eine ähnliche Bedeutung wie Zeppelin im Starrluftschiffbau. Nach eigenen Angaben fertigte die Firma von 1917 bis 1995 mehr als 347 Luftschiffe, 239 davon auf der Wingfoot-Lake-Luftschiffbasis.

Die Goodyear GR_SWGYStand
Goodyear-Blimp 1972

Anfänge

Goodyear baute den ersten Ballon 1912. Im folgenden Jahr begann Goodyears lange Geschichte in Ballonbau und -fahrt. 1916 kauft Goodyear etwas Land südöstlich von Akron, um es als Produktionsstätte und Flugfeld zu nutzen. Der Luftschiffbau begann 1917, als die US-Marine 16 Prallluftschiffe des Typs B bestellte. Neun davon baute Goodyear, fünf Goodrich und zwei wurden von Connecticut Aircraft gebaut.

Ein berühmter Angestellter zu Beginn der 1920er Jahre war der US-amerikanische Luftschiffpionier Thomas Scott Baldwin.

Als Urahn aller modernen Prallluftschiffe gilt der Blimp „Pilgrim“, der 1925 gebaut wurde. Er hatte ein Volumen von 1560 m³ und einen Sternmotor mit Schubpropeller im Gondelheck. Die Gondel war direkt am Rumpf angebracht. Mit „Pilgrim“ wurden 4765 Fahrten durchgeführt, dann wurde er in das Smithsonian-Museum überstellt. Bis 1941 hatte Goodyear eine Flotte von elf zivilen Prallluftschiffen aufgebaut. Sie wiesen Hüllenvolumen von bis zu 5200 m³ auf und konnten sechs bis zehn Passagiere befördern.

Im Jahr 1924 wurde das Gemeinschaftsunternehmen Goodyear-Zeppelin Corporation gegründet, an der die deutsche Luftschiffbau Zeppelin GmbH zu einem Drittel beteiligt war. Bei Gründung der Gesellschaft wurden alle Luftschiffpatente der Firma Zeppelin an das neu gegründete Joint Venture übertragen.[1]

Zwischen 1925 und 1941 beförderten diese Schiffe bei 151.800 Fahrten in 93.000 Fahrtstunden auf einer Strecke von 6,75 Millionen Kilometern unfallfrei 405.500 Passagiere. Sie dienten auch der Flugausbildung, Materialtests oder der Erarbeitung von Abläufen des Flugbetriebes. Die Luftschiffe besuchten viele Städte und verfügten bereits über sich bewegende Leuchtwerbung am Rumpf. Sie überwachten den Verkehr, halfen Fischern und wurden bei Waldbränden und Überschwemmungen eingesetzt.

1928 erhielt die Good Year Zeppelin Co. den Auftrag für den Bau von zwei Großluftschiffen, der USS Akron und USS Macon im Wert von acht Millionen Dollar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg fertigte Goodyear weiter Militärluftschiffe für die US-Marine.

Goodyear baute unter anderem das weltgrößte Prallluftschiff ZPG-3W. Ein Luftschiff dieses Typs, von dem insgesamt vier gebaut wurden, war das letzte militärische Luftschiff, das Goodyear am 4. April 1960 nach Lakehurst auslieferte.

Danach wurden nur noch zivile Luftschiffe gebaut, die als „Goodyear-Blimps“ bekannt geworden sind. Kein anderes Luftschiff ist so eng mit der Bezeichnung „Blimp“ verbunden. Diese kleinen Werbeluftschiffe waren Gast in diversen Filmen und sind häufig bei Großveranstaltungen zu sehen, wo sie auch die Funktion von Relaisstationen und Kameraplattform für Rundfunkübertragungen innehaben. Goodyear betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu acht Luftschiffe gleichzeitig.

Mitte der 1940er Jahre protegierte das Unternehmen ein Transkontinental-Luftschiffprojekt. Neben einer Luxusversion für 112 und einer regulären Version für 288 Passagiere wurde auch eine Version als Transportluftschiff angedacht, welche innerhalb des Luftschiffdecks bis zu 90 Tonnen Fracht transportieren sollte.[2] Im Jahr 1947 wirkte gar Hugo Eckener als Berater sieben Monate für dieses Projekt mit. Die Idee kam durch ein Mangel an staatlicher Förderung jedoch über die Konzeptionsphase nie hinaus.[3]

Im Mai 1959 machte das Unternehmen erneut von sich reden, indem eine Studie eines mit Atomkraft betriebenen Prallluftschiffs vorgestellt wurde, welches eine hohe Reichweite aufweisen sollte und vornehmlich für Überwachungszwecke hätte eingesetzt werden können. Eine zweistöckige Luftschiffgondel wäre am Bug befestigt worden, der Atomreaktor hingegen in der Mitte des Schiffs. Die Studie wurde jedoch nicht weiter verfolgt und das Luftschiff daher nicht realisiert.[4]

Die „Goodyear Aerospace Corporation“ wurde 1987 an Loral (Loral Defence Systems Inc.) und Anfang der 1990er-Jahre inklusive der Typenzertifikate für die GZ-20- und GZ-22-Luftschiffe an Lockheed Martin verkauft. Die vorhandenen Goodyear-Luftschiffe werden von der Goodyear Tire & Rubber Company weiter gewartet und von Zeit zu Zeit aufgearbeitet. Es werden jedoch keine neuen Schiffe mehr gebaut.

Anfang 2011 gab Zeppelin bekannt, dass drei Zeppelin NT von Goodyear geordert wurden, die die Werbeluftschiffflotte von Goodyear wieder verstärken sollen.
Luftschiffflotte

2005 waren in Nordamerika drei Goodyear-Blimps vom Typ GZ20 stationiert.

„Stars and Stripes“, getauft am 18. Juni 1998, (N1A) Typ GZ-20A stationiert in Pompano Beach, Florida ersetzte damals ein gleichnamiges und technisch fast identisches Schiff mit der Bezeichnung N3A. Die „Stars & Stripes“ verunglückte am 16. Juni 2005 um 18:42 Uhr (Eastern daylight time) in Coral Springs/Florida in einem schweren Gewitter. Nachdem das Wetter für die Landung zu schlecht war und das Gewitter den Zielflugplatz Pompano Beach Airpark erreicht hatte, auf dem das Schiff um 15:30 Uhr auch gestartet war, wollte der Pilot dem Unwetter ausweichen. Dies gelang jedoch nicht. Das Schiff geriet in dem schweren Gewitter außer Kontrolle und musste in einem Gewerbegebiet notlanden. Dabei unterbrach es auch einige Stromleitungen, was zu einem Stromausfall für rund 1400 Einwohner führte. Die beiden Insassen wurde nicht verletzt, das Luftschiff jedoch beschädigt. Nach der Notlandung wurde sofort das Helium aus der Hülle abgelassen.
„Spirit of America“ (Typ GZ-20A) wurde am 5. September 2002 in Akron, Ohio getauft. Taufpatin war Letitia Driscoll, Mutter des NYPD-Officer Stephen Driscoll, der beim Einsturz des World Trade Center am 11. September 2001 umkam. Das Schiff wird von Carson (Kalifornien) aus zwischen Long Beach und Downtown Los Angeles eingesetzt.
„Spirit of Goodyear“ (Typ GZ-20A-N3A), wurde am 15. März 2000 von Amerikas erster Astronautin Sally Ride getauft. Sie ist auf der Goodyear’s Wingfoot Lake Airship Facility in Suffield Township, Ohio stationiert.


Die Goodyear Spirit_of_Europe2
Spirit of Europe II

Weiterhin setzte Goodyear drei Luftschiffe vom Typ ABC A-60+ ein, die von der American Blimp Corporation gebaut wurden und von The Lightship Group betrieben werden. (Stand 2001)

„Spirit of Europe 1“ (N2017A, No03) in Europa
„Spirit of Europe 2“ (N12ZP, No12) in Europa
„Spirit of the Americas“ (N604LG, No14) in Südamerika

Goodyear bietet kommerziell keine Rundfahrten an. Mitfahrgelegenheiten werden in der Regel an Werbekunden sowie Presse und Medien vergeben, die dann über deren Besetzung entscheiden.
Ältere Goodyear-Blimps

Luftschiffe, die zivil genutzt wurden (teilweise auch an das Militär abgegeben oder zurückerhalten; unvollständig)

Pony Blimp 1920–1923. Länge: 95 Fuß, Antrieb durch einen Ford-Modell-„T“-Motor. Motor, Pilot und bis zu zwei Passagiere waren in einer offenen, unter der Hülle aufgehängten, Gondel untergebracht.
„Pilgrim“ gebaut 1925, das erste heliumgefüllte Luftschiff mit Goodyear-Schriftzug
„Puritan“ 1928.
„Resolute“ 1929, ab 1942 mit der US-Marine-Bezeichnung L-4
„Enterprise“ Trainingluftschiff zur Zeit des Zweiten Weltkriegs bei der US-Marine, L-Klasse: L-5
„Defender“ 1929, ab 1942 mit der US-Marine-Bezeichnung G-1
„Reliance“ Trainingluftschiff zur Zeit des Zweiten Weltkriegs bei der US-Marine, L-Klasse: L-5
„Rainbow“ Trainingluftschiff zur Zeit des Zweiten Weltkriegs bei der US-Marine, L-Klasse: L-7
„Ranger“ Trainingluftschiff zur Zeit des Zweiten Weltkriegs bei der US-Marine, L-Klasse: L-8
„Neponset“
„Vigilant“
„Mayflower“, getauft: 22. Mai 1929 von Frau Arnstein, Frau von Dr. Karl Arnstein nach einer Yacht aus dem Americas Cup. Am 4. November 1930 nahmen die Goodyear-Blimps Pilgrim, Neponset, Vigilant, Mayflower, Defender und Puritan an einer Luftschiffparade teil.
„Mayflower“ (neues Schiff von 1963, Bild 1973 mit Kennung N1A, typ GZ-19A)
„America“ etwa 1970er-Jahre
„Columbia“ 1968–1992 (N4A), stationiert in Kalifornien
„Eagle“ 1992–2002, stationiert in Kalifornien
„Stars & Stripes“ (N3A), wurde 1998 von der neuen „Stars & Stripes“ (N1A) ersetzt
„Spirit of Akron“ (N4A), Typ GZ-22, Erstflug 1987, letztes von Goodyear gebautes Luftschiff, am 22. Oktober 1999 irreparabel beschädigt und dann durch die „Spirit of Goodyear“ ersetzt.

Technische Daten
GZ-20A

Die Goodyear 1024px-Goodyear-Luftschiff_Bodenansicht
Goodyear-Luftschiff von unten

GZ steht für „Goodyear Zeppelin“. Der GZ-20-Typ basiert auf dem K-Typ, der bereits im Zweiten Weltkrieg für die US-Marine gebaut wurde.

Länge: 58,52 m (192 ft)
Breite: 15,24 m (50 ft)
Höhe: 17,98 m (59.5 ft)
Volumen: 5740 Kubikmeter (202.700 cft)
Maximale Startmasse 5824 kg (12.840 pounds)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h (50 mph)
Reisegeschwindigkeit 48 km/h (30 mph)
Motoren: 2 × 155 kW (210 PS) luftgekühlte Kolbenmotoren mit Einspritzung
Propeller: Zweiblattpropeller, nicht verstellbar, Durchmesser: 1,98 m
Passagiere: 6 + Pilot
Flughöhe 300–1000 m (3000 m Gipfelhöhe)
Kabine: Aluminium-Schweißkonstruktion mit einer Länge von: 6,93 m und fest installiertem Fahrwerk
Leiterwerk: Polyestergewebe auf Aluminium- und Stahlgerippe in „+“ Konfiguration
Hülle: zweilagig, Neopren-impägniertes Polyestergewebe
Leuchtwerbetafel: über 165.000 LEDs mit mehr als 256 Farben

GZ-22

Die „Spirit of Akron“ (N4A) war das einzige Luftschiff vom Typ GZ-22. der Erstflug fand 1987 statt. Sie wurde am 22. Oktober 1999 beschädigt, als das Schiff nach Traggasverlust in einer Baumgruppe landete. Danach wurde sie durch die „Spirit of Goodyear“ ersetzt. Bis heute (Stand 2007) ist es das einzige mit Gasturbinentriebwerken (Turboprop) ausgestattete Luftschiff.

Länge: 62,64 m (205,5 ft)
Breite: 14,33 m (47 ft)
Höhe: 18,35 m (60,2 ft)
Hüllenvolumen 7018 m³ (247.800 cft)
Maximale Startmasse 6804 kg (15.000 pounds)
Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h (65 mph)
Reisegeschwindigkeit 48–64 km/h (30–40 mph)
Motoren: 2 × 309 kW (420 PS), Allison 250-B17C, Turboprop
Propeller: ummantelte Dreiblatt-Zugpropeller, Durchmesser: 1,78 m, schwenkbar um +75°/-30°
Passagiere: 8 + 2 Pilotensitze
Flughöhe: 300–1000 m (3000 m Gipfelhöhe)
Kabine: Stahlrahmen mit Aramid-Sandwich-Faserbundkunststoffverkleidung, Länge: 10,6 m (34.75 ft) mit Einziehfahrwerk
Leitwerk: Polyesterfolie auf Aluminiumgerippe mit PU-Beschichtung in „X“-Konfiguration
Hülle: zweilagiges neoprenimpägniertes Polyestergewebe
Leuchtwerbetafel: 8064 Lampen

Unfälle

Ein schwerer Unfall ereignete sich am Abend des 12. Juni 2011, bei dem das Goodyear-Prallluftschiff „Spirit of Safety I“ vom Typ ABC A-60+ vollständig zerstört wurde und der Pilot ums Leben kam [5].

Das Luftschiff mit der Zulassung G-TLEL wurde vom britischen Unternehmen The Lightship Group betrieben und für Werbezwecke und Rundflüge gewerblich genutzt. Am Unglückstag startete es gegen 18:08 vom Flugplatz Reichelsheim zu einem Rundflug über dem Gelände des Hessentags im nahegelegenen Bad Homburg. An Bord waren neben dem 52-jährigen australischen Piloten 3 Journalisten, die Luftaufnahmen machen wollten. Beim Versuch der Landung gegen 20:15 kam es zu einer harten Bodenberührung, bei der das Fahrwerk brach und die Kraftstoffanlage beschädigt wurde. Benzin trat aus und entzündete sich. Die drei Passagiere konnten das brennende Luftschiff noch rechtzeitig verlassen. Dem Piloten gelang dies jedoch nicht mehr, da das Luftschiff wegen des nun erheblich verminderten Gewichts rasch wieder aufstieg. Der Bodenmannschaft versuchte zwar noch, die Haltetaue zu erreichen, kam aber zu spät. Nach etwa 5 Minuten stürzte es schliesslich auf eine nahe Wiese und brannte vollständig aus. Der Pilot konnte nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden. Die drei Passagiere erlitten einen Schock, blieben ansonsten aber unverletzt. Ursache der Bruchlandung war vermutlich Überladung.

Das Luftschiff war Teil einer Verkehrssicherheitskampagne von Goodyear, der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und des Automobilclub von Deutschland.[6]

Siehe auch

US-Militärluftschiff

Quelle
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