Die Megola - Frühzeitlicher Deutscher Chopper mit 5 Zylinderfrontmotor
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Die Megola - Frühzeitlicher Deutscher Chopper mit 5 Zylinderfrontmotor
Die Megola war ein deutsches Motorrad aus den 1920er-Jahren mit einem 5-Zylinder-Umlaufmotor im Vorderrad. Zwischen etwa 1921 und 1925 wurden etwa 2000 Stück hergestellt.
Megola Tourenmodell
Megola Sportmodell
Megola im Fahrzeugmuseum Marxzell
Megola-Motor
Geschichte
Zur Produktion der Megola wurde eigens die Deutsche-Megola-Werke G.m.b.H. in München gegründet. Der Name Megola entstand aus den Nachnamen von Geldgebern und Konstrukteuren: Hans Meixner, Fritz Gockerell (hier mit G geschrieben) und Otto Landgraf.[1] 1998 nahm das Solomon R. Guggenheim Museum die Megola in die temporäre Ausstellung „the art of the motorcycle“ auf.
Technik
Der Motor wurde als 3-Zylinder-Gegen-Umlaufmotor von Fritz Cockerell bei den Rapp-Motorenwerken in München konstruiert, erst als Zweitakter, dann 1919 als Viertakter mit Namen Pax. Im Gegensatz zum einfachen Umlaufmotor, bei dem die Kurbelwelle feststeht, drehen sich beim Gegenumlaufmotor sowohl das Gehäuse als auch die Kurbelwelle - und zwar gegensinnig. (Die Rapp-Motorenwerke wurden 1916 mit den Bayerischen Flugzeugwerken zu BMW vereinigt.) 1920 wurde daraus ein 5-Zylinder-Motor, der kurze Zeit später im Prototyp der Megola vom Hinterrad ins Vorderrad wechselte. Im Hinterrad drehte sich der Motor noch entgegen der Drehrichtung des Rades und die Kurbelwelle zusammen mit dem Rad. Das dazwischen sitzende Planetengetriebe sorgte dafür, dass die Kraft auch zum Vortrieb genutzt werden konnte. Beim späteren Serienmodell drehten das Motorgehäuse und die Zylinder dagegen mit dem Rad, die Kurbelwelle wirkte mit fünffacher Untersetzung über ein Planetengetriebe auf die durch das Kurbelgehäuse gehende feststehende Radachse. Zwischen den Speichen des Vorderrades ragten auch Teile des Motors heraus. Der Motor hatte 640 cm³ Hubraum und leistete 10 bis 14 PS.
Das Chassis der Megola war ebenso unkonventionell und bestand aus selbsttragenden, geschwungenen und vernieteten Stahlblechen. Der Fahrer saß auf einem bequemen „Sessel“ mit Rückenlehne oder – bei den Sportversionen – auf einem normalen Motorradsattel seiner Zeit. Es wurden rund 2000 Maschinen als Touren- und Sportmodell gebaut. Das Tourenmodell hatte eine Hinterradfederung in Form von Blattfedern.
Weniger bequem war die Megola allerdings im Stadtverkehr: Sie hatte weder Schaltgetriebe noch Kupplung, also musste die Megola nach jedem Halt angeschoben oder aufgebockt und das Vorderrad „angetreten“ werden. Auf der Rennstrecke war die Megola aber in ihrem Element: Toni Bauhofer verwies 1924 die BMW-Werksmannschaft auf die Plätze und gewann auf der Megola den Titel in der Klasse über 500 cm³ der erstmals ausgetragenen Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.
Siehe auch
Frontantrieb
Killinger & Freund Motorrad
Sternmotor
Vélosolex
Zweirad mit Frontantrieb
Quelle
Megola Tourenmodell
Megola Sportmodell
Megola im Fahrzeugmuseum Marxzell
Megola-Motor
Geschichte
Zur Produktion der Megola wurde eigens die Deutsche-Megola-Werke G.m.b.H. in München gegründet. Der Name Megola entstand aus den Nachnamen von Geldgebern und Konstrukteuren: Hans Meixner, Fritz Gockerell (hier mit G geschrieben) und Otto Landgraf.[1] 1998 nahm das Solomon R. Guggenheim Museum die Megola in die temporäre Ausstellung „the art of the motorcycle“ auf.
Technik
Der Motor wurde als 3-Zylinder-Gegen-Umlaufmotor von Fritz Cockerell bei den Rapp-Motorenwerken in München konstruiert, erst als Zweitakter, dann 1919 als Viertakter mit Namen Pax. Im Gegensatz zum einfachen Umlaufmotor, bei dem die Kurbelwelle feststeht, drehen sich beim Gegenumlaufmotor sowohl das Gehäuse als auch die Kurbelwelle - und zwar gegensinnig. (Die Rapp-Motorenwerke wurden 1916 mit den Bayerischen Flugzeugwerken zu BMW vereinigt.) 1920 wurde daraus ein 5-Zylinder-Motor, der kurze Zeit später im Prototyp der Megola vom Hinterrad ins Vorderrad wechselte. Im Hinterrad drehte sich der Motor noch entgegen der Drehrichtung des Rades und die Kurbelwelle zusammen mit dem Rad. Das dazwischen sitzende Planetengetriebe sorgte dafür, dass die Kraft auch zum Vortrieb genutzt werden konnte. Beim späteren Serienmodell drehten das Motorgehäuse und die Zylinder dagegen mit dem Rad, die Kurbelwelle wirkte mit fünffacher Untersetzung über ein Planetengetriebe auf die durch das Kurbelgehäuse gehende feststehende Radachse. Zwischen den Speichen des Vorderrades ragten auch Teile des Motors heraus. Der Motor hatte 640 cm³ Hubraum und leistete 10 bis 14 PS.
Das Chassis der Megola war ebenso unkonventionell und bestand aus selbsttragenden, geschwungenen und vernieteten Stahlblechen. Der Fahrer saß auf einem bequemen „Sessel“ mit Rückenlehne oder – bei den Sportversionen – auf einem normalen Motorradsattel seiner Zeit. Es wurden rund 2000 Maschinen als Touren- und Sportmodell gebaut. Das Tourenmodell hatte eine Hinterradfederung in Form von Blattfedern.
Weniger bequem war die Megola allerdings im Stadtverkehr: Sie hatte weder Schaltgetriebe noch Kupplung, also musste die Megola nach jedem Halt angeschoben oder aufgebockt und das Vorderrad „angetreten“ werden. Auf der Rennstrecke war die Megola aber in ihrem Element: Toni Bauhofer verwies 1924 die BMW-Werksmannschaft auf die Plätze und gewann auf der Megola den Titel in der Klasse über 500 cm³ der erstmals ausgetragenen Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.
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Frontantrieb
Killinger & Freund Motorrad
Sternmotor
Vélosolex
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