Der oder die Landaulet
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Der oder die Landaulet
Mit Landaulet und der alternativen Schreibweise Landaulette wird eine teilweise geschlossene Karosserieform bezeichnet, deren hinteres Dachteil wie ein Cabriolet komplett geöffnet werden kann. Weil sich der Begriff auf das Dach als einzelnes Merkmal des Fahrzeugs bezieht, wird er oft in Verbindung mit der eigentlichen Karosserieform verwendet, etwa „Sedan-Landaulet“ oder „Pullman-Landaulet“. Die Größe des zu öffnenden Dachteils kann variieren. Fensterrahmen werden entfernt oder sind gar nicht vorgesehen.
Renault 40 CV Landaulet (ca. 1907)
Etymologie
Das Wort Landaulet leitet sich ab vom älteren Landauer, einer offenen Kutschenform. Der Bezug ist nicht exakt geklärt. Möglicherweise handelt es sich um die Übertragung eines Ortsnamens (Landau in der Pfalz) auf ein hier zuerst oder besonders hochwertig gefertigtes Produkt. Der Name ist seit dem 18. Jahrhundert in Europa bekannt.[Anm. 1]
Geschichte und ändernde Definitionen
Frühes Landaulet
Renault Type AG „Taxi de la Marne“ (1910): Ein typisches Landaulet seiner Zeit.
Das Landaulet wurde zu Beginn der Motorisierung nicht einfach als geschlossenes Auto mit einem Faltverdeck im hinteren Dachbereich verstanden sondern als eigenständige Karosserieform: Ein von einem Chauffeur gelenktes, relativ kurzes Repräsentationsfahrzeug mit völlig ungeschütztem Fahrerplatz, geschlossenem Passagierabteil und Faltverdeck im hinteren Dachbereich.
Die Society of Automobile Engineers (SAE, heute Society of Automotive Engineers) definierte das Landaulet noch 1916 wie folgt: „Ein geschlossener Wagen mit Faltverdeck für drei oder mehr Personen innen und Chauffeur außen.“[1] „Geschlossen“ und „Chauffeur außen“ wurde offensichtlich nicht als Widerspruch gesehen. Diese Definition geht allerdings nicht auf den zu öffnenden Teil des Daches ein und passt daher auch auf das Coupé de Ville.
Die klassische Zeit des Karosseriebaus (1920–1940)
Hispano-Suiza Type H.6 Landaulet mit geschlossenem Verdeck und Sturmbügeln (ca. 1925)
Ausführlicher wurde die SAE um 1920. Nun sollte das Landaulet dem Town car (Anm.: Mit offenem Chauffeur-Abteil und Trennscheibe) entsprechen. Die Abweichungen umfassten einen kürzeren geschlossenen Karosserieteil, das Verdeck umfasste den gesamten Fond bis zur Trennscheibe, Scheiben waren nur in den Türen vorgesehen (nicht in der C-Säule) und sollten „beweglich“ sein. Das Verdeck aus Stoff oder Leder wird durch Sturmbügel unterstützt (im Englischen „Landau bars“ genannt). Hinten war eine Sitzbank für 2-3 Personen vorgesehen, für Notsitze war das Abteil zu kurz.[2][Anm. 2]
Das Fach-Portal coachbuilt.com: „...Landaulet beschreibt ein Automobil bei dem das Fahrerabteil durch eine feste oder bewegliche Separation aus Glas vom Passagierraum abgetrennt ist. Im allgemeinen ein „formeller“ Karosseriestil mit einem Teil des Daches über dem hinteren Bereich aus Leder oder Stoff zum Zurückklappen um den Passagieren das Vergnügen einer Fahrt im Freien zu ermöglichen. Das Landaulet-Verdeck war demnach meistens Town cars (Anm.: Coupé de Villes) vorbehalten obwohl es gelegentlich auch für Limousinen und Chauffeur-Limousinen verwendet wurde.“[3][Anm. 3]
So strenge Fesseln ließen sich im Karosseriebau nicht halten. Dieser Wandel ging einher mit der allgemeinen Entwicklung im Karosseriebau und der fortschreitenden Standardisierung. Es entstand eine breite Palette von Varianten und Ableitungen von denen einige nachstehend kurz beschrieben sind.
Weiteres zu diesem Thema im Link:
Quelle
Renault 40 CV Landaulet (ca. 1907)
Etymologie
Das Wort Landaulet leitet sich ab vom älteren Landauer, einer offenen Kutschenform. Der Bezug ist nicht exakt geklärt. Möglicherweise handelt es sich um die Übertragung eines Ortsnamens (Landau in der Pfalz) auf ein hier zuerst oder besonders hochwertig gefertigtes Produkt. Der Name ist seit dem 18. Jahrhundert in Europa bekannt.[Anm. 1]
Geschichte und ändernde Definitionen
Frühes Landaulet
Renault Type AG „Taxi de la Marne“ (1910): Ein typisches Landaulet seiner Zeit.
Das Landaulet wurde zu Beginn der Motorisierung nicht einfach als geschlossenes Auto mit einem Faltverdeck im hinteren Dachbereich verstanden sondern als eigenständige Karosserieform: Ein von einem Chauffeur gelenktes, relativ kurzes Repräsentationsfahrzeug mit völlig ungeschütztem Fahrerplatz, geschlossenem Passagierabteil und Faltverdeck im hinteren Dachbereich.
Die Society of Automobile Engineers (SAE, heute Society of Automotive Engineers) definierte das Landaulet noch 1916 wie folgt: „Ein geschlossener Wagen mit Faltverdeck für drei oder mehr Personen innen und Chauffeur außen.“[1] „Geschlossen“ und „Chauffeur außen“ wurde offensichtlich nicht als Widerspruch gesehen. Diese Definition geht allerdings nicht auf den zu öffnenden Teil des Daches ein und passt daher auch auf das Coupé de Ville.
Die klassische Zeit des Karosseriebaus (1920–1940)
Hispano-Suiza Type H.6 Landaulet mit geschlossenem Verdeck und Sturmbügeln (ca. 1925)
Ausführlicher wurde die SAE um 1920. Nun sollte das Landaulet dem Town car (Anm.: Mit offenem Chauffeur-Abteil und Trennscheibe) entsprechen. Die Abweichungen umfassten einen kürzeren geschlossenen Karosserieteil, das Verdeck umfasste den gesamten Fond bis zur Trennscheibe, Scheiben waren nur in den Türen vorgesehen (nicht in der C-Säule) und sollten „beweglich“ sein. Das Verdeck aus Stoff oder Leder wird durch Sturmbügel unterstützt (im Englischen „Landau bars“ genannt). Hinten war eine Sitzbank für 2-3 Personen vorgesehen, für Notsitze war das Abteil zu kurz.[2][Anm. 2]
Das Fach-Portal coachbuilt.com: „...Landaulet beschreibt ein Automobil bei dem das Fahrerabteil durch eine feste oder bewegliche Separation aus Glas vom Passagierraum abgetrennt ist. Im allgemeinen ein „formeller“ Karosseriestil mit einem Teil des Daches über dem hinteren Bereich aus Leder oder Stoff zum Zurückklappen um den Passagieren das Vergnügen einer Fahrt im Freien zu ermöglichen. Das Landaulet-Verdeck war demnach meistens Town cars (Anm.: Coupé de Villes) vorbehalten obwohl es gelegentlich auch für Limousinen und Chauffeur-Limousinen verwendet wurde.“[3][Anm. 3]
So strenge Fesseln ließen sich im Karosseriebau nicht halten. Dieser Wandel ging einher mit der allgemeinen Entwicklung im Karosseriebau und der fortschreitenden Standardisierung. Es entstand eine breite Palette von Varianten und Ableitungen von denen einige nachstehend kurz beschrieben sind.
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