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Lanz Bulldog

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Lanz Bulldog Empty Lanz Bulldog

Beitrag  checker Sa Apr 16, 2016 9:32 am

Lanz Bulldog war die Verkaufsbezeichnung für Ackerschlepper, die ab 1921 bis 1957 von der Heinrich Lanz AG (später John Deere) in Mannheim hergestellt wurden. Durch diese Traktoren prägte sich der Name Bulldog als umgangssprachlicher Gattungsname für einen Ackerschlepper.

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Lanz Bulldog (Typ HL), Baujahr 1928

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Lanz Bulldog

Der Name wurde vom Aussehen der ersten Bulldog-Motoren abgeleitet, da diese Ähnlichkeit mit dem Gesicht einer Bulldogge hatten. 1921 wurde der erste Rohölschlepper HL12 auf der DLG in Leipzig vorgestellt. Er gilt als der „Ur“-Bulldog.[1]

Der Erfolg des Bulldog war seine Einfachheit und Robustheit. Die Betriebseigenschaften der mit kostengünstigem Rohöl betriebenen Bulldogs waren im Alltag gegenüber dieselbetriebenen Traktoren zuverlässiger. In vielen anderen Disziplinen wie Zugleistung, Technologie oder Verbrauch waren die Bulldogs den Dieselschleppern zumeist unterlegen.

Video: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/transcoded/1/14/Lanz-Bulldog.ogg/Lanz-Bulldog.ogg.480p.ogv

Bulldog-Motor

Der Bulldog-Motor wurde ab etwa 1918 von dem Ingenieur Fritz Huber entwickelt. Von ihm stammt der legendär gewordene Satz: „Ein Schlepper kann nicht einzylindrig genug sein.“ Der Glühkopfmotor ist ein selbstzündender Verbrennungsmotor mit innerer Gemischbildung und niedriger Verdichtung. Er arbeitet nach dem Zweitaktverfahren mit Kurbelgehäuse-Aufladung. Zum Starten muss die Glühnase, die sich im Zylinderkopf befindet, mit einer Lötlampe zum Glühen gebracht werden. Daher die Bezeichnung „Glühkopf“. Spätere Varianten ließen sich mit Benzin starten und wurden, nachdem sie warmgelaufen waren, auf Diesel umgestellt. Daher befand sich im Zylinderkopf zusätzlich zur Einspritzdüse eine Zündkerze.
Stationäre Motoren

Bulldog hieß zuerst eigentlich nur der Motor, den man in ortsfester Bauweise als Ortsbulldog und in ortsbeweglicher Bauweise als Gespannbulldog (nicht selbstfahrend, sondern von Pferden gezogen) als preiswerten Ersatz statt einer Lokomobile erwerben konnte.

Damit begann der Siegeszug des Bulldogs im Wettbewerb gegen die betriebskosten- und wartungsintensiven Dampfmaschinen und sein Ruf war bereits gefestigt, als Wettbewerber anfingen, preiswerte und brauchbare Traktoren mit Benzin- oder Dieselmotoren zu bauen. Es gab den Bulldog sogar in Feldbahnen (Typ FM) und Lokomotiven (Schienenbulldog).

Als man erkannte, dass der Bulldog nicht nur Sägen, Mühlen, Steinbrecher und Dreschmaschinen antreiben konnte, sondern auch sich selbst zusammen mit Ackergeräten fortbewegen, entstanden etwa um 1921 die Lanz-Ackerschlepper mit dem robusten Glühkopfmotor, die ab 1923 in Serie gingen.

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Ein Lanz Baujahr 1939

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Lanz Bulldog

Ackerschlepper

Die ersten Ackerschleppertypen, der HL-Bulldog sowie der bereits mit Allradantrieb und Knicklenkung versehene HP-Bulldog, hatten noch den ersten Motor mit einer Bohrung von 190 mm und einem Hub von 220 mm (das ergibt etwas über 6,2 Liter Hubraum) und 12 PS bei 320/min, später 420/min. Der HP war bereits mit der verbesserten Siedekühlung (Verdampfungskühlung) ausgestattet, die ohne Wasserpumpe auskam. Durch die geringe Breite von 1280 bis 1345 mm war er für den Weinbau geeignet.
Getriebe

Anfangs hatten die Bulldogs entweder ein Ein- oder Zweiganggetriebe ohne Rückwärtsgang. Das Zweiganggetriebe des Verkehrs-Bulldog HL von 1923 ließ sich nur im Stand schalten. Durch das hohe Drehmoment konnte man aber im zweiten Gang anfahren. Immerhin erreichte die schnellste Ausführung 12 km/h, gegenüber 4,2 km/h beim ersten HL. Zum Rückwärtsfahren musste bei allen frühen Bulldogs die Drehrichtung des Motors umgesteuert werden – ein Vorgang, der Übung erforderte. Denn dazu musste die Drehzahl so weit gesenkt werden, dass der Motor fast stand, und dann im richtigen Moment wieder erhöht werden, damit die Kurbelwelle in entgegengesetzter Richtung lief. Erst der „Kühlerbulldog“ von 1928 hatte einen Rückwärtsgang.

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Lanz Bulldog (1939)

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Lanz Bulldog der Luftwaffe (1943)

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Lanz Bulldog (1949)

Varianten – Modelle

Es gab noch in geringer Stückzahl eine 8-PS-Variante (ca. 3 Liter Hubraum) mit dem Namen Mops sowie eine vom Lanz-Feldmotor, einem Benzintraktor in Rahmenbauweise, abgeleitete Glühkopf-Variante mit einem stehenden Zwei-Zylinder-Glühkopfmotor mit 12,4 Liter Hubraum, den sogenannten Felddank (38 PS). Als geeignete Brennstoffe nannte Lanz in seinen Prospekten „Braunkohlenteer-Gasöl, mineralisches Gasöl, vegetabile und animalische Öle, Petroleum“. Der Bulldog-Motor war also ein echter Vielstoffmotor. Der HP sowie der Felddank waren jedoch angesichts der Inflation und der Weltwirtschaftskrise zu aufwendig und teuer. Die Verkaufserfolge blieben aus (Felddank ca. 800 Stück, HP ca. 720 Stück Gesamtproduktion). Eine einfachere preisgünstigere Variante wurde gebraucht.

So entstand der erste „Großbulldog“, der Typ HR (beginnend mit der Typenbezeichnung HR2, später hochnummeriert bis HR9) mit 22/28 PS und Siedekühlung (Verdampfungskühlung). Er hatte bereits das typische Bulldog-Aussehen, das bis zur Einstellung der Fertigung prägend blieb. Verändert wurde es nur noch durch die einige Jahre später eingeführte, wesentlich effektivere Thermosiphonkühlung. Ab dieser Zeit hießen die Bulldogs „Kühlerbulldog“.

Die HR-Baureihe hatte auch schon den bis zur Umstellung auf Halbdiesel- und Volldieseltechnik eingebauten Motor mit ca. 10,3 Litern Hubraum, resultierend aus einem Bohrung-Hub-Verhältnis von 225 mm/260 mm. Der Prototyp des HR war sogar noch mit Allradantrieb und Differentialsperren ausgestattet.

Dem Zwang zur Einsparung wurde jedoch der Allradantrieb und sogar die Differenzialsperre geopfert, und ab dieser Zeit gab es nur mehr einzylindrige hinterradangetriebene Bulldogs bis zum Ende der Fertigung. Durch Änderung der Enddrehzahl von zuerst 500/min mit 22/28 PS, später 35 PS bis zu 750/min mit 45/55 PS konnte dieser Motor bis in die 1950er-Jahre im Wettbewerb mithalten. Der hohe Verbrauch der Glühkopftechnik erforderte jedoch ein Umdenken, und so wurde in den 1950er-Jahren zuerst auf Mitteldruckmotor, später auf Dieselmotor umgestellt.

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein weiterer kleinerer Bulldog mit 15 PS vorgestellt, der sogenannte Bauernbulldog. Er hatte bereits ein mechanisches Hubwerk für Anbaugeräte. Auch eine mittlere Baureihe (Typ HN) mit ca. 4,7 Liter Hubraum wurde gebaut.

Während der Bulldog-Ära gab es verschiedene Baureihen mit heute zum Teil seltsam anmutenden Namen vom einfachen „Ackerluft-Bulldog“ über „Verkehrsbulldog“ bis hin zum Schnellläufer „Eilbulldog“, den es mit festem Führerhaus und Schnellgang gab. Diese Begriffe, zu denen noch der „Gummibulldog“, der „Doppelbulldog“, der „Teerölbulldog“ und etliche weitere gehören, bezeichneten Ausstattungsmerkmale.

Der Gummibulldog war die Straßenausführung des HL mit Elastikbereifung (eine Vollgummibereifung, bevor die Luftreifen eingesetzt wurden), der Doppelbulldog hatte – im Gegensatz zum normalen HL – ein Zweiganggetriebe. Der Teerölbulldog war speziell für den Einsatz dieses Treibstoffs mit einem geänderten Zündsack im Glühkopf ausgerüstet. Von diesen Fahrzeugen existieren heute weltweit nur noch wenige. In Deutschland sind noch drei Exemplare bekannt, davon eines als „Ackerluft-Teeröl-Bulldog“ (D 9506 d), der so 1936 original ausgeliefert wurde. Ansonsten wurde er nur als Acker-Teeröl-Bulldog (D 9500 d) produziert.

Nachbauten

In Frankreich wurde der Traktor 7506 unter dem Namen Le Percheron in Lizenz gebaut.
In Argentinien gab es den in Lizenz gebauten (Pampa Bulldog) Typ Pampa T01
In Polen wurde der Lanz-Bulldog Typ D 9506 als Ursus C-45 gebaut.
In Australien gab es einen KL Bulldog von Kelly & Lewis Ltd.

Lanz Bulldog in Medien

Dieses Modell „Trecker“ fand auch Verwendung für die Comedy-Figur „Günther der Treckerfahrer“, eine Comedy-Sendung des Frühstyxradio von Radio ffn. Der sogenannte Lanz Leo (Leo Speer) aus Rimbach-Mitterrohrbach war einige Male in Film- und Fernsehproduktionen mit seinen Bulldogs zu sehen.

In der Comic-Reihe „Werner“ wird dem Lanz Bulldog (im Comic Eigentum von Bauer Horst) auf humorvolle Weise „Kultstatus“ zugeschrieben, indem das Geräusch des Einzylinders lautmalerisch als „Kult, Kult, Kult ...“ dargestellt wird.
Filmographie

Lanz. Die schönsten und beliebtesten Traktoren und ihre Hersteller im Bild. Anfänge bis in die 1970er Jahre. Kempten (AgrarVideo) 2005. 2 DVDs.

Trivia

In Bayern, der Pfalz, im Hunsrück, in Oberhessen sowie in Teilen Badens und Württembergs wird das Wort Bulldog als allgemeine Bezeichnung für den Traktor verwendet.
Was den Bulldog bei Oldtimertreffen und -ausfahrten so beliebt macht, ist der aus dem einen Zylinder und der niedrigen Drehzahl resultierende unnachahmliche Klang.


Quelle

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