Dywidag (Dyckerhoff & Widmann AG)
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Dywidag (Dyckerhoff & Widmann AG)
Dywidag (Dyckerhoff & Widmann AG) war ein großer deutscher Baukonzern, der 1865 als Cementwarenfabrik Lang & Cie. in Karlsruhe gegründet wurde, und seither weitgehend in den Strabag-Konzern aufgegangen ist. Dyckerhoff & Widmann unterhielt regionale Niederlassungen und Werke in allen Teilen Deutschlands sowie Tochtergesellschaften weltweit. Das Unternehmen gehörte mit zahlreichen Entwicklungen und Patenten weltweit zu den Pionieren des Bauens mit Stampfbeton, Stahlbeton und Spannbeton.
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1865 (seit 1869 als Dyckerhoff & Widmann)
Auflösung August 2001
Auflösungsgrund Fusion mit Walter Bau zu Walter Bau-AG vereinigt mit Dywidag
Sitz München, Deutschland
Branche Bauunternehmen
Geschichte
Die Väter des Unternehmens, das 1865 als Cementwarenfabrik Lang & Cie. in Karlsruhe gegründet wurde, waren der Kaufmann Heinrich Lang, der Bauinspektor Franz Serger und der Zementindustrielle Wilhelm Gustav Dyckerhoff.[1] Nach dem Eintritt von Dyckerhoffs Sohn Eugen Dyckerhoff und dessen Schwiegervater Gottlieb Widmann in das Unternehmen erfolgte 1869 eine Umbenennung in Dyckerhoff & Widmann KG. Im Jahr 1907 war die Umfirmierung in eine Aktiengesellschaft und die Verlegung des Firmensitzes nach Wiesbaden-Biebrich.
Eines der bekanntesten Projekte ist die von 1911 bis 1913 erbaute Jahrhunderthalle in Breslau, die seit 2006 zum Weltkulturerbe gehört. Franz Dischinger war von 1913 bis 1933 in dem Unternehmen tätig und entwickelte insbesondere die Schalenbauweise in Stahlbeton weiter. Die Dyckerhoff & Widmann AG verlegte 1935 ihren Firmensitz nach Berlin und wurde 1937 wieder eine Kommanditgesellschaft.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Häftlinge des KZ Auschwitz III Monowitz Zwangsarbeit für die Firma leisten. Nach 1945 wechselte das Unternehmen nach München und wurde 1970 wieder eine Aktiengesellschaft. Der seit 1923 bei Dyckerhoff & Widmann tätige Ulrich Finsterwalder beeinflusste nach 1945 als Chefkonstrukteur und Gesellschafter das Unternehmen maßgeblich, insbesondere im Spannbetonbrückenbau.
Im Jahr 1972 fusionierte Dywidag mit der Siemens-Bauunion und machte sich einen Namen insbesondere als Generalunternehmer im schlüsselfertigen Ingenieurbau, Hochbau, Industriebau, Untertagebau sowie als Fertigteilhersteller.
1991 wurde das damals größte ostdeutsche Bauunternehmen, die Union-Bau (vormals VEB BMK Kohle und Energie), von der Treuhandanstalt übernommen.
Im Jahr 2001 wurde Dywidag mit der angeschlagenen Augsburger Walter Bau AG zur „Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag“ verschmolzen. Vier Jahre später beantragte das fusionierte Unternehmen Insolvenz. Deutsche Teile der „Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag“ wurden unter dem Namen Dywidag Bau GmbH von der Strabag übernommen. Die Dywidag-Niederlassung in Frankfurt wurde Ende 2006 geschlossen, Nürnberg und München arbeiteten als reines Ingenieurbauunternehmen zunächst weiter und gehören heute – wie auch die 2011 aufgelöste Auslandsgesellschaft Dywidag International – zum Strabag-Konzern.
Die Niederlassung Saar-Pfalz wurde 2007 in den Züblin-Konzern (ebenfalls Hauptgesellschafter Strabag) integriert und dann 2008 endgültig geschlossen.
Die österreichische Dywidag wurde von den Eigentümern der Salzburger Bauunternehmung Hinteregger erworben und wird unter dem Namen Dyckerhoff & Widmann Gesellschaft m.b.H. als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Linz fortgeführt. Die im Spanntechnik-Bereich tätige DYWIDAG-Systems International (DSI) wurde im Juni 2011 an Investoren verkauft.
Bauwerke
Mühl-Grabenbrücke/ Seifersdorf 1882
Nonnenbrücke/ Bamberg 1904
Brommybrücke/ Berlin 1909
Großkraftwerk Franken/ Nürnberg 1912
Jahrhunderthalle/ Breslau 1913
Großmarkthalle/ Leipzig 1929
Quelle
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1865 (seit 1869 als Dyckerhoff & Widmann)
Auflösung August 2001
Auflösungsgrund Fusion mit Walter Bau zu Walter Bau-AG vereinigt mit Dywidag
Sitz München, Deutschland
Branche Bauunternehmen
Geschichte
Die Väter des Unternehmens, das 1865 als Cementwarenfabrik Lang & Cie. in Karlsruhe gegründet wurde, waren der Kaufmann Heinrich Lang, der Bauinspektor Franz Serger und der Zementindustrielle Wilhelm Gustav Dyckerhoff.[1] Nach dem Eintritt von Dyckerhoffs Sohn Eugen Dyckerhoff und dessen Schwiegervater Gottlieb Widmann in das Unternehmen erfolgte 1869 eine Umbenennung in Dyckerhoff & Widmann KG. Im Jahr 1907 war die Umfirmierung in eine Aktiengesellschaft und die Verlegung des Firmensitzes nach Wiesbaden-Biebrich.
Eines der bekanntesten Projekte ist die von 1911 bis 1913 erbaute Jahrhunderthalle in Breslau, die seit 2006 zum Weltkulturerbe gehört. Franz Dischinger war von 1913 bis 1933 in dem Unternehmen tätig und entwickelte insbesondere die Schalenbauweise in Stahlbeton weiter. Die Dyckerhoff & Widmann AG verlegte 1935 ihren Firmensitz nach Berlin und wurde 1937 wieder eine Kommanditgesellschaft.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Häftlinge des KZ Auschwitz III Monowitz Zwangsarbeit für die Firma leisten. Nach 1945 wechselte das Unternehmen nach München und wurde 1970 wieder eine Aktiengesellschaft. Der seit 1923 bei Dyckerhoff & Widmann tätige Ulrich Finsterwalder beeinflusste nach 1945 als Chefkonstrukteur und Gesellschafter das Unternehmen maßgeblich, insbesondere im Spannbetonbrückenbau.
Im Jahr 1972 fusionierte Dywidag mit der Siemens-Bauunion und machte sich einen Namen insbesondere als Generalunternehmer im schlüsselfertigen Ingenieurbau, Hochbau, Industriebau, Untertagebau sowie als Fertigteilhersteller.
1991 wurde das damals größte ostdeutsche Bauunternehmen, die Union-Bau (vormals VEB BMK Kohle und Energie), von der Treuhandanstalt übernommen.
Im Jahr 2001 wurde Dywidag mit der angeschlagenen Augsburger Walter Bau AG zur „Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag“ verschmolzen. Vier Jahre später beantragte das fusionierte Unternehmen Insolvenz. Deutsche Teile der „Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag“ wurden unter dem Namen Dywidag Bau GmbH von der Strabag übernommen. Die Dywidag-Niederlassung in Frankfurt wurde Ende 2006 geschlossen, Nürnberg und München arbeiteten als reines Ingenieurbauunternehmen zunächst weiter und gehören heute – wie auch die 2011 aufgelöste Auslandsgesellschaft Dywidag International – zum Strabag-Konzern.
Die Niederlassung Saar-Pfalz wurde 2007 in den Züblin-Konzern (ebenfalls Hauptgesellschafter Strabag) integriert und dann 2008 endgültig geschlossen.
Die österreichische Dywidag wurde von den Eigentümern der Salzburger Bauunternehmung Hinteregger erworben und wird unter dem Namen Dyckerhoff & Widmann Gesellschaft m.b.H. als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Linz fortgeführt. Die im Spanntechnik-Bereich tätige DYWIDAG-Systems International (DSI) wurde im Juni 2011 an Investoren verkauft.
Bauwerke
Mühl-Grabenbrücke/ Seifersdorf 1882
Nonnenbrücke/ Bamberg 1904
Brommybrücke/ Berlin 1909
Großkraftwerk Franken/ Nürnberg 1912
Jahrhunderthalle/ Breslau 1913
Großmarkthalle/ Leipzig 1929
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