Die Höchster Porzellanmanufaktur
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Die Höchster Porzellanmanufaktur
Die Höchster Porzellanmanufaktur ist ein Unternehmen für Porzellankunst in Frankfurt-Höchst.
Rechtsform GmbH
Gründung 1746 / 1947
Sitz Frankfurt-Höchst
Leitung Jörg Köster
Mitarbeiter keine Angaben
Umsatz keine Angaben
Branche Porzellan
Website www.hoechster-porzellan.de
Sie wurde 1746 durch Johann Christoph Göltz und Adam Friedrich von Löwenfinck (1714–1754), einem aus Meißen stammenden Porzellanmaler, gegründet und ist die zweitälteste Porzellanmanufaktur in Deutschland und die einzige in Hessen. Das Firmenzeichen der Höchster Porzellanmanufaktur ist das Mainzer Rad. Dieses Privileg sowie eine Monopolstellung für kurmainzisches Gebiet bekam die Manufaktur mit ihrer Gründung vom Mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein zugestanden. Einer der wichtigsten Künstler der Manufaktur war der kurmainzische Hofbildhauer Johann Peter Melchior, der ab 1768 einige Jahre als Modellmeister in Höchst arbeitete.
Die erste Periode der Porzellanmanufaktur 1746 bis 1796
Der alte Porzellanhof im 18. Jahrhundert
Zwischen 1746 und 1750 wurden in der Manufaktur in Höchst nur Fayencen hergestellt. Erst als der Arkanist Johann Kilian Benckgraff und der Ofenbauer Josef Ringler 1750 an die Porzellanmanufaktur kamen, gelangen die ersten Porzellanbrände. Auf dem nördlichen Stadtwall in Höhe des heutigen Höchster Marktes wurde ein Brennofen errichtet. Das Manufakturgebäude selbst, Porzellanhof genannt, befand sich in der nördlichen Altstadt zwischen Wed und Rosengasse (heute Antoniterstraße); es wurde 1927 abgerissen.
Löwenfinck verließ Höchst im Mai 1749, nachdem er von Göltz aus der Porzellanmanufaktur hinausgedrängt worden war; Göltz ging 1756 Bankrott, die Manufaktur wurde geschlossen. Das Unternehmen wurde 1759 von Johann Heinrich Maas übernommen und weitergeführt. Während dieser Zeit berichten die Chroniken immer wieder von Streitigkeiten und massiven tätlichen Auseinandersetzungen innerhalb der Belegschaft der Manufaktur. 1765 wurde die Höchster Porzellanmanufaktur durch ein vom Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim erteiltes Privileg in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, im Jahr 1771 hatte die Manufaktur 27 Aktionäre.
Die Aktionäre erhielten im Jahr 1777 eine Aufforderung des Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal, seinen Bedingungen zur Weiterführung der Gesellschaft zuzustimmen; am 30. August 1778 löste der Kurfürst die Aktiengesellschaft auf. Er übertrug die Geschäftsführung seinem Hofkammerrat Johann Kaspar Rief. 1784 ging die Porzellanmanufaktur in den Besitz der Mainzer Hofkammer über, 1796 erfolgte nach fünfzig Jahren des Betriebs der Konkurs. Der Mainzer Hofkammer blieben 57.312 Gulden Schulden.
Wiederbelebung nach 1947
Verkaufsräume der Porzellanmanufaktur in der Palleskestraße
Höchster Porzellanmanufaktur, Neuer Porzellanhof
Dalberger Haus, ehemaliges Verkaufsgebäude der Manufaktur
Auf Betreiben des Höchster Journalisten und Historikers Rudolf Schäfer (1914–1985) wurde die Höchster Porzellanmanufaktur 1947 durch Porzellane mit anspruchsvollen Handmalereien wiederbelebt. 1963 wurde das Unternehmen erneut geschlossen, doch bereits zwei Jahre später wurde der Betrieb unter Führung der Farbwerke Hoechst und des Frankfurter Bankhauses Koch, Lauteren & Co. wieder aufgenommen. Nachdem Koch, Lauteren & Co. 1976 von der Dresdner Bank übernommen wurde, war diese bis 2001 Anteilseigner der Porzellanmanufaktur. Von 2001 bis 2010 waren die Investitionsbank Hessen und ein privater Eigentümer die Anteilseigner der Höchster Porzellanmanufaktur. Im Januar 2011 verkaufte das Land Hessen seinen Anteil an der Porzellanmanufaktur an den privaten Anteilseigner, damit ist das Unternehmen komplett in Privatbesitz.[1]
Noch heute werden in Höchst Porzellane der Spitzenqualität von Hand geformt und bemalt. Im Kronberger Haus befindet sich seit 1994 eine Außenstelle des Historischen Museums Frankfurt, die mit ca. 1000 Exponaten die größte Sammlung von alten Höchster Fayencen und Porzellanen zeigt.
Die Porzellane aus der kurfürstlich-mainzischen Porzellanmanufaktur bilden den Grundstock der Sammlung Mainzer Barock im Landesmuseum Mainz. In der Sammlung befinden sich sowohl Einzelfiguren wie auch thematisch zueinander passende Gruppen, so z. B. der ganze Hofstaat des Kaisers von China.
Die Porzellanmanufaktur hatte ihren Sitz seit 1977 im Dalberger Haus, einem Adelssitz aus dem Jahr 1577. 1996 wurde die Produktionsstätte und 2002 auch der Firmensitz in den Neuen Porzellanhof verlagert, ein denkmalgeschütztes Industriegebäude der Gründerzeit an der Höchster Palleskestraße. Bis zum Auszug 2011 befanden sich im Dalberger Haus nur noch die Verkaufsräume und eine kleine Porzellanausstellung im Gewölbekeller.
2009 übernahm die Höchster Porzellanmanufaktur die Produktion der Hummel-Figuren von der oberfränkischen Porzellanfabrik W. Goebel. Die Produktion erfolgt am Standort Rödental unter dem Namen Manufaktur Rödental.[2] 2012 erzielte die Manufaktur Rödental einen Umsatz von 5,5 Millionen Euro. Am 22. August 2013 meldete der Geschäftsführer der Manufaktur Rödental GmbH Insolvenz an.[3]
Siehe auch
Liste von Porzellanmanufakturen und -herstellern
Rechtsform GmbH
Gründung 1746 / 1947
Sitz Frankfurt-Höchst
Leitung Jörg Köster
Mitarbeiter keine Angaben
Umsatz keine Angaben
Branche Porzellan
Website www.hoechster-porzellan.de
Sie wurde 1746 durch Johann Christoph Göltz und Adam Friedrich von Löwenfinck (1714–1754), einem aus Meißen stammenden Porzellanmaler, gegründet und ist die zweitälteste Porzellanmanufaktur in Deutschland und die einzige in Hessen. Das Firmenzeichen der Höchster Porzellanmanufaktur ist das Mainzer Rad. Dieses Privileg sowie eine Monopolstellung für kurmainzisches Gebiet bekam die Manufaktur mit ihrer Gründung vom Mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein zugestanden. Einer der wichtigsten Künstler der Manufaktur war der kurmainzische Hofbildhauer Johann Peter Melchior, der ab 1768 einige Jahre als Modellmeister in Höchst arbeitete.
Die erste Periode der Porzellanmanufaktur 1746 bis 1796
Der alte Porzellanhof im 18. Jahrhundert
Zwischen 1746 und 1750 wurden in der Manufaktur in Höchst nur Fayencen hergestellt. Erst als der Arkanist Johann Kilian Benckgraff und der Ofenbauer Josef Ringler 1750 an die Porzellanmanufaktur kamen, gelangen die ersten Porzellanbrände. Auf dem nördlichen Stadtwall in Höhe des heutigen Höchster Marktes wurde ein Brennofen errichtet. Das Manufakturgebäude selbst, Porzellanhof genannt, befand sich in der nördlichen Altstadt zwischen Wed und Rosengasse (heute Antoniterstraße); es wurde 1927 abgerissen.
Löwenfinck verließ Höchst im Mai 1749, nachdem er von Göltz aus der Porzellanmanufaktur hinausgedrängt worden war; Göltz ging 1756 Bankrott, die Manufaktur wurde geschlossen. Das Unternehmen wurde 1759 von Johann Heinrich Maas übernommen und weitergeführt. Während dieser Zeit berichten die Chroniken immer wieder von Streitigkeiten und massiven tätlichen Auseinandersetzungen innerhalb der Belegschaft der Manufaktur. 1765 wurde die Höchster Porzellanmanufaktur durch ein vom Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim erteiltes Privileg in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, im Jahr 1771 hatte die Manufaktur 27 Aktionäre.
Die Aktionäre erhielten im Jahr 1777 eine Aufforderung des Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal, seinen Bedingungen zur Weiterführung der Gesellschaft zuzustimmen; am 30. August 1778 löste der Kurfürst die Aktiengesellschaft auf. Er übertrug die Geschäftsführung seinem Hofkammerrat Johann Kaspar Rief. 1784 ging die Porzellanmanufaktur in den Besitz der Mainzer Hofkammer über, 1796 erfolgte nach fünfzig Jahren des Betriebs der Konkurs. Der Mainzer Hofkammer blieben 57.312 Gulden Schulden.
Wiederbelebung nach 1947
Verkaufsräume der Porzellanmanufaktur in der Palleskestraße
Höchster Porzellanmanufaktur, Neuer Porzellanhof
Dalberger Haus, ehemaliges Verkaufsgebäude der Manufaktur
Auf Betreiben des Höchster Journalisten und Historikers Rudolf Schäfer (1914–1985) wurde die Höchster Porzellanmanufaktur 1947 durch Porzellane mit anspruchsvollen Handmalereien wiederbelebt. 1963 wurde das Unternehmen erneut geschlossen, doch bereits zwei Jahre später wurde der Betrieb unter Führung der Farbwerke Hoechst und des Frankfurter Bankhauses Koch, Lauteren & Co. wieder aufgenommen. Nachdem Koch, Lauteren & Co. 1976 von der Dresdner Bank übernommen wurde, war diese bis 2001 Anteilseigner der Porzellanmanufaktur. Von 2001 bis 2010 waren die Investitionsbank Hessen und ein privater Eigentümer die Anteilseigner der Höchster Porzellanmanufaktur. Im Januar 2011 verkaufte das Land Hessen seinen Anteil an der Porzellanmanufaktur an den privaten Anteilseigner, damit ist das Unternehmen komplett in Privatbesitz.[1]
Noch heute werden in Höchst Porzellane der Spitzenqualität von Hand geformt und bemalt. Im Kronberger Haus befindet sich seit 1994 eine Außenstelle des Historischen Museums Frankfurt, die mit ca. 1000 Exponaten die größte Sammlung von alten Höchster Fayencen und Porzellanen zeigt.
Die Porzellane aus der kurfürstlich-mainzischen Porzellanmanufaktur bilden den Grundstock der Sammlung Mainzer Barock im Landesmuseum Mainz. In der Sammlung befinden sich sowohl Einzelfiguren wie auch thematisch zueinander passende Gruppen, so z. B. der ganze Hofstaat des Kaisers von China.
Die Porzellanmanufaktur hatte ihren Sitz seit 1977 im Dalberger Haus, einem Adelssitz aus dem Jahr 1577. 1996 wurde die Produktionsstätte und 2002 auch der Firmensitz in den Neuen Porzellanhof verlagert, ein denkmalgeschütztes Industriegebäude der Gründerzeit an der Höchster Palleskestraße. Bis zum Auszug 2011 befanden sich im Dalberger Haus nur noch die Verkaufsräume und eine kleine Porzellanausstellung im Gewölbekeller.
2009 übernahm die Höchster Porzellanmanufaktur die Produktion der Hummel-Figuren von der oberfränkischen Porzellanfabrik W. Goebel. Die Produktion erfolgt am Standort Rödental unter dem Namen Manufaktur Rödental.[2] 2012 erzielte die Manufaktur Rödental einen Umsatz von 5,5 Millionen Euro. Am 22. August 2013 meldete der Geschäftsführer der Manufaktur Rödental GmbH Insolvenz an.[3]
Siehe auch
Liste von Porzellanmanufakturen und -herstellern
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