Die Brandbombe
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Die Brandbombe
Als Brandbomben bezeichnet man Bomben, die vor allem Brände entfachen sollen.
Ein Feuerballen aus dem 16./17. Jahrhundert.
Deutsche Thermit–Brandbombe aus dem Ersten Weltkrieg
Einsatzweise und Wirkung
Bei typischen Brandbombenangriffen werden zuerst schwere Sprengbomben und Luftminen abgeworfen, die durch ihre Druckwelle die Dächer der Häuser abdecken und Fenster zerstören sowie die Straßen für die Feuerwehr unpassierbar machen sollen. Kleine Brandbomben, die anschließend flächendeckend abgeworfen werden, können ungehindert in diese Häuser einschlagen, Dachstühle in Brand setzen, Holzdecken durchschlagen und Flächenbrände auslösen.
Bei den umfangreichen Flächenbombardements britischer Bomber auf Deutschland während des Zweiten Weltkriegs (siehe auch Area Bombing Directive des britischen Luftfahrtministeriums vom 14. Februar 1942) wurden gezielt in einigen deutschen Städten Feuerstürme entfacht. Die Großbrände ziehen wegen ihres hohen Sauerstoffbedarfs mit orkanartiger Geschwindigkeit viel Luft aus umliegenden Straßen und Kellern; dort entsteht ein Unterdruck. Gleichzeitig verursachen die hohen Temperaturen eine extreme Thermik der Brandgase. Opfer in diesen Bereichen sterben oft durch Ersticken oder Austrocknung.
Geschichte
Diverse Brandbomben nach Art eines Molotowcocktails
In Kombination mit Sprengbomben und Luftminen, die zunächst Fenster und Türen einrissen und Dächer abdeckten, ließ sich mit nachfolgenden Brandbomben und Phosphorkanistern – nach mehrmaliger Wiederholung des gesamten Vorgangs in zwei bis drei Wellen – ein Feuersturm verursachen, der durch viele Feuer auf engem Raum gekennzeichnet ist und durch seine Thermik tatsächlich in Nachbarstraßen einen zum Feuer hingerichteten Sturm auslöst. Das Verfahren war eine Erfindung der deutschen Luftwaffe.
Vorbereitung eines Abwurfbehälters für 2-kg-Stabbrandbomben im Zweiten Weltkrieg
Der erste solche Feuersturm wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. November 1940 beim Luftangriff auf Coventry („Operation Mondscheinsonate“) verursacht. Bis 1941 folgten weitere von der deutschen Luftwaffe verursachte Feuerstürme (z. B. Manchester an Weihnachten 1940). Daraufhin wurde ab 1942 das Verfahren auch von der britischen Royal Air Force (RAF) gegen das Deutsche Reich angewandt (erstmals beim Luftangriff auf Lübeck am 28./29. März 1942), das dann im Sommer 1943 bei der „Operation Gomorrha“ gegen Hamburg bis zum „Feuerorkan“ gesteigert wurde.
Im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs wurden Brandbomben von der RAF gezielt zur großflächigen Zerstörung deutscher, italienischer und französischer Städte eingesetzt. Im Pazifikkrieg vernichteten die USAAF Großstädte in Japan mit Brandbomben. Insbesondere die Brandbombenabwürfe auf Tokio am 9. März 1945 gelten mit min. 80.000 Opfern als tödlichster und zerstörerischster Luftangriff des Zweiten Weltkriegs.
Deutsche 1-kg-Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg
Eine brennende deutsche 1-kg-Stabbrandbombe kann mit Hilfe eines Sandsacks erstickt werden.
Britische 2-kg-Stabbrandbombe (INC 4 lb) aus dem Zweiten Weltkrieg
US-amerikanischer Napalm-Angriff im Vietnamkrieg
Mit mehr als 80 Millionen Stück war der britische Typ „INC 4 LB“ (incendiary 4 Pfund), eine Elektron-Thermit-Stabbrandbombe von 1,7 kg Gewicht, die am häufigsten im Luftkrieg gegen Deutschland eingesetzte Brandwaffe
Die Briten bombardierten 1940 auch mit 5x5 cm Zelluloidplatten, die in einem mittigen 1,5 cm Loch ein Stück Gaze trugen, auf der eine kleine Menge feuchten weißen Phosphors angebracht war. Dieser sollte nach dem Trocknen zeitverzögert das Zelluloid in Brand setzen. Diese Waffe war vornehmlich für den Einsatz gegen Getreidefelder vorgesehen und hatte wegen der Selbstgefährdung der Bomberbesatzungen keine besondere Bedeutung.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch so genannte Phosphorkanister als Brandbeschleuniger eingesetzt, die ein Gemisch aus Leichtbenzin und flüssigem Rohkautschuk enthielten, dem ein kleiner Anteil Phosphorlösung zugesetzt war. Dieses Gemisch verhielt sich ähnlich wie reiner weißer Phosphor und kann als Vorläufer des Napalms betrachtet werden.
Form und Brandmittel
Es kann unterschieden werden zwischen kleinen Stabbrandbomben von mehreren Kilogramm und festen Brandmitteln (meistens auf Magnesiumbasis) und großen Brandbomben mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht und brennbaren Flüssigkeiten.
Beispiele für verschiedene Brandmittel sind:
Elektron-Thermit-Stabbrandbombe mit Thermit als Anzündladung (die Elektron-Legierung verbrennt danach mit dem Sauerstoff der Luft)
Flammstrahlbombe mit Thermit als Anzündladung und Benzin mit Sauerstoff unter Druck überschichtet (Benzin wird aus Sprühdüse herausgepresst und am Thermit entzündet)
Phosphorbombe mit weißem Phosphor (weißer Phosphor ist pyrophor, d.h. bei Kontakt mit Luft selbstentzündend)
Zirconium/Uran/Magnesium/Aluminium
Napalm (Polystyrol-Verdicker, Benzol, Benzin)
Quelle
Ein Feuerballen aus dem 16./17. Jahrhundert.
Deutsche Thermit–Brandbombe aus dem Ersten Weltkrieg
Einsatzweise und Wirkung
Bei typischen Brandbombenangriffen werden zuerst schwere Sprengbomben und Luftminen abgeworfen, die durch ihre Druckwelle die Dächer der Häuser abdecken und Fenster zerstören sowie die Straßen für die Feuerwehr unpassierbar machen sollen. Kleine Brandbomben, die anschließend flächendeckend abgeworfen werden, können ungehindert in diese Häuser einschlagen, Dachstühle in Brand setzen, Holzdecken durchschlagen und Flächenbrände auslösen.
Bei den umfangreichen Flächenbombardements britischer Bomber auf Deutschland während des Zweiten Weltkriegs (siehe auch Area Bombing Directive des britischen Luftfahrtministeriums vom 14. Februar 1942) wurden gezielt in einigen deutschen Städten Feuerstürme entfacht. Die Großbrände ziehen wegen ihres hohen Sauerstoffbedarfs mit orkanartiger Geschwindigkeit viel Luft aus umliegenden Straßen und Kellern; dort entsteht ein Unterdruck. Gleichzeitig verursachen die hohen Temperaturen eine extreme Thermik der Brandgase. Opfer in diesen Bereichen sterben oft durch Ersticken oder Austrocknung.
Geschichte
Diverse Brandbomben nach Art eines Molotowcocktails
In Kombination mit Sprengbomben und Luftminen, die zunächst Fenster und Türen einrissen und Dächer abdeckten, ließ sich mit nachfolgenden Brandbomben und Phosphorkanistern – nach mehrmaliger Wiederholung des gesamten Vorgangs in zwei bis drei Wellen – ein Feuersturm verursachen, der durch viele Feuer auf engem Raum gekennzeichnet ist und durch seine Thermik tatsächlich in Nachbarstraßen einen zum Feuer hingerichteten Sturm auslöst. Das Verfahren war eine Erfindung der deutschen Luftwaffe.
Vorbereitung eines Abwurfbehälters für 2-kg-Stabbrandbomben im Zweiten Weltkrieg
Der erste solche Feuersturm wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. November 1940 beim Luftangriff auf Coventry („Operation Mondscheinsonate“) verursacht. Bis 1941 folgten weitere von der deutschen Luftwaffe verursachte Feuerstürme (z. B. Manchester an Weihnachten 1940). Daraufhin wurde ab 1942 das Verfahren auch von der britischen Royal Air Force (RAF) gegen das Deutsche Reich angewandt (erstmals beim Luftangriff auf Lübeck am 28./29. März 1942), das dann im Sommer 1943 bei der „Operation Gomorrha“ gegen Hamburg bis zum „Feuerorkan“ gesteigert wurde.
Im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs wurden Brandbomben von der RAF gezielt zur großflächigen Zerstörung deutscher, italienischer und französischer Städte eingesetzt. Im Pazifikkrieg vernichteten die USAAF Großstädte in Japan mit Brandbomben. Insbesondere die Brandbombenabwürfe auf Tokio am 9. März 1945 gelten mit min. 80.000 Opfern als tödlichster und zerstörerischster Luftangriff des Zweiten Weltkriegs.
Deutsche 1-kg-Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg
Eine brennende deutsche 1-kg-Stabbrandbombe kann mit Hilfe eines Sandsacks erstickt werden.
Britische 2-kg-Stabbrandbombe (INC 4 lb) aus dem Zweiten Weltkrieg
US-amerikanischer Napalm-Angriff im Vietnamkrieg
Mit mehr als 80 Millionen Stück war der britische Typ „INC 4 LB“ (incendiary 4 Pfund), eine Elektron-Thermit-Stabbrandbombe von 1,7 kg Gewicht, die am häufigsten im Luftkrieg gegen Deutschland eingesetzte Brandwaffe
Die Briten bombardierten 1940 auch mit 5x5 cm Zelluloidplatten, die in einem mittigen 1,5 cm Loch ein Stück Gaze trugen, auf der eine kleine Menge feuchten weißen Phosphors angebracht war. Dieser sollte nach dem Trocknen zeitverzögert das Zelluloid in Brand setzen. Diese Waffe war vornehmlich für den Einsatz gegen Getreidefelder vorgesehen und hatte wegen der Selbstgefährdung der Bomberbesatzungen keine besondere Bedeutung.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch so genannte Phosphorkanister als Brandbeschleuniger eingesetzt, die ein Gemisch aus Leichtbenzin und flüssigem Rohkautschuk enthielten, dem ein kleiner Anteil Phosphorlösung zugesetzt war. Dieses Gemisch verhielt sich ähnlich wie reiner weißer Phosphor und kann als Vorläufer des Napalms betrachtet werden.
Form und Brandmittel
Es kann unterschieden werden zwischen kleinen Stabbrandbomben von mehreren Kilogramm und festen Brandmitteln (meistens auf Magnesiumbasis) und großen Brandbomben mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht und brennbaren Flüssigkeiten.
Beispiele für verschiedene Brandmittel sind:
Elektron-Thermit-Stabbrandbombe mit Thermit als Anzündladung (die Elektron-Legierung verbrennt danach mit dem Sauerstoff der Luft)
Flammstrahlbombe mit Thermit als Anzündladung und Benzin mit Sauerstoff unter Druck überschichtet (Benzin wird aus Sprühdüse herausgepresst und am Thermit entzündet)
Phosphorbombe mit weißem Phosphor (weißer Phosphor ist pyrophor, d.h. bei Kontakt mit Luft selbstentzündend)
Zirconium/Uran/Magnesium/Aluminium
Napalm (Polystyrol-Verdicker, Benzol, Benzin)
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