Franco Scaglione
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Franco Scaglione
Franco Scaglione (* 26. September 1916 in Florenz; † 19. Juni 1993 in Suvereto) war ein italienischer Flugzeugingenieur und Automobildesigner.
Leben
Scaglione war der ältere Sohn des Militärarztes Vittorio Scaglione und von Giovanna Fabbri, tätig beim italienischen Roten Kreuz, und entstammte einer alten Florentiner Adelsfamilie, Nachfahren der Grafen Martirano San Nicola e Mottafilocastro. Scagliones Vater verstarb als Franco sechs Jahre alt war. Nach dem Besuch des humanistisches Gymnasiums schrieb er sich für das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Bologna ein, musste aber zunächst seinen Militärdienst absolvieren, zuletzt im Dienstgrad Unterleutnant. Zu seinen Hobbys zählten Literatur, Tennis, Reiten und Rudern. Nach dem Militärdienst setzte er sein Studium fort, meldete sich während des Zweiten Weltkriegs aber freiwillig, um beim militärischen Schadensamt zu dienen. Zuletzt eingesetzt an der libyschen Front, geriet er am 24. Dezember 1941 in El Duda im Süden von Tobruk in britische Kriegsgefangenschaft und wurde ins indische Yol deportiert. 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte am 26. Dezember nach Italien zurück. Als Franco in Carolei seine Mutter traf, erfuhr er, dass sein Bruder Eugenio im Kriegseinsatz gefallen war. Franco blieb ein Jahr in Carolei, bevor er sich in Bologna auf Arbeitssuche begab.
Vom Ziel verfolgt, Autos zu entwerfen, war er zunächst erfolgreich in der Modebranche tätig. Am 25. September 1948 heiratete er Maria Luisa Benvenuti, die am 10. September 1950 die gemeinsame Tochter Giovanna zur Welt brachte. Im April 1951 zog die Familie nach Turin, wo zu dieser Zeit die bedeutendsten Karosserienbauer ansässig waren. Hier lernte er Battista Pininfarina kennen, der seine Entwürfe sehr schätzte. Zu einer Zusammenarbeit kam es jedoch nicht, da Pininfarina die Anbringung des Schriftzuges der eigentlichen Designer auf seinen Fahrzeugen ablehnte. Als er "Nuccio" Bertone kennenlernte, gründete er mit ihm eine Firma, die eine Reihe außergewöhnlicher Autos entwarf, darunter zunächst das Abarth 1500 Biposto Coupé, das 1952 auf dem Turiner Autosalon gezeigt wurde, der legendäre Entwurf des Alfa Romeo B. A. T. und die Giulietta Sprint und Giulietta SS. Weitere bekannte Entwürfe waren ein Arnolt-Aston Martin DB2/4-Spider-Modell, das 1954 auf der Autoschau in New York City präsentiert wurde und das Design der Sportiva-Version des Alfa Romeo 2000. Seine Handschrift trugen auch der Arnolt Bristol (1953) und der NSU Sport Prinz. Als Scaglione 1959 die Firma verließ, übernahm Giorgio Giugiaro seinen Stuhl.
Er selbst befasste sich zunächst mit dem Design des Porsche-Abarth Carrera GTL (1959) auf Basis des Porsche 356, später mit dem des Lamborghini 350 GTV (1963), dem des ATS 2500 GT (1964) der Automobili Turismo e Sport und dem des Alfa Romeo Tipo 33 sowie mit verschiedenen Modellentwürfen für die Turiner Firma Intermeccanica, zum Beispiel die Modelle Apollo, Torino, Italia GFX, Italia IMX, Indra und Murena. Mit dem Konkurs in Italien von Intermeccanica und der Wirtschaftsflucht des damaligen Besitzers und Unternehmers Frank Reisner mit der Firma über die Vereinigten Staaten nach Kanada verlor Scaglione sein ganzes Privatvermögen, das er in die Produktion des Modells Indra investiert hatte.
Auf Grund der Enttäuschung zog er sich aus dem Arbeitsleben zurück, ging 1981 nach Suvereto und lebte dort sehr zurückgezogen. Zehn Jahre später erkrankte er an Lungenkrebs und verstarb nach dreijährigem Leiden.
Projekte
1951–1952
Lancia Aurelia B50 Coupé (5 Stück; Carrozzeria Balbo) und weitere zwei Typen
1952
Fiat 1100 “Utiletta Frasca” (Carrozzeria Ansaloni)
Abarth 1500 Berlinetta Bertone
Fiat-Siata 208 CS Spider Competizione Bertone
Fiat-Siata 208 CS Coupé 2+2 Bertone
1953
Alfa Romeo B.A.T. 5 Bertone
Fiat-Stanguellini 1100 /103 TV Berlinetta Bertone
Fiat 1100 /103 TV Savio Sport Berlinetta
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 5 Bertone
Alfa Romeo 1900L Berlina 2-Türer Bertone
Arnolt-Aston Martin DB 2/4 Roadster Competizione Bertone (2 Exemplare)
Arnolt-Aston Martin DB 2/4 Spider Bertone
Ferrari-Abarth 166 MM/53 Spider Competizione Bertone
Arnolt-Bristol
1954
Alfa Romeo B.A.T. 7 Bertone
Arnolt-Bristol 404 X spider Gran Turismo Bertone
Arnolt-Bristol 404 X coupé Gran Turismo Bertone
Fiat-Siata 208 CS Coupé
Alfa Romeo “2000 Sportiva” Berlinetta Competizione (Prototyp) Bertone
Alfa Romeo “2000 Sportiva” Spider Competizione (Prototyp) Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Berlinetta Bertone
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 7 Bertone
Fiat-Stanguellini 1100 /103 TV “Cheetah” Spider Bertone
1955
Alfa Romeo B.A.T. 9 Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Spider Prototyp 004 Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Spider Prototyp 002 Bertone
Alfa Romeo 1900 cabriolet “Perla” Bertone
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 9 Bertone
1956
Fiat-Abarth 750 Record Bertone
Fiat Abarth coupé 215 A Bertone
Fiat Abarth spider 216 A Bertone
Arnolt-Aston Martin DB2/4 Cabriolet Bertone
1957
Fiat-Stanguellini 1200 Spider “America” Bertone
Aston Martin DB2/4 Coupé Bertone
Jaguar XK 150 Coupé Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale Berlinetta Bertone
1958
Alfa Romeo-Abarth 1000 Berlinetta Competizione Bertone
NSU Prinz Sport Coupé (rund 1700 Erstfahrzeuge wurden von Bertone produziert)
NSU Prinz Sport Spider Wankel (Design von Scaglione; entwickelt in seiner Abwesenheit; Prototyp 1960 und Produktion ab 1963)
1959
Maserati 3500 GT Coupé Bertone
Fiat-Osca 1500 Berlinetta Bertone
Fiat 1200 “Granluce” Berlinetta Bertone
Alfa Romeo 2000 “Sole” Bertone
NSU Prinz 4 Berlina Prototyp
Beendigung der Zusammenarbeit mit Bertone
1960
Porsche-Abarth Carrera GTL
Porsche-Abarth Carrera GTL Berlinetta, Carrozzeria Rocco Motto
1961
Überarbeitung für die Intermeccanica des “Apollo” Berlinetta 2+2
1962
Maserati Birdcage tipo 64 Scuderia SSS Repubblica di Venezia
1963
A.T.S. 2500 GT
Prince Motors “Skyline 1900 Sprint” Berlinetta
Apollo GT
Apollo cabriolet
Lamborghini 350 GTV Prototyp
Stanguellini-Guzzi “Colibrì” Record
A.T.S. 2500 GT Berlinetta Allemano
1964
Intermeccanica “Griffith” Coupé (und vermutlich auch ein Cabriolet)
1966
Titania “Veltro (italienisch für Jagd- oder Windhund) GTT”
Intermeccanica “Torino” Cabriolet und Coupé
1967
Alfa Romeo 33 Stradale
Alfa Romeo 33 Stradale
Intermeccanica “Italia GFX” Cabriolet und Coupé
1969
Intermeccanica “Murena 429 GT” Station Wagon
1970
Intermeccanica “Italia IMX” Berlinetta Competizione
1971
Intermeccanica “Indra” Cabriolet
1972
Intermeccanica “Indra” Coupé
Quelle
Leben
Scaglione war der ältere Sohn des Militärarztes Vittorio Scaglione und von Giovanna Fabbri, tätig beim italienischen Roten Kreuz, und entstammte einer alten Florentiner Adelsfamilie, Nachfahren der Grafen Martirano San Nicola e Mottafilocastro. Scagliones Vater verstarb als Franco sechs Jahre alt war. Nach dem Besuch des humanistisches Gymnasiums schrieb er sich für das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Bologna ein, musste aber zunächst seinen Militärdienst absolvieren, zuletzt im Dienstgrad Unterleutnant. Zu seinen Hobbys zählten Literatur, Tennis, Reiten und Rudern. Nach dem Militärdienst setzte er sein Studium fort, meldete sich während des Zweiten Weltkriegs aber freiwillig, um beim militärischen Schadensamt zu dienen. Zuletzt eingesetzt an der libyschen Front, geriet er am 24. Dezember 1941 in El Duda im Süden von Tobruk in britische Kriegsgefangenschaft und wurde ins indische Yol deportiert. 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte am 26. Dezember nach Italien zurück. Als Franco in Carolei seine Mutter traf, erfuhr er, dass sein Bruder Eugenio im Kriegseinsatz gefallen war. Franco blieb ein Jahr in Carolei, bevor er sich in Bologna auf Arbeitssuche begab.
Vom Ziel verfolgt, Autos zu entwerfen, war er zunächst erfolgreich in der Modebranche tätig. Am 25. September 1948 heiratete er Maria Luisa Benvenuti, die am 10. September 1950 die gemeinsame Tochter Giovanna zur Welt brachte. Im April 1951 zog die Familie nach Turin, wo zu dieser Zeit die bedeutendsten Karosserienbauer ansässig waren. Hier lernte er Battista Pininfarina kennen, der seine Entwürfe sehr schätzte. Zu einer Zusammenarbeit kam es jedoch nicht, da Pininfarina die Anbringung des Schriftzuges der eigentlichen Designer auf seinen Fahrzeugen ablehnte. Als er "Nuccio" Bertone kennenlernte, gründete er mit ihm eine Firma, die eine Reihe außergewöhnlicher Autos entwarf, darunter zunächst das Abarth 1500 Biposto Coupé, das 1952 auf dem Turiner Autosalon gezeigt wurde, der legendäre Entwurf des Alfa Romeo B. A. T. und die Giulietta Sprint und Giulietta SS. Weitere bekannte Entwürfe waren ein Arnolt-Aston Martin DB2/4-Spider-Modell, das 1954 auf der Autoschau in New York City präsentiert wurde und das Design der Sportiva-Version des Alfa Romeo 2000. Seine Handschrift trugen auch der Arnolt Bristol (1953) und der NSU Sport Prinz. Als Scaglione 1959 die Firma verließ, übernahm Giorgio Giugiaro seinen Stuhl.
Er selbst befasste sich zunächst mit dem Design des Porsche-Abarth Carrera GTL (1959) auf Basis des Porsche 356, später mit dem des Lamborghini 350 GTV (1963), dem des ATS 2500 GT (1964) der Automobili Turismo e Sport und dem des Alfa Romeo Tipo 33 sowie mit verschiedenen Modellentwürfen für die Turiner Firma Intermeccanica, zum Beispiel die Modelle Apollo, Torino, Italia GFX, Italia IMX, Indra und Murena. Mit dem Konkurs in Italien von Intermeccanica und der Wirtschaftsflucht des damaligen Besitzers und Unternehmers Frank Reisner mit der Firma über die Vereinigten Staaten nach Kanada verlor Scaglione sein ganzes Privatvermögen, das er in die Produktion des Modells Indra investiert hatte.
Auf Grund der Enttäuschung zog er sich aus dem Arbeitsleben zurück, ging 1981 nach Suvereto und lebte dort sehr zurückgezogen. Zehn Jahre später erkrankte er an Lungenkrebs und verstarb nach dreijährigem Leiden.
Projekte
1951–1952
Lancia Aurelia B50 Coupé (5 Stück; Carrozzeria Balbo) und weitere zwei Typen
1952
Fiat 1100 “Utiletta Frasca” (Carrozzeria Ansaloni)
Abarth 1500 Berlinetta Bertone
Fiat-Siata 208 CS Spider Competizione Bertone
Fiat-Siata 208 CS Coupé 2+2 Bertone
1953
Alfa Romeo B.A.T. 5 Bertone
Fiat-Stanguellini 1100 /103 TV Berlinetta Bertone
Fiat 1100 /103 TV Savio Sport Berlinetta
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 5 Bertone
Alfa Romeo 1900L Berlina 2-Türer Bertone
Arnolt-Aston Martin DB 2/4 Roadster Competizione Bertone (2 Exemplare)
Arnolt-Aston Martin DB 2/4 Spider Bertone
Ferrari-Abarth 166 MM/53 Spider Competizione Bertone
Arnolt-Bristol
1954
Alfa Romeo B.A.T. 7 Bertone
Arnolt-Bristol 404 X spider Gran Turismo Bertone
Arnolt-Bristol 404 X coupé Gran Turismo Bertone
Fiat-Siata 208 CS Coupé
Alfa Romeo “2000 Sportiva” Berlinetta Competizione (Prototyp) Bertone
Alfa Romeo “2000 Sportiva” Spider Competizione (Prototyp) Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Berlinetta Bertone
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 7 Bertone
Fiat-Stanguellini 1100 /103 TV “Cheetah” Spider Bertone
1955
Alfa Romeo B.A.T. 9 Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Spider Prototyp 004 Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Spider Prototyp 002 Bertone
Alfa Romeo 1900 cabriolet “Perla” Bertone
Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica B.A.T. 9 Bertone
1956
Fiat-Abarth 750 Record Bertone
Fiat Abarth coupé 215 A Bertone
Fiat Abarth spider 216 A Bertone
Arnolt-Aston Martin DB2/4 Cabriolet Bertone
1957
Fiat-Stanguellini 1200 Spider “America” Bertone
Aston Martin DB2/4 Coupé Bertone
Jaguar XK 150 Coupé Bertone
Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale Berlinetta Bertone
1958
Alfa Romeo-Abarth 1000 Berlinetta Competizione Bertone
NSU Prinz Sport Coupé (rund 1700 Erstfahrzeuge wurden von Bertone produziert)
NSU Prinz Sport Spider Wankel (Design von Scaglione; entwickelt in seiner Abwesenheit; Prototyp 1960 und Produktion ab 1963)
1959
Maserati 3500 GT Coupé Bertone
Fiat-Osca 1500 Berlinetta Bertone
Fiat 1200 “Granluce” Berlinetta Bertone
Alfa Romeo 2000 “Sole” Bertone
NSU Prinz 4 Berlina Prototyp
Beendigung der Zusammenarbeit mit Bertone
1960
Porsche-Abarth Carrera GTL
Porsche-Abarth Carrera GTL Berlinetta, Carrozzeria Rocco Motto
1961
Überarbeitung für die Intermeccanica des “Apollo” Berlinetta 2+2
1962
Maserati Birdcage tipo 64 Scuderia SSS Repubblica di Venezia
1963
A.T.S. 2500 GT
Prince Motors “Skyline 1900 Sprint” Berlinetta
Apollo GT
Apollo cabriolet
Lamborghini 350 GTV Prototyp
Stanguellini-Guzzi “Colibrì” Record
A.T.S. 2500 GT Berlinetta Allemano
1964
Intermeccanica “Griffith” Coupé (und vermutlich auch ein Cabriolet)
1966
Titania “Veltro (italienisch für Jagd- oder Windhund) GTT”
Intermeccanica “Torino” Cabriolet und Coupé
1967
Alfa Romeo 33 Stradale
Alfa Romeo 33 Stradale
Intermeccanica “Italia GFX” Cabriolet und Coupé
1969
Intermeccanica “Murena 429 GT” Station Wagon
1970
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