Oktober 1916: Deutschland "sucht" belgische Arbeiter
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Oktober 1916: Deutschland "sucht" belgische Arbeiter
Im Oktober 2016, also vor rund 100 Jahren, rekrutierten die deutschen Besatzer in Belgien tausende Arbeiter und dies nicht unbedingt auf freiwilliger Basis. Während im besetzten Belgien die Zwangsarbeit hinter vorgehaltener Hand die Runde machte, rechtfertigten deutsche Tageszeitungen den Einsatz der Belgier in ihrem Land.
Mitte Oktober machten Meldungen im besetzten Belgien die Runde, nach denen die Deutschen in immer größerem Maße Arbeiter rekrutieren würden. Zuerst war Brügge dran, denn dort wurde rund 400 Männern befohlen, mit Verpflegung für zwei Tage am Bahnhof zu erscheinen. Am Tag der Anfahrt der Züge in Richtung Deutschland wurden nach Razzien offenbar weitere Männer zwangsverpflichtet und in die Züge geschickt.
Rasch erhöhte sich die Zahl der belgischen Männer, die sich für Arbeitsdienste in Deutschland zu melden hatten: Dendermonde - 2.000, Aalst - 1.000, Ninove - 300… Alle Betroffenen sollten Reservekleidung einpacken und Verpflegung für zwei Tage. In Gent wurden in diesen Tagen vor 100 Jahren „tausende“ Arbeiter zwangsrekrutiert. Überall seien weinende Frauen und Kinder zu sehen, wurde sich hinter vorgehaltener Hand erzählt.
Währenddessen schrieben Tageszeitungen in Deutschland, dass in Belgien große Arbeitslosigkeit herrsche und das dies eine Folge der Blockade durch Großbritannien sei. Deutschland, so eine Kölner Tageszeitung Mitte Oktober 2016, helfe den belgischen Arbeitern, in dem ihnen Arbeit in Deutschland geboten werde. Damit wiedersprach die deutsche Presse Berichten von Blättern aus verfeindeten Ländern, die von Zwangsarbeit sprachen.
Der belgische Kardinal Désiré-Joseph Mercier erinnerte dazu den deutschen Generalgouverneur für Belgien, Kavalleriegeneral Moritz Ferdinand Freiherr von Bissing, brieflich an dessen Versprechen gegenüber den Niederlanden, keine nach Belgien zurückkehrende Kriegsflüchtlinge zur Zwangsarbeit in Deutschland zu rekrutieren. Doch dieser Brief blieb ohne Reaktion und so begann für tausende belgische Männer eine jahrelange Qual fern von der Heimat zu Diensten der deutschen Industrie.
Quelle
Mitte Oktober machten Meldungen im besetzten Belgien die Runde, nach denen die Deutschen in immer größerem Maße Arbeiter rekrutieren würden. Zuerst war Brügge dran, denn dort wurde rund 400 Männern befohlen, mit Verpflegung für zwei Tage am Bahnhof zu erscheinen. Am Tag der Anfahrt der Züge in Richtung Deutschland wurden nach Razzien offenbar weitere Männer zwangsverpflichtet und in die Züge geschickt.
Rasch erhöhte sich die Zahl der belgischen Männer, die sich für Arbeitsdienste in Deutschland zu melden hatten: Dendermonde - 2.000, Aalst - 1.000, Ninove - 300… Alle Betroffenen sollten Reservekleidung einpacken und Verpflegung für zwei Tage. In Gent wurden in diesen Tagen vor 100 Jahren „tausende“ Arbeiter zwangsrekrutiert. Überall seien weinende Frauen und Kinder zu sehen, wurde sich hinter vorgehaltener Hand erzählt.
Währenddessen schrieben Tageszeitungen in Deutschland, dass in Belgien große Arbeitslosigkeit herrsche und das dies eine Folge der Blockade durch Großbritannien sei. Deutschland, so eine Kölner Tageszeitung Mitte Oktober 2016, helfe den belgischen Arbeitern, in dem ihnen Arbeit in Deutschland geboten werde. Damit wiedersprach die deutsche Presse Berichten von Blättern aus verfeindeten Ländern, die von Zwangsarbeit sprachen.
Der belgische Kardinal Désiré-Joseph Mercier erinnerte dazu den deutschen Generalgouverneur für Belgien, Kavalleriegeneral Moritz Ferdinand Freiherr von Bissing, brieflich an dessen Versprechen gegenüber den Niederlanden, keine nach Belgien zurückkehrende Kriegsflüchtlinge zur Zwangsarbeit in Deutschland zu rekrutieren. Doch dieser Brief blieb ohne Reaktion und so begann für tausende belgische Männer eine jahrelange Qual fern von der Heimat zu Diensten der deutschen Industrie.
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