The Future is More: "Auf der Suche nach Utopia"
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The Future is More: "Auf der Suche nach Utopia"
Thomas More, auch bekannt als Thomas Morus, war ein Staatsmann, Philosoph und Schriftsteller aus dem England des 16. Jahrhunderts. Geprägt hat More allerdings den Humanismus und zwar mit seinem Buch „Utopia“. Hierin beschreibt er seine Vorstellung einer idealen Gesellschaft. „Utopia“ kam vor genau 500 Jahren heraus und der Erstdruck fand in der brabantischen Universitätsstadt Löwen statt. Diesen Jahrestag feiert die Stadt mit einer ganzen Reihe an Ausstellungen.
„Utopia“ von Thomas More mag vor 500 Jahren erschienen sein, doch das Werk ist und bleibt aktuell, denn Mores Vorstellungen von einer idealen Gesellschaft bietet Lösungen und Denkansätze zu Themen, über die heute noch leidenschaftlich und kontrovers diskutiert wird: Demokratie, kostenloser Zugang zu Bildung, Sterbehilfe, Priesterehe, gleiche Rechte für Mann und Frau…
Die Karte zu "Utopia"
Auslöser für das Verfassen von „Utopia“ war der Ärger von Thomas More über die seinerzeit allumfassende Korruption in seiner englischen Heimat. Ihr kehrte er zeitweise den Rücken, um in den damaligen Niederen Landen humanistisch zu arbeiten und um sein Werk über eine ideale Insel des Glücks und der Gerechtigkeit zu verfassen.
Doch „Utopia“ ist gleichzeitig eine Kritik an der damals bestehenden Staatsform in England. More verfasste sein Schlüsselwerk damals in der flämischen Hafenstadt Antwerpen. Und auch Löwen war und ist in der flämischen Geschichtsschreibung zu Thomas More äußerst wichtig, denn dort wurde dessen Buch im Jahr nach dem Verfassen in der Druckerei von Dirk Martens an der Ecke Naamse- und Standonckstraat zum ersten Mal vervielfältigt und zwar genau am 16. Dezember 1516. Davon zeugt dort übrigens ein vor kurzem enthüllter Gedenkstein.
Ausstellungreihe
Thomas More alias Thomas Morus
Neben der Ausstellung „Auf der Suche nach Utopia“ im M-Museum in Löwen zeigt die historische Universitätsbibliothek „Utopia & More, Thomas More, die Niederlande und die Utopische Tradition“, die durch „Utopia“, durch das Leben und Werk des britischen Humanisten und durch die Utopie als Stilmittel der Literaturführt. Auch hier führt der Weg durch Kunstwerke - z.B. ein Gemälde, dass Thomas More auf dem Weg aus Schafott zeigt, historische wissenschaftliche und philosophische Dokumente und eine Art Reliquie, ein Nackenwirbel Mores, der eigentlich in Brügge aufbewahrt wird.
Das M-Museum Löwen ergänzt das More-Event durch eine weitere hochinteressante Ausstellung, die den Versuch startet, Flüchtlingen aus aller Welt irgendwo eine ideale Ansiedlung zu bieten. „EUtopia“ ist eine Idee von mehreren Architektenteams, die eine fiktive Insel vorstellen. Die Basis dazu bildet Ceuta, eine spanische Stadt im nordafrikanischen Gibraltar, in die sich viele Flüchtlinge flüchteten, die den Weg nach Europa über das Mittelmeer suchen… „EUtopia, Möglichkeit einer Insel“ ist hochspannend und… utopisch zugleich.
Kernstück „Auf der Suche nach Utopia“ - Ausstellung in vier Teilen
Das Museum M teilt die Ausstellung „Auf der Suche nach Utopia“ in vier Bereiche ein. Im ersten Teil liegt der Fokus auf dem gleichnamigen Buch von Thomas More, in dem dieser die ideale Gesellschaft beschreibt, in der Glück und Gerechtigkeit oben an stehen. „Bilder von Paradies und Hölle“ ist der Titel des zweiten Teils und der dritte Bereich wird „Vorstellung des Unbekannten“ genannt.
Meisterwerke aus Sammlungen aus der ganzen Welt
„Bilder von Paradies und Hölle“ ist der Titel des zweiten Teils und der dritte Bereich wird „Vorstellung des Unbekannten“ genannt. Die Ausstellung wird mit einem letzten Bereich abgerundet, in den Beispiele aus der Kunstgeschichte gezeigt werden, die sich mit der Suche nach einer „utopischen“ Gesellschaft auseinander setzten.
Und genau diese vier Bereiche werden mit einer selten gesehenen Zusammenstellung von Kunstwerken aus aller Welt unterstrichen. Alles in allem ist alleine das Betrachten dieser Gemälde, Zeichnungen und Drucke regelrecht atemberaubend. Zu den Höhepunkten gehört das „Portrait von Erasmus“ von Quinten Metsys aus dem Jahr 1517 und einige weitere Werke, die die beiden Humanisten Erasmus und Pieter Gillies im Jahr 1517 bei Quinten Metsys als Geschenk für ihren guten Freund Thomas More bestellten. Das „Portrait von Erasmus“ befindet sich übrigens im Besitz Ihrer Majestät, Königin Elisabeth II. von England…
Quinten Metsys
Selten waren übrigens in diesen Zeiten so viele Werke von Quinten Metsys, auch bekannt als Quinten Massys (ca.1466-1530), an einem Ort zu sehen. Metsys gehörte zum illustren Kreis der Humanisten in dieser Zeit, zu denen auch Erasmus von Rotterdam gehörte, ein Freund von Thomas More.
Wandteppiche aus den Manufakturen von Tournai
Unter den im M-Museum ausgestellten Werken gehören auch Kupferstiche von Albert Dürer, Gemälde des Meisters von Frankfurt oder Hieronymus Bosch, Wandteppiche aus dem 15. und 16. Jahrhundert aus den Manufakturen von Tournai (Hennegau), natürlich die Originalausgabe von „Utopia“ und, ganz außergewöhnlich, die „Geschlossenen Gärtchen“ aus Mechelen (auch Paradiesgärtlein oder lat. hortus conclusus genannt), mittelalterliche Marienbilder in Form von Figuren, Retabels und Bildnissen.
Diese Ausstellung ist allemal einen Besuch wert. Sie spricht Kunstinteressierte, Humanisten und Philosophen, Historiker und auch einfach nur Neugierige an, die Inspiration suchen oder die mehr über den Ursprung Europas erfahren wollen. Der Verfasser dieser Zeilen beeilte sich nach dem Besuch der Ausstellung, das Buch „Utopia“ zu kaufen und zu lesen. So inspirierend kann eine sorgfältig aufgebaute Ausstellung sein…
Mehr Info: www.utopialeuven.be/
Quelle
„Utopia“ von Thomas More mag vor 500 Jahren erschienen sein, doch das Werk ist und bleibt aktuell, denn Mores Vorstellungen von einer idealen Gesellschaft bietet Lösungen und Denkansätze zu Themen, über die heute noch leidenschaftlich und kontrovers diskutiert wird: Demokratie, kostenloser Zugang zu Bildung, Sterbehilfe, Priesterehe, gleiche Rechte für Mann und Frau…
Die Karte zu "Utopia"
Auslöser für das Verfassen von „Utopia“ war der Ärger von Thomas More über die seinerzeit allumfassende Korruption in seiner englischen Heimat. Ihr kehrte er zeitweise den Rücken, um in den damaligen Niederen Landen humanistisch zu arbeiten und um sein Werk über eine ideale Insel des Glücks und der Gerechtigkeit zu verfassen.
Doch „Utopia“ ist gleichzeitig eine Kritik an der damals bestehenden Staatsform in England. More verfasste sein Schlüsselwerk damals in der flämischen Hafenstadt Antwerpen. Und auch Löwen war und ist in der flämischen Geschichtsschreibung zu Thomas More äußerst wichtig, denn dort wurde dessen Buch im Jahr nach dem Verfassen in der Druckerei von Dirk Martens an der Ecke Naamse- und Standonckstraat zum ersten Mal vervielfältigt und zwar genau am 16. Dezember 1516. Davon zeugt dort übrigens ein vor kurzem enthüllter Gedenkstein.
Ausstellungreihe
Thomas More alias Thomas Morus
Neben der Ausstellung „Auf der Suche nach Utopia“ im M-Museum in Löwen zeigt die historische Universitätsbibliothek „Utopia & More, Thomas More, die Niederlande und die Utopische Tradition“, die durch „Utopia“, durch das Leben und Werk des britischen Humanisten und durch die Utopie als Stilmittel der Literaturführt. Auch hier führt der Weg durch Kunstwerke - z.B. ein Gemälde, dass Thomas More auf dem Weg aus Schafott zeigt, historische wissenschaftliche und philosophische Dokumente und eine Art Reliquie, ein Nackenwirbel Mores, der eigentlich in Brügge aufbewahrt wird.
Das M-Museum Löwen ergänzt das More-Event durch eine weitere hochinteressante Ausstellung, die den Versuch startet, Flüchtlingen aus aller Welt irgendwo eine ideale Ansiedlung zu bieten. „EUtopia“ ist eine Idee von mehreren Architektenteams, die eine fiktive Insel vorstellen. Die Basis dazu bildet Ceuta, eine spanische Stadt im nordafrikanischen Gibraltar, in die sich viele Flüchtlinge flüchteten, die den Weg nach Europa über das Mittelmeer suchen… „EUtopia, Möglichkeit einer Insel“ ist hochspannend und… utopisch zugleich.
Kernstück „Auf der Suche nach Utopia“ - Ausstellung in vier Teilen
Das Museum M teilt die Ausstellung „Auf der Suche nach Utopia“ in vier Bereiche ein. Im ersten Teil liegt der Fokus auf dem gleichnamigen Buch von Thomas More, in dem dieser die ideale Gesellschaft beschreibt, in der Glück und Gerechtigkeit oben an stehen. „Bilder von Paradies und Hölle“ ist der Titel des zweiten Teils und der dritte Bereich wird „Vorstellung des Unbekannten“ genannt.
Meisterwerke aus Sammlungen aus der ganzen Welt
„Bilder von Paradies und Hölle“ ist der Titel des zweiten Teils und der dritte Bereich wird „Vorstellung des Unbekannten“ genannt. Die Ausstellung wird mit einem letzten Bereich abgerundet, in den Beispiele aus der Kunstgeschichte gezeigt werden, die sich mit der Suche nach einer „utopischen“ Gesellschaft auseinander setzten.
Und genau diese vier Bereiche werden mit einer selten gesehenen Zusammenstellung von Kunstwerken aus aller Welt unterstrichen. Alles in allem ist alleine das Betrachten dieser Gemälde, Zeichnungen und Drucke regelrecht atemberaubend. Zu den Höhepunkten gehört das „Portrait von Erasmus“ von Quinten Metsys aus dem Jahr 1517 und einige weitere Werke, die die beiden Humanisten Erasmus und Pieter Gillies im Jahr 1517 bei Quinten Metsys als Geschenk für ihren guten Freund Thomas More bestellten. Das „Portrait von Erasmus“ befindet sich übrigens im Besitz Ihrer Majestät, Königin Elisabeth II. von England…
Quinten Metsys
Selten waren übrigens in diesen Zeiten so viele Werke von Quinten Metsys, auch bekannt als Quinten Massys (ca.1466-1530), an einem Ort zu sehen. Metsys gehörte zum illustren Kreis der Humanisten in dieser Zeit, zu denen auch Erasmus von Rotterdam gehörte, ein Freund von Thomas More.
Wandteppiche aus den Manufakturen von Tournai
Unter den im M-Museum ausgestellten Werken gehören auch Kupferstiche von Albert Dürer, Gemälde des Meisters von Frankfurt oder Hieronymus Bosch, Wandteppiche aus dem 15. und 16. Jahrhundert aus den Manufakturen von Tournai (Hennegau), natürlich die Originalausgabe von „Utopia“ und, ganz außergewöhnlich, die „Geschlossenen Gärtchen“ aus Mechelen (auch Paradiesgärtlein oder lat. hortus conclusus genannt), mittelalterliche Marienbilder in Form von Figuren, Retabels und Bildnissen.
Diese Ausstellung ist allemal einen Besuch wert. Sie spricht Kunstinteressierte, Humanisten und Philosophen, Historiker und auch einfach nur Neugierige an, die Inspiration suchen oder die mehr über den Ursprung Europas erfahren wollen. Der Verfasser dieser Zeilen beeilte sich nach dem Besuch der Ausstellung, das Buch „Utopia“ zu kaufen und zu lesen. So inspirierend kann eine sorgfältig aufgebaute Ausstellung sein…
Mehr Info: www.utopialeuven.be/
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