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IKB Deutsche Industriebank, auferstanden in den wirren der Weimarer Republik

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IKB Deutsche Industriebank, auferstanden in den wirren der Weimarer Republik Empty IKB Deutsche Industriebank, auferstanden in den wirren der Weimarer Republik

Beitrag  Andy Sa Nov 26, 2016 10:50 pm

Wärend man sich auf den Straßén herumprügelte wie die Kesselflicker, zumindest ein teil der damaligen Bildungsbürger, entstanden aber auch zbs. Industrien oder Banken.
Ein Beispiel dafür möchten wir mal aufzeigen,dazu folgendes:

Die IKB Deutsche Industriebank AG ist ein Kreditinstitut mit Sitz in Düsseldorf, das seine Dienstleistungen vorwiegend auf mittelständische Unternehmen in Deutschland ausrichtet. Die Bank stellt ihren Kunden Kredite, Risikomanagement, Kapitalmarkt- und Beratungsdienstleistungen zur Verfügung. Ihr Onlineangebot für Privatkunden umfasst Tages- und Festgelder, Auszahlpläne, Depots sowie ausgewählte Wertpapiere. Mit einer Konzern-Bilanzsumme von rund 22,4 Milliarden Euro und rund 1.450 Mitarbeitern hat die Bank eine mittelständische Größe. Die Bank verfügt über zehn Niederlassungen in Deutschland und in Europa sowie über mehrere Tochtergesellschaften. Hauptaktionär der IKB ist Lone Star Funds (95,88 % der Aktien).

IKB Deutsche Industriebank, auferstanden in den wirren der Weimarer Republik 744px-IKB_Logo.svg
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Düsseldorf
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0008063306
Bankleitzahl 300 104 00[1]
BIC IKBD DEDD XXX[1]
Gründung 30. September 1924
Website www.ikb.de
Geschäftsdaten 30.09.2016[2]
Bilanzsumme 18,8 Mrd. EUR
Mitarbeiter 1.529
Leitung
Vorstand Michael H. Wiedmann (Vorsitzender); Claus Momburg, Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Dirk Volz
Aufsichtsrat Karl-Gerhard Eick (Vorsitzender)


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IKB in Frankfurt am Main

Die Geschichte und Entwicklung
1924 bis 1931 – Bank für Industrie-Obligationen (Bafio)

Als Folge des Ersten Weltkrieges musste Deutschland Reparationen zahlen. Für die Industrie bestand laut Dawes-Plan eine Reparationsverpflichtung im Wert von fünf Milliarden Goldmark. Für die Abwicklung dieser Zahlungen wurde am 30. September 1924 in Berlin die Bank für deutsche Industrieobligationen (Bafio) gegründet. Das dazu notwendige Kapital wurde in Form einer „Aufbringungsumlage“ von der gewerblichen Wirtschaft erbracht. Erster Vorstandsvorsitzender wurde Wilhelm Bötzkes.

Der Young-Plan im Jahr 1929 hob die Reparationsverpflichtungen der Industrie auf. Damit entfiel der ursprüngliche Geschäftszweck der Bafio. Die Bank selbst einschließlich des bis dahin angesammelten Kapitals blieb zunächst erhalten.
1931 bis 1939 – Industriebankgesetz und Osthilfe

Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er brachte unter anderem die hochverschuldeten ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe in eine existenzbedrohende Situation. Während die Bafio ihrer Liquidation entgegensah, plädierte der Industrielle Paul Silverberg dafür, die Aufbringungsumlage in reduzierter Form weiter zu erheben, um überschuldeten ostdeutschen Landwirtschaftsbetrieben zu helfen. Am 31. März 1931 traten das Osthilfegesetz und das Industriebankgesetz in Kraft. Die neuen Aufgaben der Bafio waren:

die landwirtschaftliche Entschuldung im Osthilfegebiet;
die Gewährung mittel- und langfristiger Kredite an gewerbliche Betriebe, insbesondere solche kleineren und mittleren Umfangs.

1939 übernahm die Bank auch offiziell den schon lange benutzten Namen „Deutsche Industriebank“ (Cassirer S. 71)
1939 bis 1945 – Deutsche Industriebank

Als Folge der nationalsozialistischen Aufrüstung stiegen die staatlichen Ausgaben für Rüstung von weniger als 1 Milliarde Reichsmark (1933) auf 15,5 Milliarden (1938). Folge hiervon war ein Rückgang der Verbrauchsgüterindustrie und des Baugewerbes, während die Rüstungsindustrie boomte. Das langfristige Industriekreditgeschäft blieb von Vorgaben des NS-Regimes lange Zeit unberührt, jedoch war die Bank an den Kapitalverschiebungen als Folge der Judenverfolgung beteiligt. Im Laufe des Kriegs stand mehr und mehr die Finanzierung „kriegswirtschaftlich wichtiger Investitionen“ im Vordergrund. Die Bank blieb "eine selbständige Aktiengesellschaft und verwaltungsmäßig unabhängig vom Deutschen Reich"[3] und gehörte immer der Wirtschaftsgruppe "Privates Bankgewerbe" an.
1945 bis 1974 – Industriekreditbank AG

Nach dem Krieg durfte die Industriebank ihre Tätigkeit in Berlin nicht mehr ausüben. Alle Überlegungen liefen daher auf eine Neugründung in Westdeutschland hinaus. Am 9. Dezember 1948 beschloss eine Industriellenversammlung in der Frankfurter Handelskammer, eine „Selbsthilfeorganisation der Industrie“ zu gründen. Die neue Industriebank sollte eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung der KfW-Mittel an gewerbliche Kreditnehmer spielen und die öffentlichen Mittel durch die Emission eigener Schuldverschreibungen aufstocken.

Am 29. März 1949 wurde die Industriekreditbank AG (IKB) in Düsseldorf gegründet. Anfangs konnte die Bank Mittelzuweisungen für die mittelständischen Kunden nur mit einem beträchtlichen administrativen Aufwand erreichen, da jedes Projekt über die KfW bei den Planungsbehörden zu beantragen war.

Erst Mitte der 1950er Jahre bot sich die Möglichkeit, die Kreditvergabe auf eine breitere Refinanzierungsbasis zu stellen. Die Industriekreditbank schaltete sich in die Gewährung der Industriehilfe ein. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft hatten in Form einer gewinnabhängigen Umlage einen Betrag von insgesamt einer Milliarde D-Mark aufzubringen, der für vordringliche Investitionen in Kohlebergbau, Energie- und Wasserwirtschaft, eisenschaffende Industrie und Waggonbau eingesetzt werden sollte.

Die Entwicklung in den 1960er Jahren war durch einen relativ kontinuierlichen Aufbau des Kreditengagements gekennzeichnet. 1953 erwarb die alte Deutsche Industriebank, die in diesem Jahr wieder in Berlin (West) zugelassen worden war, einen Mehrheitsanteil an der IKB. Mitte der 1960er Jahre verhalf das Berlinhilfegesetz / Berlinförderungsgesetz (BerlinFG) zu neuem Schwung; die Deutsche Industriebank, Berlin, (nach der Fusion mit der IKB: Niederlassung Berlin der Industriekreditbank AG Deutsche Industriebank) wurde Annahmestelle für sogenannte Berlindarlehen nach § 16 BerlinFG: Dies war die Basis für ein lebhaftes Langfristkreditgeschäft in Berlin (West).
1974 bis 1989 – die Fusion IKB – Deutsche Industriebank

Die Verbindungen der Industriekreditbank zur Deutschen Industriebank waren von Beginn an sehr eng. Im Jahr 1974 wurde die rechtliche Vereinigung vollzogen, die „Stiftung zur Förderung der Forschung für die gewerbliche Wirtschaft“ (heute Stiftung Industrieforschung) löste die bisherigen Treuhandaktionäre ab. Als Äquivalent für die Übertragung des Industriebank-Vermögens erhielt sie IKB-Aktien im Wert von nominal 31,2 Millionen DM. Die Stiftung Industrieforschung verwendet die ihr zufließenden IKB-Dividenden bis heute zur Finanzierung von Forschungsvorhaben, deren Ergebnisse kleineren und mittleren Unternehmen zugutekommen. Die Fusion markierte den Beginn einer Phase, in der sich das Geschäftsvolumen der Bank kräftig ausweitete. Im Kreditgeschäft machten sich drei Tendenzen bemerkbar:

Die durchschnittliche Kredithöhe stieg weiterhin an.
Ein immer größerer Anteil der Kreditauszahlungen entfiel auf das Dienstleistungsgewerbe.
Öffentliche Kreditmittel gewannen bei der Refinanzierung wieder an Bedeutung – nachzuvollziehen etwa am Beispiel des KfW-Mittelstandsprogramms.

Zunehmende Konkurrenz seitens der Kreditinstitute und die wachsende Nachfrage der Unternehmen nach intelligenten Finanzierungen veranlassten die IKB in diesen Jahren, ihre Angebotspalette rund um den langfristigen Kredit zu erweitern. So kam es zu der Gründung folgender Tochterunternehmen:

1972: IKB Leasing GmbH
1972/73: IKB Immobilien-Leasing GmbH
1979: IKB International S.A. Luxemburg
1987: IKB Beteiligungsgesellschaft mbH

In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre war zudem das aufkommende Interesse der Firmenkunden an langfristigen Exportfinanzierungen Startschuss für die IKB-Aktivitäten bei internationalen Finanzierungen

1989 bis 2006 – Jahre des Wachstums

Schon kurze Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung eröffnete die Bank eine Repräsentanz in Leipzig, um den südlichen Teil der ehemaligen DDR vor Ort betreuen zu können; für den nördlichen Teil wurde die schon bestehende Niederlassung Berlin zuständig. Die geografische Ausweitung schlug sich deutlich in den Geschäftsdaten der IKB nieder. Die Bilanzsumme stieg innerhalb von nur drei Jahren um fast 50 Prozent. Das überaus lebhafte Wachstum stellte die Bank vor die Notwendigkeit, ihre Eigenkapitalbasis erheblich zu stärken.

Die IKB richtete ihren Blick aber auch vermehrt über die deutschen Grenzen hinaus. Die IKB International S.A. Luxemburg entwickelte sich mit 25 Prozent des gesamten Kreditvolumens und einer Bilanzsumme von über sieben Milliarden Euro zur größten Tochtergesellschaft im IKB-Konzern. Neben der Unternehmensfinanzierung mittelständischer deutscher Unternehmen wurde die IKB International Luxemburg zum Kompetenzzentrum für Fremdwährungsfinanzierungen, Strukturierte Finanzierungen und Financial Risk Management. Das Geschäftsfeld Financial Risk Management wurde seit 2000 systematisch auf- und ausgebaut. 2003 wurde das Joint Venture IKB CorporateLab von IKB International S.A. und Unicredito Banca Mobiliare in Luxemburg gegründet, um Zins- und Währungsderivate zu entwickeln und an mittelständische Unternehmen zu vertreiben. Der Geschäftsbereich Internationale Finanzierung erweiterte sein Tätigkeitsfeld um die Finanzierung von Investitionen mittelständischer Unternehmen im Ausland. Sichtbar wurde dies vor allem durch die Errichtung ausländischer Stützpunkte. 1987 gründete die IKB eine Repräsentanz in Hongkong. Niederlassungen in Paris und London folgten in den Jahren 1995 und 1997. 1999 gelang der Sprung über den Atlantik nach New York. Schließlich wurde 2005 (Madrid) und 2006 (Mailand) das europäische Netz nach Süden ausgedehnt.

Auch die Kooperation mit der Credit National (heute Natexis Banques Populaires) begann im April 1992. Im Mai 1993 vereinbarte die Bank eine enge Zusammenarbeit mit der BHF-Bank, die sich zu zehn Prozent an der IKB beteiligte – ein Anteil, den später die Allianz übernahm.

Im November 2001 übernahm die KfW die Anteile von der Allianz und der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und war anschließend mit zunächst 33,2 Prozent und später 38 Prozent der größte Einzelaktionär an der IKB. Bereits zuvor bestand eine enge Zusammenarbeit zwischen IKB und KfW bei der Vermittlung von öffentlich geförderten Darlehensprogrammen an Endkunden insbesondere im Firmenmittelstand.[4]
2007/2008 – existenzbedrohende Krise
Plötzliche massive Schieflage

Am Montag, dem 30. Juli 2007, veröffentlichte die IKB eine Ad-hoc-Mitteilung[5] mit folgendem Inhalt: Die Bank sei als Folge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine existenzbedrohende Schieflage geraten, zugleich trat der Vorstandssprecher Stefan Ortseifen zurück und das KfW-Vorstandsmitglied Günther Bräunig übernahm seine Aufgaben, außerdem sei kurzfristig ein Rettungspaket vereinbart worden. Schließlich wurde die erst zehn Tage zuvor im vorläufigen Quartalsbericht als ungefährdet dargestellte Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr durch eine Gewinnwarnung ersetzt. Im zehn Tage zuvor veröffentlichten Quartalsbericht stand zu Risiken auf dem US-Hypothekenmarkts nur folgendes:

„Von den in diesem Zusammenhang von Moody´s auf die Watchlist gesetzten Tranchen ist die IKB lediglich mit einem einstelligen Millionen-Betrag betroffen. Von der jüngsten Analyse, die Standard & Poors für den CDO-Markt erstellt hat, ist die IKB in keinerlei Hinsicht betroffen. Schwerpunkt unserer Engagements bilden Investments in Portfolien von Unternehmenskrediten.[6]“

Der Ad-hoc-Mitteilung vorangegangen war am Freitag, dem 27. Juli 2007, eine Mitteilung an die IKB, dass die Deutsche Bank sowie andere Banken die Kreditlinien gegenüber der IKB kürzen wollen. Am Wochenende fand daraufhin eine Besprechung aus Vertretern des 38-prozentigen Hauptaktionärs KfW, der Bankenverbände (BdB, BVR, DSGV), der Bundesbank, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie des Bundesfinanzministeriums statt. Die Situation wurde von Jochen Sanio, Sprecher der BaFin, als so dramatisch eingeschätzt, dass er nachher von der größten Bankenkrise seit 1931 sprach.[7] Der damalige Bundesbankpräsident Axel A. Weber bezeichnete den Vergleich mit der Schieflage der Danat-Bank 1931 als „völlig abwegig“.[8][9]

Die KfW sowie die Bankenverbände vereinbarten über das Wochenende ein Rettungspaket in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, von dem die KfW 70 Prozent und die anderen Banken 30 Prozent trugen. Durch diese Hilfsaktion wurde eine kurzfristig drohende Zahlungsunfähigkeit der IKB sowie eine mögliche Kettenreaktion für den deutschen Bankenmarkt abgewendet.

Anfang Juli 2009 hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage gegen Ortseifen erhoben und ihm insbesondere zur Last gelegt, er habe durch eine Pressemitteilung vom 20. Juli 2007 (in der er die Geschäftsentwicklung der IKB Bank, insbesondere die Höhe des vorläufigen Jahresüberschusses 2007, falsch – wesentlich zu hoch – darstellte) gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen.[10] Daneben wurde ihm auch der Straftatbestand der Untreue vorgeworfen; er habe umfangreiche Baumaßnahmen an dem von ihm bewohnten Vorstandshaus vornehmen lassen, ohne seine Miete angemessen anzupassen. Außerdem soll er auch private Anschaffungen über die Bank abgerechnet haben. Das Landgericht Düsseldorf verhängte am 14. Juli 2010 eine zehnmonatige Bewährungsstrafe wegen Börsenkursmanipulation und eine Strafe von 100.000 Euro.[11] Der Bundesgerichtshof verwarf (Beschluss vom 20. Juli 2011) die von Ortseifen eingelegte Revision (Az.: 3 StR 506/10) gegen das Urteil; dieses wurde damit rechtskräftig.[12][13]
Vorgeschichte

Im Jahr 2001 begann die IKB, unter dem Begriff „Portfolioinvestments“ ein neues Geschäftsfeld aufzubauen. Es wurde in längerfristige forderungsbesicherte Wertpapiere wie CDOs und ABS investiert, die in hohem Maße US-amerikanische Immobilienkredite enthielten. Die Finanzierung erfolgte revolvierend durch kurzfristige Geldmarktpapiere, wobei mehrere Banken zur Absicherung Liquiditätslinien zur Verfügung stellten. Zur Abwicklung dieser Geschäfte hatte die IKB im Ausland mehrere Zweckgesellschaften wie Rhineland Funding Capital Corp., Havenrock Ltd, Rhinebridge plc und andere gegründet, denen auch die IKB AG Liquiditätslinien zur Verfügung gestellt hat. Diese Zweckgesellschaften wurden bis zum ersten IKB-Konzernabschluss per 31. März 2007 nicht konsolidiert; dieser Abschluss wurde dann im Zuge der Krisenbewältigung durch eine geänderte Fassung ersetzt.[14] Die IKB führte auch selbst Verbriefungen derartiger strukturierter Wertpapiere über Zwischengesellschaften durch. Laut Jahresabschluss zum 31. März 2008 betrug das risikobehaftete Volumen per Ende Juli 2007 über zehn Milliarden Euro.[15] So hatte die IKB AG allein dem Conduit Rhineland Funding eine Liquiditätslinie von 8,1 Milliarden Euro zugesagt. Da die Finanzmärkte ab Mitte 2007 forderungsbesicherte Wertpapiere mit hohen Anteilen an Immobilienkrediten nicht mehr ankauften und andere Banken den Zweckgesellschaften keine kurzfristigen Mittel mehr zur Verfügung stellten, drohte eine kurzfristige Inanspruchnahme der seitens der IKB AG zugesagten Liquiditätslinien, die die IKB AG alleine nicht darstellen konnte.
Weitere krisenhafte Entwicklung

Der Aktienkurs der IKB, der noch zu Jahresanfang über 30 Euro lag, sank bis zur ersten Augustwoche 2007 auf unter 10 Euro. Die ursprünglich für den 30. August 2007 geplante Hauptversammlung der IKB wurde auf einen neu festzulegenden Termin verschoben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers wurde mit einer Sonderprüfung beauftragt. Mit Volker Doberanzke legte am 7. August 2007 ein weiteres Vorstandsmitglied sein Amt nieder. Seine Aufgaben als Finanzvorstand wurden zunächst von Dieter Glüder übernommen. Unter der Leitung von Lutz-Christian Funke, Direktor der KfW, wurde ein Krisenstab gegründet.[16]

Am 16. Oktober wurde in einer Pressemitteilung kurz über die Ergebnisse der Sonderprüfung durch PricewaterhouseCoopers berichtet. Infolgedessen schieden zwei weitere Vorstände (Markus Guthoff und Frank Braunsfeld) aus dem Unternehmen aus. Das Finanzressort wurde durch Reinhard Grzesik – ein langjähriger Finanzvorstand der Depfa Plc – übernommen. Es wurde angekündigt, dass der bereits erstellte aber noch nicht verabschiedete Konzern- und Einzelabschluss per 31. März 2007 angesichts der inzwischen bekannten Tatsachen geändert und neu erstellt werden soll.[17] [18] Per Gerichtsbeschluss wurde PricewaterhouseCoopers anstelle der KPMG im laufenden Geschäftsjahr zum Abschlussprüfer bestellt.[19]

Am 29. November 2007 erhielt die IKB im Rahmen eines zweiten Hilfspakets des Bankenpools eine zusätzliche Risikogarantie über 350 Millionen Euro.[20] Der Aktienkurs der IKB fiel bis zum Jahresende 2007 auf rund 6 Euro, dies führte in den Büchern der KfW zu einem deutlichen Abschreibungsbedarf.

Um weiteren Liquiditätsbedarf zu decken, zeichnete die KfW am 7. Januar 2008 eine Wandelschuldverschreibung der IKB in Höhe von 54 Millionen Euro, die wenige Wochen später in Aktienkapital gewandelt worden ist. Der Anteil der KfW am Grundkapital der Gesellschaft erhöhte sich dadurch auf 43,4 Prozent.[21] Die Öffentlichkeit wurde am 18. Januar 2008 darüber informiert, dass die KfW einen Verkauf ihrer IKB-Anteile beabsichtige.[22]

Im Februar/März 2008 wurde ein drittes Hilfspaket über zunächst 1,5 Milliarden Euro benötigt.[23] Letztlich sagte die KfW weitere 1,05 Milliarden Euro zu, die der Bund absicherte.[24] Von den Bankenverbänden, die ebenfalls zu einer weiteren Sicherungsmaßnahme in Höhe von 500 Millionen Euro aufgefordert worden waren, sagte der Bundesverband deutscher Banken 300 Millionen Euro als endgültig letzte Hilfsmaßnahme zu, die dann jedoch nicht in Anspruch genommen wurde.[25] Außerdem kündigte die IKB eine Kapitalerhöhung über knapp 1,5 Milliarden Euro an, wobei sich die KfW verpflichtete, hiervon mindestens Aktien im Wert von 1,25 Milliarden Euro zu zeichnen.[26][27]

Auf der Hauptversammlung am 27. März 2008 wurde der von der KfW kommende Werner Oerter als Nachfolger von Ulrich Hartmann zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Die Aktionäre beschlossen eine Sonderprüfung, um die Verantwortung von Vorstand und Aufsichtsrat zu klären. Die Entscheidung über eine Entlastung der beteiligten Personen wurde vertagt.

Aufgrund der anhaltenden Krise der IKB erklärte am 7. April 2008 Ingrid Matthäus-Maier, Vorstandssprecherin der KfW, ihren Rücktritt. Als Nachfolger wurde Ulrich Schröder berufen.

Die Zeichnungsfrist für die im ersten Quartal angekündigte Kapitalerhöhung endete zum 11. August 2008. Der im Prospekt angegebene Ausgabekurs in Höhe von 2,56 Euro (Verhältnis 6:1) lag allerdings während der Zeichnungsfrist meist über dem aktuellen Tageskurs. Auch deshalb wurden fast keine Aktien von freien Aktionären gezeichnet und die KfW musste ihre Zusage zur Übernahme der Kapitalerhöhung in Höhe von 1,25 Milliarden Euro erfüllen. Der KfW-Anteil an der IKB erhöhte sich dadurch auf 90,8 Prozent.[28]
Verkauf an Lone Star

Auf einer Pressekonferenz am 21. August 2008 wurde bekannt gegeben, dass die KfW beabsichtige, ihre gesamten Kapitalanteile an der IKB in Höhe von 90,8 Prozent an den amerikanischen Finanzinvestor Lone Star zu verkaufen.[29] Nach Genehmigung durch die EU-Wettbewerbsaufsicht sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde die Transaktion am 29. Oktober 2008 vollzogen.[30] Der Kaufpreis für die erworbenen Anteile betrug nach unbestätigten Presseberichten 137 Millionen Euro.[31]
Bilanz der IKB-Rettung für die KfW

Die innerhalb weniger Monate wiederholt eingetretenen existenzgefährdenden Schieflagen sowie die mit hohem Handlungsdruck ausgetragenen Verkaufsbemühungen wurden in der Öffentlichkeit heftig kritisiert. Der Verkaufspreis der IKB an Lone Star lag deutlich unter dem zuvor genannten Ziel von 800 Millionen Euro. Zudem nahm die KfW 600 Millionen Euro risikobehaftete Wertpapiere von der IKB in ihren eigenen Bestand. Weitere Risikopapiere in Höhe von 1,5 Milliarden wurden in eine Zweckgesellschaft ausgelagert. Hinzu kommt ein Abschreibungsbedarf auf den Beteiligungswert. Der sich aus dem IKB-Engagement ergebende bilanzwirksame Verlust der KfW beträgt nach bisher veröffentlichten Zahlen über acht Milliarden Euro.[32] Außerdem hat die Bundesregierung direkt während der Stützungsaktionen rund 1,2 Milliarden Euro übernommen und hat eine Garantie in Höhe von 600 Millionen Euro für die oben genannten von der KfW übernommenen Wertpapiere zugesagt.[33] In Summe ergeben sich Aufwendungen für den Steuerzahler in Höhe von rund 10 Milliarden Euro; weitere 1,4 Milliarden Euro haben die Bankenverbände beigetragen.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zählt die IKB im Jahr 2008 zu einem der größten Kapitalvernichter in Deutschland. So sank die Performance der Prime Standard Aktie der IKB innerhalb eines Jahres um 83 Prozent.
Weitere Entwicklung

Nach der Übernahme durch Lone Star hat die IKB bereits Ende Dezember 2008 eine Garantie bei der Soffin in Höhe von fünf Milliarden Euro erhalten.[34] Eine Erhöhung des Garantierahmens um 7 Milliarden Euro auf insgesamt 12 Milliarden Euro wurde am 18. August 2009 gewährt, mittlerweile hat die IKB alle SoFFin-Garantien zurückgezahlt.[35]

Im März 2008 wurde auf der IKB Hauptversammlung eine Sonderuntersuchung zu den Geschäften der IKB und der Vorstand- und Aufsichtsratsverantwortung beschlossen. Der neue IKB-Haupteigentümer Lone Star hat mit der Mehrheit seiner Stimmen auf der außerordentlichen Hauptversammlung im März 2009 die Sonderuntersuchung gestoppt und begründete dies damit, dass die Untersuchung nicht im Interesse der IKB Geschäftstätigkeit sei.[36] In einem Beschluss des 6. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 11. Dezember 2009 (Az: I-6 W 45/09) stellte das Gericht fest, dass die Bestellung eines Sonderprüfers für die IKB durch das Landgericht Düsseldorf rechtmäßig war.[37] Begründet wurde der Beschluss mit dem hinreichenden und begründeten Verdacht, dass es zu Verletzungen der Sorgfalts- und Aufsichtspflicht seitens des Vorstands und des Aufsichtsrats gekommen ist. Deshalb sei es nach den Vorschriften des Aktiengesetzes geboten, einen Sonderprüfer zu bestellen.[38] Mit diesem Beschluss wurde die Entscheidung des Mehrheitseigners Lone Star aufgehoben, den Sonderprüfer abzusetzen.[39]

Am 13. Oktober 2010 verkündete Lone Star, dass die Sanierungsarbeiten bisher erfolgreich verlaufen seien und die IKB wieder verkauft werden solle.[40]

Am 24. Mai 2013 erschien ein Bericht, wonach die französische Bank BNP Paribas Interesse am Kauf des Firmenkundengeschäfts der IKB habe. Der Kaufpreis solle ein dreistelliger Millionenbetrag sein. Es gebe jedoch noch andere Kaufinteressenten der IKB.[41]
Privatkundengeschäft
Die IKB betreibt seit März 2011 Einlagengeschäft für Privatkunden in Deutschland. Unter dem Namen „IKB direkt“ hatte die Bank zunächst Tages- und Festgelder über das Internet vertrieben. In der Folge wurde das Produktangebot im Online-Geschäft weiter ausgebaut und nunmehr unter „IKB Privatkunden“ angeboten.

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