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Julius Petschek

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Beitrag  checker Fr Dez 23, 2016 2:41 pm

Julius Petschek (* 14. März 1856 in Kolín; † 22. Januar 1932 in Prag) war ein böhmischer und nach 1918 tschechoslowakischer Großindustrieller und Bankier.

Leben und Tätigkeit

Julius Petschek war ein Sohn des Händlers Moses (1822–1880/1888) aus Petschek bei Kolin und der Sara Wiener (1827–1894). Er hatte zwei Brüder, Isidor Petschek (1854–1919) und Ignaz Petschek (1857–1934), die ebenfalls bedeutende Industrielle wurden.

Nach dem Schulbesuch studierte Petschek Rechtswissenschaften an der Karls-Universität. 1880 promovierte er zum Dr. jur. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung trat er in Prag in den österreichisch-ungarischen Staatsdienst ein.

1878 begann Petschek an der Finanzprokuratur in Prag zu arbeiten, zuerst als Finanzsekretär und später als Finanzrat. Mit seinem Bruder Isidor gründete er parallel zu seiner Tätigkeit im Staatsdienst das in Prag behauptquartierte Firmenkonglomerat der Petschek-Gruppe: Diese umfasste die Aktienmehrheit der „Brüxer Kohlenbergbau-Ges. AG“ und der „Nordböhm. Kohlenwerke AG“ in Brüx. Zusätzlich konnten sie Gruben im Falknov-Revier, dem zweitgrößten Braunkohlebecken des Landes, in ihren Besitz bringen. Im Jahre 1900 wurde er zum Hauptaktionär der Montan- und Industrialwerke A.G., vorm. J.D. Starck in Unterreichenau.

Als Staatsbeamter konnte Petschek erst seit seiner Pensionierung als Oberfinanzrat im Jahr 1906 in den Verwaltungsräten der von ihm mitgegründeten Unternehmen sitzen. 1906 wurde er in den Generalrat der „Anglo-Österrischen Bank Wien“ gewählt, die hinter der Unternehmenstätigkeit beider Brüder stand. Die Bankenkontakte versetzen sie außerdem in die Lage Aktienhandel zu treiben.

Petschek gründete 1917 die „Prager Kommorzgesellschaft GmbH“ zur Verwaltung der finanziellen Familienangelegenheiten und gemeinsam mit Isidor im selben Jahr die „Aussiger Montangesellschaft“, die den Verkauf der Kohle vom dritten Bruder Ignaz übernahm.

1920 erfolgte die Gründung des Bankhauses „Petschek & Co.“ in Prag durch Julius Petschek, seinen Sohn Walter und die vier Söhne Isidors. Dieses übernahm die Aufgaben der vormaligen Prager Kommerzgesellschaft. Die Familie teilte die Führung des Konzerns unter sich auf, wobei Julius Petschek die Geschäfte in Deutschland leitete und sich mit seinem Bankhaus auch in der chemischen Industrie und in der Glasproduktion engagierte. Durch den Aufkauf von Kohlenwerken und Kohlenfeldern in Nordböhmen und Sachsen wurden die Petscheks binnen weniger Jahre die bedeutendsten Braunkohlemagnate der Tschechoslowakei. Durch die Heiraten seiner Töchter expandierte die Familie zudem in die Papierindustrie. Das Bankhaus „Petschek & Co.“ war einer der Unterstützer der Prager Secession.

Nach Petscheks Tod entschied die Familie sich, ihre Geschäfte in Deutschland aufzugeben, um den Gefahren, die ihrem Unternehmen im Falle einer Machtübernahme durch die Nationalsozialisten aufgrund ihrer nach der Definition der Nationalsozialisten jüdischen Abstammung drohten, zu entgehen. So wurde der Sitz der deutschen Vertretung der Firma von Berlin nach London verlegt, während die Anteile der Prager Petschek-Gruppe in Deutschland mit Hilfe der Berliner Handels-Gesellschaft sowie der amerikanischen United Continental Comp. New York und der Industrial Mining Corporation verkauft bzw. getuscht wurden. Bis 1937 etablierte sich die Familie geschäftlich in England; die Anteile, die sie in den im Herbst 1938 von der deutschen Armee besetzten tschechoslowakischen Grenzgebieten besaßen, verkauften sie im Sommer 1938 an die Gewerbebank Prag und flüchteten nach London.

Vom Reichtum der Prager Linie der Familie Petschek zeugen fünf große Villen in Prag. Die größte von ihnen, die dem Neffen von Julius Petschek und seinem Nachfolger in der operativen Leitung des Bankhauses, Otto Petschek (1882–1934), gehörte und im noblen Stadtteil Bubeneč durch den Architekten Max Spielmann im Stil des französischen Klassizismus errichtet wurde, dient seit 1948 als Residenz des Botschafters der USA, deren Eigentum sie geworden ist.[1] Die gesamte Familie Petschek wurde in der Zeit des Nationalsozialismus durch Gesetze zur „Arisierung“ enteignet. Der Flick-Konzern kam auf diesem Weg zu eigenen Kohlevorkommen. Das Gebäude des Bankhauses Petschek & Co. in Prag wurde von 1939 bis 1945 als Hauptsitz der Gestapo zweckentfremdet.
Familie
Petschek war mit Berta Robitschek verheiratet. Mit ihr hatte er den Sohn Walter (1899) und die Töchter Margarethe (1894–1980) und Marianne (1895). Margarete war mit dem Papierproduktionsunternehmer Oswald Gellert und Marinnae mit dessen Bruder Leopold Gellert verheiratet.

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