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Beitrag  checker So März 12, 2017 4:54 am

Als Malimo wird einerseits ein textiles Fertigfabrikat bezeichnet, welches nach dem von Heinrich Mauersberger aus Limbach-Oberfrohna erfundenen Nähwirkverfahren hergestellt wurde, andererseits das Wirkverfahren selbst. Es war und ist auch Marken- und Firmenbezeichnung.

Zum Namen hat der Förderverein Industriemuseum Limbach-Oberfrohna (Heimatverein Limbach-Oberfrohna e. V.) herausgefunden:[1]

Ursprünglich habe die Bezeichnung »Kettenstichware« bzw. »Kettenstichmaschinen« gelautet.

Zur besseren internationalen Vermarktung seien Kurzworte nach der Formel »Mali-« für den Namen des Erfinders Mauersberger und Limbach-Oberfrohna (Wohnort des Erfinders im Landkreis Zwickau) plus Kurzform der jeweils herzustellenden Stoffart gebildet worden, also »Malimo« für Molton, »Maliwatt« für Steppwatte, »Malipol« für Polfadenverarbeitung.

Später seien neue Maschinentypen hinzugekommen, das Namenssystem habe nicht mehr ausgereicht, so dass man sich auf einen übergreifenden Markennamen »Malimo« und die Erklärung, dies bedeute »Mauersberger, Limbach-Oberfrohna«, einigte.

Mit dem geschützten Begriff bezeichnet man neben dem Textil auch das von Mauersberger 1949 patentierte Nähwirkverfahren selbst (Malimoverfahren) und die dazu benötigten Spezialmaschinen (Malimomaschinen). DDR-Patent Nr. 8194, Anmeldetag: 3. Februar 1949; U.S. Patent #2,890,579, 16. Juni 1959.[2]

Verfahren

Das Malimoverfahren gesellt sich neben das Web-, Wirk-, Walk-, Klöppelspitzen- und Nadelspitzenverfahren als eigenständiges Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes aus einzelnen Fäden. Obwohl es auch als Nähwirkverfahren bezeichnet wird, hat es mit der klassischen Trikotagenherstellung nichts zu tun, wenngleich auch das Malimotextil durch die Verwendung elastischer Fasern ebenso elastisch wie Trikotagenware sein kann.

Auch beim Malimoverfahren kennt man die aus dem Weben geläufige systematische Unterscheidung zwischen statischen Fäden (Kettfäden) und dynamischen Fäden, die durch die Fixierung der statischen Fäden erst die Textur zustande bringen. Anders als beim Weben erfolgt diese Fixierung der statischen Fäden allerdings nicht mittels eines Schussfadens, der durch die Kettfäden orthogonal zu deren Laufrichtung hindurch geschossen wird, sondern durch Übersteppen (Übernähen) der Kettfäden (zumeist) orthogonal zu ihrer Laufrichtung. Diese Art der Fixierung hat den Vorteil, dass - anders als beim Weben, wo immer nur ein Schuss nach dem anderen geschossen werden kann - mehrere (nahezu beliebig viele) Nadeln gleichzeitig das Kettgut übersteppen können und somit Malimo erheblich schneller produziert werden kann als Webware. Des Weiteren kann man fast alle beliebigen Fasern miteinander kombinieren, so dass eine große Fülle an Anwendungsmöglichkeiten und möglichen Effekten besteht.

Dabei können nicht nur Fäden als Kettgut dienen, sondern etwa auch Filz oder Vliesstoff, die durch das Übersteppen im Malimo-Verfahren erheblich an Reißfestigkeit gewinnen, ohne ihre anderen textilen Eigenschaften einzubüßen.

Bis 1989 entstanden sieben verschiedene Malimo-Verfahren, die sich auf 400 Patente gründen:[3]

Malimo
Maliwatt (Übernähen von losen Faservliesen, z. B. für Futter- und Dekostoffe)
Malifol (Schichtträger, Fußbodenbeläge und Verpackungsmittel)
Malipol (Frottierwaren, Plüsch, synthetische Pelze)
Malivlies (Maschenbildung aus Fasern des vorgelegten Vlieses ohne Einsatz von Nähfaden für Beschichtungsträger, Wandverkleidungen und Dekorationsfilze)
Schußpol (Frottierwaren, Möbelbezugsstoffe, Teppiche)
Voltex (synthetische Pelze, Futterstoffe, Plüsch und Schlafdecken)

Geschichte und Verwendung

*** Malimo *** 220px-Bundesarchiv_Bild_183-R0402-0012%2C_VEB_Malitex%2C_Birgit_Picker
Herstellung von Malimostoff im VEB Malitex (1976)

Die DDR baute das Verfahren und den zugehörigen Maschinenbau mit gezielten Investitionen zu einem eigenen Industriezweig aus und vermarktete die Produkte und Lizenzen unter dem Namen „Malimo“ mit großem Aufwand. Die großtechnische Anwendung begann 1964 im VEB Malitex Hohenstein-Ernstthal. Mitte der 1980er Jahre produzierten ca. 100 Textilbetriebe der DDR Malimo.[4]

In der DDR wurde zunächst darauf gesetzt, weite Bereiche der Web- und Wirkwaren durch Malimo zu ersetzen und etwa auch Oberbekleidung aus Malimo zu produzieren. Dies setzte sich jedoch nur begrenzt durch. Die Verwendung von Malimo als Gebrauchstextil (etwa für Arbeitsbekleidung, Bandagen, Geschirrtücher, Staublappen, Fließe etc.) hingegen war höchst erfolgreich. Noch heute wird es in diesem Bereich wegen des Zeitvorteiles in der Produktion vor allem in den USA verstärkt eingesetzt. Auf dem bundesdeutschen Markt findet man dagegen nur noch selten Malimoware. Heute wird die Technologie verstärkt für die Herstellung von Spezialtextilien für die Kunststoffverstärkung aus Materialien wie Glasfaser und Kohlenstofffaser eingesetzt.

Typische Malimo-Erzeugnisse als Konsumgüter und für die Industrie (insbesondere Bau-, Leder- und Schuhindustrie): Teppiche, Fußbodenauslegeware, Gardinen, Möbelstoffe, Tapeten, Bettlaken, Tischdecken, Handtücher, Geschirr-, Staub- und Poliertücher, Windeln, Babywäsche, Hüte, Mützen, Hausschuhe, Arbeitsschutzbekleidung, Badeanzüge und Bademäntel, Stoffe zum Beschichten und Kaschieren für Kunstleder, Tischbelag, Matratzenbezug, Rollos, Fußbodenbelag, Dachpappe, Dichtungs- und Isoliermaterial, Futterstoffe, Polsterstoffe, flexible Transportbehälter, PVC-beschichtete Fördergurte, Abdeckplanen, Autoplanen, Verpackungsstoffe, Traglufthallen, Geotextilien wie z. B. Begrünungsmatten (textile Böden mit Grassamen). Die Fiat-Werke verwendeten Malimo für die Innenausstattung von Autos, in den USA wurde Malimo auf Flugplätzen verwendet.[5]

Quelle
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