Die Himmelfahrt Fundgrube
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Die Himmelfahrt Fundgrube
Die Himmelfahrt Fundgrube ist ein ehemaliges Erzbergwerk in Freiberg. Die Himmelfahrt Fundgrube ist eine ausgewählte Stätte in der Liste zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
„Reiche Zeche“
„Alte Elisabeth“
Die Himmelfahrt Fundgrube mit ihren Schachtanlagen „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“ wird von der TU Bergakademie Freiberg als Lehr- und Forschungsbergwerk genutzt.
Geschichte
Abrahamschacht
Der Silberbergbau in Freiberg reicht bis 1168 zurück. Die Grubenfelder des heutigen Lehr- und Forschungsbergwerkes zählen zum Zentralteil des ausgedehnten Freiberger Bergbaubezirkes und befinden sich in nordöstlicher Stadtrandlage. Der Abbau begann hier im Mittelalter in verschiedenen selbständigen Fundgruben. Insgesamt lassen sich dem Grubenfeld der späteren „Himmelfahrt Fundgrube“ 330 namentlich genannte Gruben zuordnen. Bereits 1384 nennt ein Vertrag die beiden Schächte „Vordere Reiche Zeche“ und „Hintere Reiche Zeche“, die damit zu den ältesten nachweisbaren Freiberger Bergbauanlagen gehören. 1511 wird der Schacht „Alte Elisabeth“ (nördlich des heutigen Schachtes) erwähnt. Die Grube „Sanct Elisabeth“ gehörte im 16. Jahrhundert zu den ertragreichsten Freiberger Zechen. Sie lieferte zwischen 1525 und 1673 3,7 Tonnen Silber. Die Grube „Abraham“ erbrachte zwischen 1542 und 1600 eine Tonne Silber und die „Reiche Zeche“ zwischen 1564 und 1610 0,7 Tonnen Silber.
Die Zeche „Himmelfahrt“ lieferte seit 1716 Erze, allerdings vorerst nur in geringem Umfang (1716–51: 140 Kilogramm). Das Grubenfeld dieses Bergwerkes wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Zuschlagung der „Abraham Fundgrube“ (1752) und der „Alten Elisabeth Fundgrube“ (1796) deutlich erweitert. Ab 1828 gelang das Anschlagen reicher Silberfunde an den Gangkreuzen verschiedener Erzgänge bzw. im neu entdeckten Erzgang „Neue Hoffnung Flacher“. Die Zeche entwickelte sich in kürzester Zeit zum bedeutendsten Freiberger Bergwerk und zählte zu den größten Silberbergwerken Europas. Zwischen 1840 und 1896 hatte die Grube ein Silberausbringen von 448 Tonnen. Die Belegschaft stieg von 165 Mann (1831) auf 2.882 Mann (1856/60). Ende des 19. Jahrhunderts fuhren im Schnitt 1.500 bis 2.000 Mann auf der „Himmelfahrt Fundgrube“ an.
Das Grubenfeld war durch den Aufkauf zahlreicher ehemals selbständiger Zechen stark angewachsen, mehrere Schächte wurden neu abgeteuft bzw. durch den Einsatz von Wassergöpeln und Dampfmaschinen modernisiert. Auch die Tagesanlagen (Bergschmieden, Erzwäschen, Pochwerke, Scheidebänke) wurden deutlich erweitert. Hauptschacht war der „Abrahamschacht“, dessen Gebäudegruppe bis heute den nahezu unveränderten Zustand aus der Zeit um 1850 wiedergibt. Zweiter Hauptschacht war der ab 1835 abgeteufte „Davidschacht“. Bereits ab 1808 erfolgte die Anlage des Schachtes „Alte Elisabeth“ am heutigen Standort. Von hier aus erfolgte auch der Vortrieb des Rothschönberger Stollns in dessen nichtstaatlichem Teil. 1841 begann das Niederbringen des Richtschachtes „Reiche Zeche“ auf dem 1691 letztmals verliehenen gleichnamigen Grubenfeld.
Mit Einführung der Goldwährung 1873 begann der Niedergang des Freiberger Silberbergbaus. Durch weltweite Überproduktion halbierte sich zwischen 1880 und 1898 der Silberpreis und auch die Preise für die Nebenprodukte Blei und Zink nahmen massiv ab. Dem bevorstehenden Zusammenbruch des Freiberger Bergbaus kam das Königreich Sachsen 1886 mit der Verstaatlichung der fünf wichtigsten Gruben, darunter auch die „Himmelfahrt Fundgrube“, zuvor. Unter Leitung der Oberdirektion der Königlichen Erzbergwerke wurden die Gruben technisch modernisiert, doch konnten auch die dadurch gesenkten Gestehungskosten mit dem Verfall der Silberpreise nicht Schritt halten. Aufgrund der mangelhaften Rentabilität wurde der Betrieb auf der „Himmelfahrt Fundgrube“ und in den weiteren Bergwerken bis 1913 planmäßig stillgelegt.
Die Reiche Zeche um 1920
Im Zuge der nationalsozialistischen Autarkiepolitik erfolgte 1937 die Wiederaufnahme des Bergbaus der Grube Himmelfahrt durch die Sachsenerz Bergwerks GmbH[1]. Dabei wurde der Schacht Reiche Zeche als Förder- und Wetterschacht genutzt. Auf dem „Davidschacht“ wurde in dieser Zeit eine Teufe von 736 m erreicht (1942). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgten im Bereich der Grube Erkundungen auf Uran durch die SAG Wismut. Später wurde der Abbau durch das Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ noch bis 1969 fortgeführt. Dabei erhielt die „Reiche Zeche“ 1953 ein neues eisernes Fördergerüst, das heute als Wahrzeichen des Freiberger Bergbaus gilt.
Der Lehrbetrieb wurde bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1945 wieder aufgenommen. In den 1980er Jahren erfolgten dafür umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Dabei wurden auch Zugänge zu historischen Grubenbauen ermöglicht. Das Lehrbergwerk ist in seiner Art einzigartig in Deutschland, es ist das einzige Bergwerk, welches zum Zwecke von Lehre, Forschung und Bildung von einer Universität betrieben wird. Schwerpunkt der Lehre ist die studentische Ausbildung in geowissenschaftlichen und geotechnischen Studiengängen. Darüber hinaus zählen Erhaltung, Pflege und Erschließung historischer Sachzeugen (über- und untertage) zu den Aufgaben. Das Bergwerk umfasst neben den beiden Seilfahrtsschächten „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“ 14 km gesicherte Auffahrungen in einer Teufe von bis zu 230 m.
Grubenunglück vom 29. Februar 1880
Am 29. Februar 1880 gegen 19:00 Uhr kam es im „Abrahamschacht“ zum mit elf Toten schwersten Grubenunglück im traditionsreichen Freiberger Revier, als das Gestänge der Fahrkunst brach. Die darauf befindlichen Bergleute der anfahrenden Nachtschicht stürzten mitsamt den Trümmern der Fahrkunst etwa 20 Meter in die Tiefe. Dabei kamen acht Bergleute sofort ums Leben, einer verstarb bei der Bergung und zwei weitere am nächsten Morgen.[2]
Schwarzenberg-Gebläse
Am Schacht „Alte Elisabeth“ ist das Schwarzenberg-Gebläse ausgestellt, welches als eines der historisch bedeutendsten Werke der deutschen Maschinenbaukunst gilt. Das in neugotischer Industrieform gestaltete Gebläse wurde von Christian Friedrich Brendel als wasserradgetriebenes Hochofengebläse für die Antonshütte konstruiert. Guss und Bau erfolgten in dem Heinrich Ludwig Lattermann gehörenden Eisenwerk in Morgenröthe. Das Gebläse erzeugte rund 45 Kubikmeter Wind pro Minute und wog ohne Wasserrad rund 33 Tonnen. Die Baukosten beliefen sich auf 7.100 Taler.
Am 4. Juli 1831 wurde das Gebläse auf der Antonshütte in Betrieb genommen. Dort war es bis zur Stilllegung der Hütte im Jahr 1860 im Einsatz. 1862 erfolgte die Umsetzung zur Halsbrücker Hütte. Hier blieb das Gebläse bis 1925 im Einsatz. Eine vorgesehene Aufstellung im Deutschen Museum München scheiterte aufgrund Raummangel im Museum, so dass das Gebläse auch nach der Stilllegung noch auf der Halsbrücker Hütte verblieb. Als auch hier der Gebläseraum im Zuge einer Betriebserweiterung umgenutzt wurde, erfolgte 1936 die Umsetzung des Gebläses auf die Halde des Schachtes „Alte Elisabeth“. Zur dauerhaften Bewahrung wurde für das Gebläse ein Schutzhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des vorhandenen Schacht- und Maschinenhauses errichtet.
Weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelfahrt_Fundgrube
„Reiche Zeche“
„Alte Elisabeth“
Die Himmelfahrt Fundgrube mit ihren Schachtanlagen „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“ wird von der TU Bergakademie Freiberg als Lehr- und Forschungsbergwerk genutzt.
Geschichte
Abrahamschacht
Der Silberbergbau in Freiberg reicht bis 1168 zurück. Die Grubenfelder des heutigen Lehr- und Forschungsbergwerkes zählen zum Zentralteil des ausgedehnten Freiberger Bergbaubezirkes und befinden sich in nordöstlicher Stadtrandlage. Der Abbau begann hier im Mittelalter in verschiedenen selbständigen Fundgruben. Insgesamt lassen sich dem Grubenfeld der späteren „Himmelfahrt Fundgrube“ 330 namentlich genannte Gruben zuordnen. Bereits 1384 nennt ein Vertrag die beiden Schächte „Vordere Reiche Zeche“ und „Hintere Reiche Zeche“, die damit zu den ältesten nachweisbaren Freiberger Bergbauanlagen gehören. 1511 wird der Schacht „Alte Elisabeth“ (nördlich des heutigen Schachtes) erwähnt. Die Grube „Sanct Elisabeth“ gehörte im 16. Jahrhundert zu den ertragreichsten Freiberger Zechen. Sie lieferte zwischen 1525 und 1673 3,7 Tonnen Silber. Die Grube „Abraham“ erbrachte zwischen 1542 und 1600 eine Tonne Silber und die „Reiche Zeche“ zwischen 1564 und 1610 0,7 Tonnen Silber.
Die Zeche „Himmelfahrt“ lieferte seit 1716 Erze, allerdings vorerst nur in geringem Umfang (1716–51: 140 Kilogramm). Das Grubenfeld dieses Bergwerkes wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Zuschlagung der „Abraham Fundgrube“ (1752) und der „Alten Elisabeth Fundgrube“ (1796) deutlich erweitert. Ab 1828 gelang das Anschlagen reicher Silberfunde an den Gangkreuzen verschiedener Erzgänge bzw. im neu entdeckten Erzgang „Neue Hoffnung Flacher“. Die Zeche entwickelte sich in kürzester Zeit zum bedeutendsten Freiberger Bergwerk und zählte zu den größten Silberbergwerken Europas. Zwischen 1840 und 1896 hatte die Grube ein Silberausbringen von 448 Tonnen. Die Belegschaft stieg von 165 Mann (1831) auf 2.882 Mann (1856/60). Ende des 19. Jahrhunderts fuhren im Schnitt 1.500 bis 2.000 Mann auf der „Himmelfahrt Fundgrube“ an.
Das Grubenfeld war durch den Aufkauf zahlreicher ehemals selbständiger Zechen stark angewachsen, mehrere Schächte wurden neu abgeteuft bzw. durch den Einsatz von Wassergöpeln und Dampfmaschinen modernisiert. Auch die Tagesanlagen (Bergschmieden, Erzwäschen, Pochwerke, Scheidebänke) wurden deutlich erweitert. Hauptschacht war der „Abrahamschacht“, dessen Gebäudegruppe bis heute den nahezu unveränderten Zustand aus der Zeit um 1850 wiedergibt. Zweiter Hauptschacht war der ab 1835 abgeteufte „Davidschacht“. Bereits ab 1808 erfolgte die Anlage des Schachtes „Alte Elisabeth“ am heutigen Standort. Von hier aus erfolgte auch der Vortrieb des Rothschönberger Stollns in dessen nichtstaatlichem Teil. 1841 begann das Niederbringen des Richtschachtes „Reiche Zeche“ auf dem 1691 letztmals verliehenen gleichnamigen Grubenfeld.
Mit Einführung der Goldwährung 1873 begann der Niedergang des Freiberger Silberbergbaus. Durch weltweite Überproduktion halbierte sich zwischen 1880 und 1898 der Silberpreis und auch die Preise für die Nebenprodukte Blei und Zink nahmen massiv ab. Dem bevorstehenden Zusammenbruch des Freiberger Bergbaus kam das Königreich Sachsen 1886 mit der Verstaatlichung der fünf wichtigsten Gruben, darunter auch die „Himmelfahrt Fundgrube“, zuvor. Unter Leitung der Oberdirektion der Königlichen Erzbergwerke wurden die Gruben technisch modernisiert, doch konnten auch die dadurch gesenkten Gestehungskosten mit dem Verfall der Silberpreise nicht Schritt halten. Aufgrund der mangelhaften Rentabilität wurde der Betrieb auf der „Himmelfahrt Fundgrube“ und in den weiteren Bergwerken bis 1913 planmäßig stillgelegt.
Die Reiche Zeche um 1920
Im Zuge der nationalsozialistischen Autarkiepolitik erfolgte 1937 die Wiederaufnahme des Bergbaus der Grube Himmelfahrt durch die Sachsenerz Bergwerks GmbH[1]. Dabei wurde der Schacht Reiche Zeche als Förder- und Wetterschacht genutzt. Auf dem „Davidschacht“ wurde in dieser Zeit eine Teufe von 736 m erreicht (1942). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgten im Bereich der Grube Erkundungen auf Uran durch die SAG Wismut. Später wurde der Abbau durch das Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ noch bis 1969 fortgeführt. Dabei erhielt die „Reiche Zeche“ 1953 ein neues eisernes Fördergerüst, das heute als Wahrzeichen des Freiberger Bergbaus gilt.
Der Lehrbetrieb wurde bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1945 wieder aufgenommen. In den 1980er Jahren erfolgten dafür umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Dabei wurden auch Zugänge zu historischen Grubenbauen ermöglicht. Das Lehrbergwerk ist in seiner Art einzigartig in Deutschland, es ist das einzige Bergwerk, welches zum Zwecke von Lehre, Forschung und Bildung von einer Universität betrieben wird. Schwerpunkt der Lehre ist die studentische Ausbildung in geowissenschaftlichen und geotechnischen Studiengängen. Darüber hinaus zählen Erhaltung, Pflege und Erschließung historischer Sachzeugen (über- und untertage) zu den Aufgaben. Das Bergwerk umfasst neben den beiden Seilfahrtsschächten „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“ 14 km gesicherte Auffahrungen in einer Teufe von bis zu 230 m.
Grubenunglück vom 29. Februar 1880
Am 29. Februar 1880 gegen 19:00 Uhr kam es im „Abrahamschacht“ zum mit elf Toten schwersten Grubenunglück im traditionsreichen Freiberger Revier, als das Gestänge der Fahrkunst brach. Die darauf befindlichen Bergleute der anfahrenden Nachtschicht stürzten mitsamt den Trümmern der Fahrkunst etwa 20 Meter in die Tiefe. Dabei kamen acht Bergleute sofort ums Leben, einer verstarb bei der Bergung und zwei weitere am nächsten Morgen.[2]
Schwarzenberg-Gebläse
Am Schacht „Alte Elisabeth“ ist das Schwarzenberg-Gebläse ausgestellt, welches als eines der historisch bedeutendsten Werke der deutschen Maschinenbaukunst gilt. Das in neugotischer Industrieform gestaltete Gebläse wurde von Christian Friedrich Brendel als wasserradgetriebenes Hochofengebläse für die Antonshütte konstruiert. Guss und Bau erfolgten in dem Heinrich Ludwig Lattermann gehörenden Eisenwerk in Morgenröthe. Das Gebläse erzeugte rund 45 Kubikmeter Wind pro Minute und wog ohne Wasserrad rund 33 Tonnen. Die Baukosten beliefen sich auf 7.100 Taler.
Am 4. Juli 1831 wurde das Gebläse auf der Antonshütte in Betrieb genommen. Dort war es bis zur Stilllegung der Hütte im Jahr 1860 im Einsatz. 1862 erfolgte die Umsetzung zur Halsbrücker Hütte. Hier blieb das Gebläse bis 1925 im Einsatz. Eine vorgesehene Aufstellung im Deutschen Museum München scheiterte aufgrund Raummangel im Museum, so dass das Gebläse auch nach der Stilllegung noch auf der Halsbrücker Hütte verblieb. Als auch hier der Gebläseraum im Zuge einer Betriebserweiterung umgenutzt wurde, erfolgte 1936 die Umsetzung des Gebläses auf die Halde des Schachtes „Alte Elisabeth“. Zur dauerhaften Bewahrung wurde für das Gebläse ein Schutzhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des vorhandenen Schacht- und Maschinenhauses errichtet.
Weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelfahrt_Fundgrube
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