"Kaum Chance für baldigen A2-Ausbau"

Staatssekretär Scheurle: Wir können nicht jeden Verkehrs-Wunsch bezahlen



Seit langem warnen Unternehmen und Politiker in unserer Region vor einem Verkehrskollaps und einer Abkopplung Braunschweigs vom Bahnfernverkehr. Sie hoffen auf mehr Investitionen des Bundes – doch die Aussichten sind nicht rosig. Dieses Fazit zieht Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Im Interview mit unserer Zeitung äußerte Scheurle sich zu den wichtigen verkehrspolitischen Vorhaben der Region:

1. Bau der Autobahn 39
Die Landesbehörden für Straßenbau in Wolfenbüttel und Lüneburg planen derzeit den Streckenverlauf zwischen Wolfsburg und Lüneburg. Das Vorhaben steht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes, wird also bevorzugt behandelt. Wann der Bau beginnen kann, ist aber offen: Aussagen zur Finanzierung macht der Bund laut Scheurle frühestens 2014.

2. Ausbau der Autobahn 2
Bis 2015 wird der Bundesverkehrswegeplan überarbeitet. Wenn ein achtspuriger Ausbau der A 2 in unserer Region grundsätzlich infrage kommen soll, müsste das Vorhaben überhaupt erst einmal in den Plan aufgenommen werden. „Wir prüfen Kapazität und Auslastung. Wenn eine Kapazität vollläuft, muss natürlich ergänzt werden“, sagte Scheurle. „Die objektive Notwendigkeit wird durch Gutachten untermauert.“ Einschränkend wies er darauf hin, dass im Straßenverkehr jährlich mindestens 2,5 Milliarden Euro fehlen. „Es ist also sehr schwierig, dass eine Maßnahme als vordringlich eingestuft wird. Wir können nicht jeden Wunsch erfüllen.“

3. Ausbau der Weddeler Schleife
Der zweigleisige Ausbau der ICE-Strecke zwischen Braunschweig und Fallersleben gilt im Ministerium zwar als wirtschaftlich, doch Scheurle sagte: „Bezogen auf das Prognosejahr 2025 wird in dem eingleisigen Abschnitt aus unserer Sicht kein Engpass bestehen.“

Der Staatssekretär hatte in Braunschweig das Luftfahrtbundesamt besucht. Dort wird die Mitarbeiterzahl auf fast 800 verdoppelt.

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