Arbeiten bis zum Umfallen - Volksleiden Burnout
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Arbeiten bis zum Umfallen - Volksleiden Burnout
Arbeiten bis zum Umfallen - Volksleiden Burnout
Hochgeladen von Sonorousful am 01.09.2011
Arbeiten bis zum Umfallen - Volksleiden Burnout
Quelle:ZDF/ZDF ZOOM
"Man ist in einem Hamsterrad drin und versucht, die Arbeit schneller zu machen. Aber du willst deine Arbeit auch gut machen. Und du willst dir natürlich nicht eingestehen: Das packst du nicht!'" Polizeihauptkommissar Lothar Riemer hat das selbst erlebt. Ein Jahr ist das jetzt her. Der Bayer koordinierte in Berlin den deutschen Polizeieinsatz in Afghanistan.
Stellen wurden gestrichen, die Arbeitsbelastung nahm ständig zu. "Man will nicht als Versager dastehen. Und seine Kollegen will man auch nicht im Stich lassen. Man beißt sich also durch mit preußischer Disziplin, und so dreht sich das Hamsterrad immer schneller, immer schneller."
Irgendwann konnte Lothar Riemer nicht mehr abbremsen. Er wachte nachts auf, konnte nicht mehr einschlafen und dachte nur noch an die Arbeit. Er bekam Magenprobleme, Herzrhythmusstörungen, hohen Blutdruck. Damals dachte er noch, der bevorstehende Urlaub würde ihn retten. Doch da irrte er gewaltig. "Während des Urlaubs war es dann so schlimm, dass ich gedacht habe, ich pack' den nächsten Tag nicht mehr." Die Diagnose: Burnout.
Wie Lothar Riemer leiden immer mehr Deutsche unter chronischem Stress, und der macht krank. Immer mehr Menschen brennen aus: Depression, Tinnitus, Schlafstörungen - das Burnout-Syndrom hat vielfältige Erscheinungsformen. Bereits jeder vierten Krankschreibung liegt eine psychische Störung zugrunde. Tendenz: seit Jahren immer weiter steigend.
Doch wer in ein Burnout rutscht, der hat in Deutschland noch ein zweites Problem. Denn er rutscht in ein Gesundheitssystem, das ihn häufig noch kränker macht. Auf einen freien Psychotherapieplatz muss man meist monatelang warten, und bis dahin kann aus einem Burnout leicht eine schwere Depression werden. Die muss dann womöglich in einer Klinik behandelt werden. Teuer für uns alle, traurig für die Betroffenen.
Die zunehmenden - und vor allem lang andauernden - Krankschreibungen wegen Burnout kommen auch die Wirtschaft teuer zu stehen. Und so hat sich Oliver Maassen, Personalchef der Hypovereinsbank, nichts Geringeres vorgenommen als eine Veränderung der Unternehmenskultur. Es soll wieder ein menschlicheres Arbeitsklima herrschen. "Mir geht es nicht darum, ein bisschen Kosmetik zu betreiben, sondern an die Ursachen der veränderten Arbeitswelt, die die Mitarbeiter krank machen, die aber damit natürlich auch das Unternehmen krank machen, heranzugehen und sie zu verändern. Denn es ist so, dass man durch Burnout und Depression Geld verliert. Es ist aber definitiv auch so, dass motivierte Mitarbeiter, gesunde Mitarbeiter, deutlich mehr dazu beitragen, dass das Unternehmen erfolgreich ist. Insofern ist es eine echte Win-win-Situation. Wir sichern damit die Zukunft unserer Bank."
Präventive Maßnahmen kommen für Polizeihauptkommissar Lothar Riemer zu spät. Neun Monate war er krank geschrieben. Jetzt ist er wieder im Dienst, wenn auch in einem ganz anderen Job: Er steuert nicht mehr die Arbeit der Kollegen in Afghanistan, heute unterrichtet er Kriminalistik an der Polizeischule Dachau. Denn eine Lektion hat der 51-Jährige selbst lernen müssen: "Man kann nicht einfach wieder zurück und meinen, alles ist wieder gut. So ist es nicht. Das ist vorbei. Sich das einzugestehen, das ist das Schwerste."
Hochgeladen von Sonorousful am 01.09.2011
Arbeiten bis zum Umfallen - Volksleiden Burnout
Quelle:ZDF/ZDF ZOOM
"Man ist in einem Hamsterrad drin und versucht, die Arbeit schneller zu machen. Aber du willst deine Arbeit auch gut machen. Und du willst dir natürlich nicht eingestehen: Das packst du nicht!'" Polizeihauptkommissar Lothar Riemer hat das selbst erlebt. Ein Jahr ist das jetzt her. Der Bayer koordinierte in Berlin den deutschen Polizeieinsatz in Afghanistan.
Stellen wurden gestrichen, die Arbeitsbelastung nahm ständig zu. "Man will nicht als Versager dastehen. Und seine Kollegen will man auch nicht im Stich lassen. Man beißt sich also durch mit preußischer Disziplin, und so dreht sich das Hamsterrad immer schneller, immer schneller."
Irgendwann konnte Lothar Riemer nicht mehr abbremsen. Er wachte nachts auf, konnte nicht mehr einschlafen und dachte nur noch an die Arbeit. Er bekam Magenprobleme, Herzrhythmusstörungen, hohen Blutdruck. Damals dachte er noch, der bevorstehende Urlaub würde ihn retten. Doch da irrte er gewaltig. "Während des Urlaubs war es dann so schlimm, dass ich gedacht habe, ich pack' den nächsten Tag nicht mehr." Die Diagnose: Burnout.
Wie Lothar Riemer leiden immer mehr Deutsche unter chronischem Stress, und der macht krank. Immer mehr Menschen brennen aus: Depression, Tinnitus, Schlafstörungen - das Burnout-Syndrom hat vielfältige Erscheinungsformen. Bereits jeder vierten Krankschreibung liegt eine psychische Störung zugrunde. Tendenz: seit Jahren immer weiter steigend.
Doch wer in ein Burnout rutscht, der hat in Deutschland noch ein zweites Problem. Denn er rutscht in ein Gesundheitssystem, das ihn häufig noch kränker macht. Auf einen freien Psychotherapieplatz muss man meist monatelang warten, und bis dahin kann aus einem Burnout leicht eine schwere Depression werden. Die muss dann womöglich in einer Klinik behandelt werden. Teuer für uns alle, traurig für die Betroffenen.
Die zunehmenden - und vor allem lang andauernden - Krankschreibungen wegen Burnout kommen auch die Wirtschaft teuer zu stehen. Und so hat sich Oliver Maassen, Personalchef der Hypovereinsbank, nichts Geringeres vorgenommen als eine Veränderung der Unternehmenskultur. Es soll wieder ein menschlicheres Arbeitsklima herrschen. "Mir geht es nicht darum, ein bisschen Kosmetik zu betreiben, sondern an die Ursachen der veränderten Arbeitswelt, die die Mitarbeiter krank machen, die aber damit natürlich auch das Unternehmen krank machen, heranzugehen und sie zu verändern. Denn es ist so, dass man durch Burnout und Depression Geld verliert. Es ist aber definitiv auch so, dass motivierte Mitarbeiter, gesunde Mitarbeiter, deutlich mehr dazu beitragen, dass das Unternehmen erfolgreich ist. Insofern ist es eine echte Win-win-Situation. Wir sichern damit die Zukunft unserer Bank."
Präventive Maßnahmen kommen für Polizeihauptkommissar Lothar Riemer zu spät. Neun Monate war er krank geschrieben. Jetzt ist er wieder im Dienst, wenn auch in einem ganz anderen Job: Er steuert nicht mehr die Arbeit der Kollegen in Afghanistan, heute unterrichtet er Kriminalistik an der Polizeischule Dachau. Denn eine Lektion hat der 51-Jährige selbst lernen müssen: "Man kann nicht einfach wieder zurück und meinen, alles ist wieder gut. So ist es nicht. Das ist vorbei. Sich das einzugestehen, das ist das Schwerste."
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