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Viel zu junge Welpen aus dem Osten werden billig verkauft

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Viel zu junge Welpen aus dem Osten werden billig verkauft Empty Viel zu junge Welpen aus dem Osten werden billig verkauft

Beitrag  Andy Di Okt 18, 2011 11:57 am

Arkanie, der niedliche kleine Chihuahua-Spitz, spielt am liebsten mit seinen Kuscheltieren. Als ihn seine Besitzerin kaufte, war er noch ganz klein und wirkte seltsam eingeschüchtert. Was die junge Frau nicht wusste: Arkanie ist einer von 5,2 Millionen Hunden bei uns, die eine schlimme Vergangenheit hinter sich haben.

Viel zu junge Welpen aus dem Osten werden billig verkauft 15044278

Sie kommen aus dem Osten zu uns, als blutjunge Welpen, die noch auf ihre Mutter angewiesen sind – die meisten aus Polen. "Eingesperrt in viel zu kleinen, engen Boxen sehnen sich die jungen Hunde mit hungrigen Mägen nach ihrer Mutter", weiß Tierheimleiterin Verena Geißler. So erging es auch Arkanie, dem Chihuahua-Spitz-Welpen.

Tierschützern wie Herbert Sticht, Vorsitzender des Braunschweiger Tierschutzvereins, ist bekannt: Viel zu früh, etwa mit fünf Wochen, werden die Hunde-Babys brutal von der Mutter getrennt. Und das, so Sticht, sei ein gravierender Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das nicht ohne Grund vorsieht, dass Welpen eine bestimmte Zeit, etwa acht Wochen, bei der Mutter bleiben müssen.

"In dieser Zeit werden sie in ihrem Sozialverhalten entscheidend geprägt, und durch die Muttermilch wird das Immunsystem ausgebildet. Natürlich ist auch die Nestwärme für die kleinen Zwerge wichtig", sagt Verena Geißler.

Doch darauf nehmen die Händler keine Rücksicht. Eingesperrt im Kofferraum werden die Welpen über die Grenze gebracht zu den riesigen Märkten – und das sei jedes Mal ein grausames Ereignis, so Verena Geißler, denn die Überlebenschance sei wegen des geschwächten Immunsystems sehr gering. Fast die Hälfte der Tiere überlebten den Transport nicht, denn die meisten seien schon zu dem Zeitpunkt hochgradig verwurmt, krank und ängstlich, körperlich und seelisch geschwächt. "Sie werden dennoch mit falschen Papieren verkauft und sterben meist kurz nach dem Kauf."

Und der spiele sich oft auf Flohmärkten ab, wo ein Abverkauf aus dem Kofferraum stattfinde. Erst unlängst hätten Tierfreunde angezeigt, dass auf dem Harz+ Heide-Gelände Welpen angeboten werden. "Die waren aber schon ungefähr zehn Wochen alt, also gerade alt genug, dass sie nicht von uns aus dem Verkehr gezogen werden konnten."

Die Ware Welpe werde in Osteuropa regelrecht für den Verkauf "produziert", sagt Herbert Sticht, um sie hier bei Spottpreisen an den Mann zu bringen. Etwa 250 bis 350 Euro, je nach Rasse, koste so ein Hund.

Sticht ermahnt alle, die vorhaben, einen Hund aus privater Hand zu kaufen: Man sollte sich zuerst kompetenten Rat holen. "Achten Sie darauf, ob das Muttertier beim Kauf anwesend ist und der Züchter einen Besuch von Tierärzten bei den jungen Welpen nachweisen kann."

Weitere Aspekte: Macht die Umgebung einen sauberen und ordentlichen Eindruck? Sind die Hunde zutraulich, oder wirken sie menschenfremd? "Wer das beachtet, für den ist die Wahrscheinlichkeit, einen gesunden und fröhlichen Hund zu bekommen, sehr groß."

Quelle
Andy
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