Öffentlich-rechtlicher Medienmüll gegen Griechen, Gewerkschaften & Globalisierungskritik
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Öffentlich-rechtlicher Medienmüll gegen Griechen, Gewerkschaften & Globalisierungskritik
Griechenland kämpft gegen den Terror der Finanzmärkte: Massive finanzielle Einschnitte bei den Menschenrechten auf Bildung, Freiheit, Gesundheit; totalitär diktierte Lohnsenkungen; Preisexplosion via Mehrwertsteuer, bei weiterhin mit Samthandschuhen gehätschelter Geldelite. Als Vivian Forrester 1996 ihr aufrüttelndes Buch “Der Terror der Ökonomie” schrieb, konnte sie von diesen Dimensionen der Unmenschlichkeit noch nichts ahnen. Der Deutschlandfunk steht – neben der BILD-Zeitung u.a. deutschen Medien – zuweilen stramm an der Seite der terrorisierenden Finanzmacht, etwa wenn er verbal auf streikende Griechen einschlägt.
Unter dem Titel “Meine Waffe ist der Müll” brachte der DLF in seiner Sendereihe “Europa heute” am 18.10.2011 einen Bericht über streikende Müllarbeiter in Griechenland. Mühsam entnahm man dem wirren Radiobeitrag einige dramatische Einblicke in die Lage der Bevölkerung, deren Elend lapidar hingestellt wurde. Einigen Griechen bliebe nach Miete noch 400 Euro zum Leben, anderen nur zehn, die müssten sich eben bei Freunden und Verwandten Geld leihen. Woher die das Geld denn nehmen sollen und gar warum das alles passiert? Egal - Hintergrundanalyse ist nicht das Thema. Die verquaste Reportage brachte neben verrauschten O-Tönen und Interviews mit vernuschelter Simultan-Übersetzung vor allem ein ideologisch knallhartes Fazit. Die Kommentatorin der verzweifelten Statements eines griechischen Müllarbeiters merkte an, der Grieche vergesse dabei, dass auch seine Gewerkschaft ihm durch Streiks in der Vergangenheit jene Privilegien gesichert habe, die seinen Staat nun in die Pleite getrieben hätten. Es fehlte nur noch ein “Ätsch”, um den dümmlich-zynischen Sermon abzurunden.
Vivian Forrester schrieb über “... das rauhe Klima der dreckigen Armenghettos ... Grauen, das sich in anderen Körpern als den unseren ausbreitet ... ‚kennen‘ wir nicht, wir ‚wissen‘ nur davon.” (a.a.O. 113). Der DLF dagegen weiß nichts und will auch nichts wissen, nicht einmal, wenn er - wie verrauscht und vernuschelt auch immer - gerade eben darüber berichtet hat. Der DLF kennt nur die Propaganda-Phrasen der Finanzbranche, die ihre Schulden den Völkern von korrupten Politikern in die Tasche hat schieben lassen und nun in korrupten Medien über die “Schuldenkrise” lamentieren lässt. Schuld an den Schulden sind wie durch ein Wunder nicht mehr die Banken, sondern die Völker und ihre “Privilegien”. Privilegien, die darin bestehen, unverschämterweise nicht als prekärer Billiglohn-Working-Poor malochen zu wollen. Die Privilegien eines Müllarbeiters, die von einer gut bezahlten DLF-Journalistin aus ihrem warmen Studio heraus gegeißelt werden, wenn ihr zynisches Fazit als mediale Schützenhilfe dem Terror der Ökonomie beispringt. Stramm rechtsgescheitelte Gesinnungen perlen da wie Stahlgewitter über öffentlich-rechtlich finanzierte Lippen, bejubeln Merkel, Papst und Deutsche Bank und haben höchstwahrscheinlich noch nie ein Wort wie “Bilderberger” ausgesprochen.
Die jährlichen Bilderberger-Treffen der globalen Geld- und Machtelite werden vom Mainstream-Journalismus immer noch gescheut wie vom Teufel das Weihwasser. Die Durchschnitts-Journaille hat noch nicht einmal von ihnen gehört. Die Creme de la Creme der Qualitäts-Schreiber nickt bei ihrer Erwähnung wissend, weiß aber in Wahrheit oft auch nicht viel mehr, als dass Bilderberger in die mediale Tabuzone “Verschwörungstheorie” gehören. Gibt es sie? Sind sie nur Paranoia? Der neueste Brockhaus zumindest weiß es inzwischen: Es gibt sie, sie stehen unter B, für jeden nachschlagbar, als jährliches Treffen führender Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft. Warum die Medien über die Bilderberger, anders als über jedes andere so hochkarätig besetzte Treffen, niemals berichten, steht dort freilich nicht.
Dort Treffen sich heimlich, unter aufwändigem Geheimdienst- und Polizei-Schutz die Kriegsgewinnler der globalen Marktwirtschaft, also der sogenannten freien Märkte. Was das Wort Märkte bedeutet, ist heute oft unklar, weil es gerne synonym zu “Interessen der Kapitalbesitzer” verwendet wird. Das ist aber nicht die eigentliche Bedeutung und der Ahnherr der Ökonomie der freien Märkte, Adam Smith, warnte schon vor über 200 Jahren, dass nichts Gutes zu erwarten sei, wenn Wirtschaftsbosse sich heimlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen. Wie die angeblich freien Medien begründen, nicht über eine Konferenz von Hunderten erlauchter Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft zu berichten, ist schwer herauszufinden: Sie tun es gar nicht, obwohl schon Treffen von nur zwei oder drei Bonzen dieser Kaliber sonst mit Aufmerksamkeit bedacht werden.
2009 trafen sich die Bilderberger in Griechenland, berichtet Gerhard Wisnewski in seinem 2010 erschienenen Buch “Drahtzieher der Macht”, im Luxushotel “Nafsik Astir Palace” im Örtchen Vouliagmeni bei Athen. Aus Wisnewskis Beobachtungen vor Ort ist zu entnehmen, dass der griechische Staat aber nur schlecht für die Sicherheit und Bequemlichkeit der globalen Elite gesorgt hatte. Bilderberger-Konferenzen sind es nicht gewohnt, dass Busladungen von protestierenden Bürgern bis vor ihr Hotel vordringen und sie dort mit Sprechchören behelligen, im Stil von “Imperialisten raus aus Griechenland!” Die globale Geldaristokratie und ihre auf den Konferenzen jährlich eingenordete Medien- und Polit-Bonzentruppe hatte solch Ungemach nicht erwartet und war vermutlich ‚not amused‘. Ein Schelm, wer zum derzeitigen gnadenlosen Draufschlagen “der Märkte” auf Griechenland irgendwelche Verbindungen sehen wollte.
“Wir alle sind Griechen” verkündete ein Transparent auf der Anti-Bankster-Demo am Tag des Zorns auf die Finanzmafia, am 15.10.2011 in Frankfurt. Der verantwortlich zeichnende Organisator der Demo soll sich inzwischen aufgrund anonymer Morddrohungen gegen seine Familie in die Privatheit zurückgezogen haben. Schöne neue Demokratie. Vivian Forrester schrieb 1996:
“Die privatwirtschaftlichen Führungsklassen haben zuweilen die Staatsgewalt verloren, die Macht jedoch nie... Jene Klassen (oder Kasten) haben immer agiert und andere verdrängt oder überwacht, haben verführt und verlockt. Ihre Privilegien sind nach wie vor Inhalt der Träume und Wunschvorstellungen der Mehrheit – auch der meisten von denen, die aufrichtig von sich behauptet haben, sie zu bekämpfen.” Die Medien tun das Ihrige dazu, wenn sie die Schuldigen decken, die Verelendung rechtfertigen, und den Terror der Ökonomie exekutieren, indem sie ihre Leser mit Angst vor drohendem Elend drangsalieren. Zumal wenn sie perfide die Lockungen einer vermeintlich möglichen Teilhabe am abgepressten Reichtum der dabei Elend gemachten anderen vorgaukeln.
Die Träume und Wunschvorstellungen der Mehrheit der Jüngeren wurden von medialer Gehirnwäsche Marke “Deutschland sucht den Superstar” weitgehend geprägt – zurück blieben verflachte Geister, Duckmäuserei und Frustration. Lebenslange Anpasserei, hohler Konsum und am Ende die große Utopie einer Frühverrentung nach Burnout. Die Rechtsabteilung der Berufsunfähigkeits-Versicherung wartet schon grinsend auf den armen Tropf, der glaubt, an den eingezahlten Millionen teilhaben zu können: Rechtsstreit bis zum Exitus wäre eine wahrscheinlichere Lebensplanung. Griechenland zeigt, wie es anders gehen könnte.
Quelle
Unter dem Titel “Meine Waffe ist der Müll” brachte der DLF in seiner Sendereihe “Europa heute” am 18.10.2011 einen Bericht über streikende Müllarbeiter in Griechenland. Mühsam entnahm man dem wirren Radiobeitrag einige dramatische Einblicke in die Lage der Bevölkerung, deren Elend lapidar hingestellt wurde. Einigen Griechen bliebe nach Miete noch 400 Euro zum Leben, anderen nur zehn, die müssten sich eben bei Freunden und Verwandten Geld leihen. Woher die das Geld denn nehmen sollen und gar warum das alles passiert? Egal - Hintergrundanalyse ist nicht das Thema. Die verquaste Reportage brachte neben verrauschten O-Tönen und Interviews mit vernuschelter Simultan-Übersetzung vor allem ein ideologisch knallhartes Fazit. Die Kommentatorin der verzweifelten Statements eines griechischen Müllarbeiters merkte an, der Grieche vergesse dabei, dass auch seine Gewerkschaft ihm durch Streiks in der Vergangenheit jene Privilegien gesichert habe, die seinen Staat nun in die Pleite getrieben hätten. Es fehlte nur noch ein “Ätsch”, um den dümmlich-zynischen Sermon abzurunden.
Vivian Forrester schrieb über “... das rauhe Klima der dreckigen Armenghettos ... Grauen, das sich in anderen Körpern als den unseren ausbreitet ... ‚kennen‘ wir nicht, wir ‚wissen‘ nur davon.” (a.a.O. 113). Der DLF dagegen weiß nichts und will auch nichts wissen, nicht einmal, wenn er - wie verrauscht und vernuschelt auch immer - gerade eben darüber berichtet hat. Der DLF kennt nur die Propaganda-Phrasen der Finanzbranche, die ihre Schulden den Völkern von korrupten Politikern in die Tasche hat schieben lassen und nun in korrupten Medien über die “Schuldenkrise” lamentieren lässt. Schuld an den Schulden sind wie durch ein Wunder nicht mehr die Banken, sondern die Völker und ihre “Privilegien”. Privilegien, die darin bestehen, unverschämterweise nicht als prekärer Billiglohn-Working-Poor malochen zu wollen. Die Privilegien eines Müllarbeiters, die von einer gut bezahlten DLF-Journalistin aus ihrem warmen Studio heraus gegeißelt werden, wenn ihr zynisches Fazit als mediale Schützenhilfe dem Terror der Ökonomie beispringt. Stramm rechtsgescheitelte Gesinnungen perlen da wie Stahlgewitter über öffentlich-rechtlich finanzierte Lippen, bejubeln Merkel, Papst und Deutsche Bank und haben höchstwahrscheinlich noch nie ein Wort wie “Bilderberger” ausgesprochen.
Die jährlichen Bilderberger-Treffen der globalen Geld- und Machtelite werden vom Mainstream-Journalismus immer noch gescheut wie vom Teufel das Weihwasser. Die Durchschnitts-Journaille hat noch nicht einmal von ihnen gehört. Die Creme de la Creme der Qualitäts-Schreiber nickt bei ihrer Erwähnung wissend, weiß aber in Wahrheit oft auch nicht viel mehr, als dass Bilderberger in die mediale Tabuzone “Verschwörungstheorie” gehören. Gibt es sie? Sind sie nur Paranoia? Der neueste Brockhaus zumindest weiß es inzwischen: Es gibt sie, sie stehen unter B, für jeden nachschlagbar, als jährliches Treffen führender Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft. Warum die Medien über die Bilderberger, anders als über jedes andere so hochkarätig besetzte Treffen, niemals berichten, steht dort freilich nicht.
Dort Treffen sich heimlich, unter aufwändigem Geheimdienst- und Polizei-Schutz die Kriegsgewinnler der globalen Marktwirtschaft, also der sogenannten freien Märkte. Was das Wort Märkte bedeutet, ist heute oft unklar, weil es gerne synonym zu “Interessen der Kapitalbesitzer” verwendet wird. Das ist aber nicht die eigentliche Bedeutung und der Ahnherr der Ökonomie der freien Märkte, Adam Smith, warnte schon vor über 200 Jahren, dass nichts Gutes zu erwarten sei, wenn Wirtschaftsbosse sich heimlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen. Wie die angeblich freien Medien begründen, nicht über eine Konferenz von Hunderten erlauchter Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft zu berichten, ist schwer herauszufinden: Sie tun es gar nicht, obwohl schon Treffen von nur zwei oder drei Bonzen dieser Kaliber sonst mit Aufmerksamkeit bedacht werden.
2009 trafen sich die Bilderberger in Griechenland, berichtet Gerhard Wisnewski in seinem 2010 erschienenen Buch “Drahtzieher der Macht”, im Luxushotel “Nafsik Astir Palace” im Örtchen Vouliagmeni bei Athen. Aus Wisnewskis Beobachtungen vor Ort ist zu entnehmen, dass der griechische Staat aber nur schlecht für die Sicherheit und Bequemlichkeit der globalen Elite gesorgt hatte. Bilderberger-Konferenzen sind es nicht gewohnt, dass Busladungen von protestierenden Bürgern bis vor ihr Hotel vordringen und sie dort mit Sprechchören behelligen, im Stil von “Imperialisten raus aus Griechenland!” Die globale Geldaristokratie und ihre auf den Konferenzen jährlich eingenordete Medien- und Polit-Bonzentruppe hatte solch Ungemach nicht erwartet und war vermutlich ‚not amused‘. Ein Schelm, wer zum derzeitigen gnadenlosen Draufschlagen “der Märkte” auf Griechenland irgendwelche Verbindungen sehen wollte.
“Wir alle sind Griechen” verkündete ein Transparent auf der Anti-Bankster-Demo am Tag des Zorns auf die Finanzmafia, am 15.10.2011 in Frankfurt. Der verantwortlich zeichnende Organisator der Demo soll sich inzwischen aufgrund anonymer Morddrohungen gegen seine Familie in die Privatheit zurückgezogen haben. Schöne neue Demokratie. Vivian Forrester schrieb 1996:
“Die privatwirtschaftlichen Führungsklassen haben zuweilen die Staatsgewalt verloren, die Macht jedoch nie... Jene Klassen (oder Kasten) haben immer agiert und andere verdrängt oder überwacht, haben verführt und verlockt. Ihre Privilegien sind nach wie vor Inhalt der Träume und Wunschvorstellungen der Mehrheit – auch der meisten von denen, die aufrichtig von sich behauptet haben, sie zu bekämpfen.” Die Medien tun das Ihrige dazu, wenn sie die Schuldigen decken, die Verelendung rechtfertigen, und den Terror der Ökonomie exekutieren, indem sie ihre Leser mit Angst vor drohendem Elend drangsalieren. Zumal wenn sie perfide die Lockungen einer vermeintlich möglichen Teilhabe am abgepressten Reichtum der dabei Elend gemachten anderen vorgaukeln.
Die Träume und Wunschvorstellungen der Mehrheit der Jüngeren wurden von medialer Gehirnwäsche Marke “Deutschland sucht den Superstar” weitgehend geprägt – zurück blieben verflachte Geister, Duckmäuserei und Frustration. Lebenslange Anpasserei, hohler Konsum und am Ende die große Utopie einer Frühverrentung nach Burnout. Die Rechtsabteilung der Berufsunfähigkeits-Versicherung wartet schon grinsend auf den armen Tropf, der glaubt, an den eingezahlten Millionen teilhaben zu können: Rechtsstreit bis zum Exitus wäre eine wahrscheinlichere Lebensplanung. Griechenland zeigt, wie es anders gehen könnte.
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