Quelle-Erbin verklagt Sal. Oppenheim auf 2 Mrd Euro

Frankfurt (Reuters) - Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz plant einem Magazinbericht zufolge eine Milliardenklage gegen ihre ehemalige Hausbank Sal. Oppenheim.

Schickedanz habe Schadenersatzansprüche von mehr als zwei Milliarden Euro gegen die Bank, deren ehemalige persönlich haftende Gesellschafter und den Bauunternehmer Josef Esch angemeldet, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag vorab. Schickedanz macht sie seit längerem für den Zusammenbruch des Handelskonzerns Arcandor verantwortlich, der sie fast ihr gesamtes Vermögen gekostet habe. Zudem fordert sie dem Bericht zufolge mehr als 200 Millionen Euro an bereits gezahlten Tilgungen für ihre Kredite zurück und will die Stellung von gut 200 Millionen Euro Sicherheiten für die Kredite aus ihrem Privatvermögen rückgängig machen.

Ein Sprecher des Bankhauses Sal. Oppenheim bestätigte nur, dass Schickedanz' Anwälte kurz vor Jahresende beim Oberlandesgericht Köln beantragt hätten, den Gerichtsstand für eine solche Klage festzustellen. Laut "Manager Magazin" habe Schickedanz die Klage noch nicht bei Gericht eingereicht, aber dem möglichen Beklagten zugestellt. Damit wolle sie Druck für Vergleichsgespräche aufbauen.

Das von Schickedanz' Vater gegründete Versandhaus Quelle wurde 1999 mit dem Warenhaus-Konzern Karstadt fusioniert, KarstadtQuelle wurde später in Arcandor umbenannt. Trotz finanzieller Schwierigkeiten hatte Madeleine Schickedanz ihre Beteiligung mit Krediten von Sal. Oppenheim ausgebaut. 2009 ging die Arcandor AG in Insolvenz. Unter anderem deshalb musste die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim selbst von der Deutschen Bank aufgefangen werden, die Familieneigentümer und Gesellschafter sind seither nicht mehr in der Bank aktiv. Auch die engen Verbindungen der Bank zu Esch, der über Fonds selbst an einigen Karstadt-Immobilien beteiligt war, wurden damals gekappt.

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