Google will alles über dich wissen
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Google will alles über dich wissen
Die Suchmaschine verkauft es als Super-Service, Datenschützer sind skeptisch. Google will alle persönlichen Nutzerdaten verknüpfen und zu einem neuen Dienst kombinieren. Das Unternehmen soll zum Assistenten des Nutzers werden, dem man sich ganz und gar anvertraut - und der sogar Gedanken liest.
Hamburg - Google Chart zeigen hat große Pläne für die Nutzung seines gigantischen Datenschatzes: Der Suchmaschinenkonzern will zum persönlichen Assistenten seiner Nutzer werden. Künftig soll der Google-Nutzer automatisch gewarnt werden, wenn er sich beim Namen eines Freundes vertippt hat. Auch soll er benachrichtigt werden, wenn er zu spät zu einem im Kalender vermerkten Termin zu kommen droht, weil auf der Fahrstrecke Stau herrscht.
Um dieses Ziel zu erreichen, will der Konzern mit einer bislang eisernen Regel brechen: Alle Daten, die ein Nutzer bei Google-Diensten hinterlässt, sollen künftig miteinander kombiniert werden.
Wenn Datenschützer oder Journalisten bislang bei Google anfragten, ob der Konzern nicht ein bisschen viel wisse über seine Nutzer, war die Antwort oft: Man führe die Daten ja nicht zusammen. Der Inhaber eines Googlemail-Accounts, der auch andere Google-Internetdienste nutzt - Online-Textverarbeitung, Kalender, RSS-Reader, die Fotoplattform Picasa - verrät den Suchmaschinisten eine Menge über sich. Wer zusätzlich noch ein Android-Handy besitzt, teilt Google unter Umständen mit, wo er sich gerade aufhält, oder, wenn er die Navigationsfunktion einsetzt, wo er gerade hinwill. Nun sollen all diese Informationen verknüpft werden, ganz offiziell.
"Über alle Dienste hinweg als einen einzigen Nutzer behandeln"
Für Nutzer eines Google-Accounts, also beispielsweise Nutzer von Googlemail, dem sozialen Netzwerk Google+ oder anderen Diensten des Konzerns, werde das ab Anfang März gelten. Die für Privatsphäre und Datenschutz zuständige Google-Managerin Alma Whitten erklärt in einem Blogeintrag: "Wenn Sie eingeloggt sind, können wir Informationen, die Sie uns in einem Dienst zur Verfügung gestellt haben, mit Informationen aus anderen Diensten zusammenführen. Kurz gesagt werden wir Sie über alle unsere Dienste hinweg als einen einzigen Nutzer behandeln."
Datenschützern dürfte diese Änderung kaum gefallen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar etwa hat immer wieder vor der Möglichkeit gewarnt, dass Internetkonzerne umfassend Profile ihrer Nutzer anlegen könnten. Die kombinierten Informationen, die ein Intensivnutzer von Google-Diensten dem Unternehmen anvertraut, ergeben zweifellos ein solches, sehr umfassendes Profil seines sozialen Umfelds, seiner Interessen (schließlich werden standardmäßig auch Suchanfragen gespeichert) und diverser sonstiger Aktivitäten.
Dass diese Art der Verknüpfung geplant ist, deutete auch schon die neue soziale Suchfunktion an, die Google vor einigen Wochen vorstellte: Für eingeloggte Google-Nutzer werden standardmäßig Informationen als Ergebnisse präferiert, die sich aus seinem Nutzungsverhalten, seinen Internetkontakten und online abgelegten Informationen ableiten lassen.
Andere Unternehmen, allen voran Facebook, aber Firmen wie Apple arbeiten längst an umfassenden Nutzerprofilen. Die Verknüpfung von persönlichen Daten, von Vorlieben und sozialen Kontakten ermöglicht neue, mitunter praktische Dienste. Google hat diesen Trend vergleichsweise spät entdeckt und setzt nun beträchtliche Ressourcen ein, um das eigene soziale Netzwerk Google+ zu bewerben.
"In Abhängigkeit von ihrem Aufenthaltsort und ihrem Kalender"
Die bisher spartanisch wirkende Google-Startseite ist mittlerweile eine Werbefläche für das eigene Netzwerk geworden. Wer einen neuen Account für einen der Google-Dienste erstellt, wird automatisch als neues Mitglied bei Google+ gezählt. Lange Zeit stand Google für möglichst objektive Suchergebnisse - nun bekommen angemeldete Nutzer auf sie zugeschnittene Resultate. Mit dem neuen Super-Profil will der Konzern wohl auch zu diesem Zweck alle verwertbaren Nutzerdaten zusammenführen.
Google will mit dem Vorstoß einerseits die eigenen Geschäftsbedingungen und Datenschutzregeln vereinheitlichen - in Zukunft werde es nicht mehr 70 unterschiedliche Nutzungsbedingungen geben, so Whitten. Andererseits will Google zu einer Art persönlichem Assistenten werden: "Wir können Ihnen eine Erinnerung schicken, dass sie zu einer Verabredung zu spät kommen werden, in Abhängigkeit von ihrem Aufenthaltsort, ihrem Kalender und unseren Erkenntnissen über die Verkehrslage."
Google will mit den aggregierten Daten künftig auch Theorien darüber aufstellen, was der Nutzer gerade denkt, "zum Beispiel darauf kommen, was Sie wirklich meinen, wenn Sie Apple, Jaguar oder Pink eintippen".
Das mag nützlich sein, klingt aber auch furchteinflößend. Google aber betrachtet auch diesen Vorstoß als Dienst am Nutzer: "Die Menschen müssen sich ohnehin viel zu sehr anstrengen, wir möchten ihnen dabei künftig besser helfen können." Und natürlich personalisierte Werbung noch besser auf die einzelnen Nutzer zuschneiden, schließlich ist Reklame Googles Haupteinnahmequelle.
Kritisch wird die "soziale" Suche von deutschen Datenschützern gesehen. "Ich halte davon solange überhaupt nichts, wie die Nutzer nicht transparent sehen, wie genau diese personalisierten Ergebnisse zustandekommen", sagt Thilo Weichert, der Datenschutzbeauftragte Schleswig-Holsteins. "Aus Datenschutzsicht ist damit zunächst nichts gewonnen."
Ein Datenschutzproblem sei all das nicht, betont Whitten in dem Blogeintrag: "Wir verkaufen keine persönlichen Informationen, wir teilen sie ohne ihre Zustimmung nicht mit Dritten, außer unter sehr speziellen Umständen, etwa, wenn ein Gerichtsbeschluss vorliegt."
Quelle
Fazit ist: Google will alles wissen,aber nicht alles veröffentlichen, wie das abschotten unserer Webseite zeigt.
Big Brother ist watsching you!
Hamburg - Google Chart zeigen hat große Pläne für die Nutzung seines gigantischen Datenschatzes: Der Suchmaschinenkonzern will zum persönlichen Assistenten seiner Nutzer werden. Künftig soll der Google-Nutzer automatisch gewarnt werden, wenn er sich beim Namen eines Freundes vertippt hat. Auch soll er benachrichtigt werden, wenn er zu spät zu einem im Kalender vermerkten Termin zu kommen droht, weil auf der Fahrstrecke Stau herrscht.
Um dieses Ziel zu erreichen, will der Konzern mit einer bislang eisernen Regel brechen: Alle Daten, die ein Nutzer bei Google-Diensten hinterlässt, sollen künftig miteinander kombiniert werden.
Wenn Datenschützer oder Journalisten bislang bei Google anfragten, ob der Konzern nicht ein bisschen viel wisse über seine Nutzer, war die Antwort oft: Man führe die Daten ja nicht zusammen. Der Inhaber eines Googlemail-Accounts, der auch andere Google-Internetdienste nutzt - Online-Textverarbeitung, Kalender, RSS-Reader, die Fotoplattform Picasa - verrät den Suchmaschinisten eine Menge über sich. Wer zusätzlich noch ein Android-Handy besitzt, teilt Google unter Umständen mit, wo er sich gerade aufhält, oder, wenn er die Navigationsfunktion einsetzt, wo er gerade hinwill. Nun sollen all diese Informationen verknüpft werden, ganz offiziell.
"Über alle Dienste hinweg als einen einzigen Nutzer behandeln"
Für Nutzer eines Google-Accounts, also beispielsweise Nutzer von Googlemail, dem sozialen Netzwerk Google+ oder anderen Diensten des Konzerns, werde das ab Anfang März gelten. Die für Privatsphäre und Datenschutz zuständige Google-Managerin Alma Whitten erklärt in einem Blogeintrag: "Wenn Sie eingeloggt sind, können wir Informationen, die Sie uns in einem Dienst zur Verfügung gestellt haben, mit Informationen aus anderen Diensten zusammenführen. Kurz gesagt werden wir Sie über alle unsere Dienste hinweg als einen einzigen Nutzer behandeln."
Datenschützern dürfte diese Änderung kaum gefallen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar etwa hat immer wieder vor der Möglichkeit gewarnt, dass Internetkonzerne umfassend Profile ihrer Nutzer anlegen könnten. Die kombinierten Informationen, die ein Intensivnutzer von Google-Diensten dem Unternehmen anvertraut, ergeben zweifellos ein solches, sehr umfassendes Profil seines sozialen Umfelds, seiner Interessen (schließlich werden standardmäßig auch Suchanfragen gespeichert) und diverser sonstiger Aktivitäten.
Dass diese Art der Verknüpfung geplant ist, deutete auch schon die neue soziale Suchfunktion an, die Google vor einigen Wochen vorstellte: Für eingeloggte Google-Nutzer werden standardmäßig Informationen als Ergebnisse präferiert, die sich aus seinem Nutzungsverhalten, seinen Internetkontakten und online abgelegten Informationen ableiten lassen.
Andere Unternehmen, allen voran Facebook, aber Firmen wie Apple arbeiten längst an umfassenden Nutzerprofilen. Die Verknüpfung von persönlichen Daten, von Vorlieben und sozialen Kontakten ermöglicht neue, mitunter praktische Dienste. Google hat diesen Trend vergleichsweise spät entdeckt und setzt nun beträchtliche Ressourcen ein, um das eigene soziale Netzwerk Google+ zu bewerben.
"In Abhängigkeit von ihrem Aufenthaltsort und ihrem Kalender"
Die bisher spartanisch wirkende Google-Startseite ist mittlerweile eine Werbefläche für das eigene Netzwerk geworden. Wer einen neuen Account für einen der Google-Dienste erstellt, wird automatisch als neues Mitglied bei Google+ gezählt. Lange Zeit stand Google für möglichst objektive Suchergebnisse - nun bekommen angemeldete Nutzer auf sie zugeschnittene Resultate. Mit dem neuen Super-Profil will der Konzern wohl auch zu diesem Zweck alle verwertbaren Nutzerdaten zusammenführen.
Google will mit dem Vorstoß einerseits die eigenen Geschäftsbedingungen und Datenschutzregeln vereinheitlichen - in Zukunft werde es nicht mehr 70 unterschiedliche Nutzungsbedingungen geben, so Whitten. Andererseits will Google zu einer Art persönlichem Assistenten werden: "Wir können Ihnen eine Erinnerung schicken, dass sie zu einer Verabredung zu spät kommen werden, in Abhängigkeit von ihrem Aufenthaltsort, ihrem Kalender und unseren Erkenntnissen über die Verkehrslage."
Google will mit den aggregierten Daten künftig auch Theorien darüber aufstellen, was der Nutzer gerade denkt, "zum Beispiel darauf kommen, was Sie wirklich meinen, wenn Sie Apple, Jaguar oder Pink eintippen".
Das mag nützlich sein, klingt aber auch furchteinflößend. Google aber betrachtet auch diesen Vorstoß als Dienst am Nutzer: "Die Menschen müssen sich ohnehin viel zu sehr anstrengen, wir möchten ihnen dabei künftig besser helfen können." Und natürlich personalisierte Werbung noch besser auf die einzelnen Nutzer zuschneiden, schließlich ist Reklame Googles Haupteinnahmequelle.
Kritisch wird die "soziale" Suche von deutschen Datenschützern gesehen. "Ich halte davon solange überhaupt nichts, wie die Nutzer nicht transparent sehen, wie genau diese personalisierten Ergebnisse zustandekommen", sagt Thilo Weichert, der Datenschutzbeauftragte Schleswig-Holsteins. "Aus Datenschutzsicht ist damit zunächst nichts gewonnen."
Ein Datenschutzproblem sei all das nicht, betont Whitten in dem Blogeintrag: "Wir verkaufen keine persönlichen Informationen, wir teilen sie ohne ihre Zustimmung nicht mit Dritten, außer unter sehr speziellen Umständen, etwa, wenn ein Gerichtsbeschluss vorliegt."
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