Rege diskussion um Atommüll
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Rege diskussion um Atommüll
Braunschweig will die radioaktive Lauge aus der Asse nicht in der Stadt aufbereiten, Salzgitter will den Asse-Müll nicht im Schacht Konrad haben. Wolfram König, Chef des Bundesamtes für Strahlenschutz, stört sich an dieser Einstellung. Er fordert Solidarität.
Wolfram König, Bundesamt für Strahlenschutz. Foto: Flentje
König äußert sich im Info-Magazin "Asse Einblicke", das morgen erscheint. Auszüge aus dem Interview liegen unserer Zeitung bereits vor. "In direkter Nachbarschaft zu Braunschweig existiert mit der Asse ein großes Umweltproblem mit Auswirkungen, die in letzter Konsequenz auch Folgen für die Region haben könnten. Dennoch lehnt Braunschweig es ab, die Laugen aus der Asse dort behandeln zu lassen."
König spielt darauf an, dass die Entsorgungstochter des Braunschweiger Unternehmens Eckert und Ziegler auf öffentlichen und politischen Druck hin in Braunschweig-Thune keine radioaktive Lauge aus dem maroden Endlager im Kreis Wolfenbüttel aufarbeitet. Dazu hatte eine Unternehmenssprecherin vor Monaten schon erklärt: Das Kernproblem bestehe in der politischen Auffassung, "dass man den Bürgern nirgendwo zumuten könne, eine Aufarbeitung der eigentlich harmlosen Lauge hinzunehmen".
Königs Kritik richtet sich auch gegen die Stadt Salzgitter, die den atomaren Abfall aus der Asse nicht im Endlager Konrad einlagern wolle. Der Strahlenschützer billigt allen Betroffenen zu, berechtigte Fragen zu stellen. Doch nun gehe es um Solidarität und darum, "Verantwortung zu übernehmen". Die Menschen, die im Kreis Wolfenbüttel leben, hätten die Probleme nicht verursacht, und sie könnten sie auch nicht allein lösen, meint König.
Die Stadt Braunschweig wollte zu diesem Vorwurf gestern nicht Stellung nehmen. Norbert Uhde, Sprecher der Stadt Salzgitter, sagte hingegen: "Wir wollen in Salzgitter gar kein atomares Endlager haben, deshalb wollen wir auch nicht den Asse-Müll haben." Dass er das Endlager Schacht Konrad ablehne, habe Salzgitters Stadtrat erst im Dezember 2011 bekräftigt. Die nicht-rückholbare Endlagerung sei angesichts der Asse gescheitert.
Auch Peter Meyer von der Braunschweiger Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) reagierte überrascht: "Verantwortlich ist das Landesumweltministerium, die Asse-Lauge anzunehmen. Wenn dieses nicht dazu in der Lage ist, dann können doch nicht wir Braunschweiger Bewohner das ausbaden. Atommüll kann nicht in einem Wohngebiet und 150 Meter entfernt von einer der größten Braunschweiger Schulen verarbeitet werden."
Quelle
Erkundungspause in Gorleben bis 2020?
Umweltminister Stefan Birkner (FDP) rechnet bald mit einer Entscheidung über eine Erkundungspause im Salzstock. In einer der nächsten Sitzungen der Bund-Länder-Gruppe zum Endlagersuchgesetz werde der Umgang mit Gorleben auf den Tisch kommen, sagte der Minister am Freitag bei einem Besuch des Atommülllagers. Möglicherweise sei dies bereits nächste Woche der Fall. Nach Abschluss des ersten Erkundungsabschnitts Ende September 2012 könnten die Arbeiten frühestens wieder im Jahr 2020 aufgenommen werden, so Birkner. Zunächst müssten aber verbindliche Kriterien für die Auswahl von Lagerstätten festgelegt werden, anhand derer dann auch Gorleben beurteilt werde.
um ersten Mal als Umweltminister
Es ist nicht der erste Besuch von Stefan Birkner (FDP) in Gorleben. Als Staatssekretär war er schon mal am Erkundungsbergwerk und im Atommüllzwischenlager. Am Freitag aber ist er als Umweltminister gekommen. Und das bereits gut zwei Wochen, nachdem er sein Amt angetreten hat. Das könnte und soll wohl als Zeichen dafür verstanden werden, wie wichtig Birkner das Thema Gorleben nimmt.
Kritik an Birkner
Birkner wollte sich einen Eindruck vom Stand der Erkundungsarbeiten im Gorlebener Salzstock verschaffen. Seit 2010 darf dort wieder unter Tage gebohrt und gebaut werden, sehr zur Empörung der Gorlebengegner. Sie kritisierten Birkner auch, weil er keinen Gesprächstermin mit ihnen vereinbart hatte. Birkner entgegnete, er sei nicht zu Gesprächen eingeladen worden, wolle das aber gerne später nachholen.
Quelle
Strahlenlast und neue Castor-Transporte
BI: Stefan Birkner soll sich erklären
Heute wird Stefan Birkner, der niedersächsische Umweltminister, Gorleben besuchen. Für Gespräche im sogenannten Endlagerbergwerk und mit der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), der Betreiberin des Fass- und Castorlagers sowie der Pilot-Konditionierungsanlage (PKA), findet der FDP-Politiker Zeit, für eine öffentliche Veranstaltung nicht.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert von Birkner, der als Umweltstaatssekretär auch zuvor mit Gorleben befasst war, er müsse sich erklären, vor allem müsse er mit der Mär aufräumen, dass im Herbst 2011 der vorerst letzte Castortransport nach Gorleben rollte. Voraussichtlich 2014 sollen max. 11 Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M “mit mittelaktiven Glaskokillen (CSD-B) aus La Hague folgen”, kündigt die GNS an und erklärt, sie würden ebenfalls nach Gorleben verbracht.
“Die GNS betreibt Augenwischerei und das NMU wiederholt es, aber nach Angaben der Bundesumweltministeriums gehören die Hülsen und Strukturteile, die nach Gorleben transportiert werden sollen, zur Kategorie “wärmeentwickelnde Abfälle”, es ist also hochradioaktiver Müll”, hält BI-Sprecher Wolfgang Ehmke der GNS und Birkner vor.
Die GNS annonciert darüberhinaus auf ihrer Homepage, dass ab 2014 vier weitere 21 Castoren aus der Wiederaufarbeitungsanlage im englischen Sellafield folgen sollen und hat Neubaupläne: auf dem Zwischenlagergelände soll ein weitere Konditionierungsanlage eingerichtet werden. “Das alles, obwohl die Strahlenbelastung in Gorleben über die genehmigten 0,3 Millisievert im Jahr hinausgeht”, schreibt die BI.
Das alles wisse der Umweltminister und hätte die Chance gehabt, sich mit den Kritikern aus den Reihen der Bürgerinitiative, der Fachgruppe Radioaktivität, der Bäuerlichen Notgemeinschaft und den Parteien der Kreistagsmehrheit auszutauschen. Die BI:”Ein Ausbaustopp in Gorleben ist das mindeste. Auch was sein Wissen um die geologischen Einwände gegen die Einlagerung von Atommüll im Salzstock Gorleben angeht, habe er offensichtlich noch großen Nachholbedarf: “Eine solche Fahrt ohne Auseinandersetzung mit den brennenden Fragen hätte sich Birkner sparen können, sie dient nur der Selbstinszenierung.”
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Rückfragen am Freitag richten Sie bitte an Frau Kerstin Rudek 0160 15 92 473
Quelle: http://www.bmu.de/…, Seite 23/24: Klassifizierung radioaktiver Abfälle
In Deutschland sollen alle Arten radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen endgelagert werden. Dies umfasst sowohl die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken als auch Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung von kommerziell betriebenen kerntechnischen Einrichtungen sowie Abfälle aus der Anwendung von Radioisotopen in Forschung, Industrie und Medizin. Die Absicht, alle Arten radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen endzulagern, bedeutet, dass nicht zwischen Abfällen, die Radionuklide mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten enthalten, und Abfällen, die Radionuklide mit vergleichsweise langen Halbwertszeiten enthalten, unterschieden werden muss. Insofern sind keine Maßnahmen und Vorkehrungen erforderlich, die auf eine diesbezügliche Trennung der anfallenden radioaktiven Abfälle ausgerichtet sind.
Um den Anforderungen an die Erfassung und Einteilung radioaktiver Abfälle aus Sicht der Endlagerung gerecht zu werden, ist von den international üblichen Begriffen LAW, MAW und HAW Abstand genommen und eine neue Klassifizierung gewählt worden. Zunächst wird eine Basisunterteilung in Wärme entwickelnde Abfälle und Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung vorgenommen, welcher eine detaillierte Einteilung gemäß dem hierzu eingeführten Kategorisierungsschema folgt. Die Basisunterteilung in Wärme entwickelnde Abfälle und Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung wurde insbesondere unter Beachtung endlagerrelevanter Gesichtspunkte vorgenommen.
Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle sind durch hohe Aktivitätskonzentrationen und damit hohe Zerfallswärmeleistungen gekennzeichnet; zu diesen Abfällen zählen insbesondere das Spaltproduktkonzentrat, die Hülsen und Strukturteile und der Feedklärschlamm aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente sowie die abgebrannten Brennelemente selbst, sowie die abgebrannten Brennelemente selbst, falls sie nicht wiederaufgearbeitet, sondern als radioaktiver Abfall direkt endgelagert werden sollen. Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher LWR-Brennelemente in La Hague und Sellafield liegen ausschließlich in verglaster Form vor und sind in Kokillen abgefüllt (Bruttovolumen 180 Liter, Füllmenge 150 Liter). Damit ist klar: CSD-V, CSD-B und CSD-C sind HAW-Abfälle!
Quelle
BI Umweltschutz: Atommüll soll in Asse weiter strahlen
Schöne Bescherung: Asse II – Bürgerinitiativen fordern Rückholung um jeden Preis
rotz eines Dementis bereitet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine Abkehr von dem erklärten Konzept vor, den Strahlenmüll aus dem havarierten Endlager Asse II zu bergen. In einem BfS-internen Papier heißt es: “Insgesamt deuten alle dargestellten Indikatoren darauf hin, dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption ,Rückholung‘ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt”. Deshalb schlage man vor, “bereits jetzt alle fachlichen und kommunikativen Vorbereitungen für eine Aufgabe des Projekts ,Rückholung‘ zu treffen”, zitiert die Hannoversche Allgemeine Zeitung aus dem Papier.
Bürgerinitiativen hegen schon lange den Zweifel, ob die Rückholung des Mülls ernsthaft in Angriff genommen werden soll. Hinter der Idee, die Rückholung zu torpedieren und am Ende die Asse II doch zu fluten, sehen sie in erster Linie das Bundesumweltministerium. “Sicherheits- und Kostenerwägungen stehen gegeneinander”, heißt es seitens der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Für die Rückholung und den Verschluss des maroden Endlagerbergwerks werden bis zu 4 Milliarden Euro veranschlagt. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:” Es muss bei der Rückholung des Mülls bleiben, um eine Verseuchung des Grundwassers auszuschließen, die Sicherheit hat einen Preis, den aus unserer Sicht die Abfallverursacher zu zahlen haben.”
Das Atommülldilemma der Asse II, das neben der illegalen Einlagerung von Atommüll auch als Referenzmodell für ein künftiges Atommülllager im Salzstock Gorleben galt, müsse auch zu einem industriepolitischen Kurswechsel führen. “Die Asse II, der Schacht Konrad bei Salzgitter und Gorleben sind alles Projekte der 70er Jahre, bei denen die Sicherheitsbedenken klein geredet wurden, um kostengünstig Atommüll einlagern zu können”, sagte Ehmke. “Wir können nur hoffen, dass der Schacht Konrad noch einmal auf den Prüfstand kommt und dass Gorleben endgültig als Endlagerstandort aufgegeben wird, bevor in ferner Zukunft sich ein absehbares Dilemma in Salzgitter oder Gorleben wiederholt.”
Quelle
Wolfram König, Bundesamt für Strahlenschutz. Foto: Flentje
König äußert sich im Info-Magazin "Asse Einblicke", das morgen erscheint. Auszüge aus dem Interview liegen unserer Zeitung bereits vor. "In direkter Nachbarschaft zu Braunschweig existiert mit der Asse ein großes Umweltproblem mit Auswirkungen, die in letzter Konsequenz auch Folgen für die Region haben könnten. Dennoch lehnt Braunschweig es ab, die Laugen aus der Asse dort behandeln zu lassen."
König spielt darauf an, dass die Entsorgungstochter des Braunschweiger Unternehmens Eckert und Ziegler auf öffentlichen und politischen Druck hin in Braunschweig-Thune keine radioaktive Lauge aus dem maroden Endlager im Kreis Wolfenbüttel aufarbeitet. Dazu hatte eine Unternehmenssprecherin vor Monaten schon erklärt: Das Kernproblem bestehe in der politischen Auffassung, "dass man den Bürgern nirgendwo zumuten könne, eine Aufarbeitung der eigentlich harmlosen Lauge hinzunehmen".
Königs Kritik richtet sich auch gegen die Stadt Salzgitter, die den atomaren Abfall aus der Asse nicht im Endlager Konrad einlagern wolle. Der Strahlenschützer billigt allen Betroffenen zu, berechtigte Fragen zu stellen. Doch nun gehe es um Solidarität und darum, "Verantwortung zu übernehmen". Die Menschen, die im Kreis Wolfenbüttel leben, hätten die Probleme nicht verursacht, und sie könnten sie auch nicht allein lösen, meint König.
Die Stadt Braunschweig wollte zu diesem Vorwurf gestern nicht Stellung nehmen. Norbert Uhde, Sprecher der Stadt Salzgitter, sagte hingegen: "Wir wollen in Salzgitter gar kein atomares Endlager haben, deshalb wollen wir auch nicht den Asse-Müll haben." Dass er das Endlager Schacht Konrad ablehne, habe Salzgitters Stadtrat erst im Dezember 2011 bekräftigt. Die nicht-rückholbare Endlagerung sei angesichts der Asse gescheitert.
Auch Peter Meyer von der Braunschweiger Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) reagierte überrascht: "Verantwortlich ist das Landesumweltministerium, die Asse-Lauge anzunehmen. Wenn dieses nicht dazu in der Lage ist, dann können doch nicht wir Braunschweiger Bewohner das ausbaden. Atommüll kann nicht in einem Wohngebiet und 150 Meter entfernt von einer der größten Braunschweiger Schulen verarbeitet werden."
Quelle
Erkundungspause in Gorleben bis 2020?
Umweltminister Stefan Birkner (FDP) rechnet bald mit einer Entscheidung über eine Erkundungspause im Salzstock. In einer der nächsten Sitzungen der Bund-Länder-Gruppe zum Endlagersuchgesetz werde der Umgang mit Gorleben auf den Tisch kommen, sagte der Minister am Freitag bei einem Besuch des Atommülllagers. Möglicherweise sei dies bereits nächste Woche der Fall. Nach Abschluss des ersten Erkundungsabschnitts Ende September 2012 könnten die Arbeiten frühestens wieder im Jahr 2020 aufgenommen werden, so Birkner. Zunächst müssten aber verbindliche Kriterien für die Auswahl von Lagerstätten festgelegt werden, anhand derer dann auch Gorleben beurteilt werde.
um ersten Mal als Umweltminister
Es ist nicht der erste Besuch von Stefan Birkner (FDP) in Gorleben. Als Staatssekretär war er schon mal am Erkundungsbergwerk und im Atommüllzwischenlager. Am Freitag aber ist er als Umweltminister gekommen. Und das bereits gut zwei Wochen, nachdem er sein Amt angetreten hat. Das könnte und soll wohl als Zeichen dafür verstanden werden, wie wichtig Birkner das Thema Gorleben nimmt.
Kritik an Birkner
Birkner wollte sich einen Eindruck vom Stand der Erkundungsarbeiten im Gorlebener Salzstock verschaffen. Seit 2010 darf dort wieder unter Tage gebohrt und gebaut werden, sehr zur Empörung der Gorlebengegner. Sie kritisierten Birkner auch, weil er keinen Gesprächstermin mit ihnen vereinbart hatte. Birkner entgegnete, er sei nicht zu Gesprächen eingeladen worden, wolle das aber gerne später nachholen.
Quelle
Strahlenlast und neue Castor-Transporte
BI: Stefan Birkner soll sich erklären
Heute wird Stefan Birkner, der niedersächsische Umweltminister, Gorleben besuchen. Für Gespräche im sogenannten Endlagerbergwerk und mit der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), der Betreiberin des Fass- und Castorlagers sowie der Pilot-Konditionierungsanlage (PKA), findet der FDP-Politiker Zeit, für eine öffentliche Veranstaltung nicht.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert von Birkner, der als Umweltstaatssekretär auch zuvor mit Gorleben befasst war, er müsse sich erklären, vor allem müsse er mit der Mär aufräumen, dass im Herbst 2011 der vorerst letzte Castortransport nach Gorleben rollte. Voraussichtlich 2014 sollen max. 11 Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M “mit mittelaktiven Glaskokillen (CSD-B) aus La Hague folgen”, kündigt die GNS an und erklärt, sie würden ebenfalls nach Gorleben verbracht.
“Die GNS betreibt Augenwischerei und das NMU wiederholt es, aber nach Angaben der Bundesumweltministeriums gehören die Hülsen und Strukturteile, die nach Gorleben transportiert werden sollen, zur Kategorie “wärmeentwickelnde Abfälle”, es ist also hochradioaktiver Müll”, hält BI-Sprecher Wolfgang Ehmke der GNS und Birkner vor.
Die GNS annonciert darüberhinaus auf ihrer Homepage, dass ab 2014 vier weitere 21 Castoren aus der Wiederaufarbeitungsanlage im englischen Sellafield folgen sollen und hat Neubaupläne: auf dem Zwischenlagergelände soll ein weitere Konditionierungsanlage eingerichtet werden. “Das alles, obwohl die Strahlenbelastung in Gorleben über die genehmigten 0,3 Millisievert im Jahr hinausgeht”, schreibt die BI.
Das alles wisse der Umweltminister und hätte die Chance gehabt, sich mit den Kritikern aus den Reihen der Bürgerinitiative, der Fachgruppe Radioaktivität, der Bäuerlichen Notgemeinschaft und den Parteien der Kreistagsmehrheit auszutauschen. Die BI:”Ein Ausbaustopp in Gorleben ist das mindeste. Auch was sein Wissen um die geologischen Einwände gegen die Einlagerung von Atommüll im Salzstock Gorleben angeht, habe er offensichtlich noch großen Nachholbedarf: “Eine solche Fahrt ohne Auseinandersetzung mit den brennenden Fragen hätte sich Birkner sparen können, sie dient nur der Selbstinszenierung.”
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Rückfragen am Freitag richten Sie bitte an Frau Kerstin Rudek 0160 15 92 473
Quelle: http://www.bmu.de/…, Seite 23/24: Klassifizierung radioaktiver Abfälle
In Deutschland sollen alle Arten radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen endgelagert werden. Dies umfasst sowohl die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken als auch Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung von kommerziell betriebenen kerntechnischen Einrichtungen sowie Abfälle aus der Anwendung von Radioisotopen in Forschung, Industrie und Medizin. Die Absicht, alle Arten radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen endzulagern, bedeutet, dass nicht zwischen Abfällen, die Radionuklide mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten enthalten, und Abfällen, die Radionuklide mit vergleichsweise langen Halbwertszeiten enthalten, unterschieden werden muss. Insofern sind keine Maßnahmen und Vorkehrungen erforderlich, die auf eine diesbezügliche Trennung der anfallenden radioaktiven Abfälle ausgerichtet sind.
Um den Anforderungen an die Erfassung und Einteilung radioaktiver Abfälle aus Sicht der Endlagerung gerecht zu werden, ist von den international üblichen Begriffen LAW, MAW und HAW Abstand genommen und eine neue Klassifizierung gewählt worden. Zunächst wird eine Basisunterteilung in Wärme entwickelnde Abfälle und Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung vorgenommen, welcher eine detaillierte Einteilung gemäß dem hierzu eingeführten Kategorisierungsschema folgt. Die Basisunterteilung in Wärme entwickelnde Abfälle und Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung wurde insbesondere unter Beachtung endlagerrelevanter Gesichtspunkte vorgenommen.
Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle sind durch hohe Aktivitätskonzentrationen und damit hohe Zerfallswärmeleistungen gekennzeichnet; zu diesen Abfällen zählen insbesondere das Spaltproduktkonzentrat, die Hülsen und Strukturteile und der Feedklärschlamm aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente sowie die abgebrannten Brennelemente selbst, sowie die abgebrannten Brennelemente selbst, falls sie nicht wiederaufgearbeitet, sondern als radioaktiver Abfall direkt endgelagert werden sollen. Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher LWR-Brennelemente in La Hague und Sellafield liegen ausschließlich in verglaster Form vor und sind in Kokillen abgefüllt (Bruttovolumen 180 Liter, Füllmenge 150 Liter). Damit ist klar: CSD-V, CSD-B und CSD-C sind HAW-Abfälle!
Quelle
BI Umweltschutz: Atommüll soll in Asse weiter strahlen
Schöne Bescherung: Asse II – Bürgerinitiativen fordern Rückholung um jeden Preis
rotz eines Dementis bereitet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine Abkehr von dem erklärten Konzept vor, den Strahlenmüll aus dem havarierten Endlager Asse II zu bergen. In einem BfS-internen Papier heißt es: “Insgesamt deuten alle dargestellten Indikatoren darauf hin, dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption ,Rückholung‘ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt”. Deshalb schlage man vor, “bereits jetzt alle fachlichen und kommunikativen Vorbereitungen für eine Aufgabe des Projekts ,Rückholung‘ zu treffen”, zitiert die Hannoversche Allgemeine Zeitung aus dem Papier.
Bürgerinitiativen hegen schon lange den Zweifel, ob die Rückholung des Mülls ernsthaft in Angriff genommen werden soll. Hinter der Idee, die Rückholung zu torpedieren und am Ende die Asse II doch zu fluten, sehen sie in erster Linie das Bundesumweltministerium. “Sicherheits- und Kostenerwägungen stehen gegeneinander”, heißt es seitens der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Für die Rückholung und den Verschluss des maroden Endlagerbergwerks werden bis zu 4 Milliarden Euro veranschlagt. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:” Es muss bei der Rückholung des Mülls bleiben, um eine Verseuchung des Grundwassers auszuschließen, die Sicherheit hat einen Preis, den aus unserer Sicht die Abfallverursacher zu zahlen haben.”
Das Atommülldilemma der Asse II, das neben der illegalen Einlagerung von Atommüll auch als Referenzmodell für ein künftiges Atommülllager im Salzstock Gorleben galt, müsse auch zu einem industriepolitischen Kurswechsel führen. “Die Asse II, der Schacht Konrad bei Salzgitter und Gorleben sind alles Projekte der 70er Jahre, bei denen die Sicherheitsbedenken klein geredet wurden, um kostengünstig Atommüll einlagern zu können”, sagte Ehmke. “Wir können nur hoffen, dass der Schacht Konrad noch einmal auf den Prüfstand kommt und dass Gorleben endgültig als Endlagerstandort aufgegeben wird, bevor in ferner Zukunft sich ein absehbares Dilemma in Salzgitter oder Gorleben wiederholt.”
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