Rodung im Schilderwald

Anwohner will Schilderwald entrümpeln



Wie viele Verkehrszeichen braucht eine Stadt? Experten meinen: Auf jeden Fall sind es weniger, als sich in Jahrzehnten angesammelt haben.

In Braunschweig wird nun überlegt, das historische Magniviertel zu entrümpeln. Die städtische Bauverwaltung prüft derzeit, wie die Verkehrsregelung verbessert werden kann. Noch im Frühjahr soll dann ein Vorschlag zur politischen Beschlussfassung präsentiert werden. Auch Hinweise und Anregungen von Bewohnern des Viertels sollen auf ihre Realisierbarkeit geprüft werden, heißt es.

Ein solcher Vorschlag stammt beispielsweise von Anwohner Martin K. Burghartz, der sich für eine Reduzierung des Schilderwaldes einsetzt. Die Attraktivität des Viertels leide unter den divergierenden Verkehrsregelungen. So gebe es

– Spielstraßen,

– Fußgängerzonen,

– Rechts-vor-links-Regelungen,

– aber auch Vorfahrtsstraßen

– Tempo 50-Zonen und vereinzelte Tempo-30-Regelungen, zeitlich befristet und genauso wenig beachtet wie die nächtlichen Durchfahrverbote. "Alles zusammen wird garniert durch einen beachtlichen Schilderwald."

Um das Viertel voranzubringen, hat Burghatz nun einen konstruktiven Vorschlag zur generellen Neuregelung des Verkehrs erarbeitet. Er sieht vor, jeweils ein großes, deutlich sichtbares Verkehrsschild an den drei Einfahrten ins Magniviertel aufzustellen mit diesen Hinweisen:

– Tempo 30

– generelles Halteverbot, Parken nur in extra ausgewiesenen Zonen

– Durchfahrtverbot ab 22 Uhr,

– Anlieger frei

Die Vorteile dieser vereinfachten Regelung: Erstens könne eine Unmenge von Schildern abgebaut werden, zweitens schaffe die durchgängige Rechts-vor-links-Regelung mehr Klarheit als bisher, drittens beruhige Tempo 30 den Verkehr und zudem könne das Durchfahrtverbot endlich durchgesetzt werden.

Nachteile gebe es praktisch keine. Insgesamt 32 Schilder, davon 30 Halteverbotsschilder, sind nach Berechnungen von Burghartz entbehrlich: 2 in der Karrenführerstraße, 8 am Ölschlägern, 3 in der Kuhstraße, 4 am Ägidienmarkt, 3 in der Mandelnstraße, 5 am Klint, 3 in der Schlossstraße sowie 4 an der Magnikirche und am Ackerhof.

Die Bauverwaltung, so Burghartz, sehe nach jetzigem Stand keine Einwände gegen eine solche Regelung, die sich in anderen Städten bereits bewährt habe und in abgeschlossenen Vierteln wie dem Magniviertel funktioniere, etwa in Keitum auf Sylt.

Der Bezirksrat Innenstadt hat sich, wie berichtete, bereits mit dem Thema beschäftigt und sich dieser Tage für eine durchgängige Tempo-30-Regelung ausgesprochen.

Quelle

Vielleicht mal ins benachbarte Ausland schauen ( Belgien)
Der Durchgangsverkehr ( Hauptstraße) darf mit 70 Km/h fahren,alle Nebenstraßen haben generell 30 Km/h.
Einfache Regelung, jeder weiß bescheid und Schilder kann man sich sparen.