Lernen in der Natur - damit ist Schluss

Weil das Land zwei Lehrerstunden eingespart hat, steht die Tagesheimschule in Riddagshausen nun leer.



Kühe sind lila und Tannenzapfen aus Schokolade? Damit Grundschüler erst gar nicht auf diese Ideen kommen, gab es die „Tagesheimschule Riddagshausen“. Dort konnten die Schüler direkt in der Natur lernen – doch diese Zeiten sind nun vorbei.

Die Tagesheimschule: Das sind zwei Klassenräume in der alten Schule in Riddagshausen. Es war gute Tradition, dass Grundschulen aus der Stadt diese Räume für Projekttage und -wochen nutzten – als Lernort außerhalb der Schule, mitten in der Natur. Exkursionen zum Kloster, in den Wald und zu den Fischteichen inklusive.

Diese Zeiten sind nun offenbar vorbei. Denn das Land hat zwei Lehrerstunden pro Woche gestrichen. Diese zwei Stunden waren dafür da, dass eine Lehrerin der Grundschule Heinrichstraße sich um die pädagogische Betreuung der Tagesheimschule kümmern konnte. Seitdem die zwei Stunden im Sommer gestrichen wurden, steht die Tagesheimschule leer.

Sehr zum Unmut vieler Grundschulen, wie Brunhilde Eilers berichtet, die Kreisvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW): „Die Tagesheimschule war eine von den Schulen sehr geschätzte Einrichtung. Die Kinder waren als kleine Forscher unterwegs, haben die Tiere und Früchte des Waldes kennengelernt und vor Ort experimentiert.“

Etliche enttäuschte Schulleiter haben sich nun schriftlich an die Landesschulbehörde gewandt.

Im Schulausschuss teilte die Verwaltung am Freitag mit, dass vergeblich nach Lösungen für eine Weiterführung gesucht worden sei. Noch einmal werde man sich an das Ministerium wenden, versprach Schuldezernent Ulrich Markurth. Problematisch sei, dass die Tagesheimschule vom Ministerium nie offiziell als außerschulischer Lernort anerkannt wurde.

Sollte das Ministerium nicht einlenken, hätte die Stadt schon eine andere Verwendungsmöglichkeit für die Räumlichkeiten: Die benachbarte Kindertagesstätte platzt aus allen Nähten.

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