Polizei im Stress Demo und Derby hielten Beamte in Atem
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Polizei im Stress Demo und Derby hielten Beamte in Atem
Nürnberg - Fußball-Derby im Stadion, Antifa- und Tierschützer-Demo in der Innenstadt – und all das gleichzeitig: Am Samstag hatte die Polizei alle Hände voll zu tun. Schwere Auseinandersetzungen blieben zum Glück aus; mehrmals aber kam es zum Handgemenge zwischen Linksautonomen und Polizeikräften.
Die Anti-Rechts-Demo in Nürnberg
In Nürnberg versammelten sich etwa 400 Demonstranten zu einer Kundgebung gegen Rassismus und rechte Gewalt. Sie zogen vier Stunden lang durch die Stadt, wie ein Polizeisprecher sagte. Zu der Protestaktion hatte das „Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg“ aufgerufen.
Der Konflikt ist absehbar: Vom Start am Aufseßplatz will das „Antifaschistische Aktionsbündnis“ zum Hauptbahnhof und mitten durch die City zum Jakobsplatz marschieren. Doch die Stadt hat für die Strecke durch die Königstraße die rote Karte gezeigt, das Verwaltungsgericht bestätigte die Ablehnung (wir berichteten).
Die linksextremen Gruppen wollen diesen „Eingriff in das Versammlungsrecht“ freilich nicht einfach hinnehmen. Nachdem am Königstor ein erster Versuch scheitert, sich einen Weg auf der ursprünglich gewünschten Route zu bahnen, versuchen rund 80 Teilnehmer, sich von der Grasersgasse aus durch die Soldanpassage in die Fußgängerzone zu schleichen und buchstäblich mit der Brechstange voranzukommen – auch da werden sie von massiven USK-Einheiten abgefangen und energisch zurückgedrängt.
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Die Szenen wirken auf Außenstehende ein wenig martialisch, entsprechen aber dem gängigen Hickhack zwischen Autonomen und der Polizei. Nicht anders der rhetorische Schlagabtausch: Das Aktionsbündnis behauptet, von Einsatzkräften seien Äußerungen wie „Knüppelt sie weg, bevor sie sich sammeln“ gefallen. Eine Stadträtin der Linken Liste kündigt wegen angeblicher Pöbeleien rechtliche Schritte an. Und nach dem offiziellen Abschluss der Antifa-Kundgebung, eigentlich zur „Aufklärung über die Umtriebe der Neonazis gedacht“, macht am Abend noch einmal eine Gruppe von Autonomen ihrem Ärger über die „Jagdszenen“ der Polizei“ Luft.
Strikte Trennung
Stunden zuvor im Hauptbahnhof. Überall behelmte Polizisten, bereit zum „Empfang“ des Sonderzugs mit den Münchner Fans. In der Haupthalle skandieren Clubberer, nur der BVB (Dortmund) werde Deutscher Meister, was Bayernfans auf der Empore mit Gegengesängen quittiert. Und natürlich erweist man sich „Respekt“ mit dem effenbergschen Stinkefinger.
Folge: Platzverweis. Beamte laufen los, bringen die Clubfans fort. Das Sicherheitskonzept der Polizei: strikte Trennung. Nürnberger sollen sich im Osten tummeln, Münchner im Mittelbereich aufhalten. Wer sich nicht begegnet, kann nicht prügeln.
Weil Clubberer angeblich den München-Fans ein Banner gestohlen haben sollen (wir berichteten), befürchtet die Polizei, es gehe an diesem Samstag heiß her. Am Vorabend machten schon einmal 400 Fans bei einer Demonstration der hiesigen Fan-Gruppierung „Banda di amici“ ihrem Unmut Luft, weil die Behörden deren Räumlichkeiten nach eben diesem Banner durchsucht hatten. Andererseits verdeutlichten die Bayern-Fans bei ihrer Ankunft im rappelvollen Sonderzug, dass sie unter Spaß noch anderes verstehen als Fußball gucken.
Ziel der Polizei: Alle 400 Bayern-Fans vom Bahnsteig in die Mittelhalle zur U1 bringen, von dort zur Messe. Doch kaum angekommen, beginnen manche Fans das übliche Katz-und-Maus-Spiel und suchen zu entwischen, andere plustern sich auf, provozieren, es kommt zu Rangeleien. Sofort laufen weitere Einsatzkräfte in den Mitteltunnel. Ein Polizist spricht von „schlägernden Fans“, doch nach kurzem ist die Lage unter Kontrolle.
Während die „Bayern“ im Mitteltunnel warten müssen, haben Clubfans sich in Hörweite postiert. Die einen schmettern „Scheiß-FCN“, die anderen „Scheiß-FCB.“ Die emotionale Wucht, mit der da gebrüllt wird, lässt Schlimmeres erwarten, zumal die Polizei die Abreise der Fans deutlich risikoreicher einschätzt. Heißt: Jetzt schreit man sich in Rage, später wird geprügelt. „Die Stimmung bei der Ankunft der Münchner Fans war ziemlich angeheizt“, wird Jochen Schultheiß von der Bundespolizei sagen.
Und eine Seniorin, die an der Rolltreppe zur U1 ihren Brezenstand hat, meint: „Ich bin acht Jahre hier, aber so was habe ich noch nicht erlebt.“ Unterdessen, nicht weit entfernt, versuchen Clubfans, die Polizei auszutricksen — um in die U-Bahn zu gelangen und dort mit den Bayern zu schlägern. Sie scheitern, die Polizei nimmt 26 von ihnen in Gewahrsam.
Die U-Bahnfahrt der Münchner verläuft reibungslos, ebenso der Weg von der Messe über die Große Straße zum Stadion. Nur selten gibt es Schmähgesänge, sind Knallkörper zu hören, Bengalfeuer zu sehen. Die Bayern scheinen ihre Kräfte zu schonen.
Während des Derbys bereitet die Polizei im Bahnhof die Abreise vor und stellt sogar Absperrgitter auf. Doch die Überraschung: Die Abfahrt des München-Zugs um 19.10 Uhr verläuft reibungslos. Vielleicht liegt es an der guten Laune der Münchner angesichts des Bayern-Siegs. Sicher auch am Polizei-Konzept, das aufging. Fazit: „Wir hatten mit mehr Problemen gerechnet“, so Schultheiß. Und auch sein Kollege Bert Rauenbusch vom Polizeipräsidium ist zufrieden: Abgesehen von einigen „Sperenzchen“ sei es ruhig geblieben; die „Reibereien“, die manche Fans anzuzetteln versuchten, habe man unterbinden können.
Quelle
Die Anti-Rechts-Demo in Nürnberg
In Nürnberg versammelten sich etwa 400 Demonstranten zu einer Kundgebung gegen Rassismus und rechte Gewalt. Sie zogen vier Stunden lang durch die Stadt, wie ein Polizeisprecher sagte. Zu der Protestaktion hatte das „Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg“ aufgerufen.
Der Konflikt ist absehbar: Vom Start am Aufseßplatz will das „Antifaschistische Aktionsbündnis“ zum Hauptbahnhof und mitten durch die City zum Jakobsplatz marschieren. Doch die Stadt hat für die Strecke durch die Königstraße die rote Karte gezeigt, das Verwaltungsgericht bestätigte die Ablehnung (wir berichteten).
Die linksextremen Gruppen wollen diesen „Eingriff in das Versammlungsrecht“ freilich nicht einfach hinnehmen. Nachdem am Königstor ein erster Versuch scheitert, sich einen Weg auf der ursprünglich gewünschten Route zu bahnen, versuchen rund 80 Teilnehmer, sich von der Grasersgasse aus durch die Soldanpassage in die Fußgängerzone zu schleichen und buchstäblich mit der Brechstange voranzukommen – auch da werden sie von massiven USK-Einheiten abgefangen und energisch zurückgedrängt.
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Die Szenen wirken auf Außenstehende ein wenig martialisch, entsprechen aber dem gängigen Hickhack zwischen Autonomen und der Polizei. Nicht anders der rhetorische Schlagabtausch: Das Aktionsbündnis behauptet, von Einsatzkräften seien Äußerungen wie „Knüppelt sie weg, bevor sie sich sammeln“ gefallen. Eine Stadträtin der Linken Liste kündigt wegen angeblicher Pöbeleien rechtliche Schritte an. Und nach dem offiziellen Abschluss der Antifa-Kundgebung, eigentlich zur „Aufklärung über die Umtriebe der Neonazis gedacht“, macht am Abend noch einmal eine Gruppe von Autonomen ihrem Ärger über die „Jagdszenen“ der Polizei“ Luft.
Strikte Trennung
Stunden zuvor im Hauptbahnhof. Überall behelmte Polizisten, bereit zum „Empfang“ des Sonderzugs mit den Münchner Fans. In der Haupthalle skandieren Clubberer, nur der BVB (Dortmund) werde Deutscher Meister, was Bayernfans auf der Empore mit Gegengesängen quittiert. Und natürlich erweist man sich „Respekt“ mit dem effenbergschen Stinkefinger.
Folge: Platzverweis. Beamte laufen los, bringen die Clubfans fort. Das Sicherheitskonzept der Polizei: strikte Trennung. Nürnberger sollen sich im Osten tummeln, Münchner im Mittelbereich aufhalten. Wer sich nicht begegnet, kann nicht prügeln.
Weil Clubberer angeblich den München-Fans ein Banner gestohlen haben sollen (wir berichteten), befürchtet die Polizei, es gehe an diesem Samstag heiß her. Am Vorabend machten schon einmal 400 Fans bei einer Demonstration der hiesigen Fan-Gruppierung „Banda di amici“ ihrem Unmut Luft, weil die Behörden deren Räumlichkeiten nach eben diesem Banner durchsucht hatten. Andererseits verdeutlichten die Bayern-Fans bei ihrer Ankunft im rappelvollen Sonderzug, dass sie unter Spaß noch anderes verstehen als Fußball gucken.
Ziel der Polizei: Alle 400 Bayern-Fans vom Bahnsteig in die Mittelhalle zur U1 bringen, von dort zur Messe. Doch kaum angekommen, beginnen manche Fans das übliche Katz-und-Maus-Spiel und suchen zu entwischen, andere plustern sich auf, provozieren, es kommt zu Rangeleien. Sofort laufen weitere Einsatzkräfte in den Mitteltunnel. Ein Polizist spricht von „schlägernden Fans“, doch nach kurzem ist die Lage unter Kontrolle.
Während die „Bayern“ im Mitteltunnel warten müssen, haben Clubfans sich in Hörweite postiert. Die einen schmettern „Scheiß-FCN“, die anderen „Scheiß-FCB.“ Die emotionale Wucht, mit der da gebrüllt wird, lässt Schlimmeres erwarten, zumal die Polizei die Abreise der Fans deutlich risikoreicher einschätzt. Heißt: Jetzt schreit man sich in Rage, später wird geprügelt. „Die Stimmung bei der Ankunft der Münchner Fans war ziemlich angeheizt“, wird Jochen Schultheiß von der Bundespolizei sagen.
Und eine Seniorin, die an der Rolltreppe zur U1 ihren Brezenstand hat, meint: „Ich bin acht Jahre hier, aber so was habe ich noch nicht erlebt.“ Unterdessen, nicht weit entfernt, versuchen Clubfans, die Polizei auszutricksen — um in die U-Bahn zu gelangen und dort mit den Bayern zu schlägern. Sie scheitern, die Polizei nimmt 26 von ihnen in Gewahrsam.
Die U-Bahnfahrt der Münchner verläuft reibungslos, ebenso der Weg von der Messe über die Große Straße zum Stadion. Nur selten gibt es Schmähgesänge, sind Knallkörper zu hören, Bengalfeuer zu sehen. Die Bayern scheinen ihre Kräfte zu schonen.
Während des Derbys bereitet die Polizei im Bahnhof die Abreise vor und stellt sogar Absperrgitter auf. Doch die Überraschung: Die Abfahrt des München-Zugs um 19.10 Uhr verläuft reibungslos. Vielleicht liegt es an der guten Laune der Münchner angesichts des Bayern-Siegs. Sicher auch am Polizei-Konzept, das aufging. Fazit: „Wir hatten mit mehr Problemen gerechnet“, so Schultheiß. Und auch sein Kollege Bert Rauenbusch vom Polizeipräsidium ist zufrieden: Abgesehen von einigen „Sperenzchen“ sei es ruhig geblieben; die „Reibereien“, die manche Fans anzuzetteln versuchten, habe man unterbinden können.
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