BZ diskutiert über das Kneipensterben
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BZ diskutiert über das Kneipensterben
Der Rückgang der Kneipen in unserer Region ist eklatant. Gab es im Jahr 2001 noch mehr als 1200 zwischen Harz und Heide, waren es zehn Jahre später nur noch 680. Bedauern Sie das?
Rainer Balke, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), nennt Gründe für den Kneipenschwund: „Die Menschen sind heutzutage in der Arbeit stärker eingespannt. Unter der Woche entspannen sie sich abends lieber vor dem Fernseher, als in die Kneipe zu gehen.“ Dazu komme ein immer größeres Angebot an Fertiggerichten in Supermärkten. Diese sind schnell zuzubereiten und machten den abendlichen Imbiss in der Kneipe oft überflüssig, so Balke.
Eine weitere Ursache für das Kneipensterben sei im Trend zur Systemgastronomie zu sehen. Es geht um solvente Ketten, die sich im harten Wettbewerb besser behaupten können, sagt der Dehoga-Chef.
Auch Gastwirt Ender Saglam, Mitinhaber der Cocktailbar Siebenschläfer in Braunschweig, ist sich der starken Konkurrenz durch die Bar-Ketten bewusst: „Dort ist mehr Kapital vorhanden. Außerdem können sie mit günstigen Eigenmarken Kosten sparen.“
Fehlendes Kapital für Neuinvestitionen mache den Besitzern kleiner Kneipen besondere Schwierigkeiten, sagt Dehoga-Chef Balke. Banken würden immer seltener Kredite an Gastwirte vergeben – die Erträge in der Branche seien zu niedrig.
Auch das Nichtraucherschutzgesetz habe manchen Kneipen „das Genick gebrochen“, sagt Alexander Krack, Geschäftsführer des Dehoga-Bezirksverbands Braunschweig. Investition in Raucherräume hätten sich viele Kneipiers schlicht nicht leisten können. Hinzu komme, dass viele Wirte vor allem im Harz keine Nachfolger fänden und mit dem Gang in den Ruhestand ihre Kneipe schließen würden.
Zahl der Kneipen in unserer Region:
2010 2001
Stadt Braunschweig 161 230
Landkreis Goslar 99 226
Landkreis Peine 90 132
Landkreis Gifhorn 79 175
Stadt Wolfsburg 77 141
Landkreis Helmstedt 71 103
Landkreis Wolfenbüttel 62 116
Landkreis Osterode 44 78
Quelle: Nds. Landesbetrieb für Statistik
Quelle
Rainer Balke, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), nennt Gründe für den Kneipenschwund: „Die Menschen sind heutzutage in der Arbeit stärker eingespannt. Unter der Woche entspannen sie sich abends lieber vor dem Fernseher, als in die Kneipe zu gehen.“ Dazu komme ein immer größeres Angebot an Fertiggerichten in Supermärkten. Diese sind schnell zuzubereiten und machten den abendlichen Imbiss in der Kneipe oft überflüssig, so Balke.
Eine weitere Ursache für das Kneipensterben sei im Trend zur Systemgastronomie zu sehen. Es geht um solvente Ketten, die sich im harten Wettbewerb besser behaupten können, sagt der Dehoga-Chef.
Auch Gastwirt Ender Saglam, Mitinhaber der Cocktailbar Siebenschläfer in Braunschweig, ist sich der starken Konkurrenz durch die Bar-Ketten bewusst: „Dort ist mehr Kapital vorhanden. Außerdem können sie mit günstigen Eigenmarken Kosten sparen.“
Fehlendes Kapital für Neuinvestitionen mache den Besitzern kleiner Kneipen besondere Schwierigkeiten, sagt Dehoga-Chef Balke. Banken würden immer seltener Kredite an Gastwirte vergeben – die Erträge in der Branche seien zu niedrig.
Auch das Nichtraucherschutzgesetz habe manchen Kneipen „das Genick gebrochen“, sagt Alexander Krack, Geschäftsführer des Dehoga-Bezirksverbands Braunschweig. Investition in Raucherräume hätten sich viele Kneipiers schlicht nicht leisten können. Hinzu komme, dass viele Wirte vor allem im Harz keine Nachfolger fänden und mit dem Gang in den Ruhestand ihre Kneipe schließen würden.
Zahl der Kneipen in unserer Region:
2010 2001
Stadt Braunschweig 161 230
Landkreis Goslar 99 226
Landkreis Peine 90 132
Landkreis Gifhorn 79 175
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Quelle: Nds. Landesbetrieb für Statistik
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Ort : Braunschweig
Wenn die Tresen Trauer tragen
Wo der Wirt vor der Tür steht, ist die Kneipe leer, heißt es in Spanien. Wenn das stimmt, müssten in Braunschweig viele Wirte auf der Straße stehen.
Denn in manchen Kneipen tragen Tresen Trauer, seit längerem schon: Sie sehnen sich nach Gästen – und den guten alten Zeiten, als noch gezecht wurde, dass die Deckel wackelten.
Kicker, Flipper, Geldspielautomat – in den 1960er-Jahren faszinierten sie die Jugend, holten sie in die Kneipen hinein. Und heute? Haben diese Geräte längst ihren Reiz verloren. Und was kam nach? In vielen Fällen nichts. Folge: Das Durchschnittsalter der Bierkneipen steigt und steigt und steigt – und die Jugend zieht es in Sportbars beispielsweise, wo man gemeinsam Fußball gucken kann. Die großen Verlierer bei der Neuordnung des Gastronomiekuchens: die Bierkneipen.
Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebes für Statistik zufolge machten in den vergangenen Jahren rund 30 Prozent der Braunschweiger Kneipen dicht. Gab es 2001 noch 230, waren es zuletzt nur noch 161. Und besonders arg traf es die Dorfkneipen.
Für Carius Novák, Vorsitzender des Dehoga-Bezirksverbandes, kam das alles nicht überraschend. Die Gastronomie befinde sich im Wandel, immer schneller schwappten neue Trends aus Großstädten wie Berlin herüber. Verlierer seien die Traditionsgaststätten, die heute niemand mehr wolle, aus welchen Gründen auch immer.
Novák selbst hatte mehrere Jahre den „Bienroder Krug“ betrieben und derzeit versucht der erfahrene Gastronom, den „Ratskeller“ wieder mehr Leben einzuhauchen. Doch das erweise sich als schwierig. Hauptsächlich lebe er von ausländischen Touristengruppen.
Das Kneipensterben – ein Bundestrend. Von 2001 bis 2010 musste jede vierte Kneipe schließen, insgesamt rund 12.000 Betreiber ihren Zapfhahn für immer abklemmen – ein Ausmaß, das Peter Alexander („Die kleine Kneipe in unserer Straße“) noch 1976 sicher nicht ahnen konnte. (Hier geht's zur Ursachenforschung.)
Das Nichtraucherschutz-Gesetz hat den Trend offenbar weiter beschleunigt. Hinzu komme, sagen Experten wie Carius Novák, dass die Besitzer häufig schon das Rentenalter erreicht hätten und sie keine Nachfolger finden.
Ein weiterer Grund: die neue Konkurrenz im eigenen Ort. In vielen Vereinsheimen herrsche inzwischen ein beinahe professioneller Barbetrieb – unversteuert und ohne behördliche Auflagen. „Mit diesen Preisen kann natürlich kein richtiger Wirt konkurrieren.“
Quelle
Eigentlich falsch Kultkneipen sind wieder voll im trend,nur leider gibt es dovon zu wenige.
Nichts ist gemütlicher als ein einen frisch gezapften Bier und einer Zigarrette, sich gemütlich zu unterhalten.
Ohne Streß und ohne Zang und Streit.
Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht,wird feststellen das man inzwischen ganz offen mit einer flasche Bier in der hand durch die gegend juckelt.
Selbst beim Fahrradfahren wird getrunken.
Bier to go , so zusagen.
Das gemütliche Bier ist irgendwie verpönt, eher gilt der schnelle schluck.
Aber nicht bei allen,viele errinern sich noch an die alte gute Kneipenzeit.
Billiard,Kickern,Flippern,oder Skat und ein frisch gezapftes dazu.
Vielleicht mal eine selbst gemachte Frikadelle,Käse am Stiel, oder eine Currywurst, wenn der Hunger etwas größer war.
Also ein paar Kultkneipen gibt es auch noch hier, die sich wacker schlagen.
Inzwischen sind es immer mehr die einfach die Nase voll haben vom Fernsehen,Computer,Facebook & Co.
Auch wenn die Preise deutlich gestiegen sind,ein netter Kneipenabend sollte man sich hin und wieder geben.
Denn in manchen Kneipen tragen Tresen Trauer, seit längerem schon: Sie sehnen sich nach Gästen – und den guten alten Zeiten, als noch gezecht wurde, dass die Deckel wackelten.
Kicker, Flipper, Geldspielautomat – in den 1960er-Jahren faszinierten sie die Jugend, holten sie in die Kneipen hinein. Und heute? Haben diese Geräte längst ihren Reiz verloren. Und was kam nach? In vielen Fällen nichts. Folge: Das Durchschnittsalter der Bierkneipen steigt und steigt und steigt – und die Jugend zieht es in Sportbars beispielsweise, wo man gemeinsam Fußball gucken kann. Die großen Verlierer bei der Neuordnung des Gastronomiekuchens: die Bierkneipen.
Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebes für Statistik zufolge machten in den vergangenen Jahren rund 30 Prozent der Braunschweiger Kneipen dicht. Gab es 2001 noch 230, waren es zuletzt nur noch 161. Und besonders arg traf es die Dorfkneipen.
Für Carius Novák, Vorsitzender des Dehoga-Bezirksverbandes, kam das alles nicht überraschend. Die Gastronomie befinde sich im Wandel, immer schneller schwappten neue Trends aus Großstädten wie Berlin herüber. Verlierer seien die Traditionsgaststätten, die heute niemand mehr wolle, aus welchen Gründen auch immer.
Novák selbst hatte mehrere Jahre den „Bienroder Krug“ betrieben und derzeit versucht der erfahrene Gastronom, den „Ratskeller“ wieder mehr Leben einzuhauchen. Doch das erweise sich als schwierig. Hauptsächlich lebe er von ausländischen Touristengruppen.
Das Kneipensterben – ein Bundestrend. Von 2001 bis 2010 musste jede vierte Kneipe schließen, insgesamt rund 12.000 Betreiber ihren Zapfhahn für immer abklemmen – ein Ausmaß, das Peter Alexander („Die kleine Kneipe in unserer Straße“) noch 1976 sicher nicht ahnen konnte. (Hier geht's zur Ursachenforschung.)
Das Nichtraucherschutz-Gesetz hat den Trend offenbar weiter beschleunigt. Hinzu komme, sagen Experten wie Carius Novák, dass die Besitzer häufig schon das Rentenalter erreicht hätten und sie keine Nachfolger finden.
Ein weiterer Grund: die neue Konkurrenz im eigenen Ort. In vielen Vereinsheimen herrsche inzwischen ein beinahe professioneller Barbetrieb – unversteuert und ohne behördliche Auflagen. „Mit diesen Preisen kann natürlich kein richtiger Wirt konkurrieren.“
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Eigentlich falsch Kultkneipen sind wieder voll im trend,nur leider gibt es dovon zu wenige.
Nichts ist gemütlicher als ein einen frisch gezapften Bier und einer Zigarrette, sich gemütlich zu unterhalten.
Ohne Streß und ohne Zang und Streit.
Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht,wird feststellen das man inzwischen ganz offen mit einer flasche Bier in der hand durch die gegend juckelt.
Selbst beim Fahrradfahren wird getrunken.
Bier to go , so zusagen.
Das gemütliche Bier ist irgendwie verpönt, eher gilt der schnelle schluck.
Aber nicht bei allen,viele errinern sich noch an die alte gute Kneipenzeit.
Billiard,Kickern,Flippern,oder Skat und ein frisch gezapftes dazu.
Vielleicht mal eine selbst gemachte Frikadelle,Käse am Stiel, oder eine Currywurst, wenn der Hunger etwas größer war.
Also ein paar Kultkneipen gibt es auch noch hier, die sich wacker schlagen.
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Auch wenn die Preise deutlich gestiegen sind,ein netter Kneipenabend sollte man sich hin und wieder geben.
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