Nicole ist des Friedens noch nicht überdrüssig
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Nicole ist des Friedens noch nicht überdrüssig
Manchmal trauert Sängerin Nicole den alten Zeiten nach, damals als der ESC noch Grand Prix hieß und Platz bot für ehrliche Weltverbesserer. Ihr Protestsong "Ein bisschen Frieden" schlug damals ein wie eine Bombe. Und auch heute noch gibt die inzwischen 47-Jährige Jungomi ihren Hit von damals mit Freuden zum Besten.
War früher wirklich alles besser? "Ich trauere so ein bisschen den alten Zeiten nach", sagte jüngst Sängerin Nicole dem Bayerischen Rundfunk. In diesen von Nicole betrauerten Zeiten hieß der Eurovision Song Contest noch Grand Prix Eurovision de la Chanson und war noch Platz für Melodien und Texte, die heute bestenfalls als naiv bezeichnet würden: "Ein bisschen Frieden" sang die 17-jährige Nicole Hohloch vor genau 30 Jahren im englischen Harrogate mit ihrer Gitarre in der Hand und holte damit den ersten deutschen Sieg bei dem Gesangswettbewerb.
"Dieses Lied ist ein Jahrhundertlied. Ich werde nicht müde, es zu singen. Es verliert seine Aktualität und seine Magie niemals", sagte die 47-Jährige der "Welt am Sonntag". Damals wie heute sei sie ein Mensch, der die Welt retten wolle vor "Ungerechtigkeit, Kindesmissbrauch, Drogen".
Ihr oft als spießig belächeltes Image stört die zweifache Mutter, die seit acht Monaten auch Großmutter ist, kaum. "Ich bin lieber skandalfrei und glücklich als ständig in der Presse zu stehen wegen irgendwelchen doofen Geschichten." In ihrem Keller hat die Sängerin sich ein "Nicole-Zimmer" eingerichtet. "Wenn es mich überkommt, gehe ich dorthin, gucke mir die Trophäen und Bilder an und denke: Du kannst stolz sein."
Letzter Platz der deutschen Vorauswahl
Die Saarländerin macht bis heute Schlagermusik und hat sich einen Teil ihres vor 30 Jahren eroberten Publikums erhalten. Gerade ist Nicole mit einer neuen CD am Markt. Ein so großer Erfolg wie beim Grand Prix gelang ihr allerdings nie mehr.
Nur knapp schaffte es die bis dahin vollkommen unbekannte Sängerin überhaupt in die Endrunde des deutschen Vorentscheids. Eine Jury der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Musikwettbewerbe hatte aus 807 Vorschlägen 24 Titel ausgewählt, die danach im Radio vorgestellt wurden - Nicole kam so gerade eben auf den 24. Platz dieser Vorauswahl.
Wie 28 Jahre später beim Erfolg von Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" in Oslo ließen die Verantwortlichen auch bei Nicoles Lied dann aber das Publikum entscheiden, wer in England antreten sollte. Das von Ralph Siegel komponierte Lied, für dessen Text sich Verfasser Bernd Meinunger von der Friedensbewegung inspirieren ließ, war von Anfang an beim Publikum ein Hit.
Brav, braver, Nicole
Beim Fernseh-Vorentscheid "Ein Lied für Harrogate" gewann Nicole deutlich. Purer Schlager war das, was Moderatorin Caroline Reiber damals dem Publikum bei der ersten Präsentation ankündigte: "Die Sehnsucht aller Menschen nach Wärme, Liebe, Menschlichkeit und innerem Frieden drückt sie auf ihre ganz persönliche Art aus", kündigte sie Nicoles Lied an.
In Harrogate entfaltete Ralph Siegel dann am 24. April 1982 den ganzen Kitsch, den "Ein bisschen Frieden" anbot: Mit einem braven schwarzen Kleid mit weißen Punkten und einer weißen Gitarre ließ Siegel seine 17-jährige Künstlerin mit dem blonden Engelshaar auftreten. Die Art und Weise wie Nicole gewann, war einmalig. In der damals alleine von der Jury vorgenommenen Bewertung holte sie den bis dahin größten Vorsprung in der Geschichte des Gesangwettbewerbs.
Euphorisch fielen danach in Deutschland die Kommentare aus. "Sie holte einen riesigen Ozeandampfer Ansehen für Deutschland über den Kanal", jubelte die "Bild"-Zeitung. Und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" empfahl der damals noch von Kanzler Helmut Schmidt (SPD) geführten Bundesregierung, der Friedenssängerin "einen Platz im Diplomatischen Korps der Bundesrepublik" anzubieten.
Allerdings: Nach dem Erfolg von Nicole folgte ein allmählicher, sich aber immer schneller vollziehender Absturz der deutschen Beiträge bei dem Gesangwettbewerb. Eine Zeit lang schien nichts mehr an Ralph Siegel vorbeizuführen. Der schaffte zwar nach Nicole noch mal zwei zweite und einen dritten Platz mit den Bands Wind, Mekado und Sürpriz. Gleichzeitig aber entstand eine immer größere Distanz zwischen Siegel und vor allem den jungen Zuschauern in Deutschland, die erst wieder seit Stefan Raab bei dem Wettbewerb einschalten.
Quelle
War früher wirklich alles besser? "Ich trauere so ein bisschen den alten Zeiten nach", sagte jüngst Sängerin Nicole dem Bayerischen Rundfunk. In diesen von Nicole betrauerten Zeiten hieß der Eurovision Song Contest noch Grand Prix Eurovision de la Chanson und war noch Platz für Melodien und Texte, die heute bestenfalls als naiv bezeichnet würden: "Ein bisschen Frieden" sang die 17-jährige Nicole Hohloch vor genau 30 Jahren im englischen Harrogate mit ihrer Gitarre in der Hand und holte damit den ersten deutschen Sieg bei dem Gesangswettbewerb.
"Dieses Lied ist ein Jahrhundertlied. Ich werde nicht müde, es zu singen. Es verliert seine Aktualität und seine Magie niemals", sagte die 47-Jährige der "Welt am Sonntag". Damals wie heute sei sie ein Mensch, der die Welt retten wolle vor "Ungerechtigkeit, Kindesmissbrauch, Drogen".
Ihr oft als spießig belächeltes Image stört die zweifache Mutter, die seit acht Monaten auch Großmutter ist, kaum. "Ich bin lieber skandalfrei und glücklich als ständig in der Presse zu stehen wegen irgendwelchen doofen Geschichten." In ihrem Keller hat die Sängerin sich ein "Nicole-Zimmer" eingerichtet. "Wenn es mich überkommt, gehe ich dorthin, gucke mir die Trophäen und Bilder an und denke: Du kannst stolz sein."
Letzter Platz der deutschen Vorauswahl
Die Saarländerin macht bis heute Schlagermusik und hat sich einen Teil ihres vor 30 Jahren eroberten Publikums erhalten. Gerade ist Nicole mit einer neuen CD am Markt. Ein so großer Erfolg wie beim Grand Prix gelang ihr allerdings nie mehr.
Nur knapp schaffte es die bis dahin vollkommen unbekannte Sängerin überhaupt in die Endrunde des deutschen Vorentscheids. Eine Jury der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Musikwettbewerbe hatte aus 807 Vorschlägen 24 Titel ausgewählt, die danach im Radio vorgestellt wurden - Nicole kam so gerade eben auf den 24. Platz dieser Vorauswahl.
Wie 28 Jahre später beim Erfolg von Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" in Oslo ließen die Verantwortlichen auch bei Nicoles Lied dann aber das Publikum entscheiden, wer in England antreten sollte. Das von Ralph Siegel komponierte Lied, für dessen Text sich Verfasser Bernd Meinunger von der Friedensbewegung inspirieren ließ, war von Anfang an beim Publikum ein Hit.
Brav, braver, Nicole
Beim Fernseh-Vorentscheid "Ein Lied für Harrogate" gewann Nicole deutlich. Purer Schlager war das, was Moderatorin Caroline Reiber damals dem Publikum bei der ersten Präsentation ankündigte: "Die Sehnsucht aller Menschen nach Wärme, Liebe, Menschlichkeit und innerem Frieden drückt sie auf ihre ganz persönliche Art aus", kündigte sie Nicoles Lied an.
In Harrogate entfaltete Ralph Siegel dann am 24. April 1982 den ganzen Kitsch, den "Ein bisschen Frieden" anbot: Mit einem braven schwarzen Kleid mit weißen Punkten und einer weißen Gitarre ließ Siegel seine 17-jährige Künstlerin mit dem blonden Engelshaar auftreten. Die Art und Weise wie Nicole gewann, war einmalig. In der damals alleine von der Jury vorgenommenen Bewertung holte sie den bis dahin größten Vorsprung in der Geschichte des Gesangwettbewerbs.
Euphorisch fielen danach in Deutschland die Kommentare aus. "Sie holte einen riesigen Ozeandampfer Ansehen für Deutschland über den Kanal", jubelte die "Bild"-Zeitung. Und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" empfahl der damals noch von Kanzler Helmut Schmidt (SPD) geführten Bundesregierung, der Friedenssängerin "einen Platz im Diplomatischen Korps der Bundesrepublik" anzubieten.
Allerdings: Nach dem Erfolg von Nicole folgte ein allmählicher, sich aber immer schneller vollziehender Absturz der deutschen Beiträge bei dem Gesangwettbewerb. Eine Zeit lang schien nichts mehr an Ralph Siegel vorbeizuführen. Der schaffte zwar nach Nicole noch mal zwei zweite und einen dritten Platz mit den Bands Wind, Mekado und Sürpriz. Gleichzeitig aber entstand eine immer größere Distanz zwischen Siegel und vor allem den jungen Zuschauern in Deutschland, die erst wieder seit Stefan Raab bei dem Wettbewerb einschalten.
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So Nov 17, 2024 4:25 am von Andy
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