Wann ist wer bestattungspflichtig ?

Die Bestattungspflicht - sie wird früher oder später für viele Menschen ein Mal oder auch mehrmals zum Thema,
ob sie dem Verstorbenen sehr nahe standen oder vielleicht auch überhaupt nicht.

Eines vorweg : Es ist ratsam, ehe man irgendwelche Aufträge (dem Bestatter, dem Krematorium, dem Friedhof etc.)
mündlich (Telefon) oder schriftlich erteilt, sich gründlich zu informieren, wer tatsächlich bestattungspflichtig ist.
Das müssen z.B. nicht unbedingt die Kinder des Verstorbenen sein !
Ich habe miterlebt, dass das Sozialamt nur dem die Kosten (in "angemessener Höhe") erstattet, der auch Bestattungspflichtiger ist ! Und nicht automatisch dem,
der die Aufträge erteilt hat.
Möglicherweise könnte man sich das Geld vom
Bestattungspflichtigen zwar wiederholen, das erwies sich in dem von mir miterlebten Fall aber als sehr schwierig bis unmöglich und ist bis heute noch nicht vom Tisch !

Also informieren, informieren, informieren !!!

Zitat aus "Aeternitas - Ratgeber 2010
Sozialbestattung heute" :

>> Rangfolge der Kostentragungspflichtigen

• Der Erbe (§ 1968 BGB).
• Der Vater des nichtehelichen Kindes beim Tode der
Mutter infolge der Schwangerschaft oder der Entbindung
(§ 1615m BGB).
• Die Unterhaltspflichtigen, also Ehegatten und in gerader
Linie Verwandte (§ 1615 Absatz 2 BGB) sowie
• derjenige, der in Erfüllung einer sich aus den Bestattungsgesetzen
der Länder ergebenden öffentlich-rechtlichen
Bestattungspflicht die Bestattung veranlasst hat.
In der Regel sind dies die nahen Angehörigen des Verstorbenen
in folgender Reihenfolge:
- Die Ehegatten.
- Eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartner
nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz.
- Volljährige Kinder nach deren Alter.
- Eltern.
- Volljährige Geschwistern nach deren Alter.
- Großeltern.
- Volljährige Enkelkinder nach deren Alter. <<

Auf der Homepage des gemeinnützigen Vereins Aeternitas e.V.
findet man ausgesprochen viele Informationen, z.B."Was tun im Trauerfall ?","Abschied gestalten","Bestatten & beisetzen", "Kosten", "Formalitäten", "Checkliste" ...

Ebenso gibt es eine Reihe von Publikationen als PDF-Dateien kostenlos zum Runterladen, z.B.:

http://www.aeternitas.de/inhalt/publikationen

Was machen, wenn man feststellt, dass man dem Verstorbenen gegenüber bestattungspflichtig ist, aber kein oder nicht genug Geld da ist, um die Bestattung, Friedhofsgebühren etc. zu bezahlen ?
Unter diesem Link geht's zum Ratgeber "Sozialbestattung heute" :

http://www.aeternitas.de/inhalt/downloads/download1.pdf

Noch einige Tipps aus eigener Erfahrung :

... zuständig für die Bearbeitung des Antrags auf
Bestattungskostenbeihilfe ist nicht unbedingt das Sozialamt der Stadt/Gemeinde, in der man selber lebt !
Das sollte man möglichst frühzeitig recherchieren um möglichst rasch das zuständige Sozialamt zu kontaktieren !

... und damit es nicht teurer kommt, als vom Amt übernommen wird, sich die Kostentabelle des Sozialamtes geben lassen und dem Bestatter klar sagen, dass er mit seinen Leistungen innerhalb dieser Sätze bleiben soll, Augen auf beim Kostenvoranschlag !

... auch kann es nicht verkehrt sein, eine schriftliche, verbindliche,
detailierte Kostenübernahmezusage des Amtes einzuholen,
z.T. übernehmen Bestatter, Friedhöfe etc. auch erst bei vorgelegter Zusage dann solch einen Fall.

... auch bei Ausschlagung des Erbes besteht die Bestattungspflicht im Allgemeinen weiterhin.

Bitte informiert Euch selbst, was wann für wen gilt, ich gebe hier nur Teile meiner persönlichen Erfahrung weiter und wie so oft ist jeder (Trauer-) Fall wie kein anderer !

Sehr schönes Thema was alle angeht.
Ich hatte das glück einen Bestatter zukennen der mir soweit alles abgenommen hat,außer natürlich mein Geld.
Leider ist das aber nur ein Einzelfall, meist wird den Hinterbliebenen ganz schon etwas vorgemacht,was hinterher sehr teuer werden kann.
Danke für den super Beitrag.

Passend zum Thema möchte ich auf Michael Schomers Buch
"Todsichere Geschäfte" hinweisen, das man am besten schon
gelesen hat, ehe man sich um einen Todesfall zu kümmern hat !
Interessant auch für jeden, der sich über seine eigene Bestattung und alles was damit zusammen hängt, zu Lebzeiten Gedanken macht ...

Hier eine Buchvorstellung vom Autoren selbst :

Muss mich hier einmal noch zu Wort melden,damit das thema nicht auf Grund der Vielzahl vom Themen untergeht.
Wie gesagt hatte das Glück eines der vertrauenswürdigstren bestattungsunternehmen zu haben,bin zwar kein Freund von Werbung,aber man kann es ja mal öffentlich erwähnen um wem es geht.
Habe durchaus possitive Erfahrungen bei Carl Cissee.
Es wurde soweit alles von dehnen Organisiert und man hat mehr gemacht was gerade auf Hinsicht der Bürokratischen Sachen angeht,als ich erwartet habe.Die Trauerfeier wurde genauso vollzogen wie ich das angedacht habe.
Als ich dann den ganzen Blumenschmuck und das was organisiert wurde gesehen habe, inkl.Transport, Bestattung und und und, habe ich eigentlich damit gerechnet das ich einen Kredit brauchte.
Aus Erfahrung (leider) weiß ich was Trauerfeiern kosten, als dann die Rechnung kam,war ich erstaunt das die Kosten die berechnet wurden, nur halb so hoch waren wir ich eingeplant hatte.
Auch die ganzen Vorgespräche empfand ich als sehr angenehm und was mir ausfiehl das man nicht versuchte mir irgendetwas aufzuschwatzen,was gerade gerne gemacht wird, wenn man alles andere im Kopf hat, als welche Art von Sarg Eiche, Kiefer und ob die Urne aus dem oder dem Material ist und welche Verzierung sie hat.
Leider weiß ich auf Grund der vielen Todesfälle das dies nicht die Regel ist und das die Angehörigen mit Sachen konfrontiert werden dass sie nicht mehr wissen wo hinten und vorne ist.
Schnell werden dann aus Hunderter - Tausender.
Sterben und Beerdigung sind einfach Vertrauenssache, wer sich dann auf bunte Broschüren verlässt oder aber auf noch so tolle Anzeigen, kann ganz schnell der zweiten Beerdigung beiwohnen und zwar seines Bankkonto's und ersparten.
Ich hatte das Glück das ich auf Grund meiner damaligen Tätigkeit die Firma oder besser das Beerdigungsinstitut Carl Cissee als Kunde hatte und ich es vorzog auf meiner persönlichen Erfahrung lieber mit jemanden zusammen arbeitete den ich kenne und der mir als Vertrauenswürdig erschien.
Ich kann so nun mehr ganz offen sagen ich war in den besten Händen mit meiner Trauer und mit dem ganzen drum herum.
Leider gibt es genug Fälle das Leute nachher sagen müssen, das Sie in ihrer Trauer auch noch abgezockt wurden und dies einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.
In unserer schnell lebigen Zeit wo nur das schnelle Geld zählt und nicht der Mensch, empfinde ich es als sehr wichtig diese Erfahrungen öffentlich anzusprechen.
Danke für den Beitrag!
mfg
Luzi