Filmfestival von Cannes öffnet seine Pforten
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Filmfestival von Cannes öffnet seine Pforten
Filmfestival von Cannes öffnet seine Pforten
Veröffentlicht am 16.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Der italienische Filmemacher Nanni Moretti ist in diesem Jahr Präsident der Jury beim 65. Filmfestival von Cannes, das am Mittwoch abend feierlich eröffnet wird. Die ersten Stars sind schon angereist: Jason Schwartzman etwa, der in der Tragikomödie "Moonrise Kingdom" zu sehen ist, oder Diane Kruger.
Für den künstlerischen Leiter des Festivals, Thierry Fremaux, hat das Kino gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine wichtige Funktion. "Wir müssen Wege finden, um die Leute träumen zu lassen", meint er. "Selbst in den 1930er Jahren, in der Großen Depression, ging es dem Kino sehr gut. Und wir können trotz allem das Leben genießen."
Während Marylin Monroe von einem riesigen Plakat herunterlächelt, konkurrieren in Cannes 22 Filme um den Hauptpreis: die begehrte Goldene Palme. Das Festival dauert bis zum Pfingstsonntag.
Veröffentlicht am 16.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Der italienische Filmemacher Nanni Moretti ist in diesem Jahr Präsident der Jury beim 65. Filmfestival von Cannes, das am Mittwoch abend feierlich eröffnet wird. Die ersten Stars sind schon angereist: Jason Schwartzman etwa, der in der Tragikomödie "Moonrise Kingdom" zu sehen ist, oder Diane Kruger.
Für den künstlerischen Leiter des Festivals, Thierry Fremaux, hat das Kino gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine wichtige Funktion. "Wir müssen Wege finden, um die Leute träumen zu lassen", meint er. "Selbst in den 1930er Jahren, in der Großen Depression, ging es dem Kino sehr gut. Und wir können trotz allem das Leben genießen."
Während Marylin Monroe von einem riesigen Plakat herunterlächelt, konkurrieren in Cannes 22 Filme um den Hauptpreis: die begehrte Goldene Palme. Das Festival dauert bis zum Pfingstsonntag.
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Tahrir-Platz in Cannes: Wettbewerbsfilm "After the Battle"
Tahrir-Platz in Cannes: Wettbewerbsfilm "After the Battle"
Veröffentlicht am 17.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Ein "Liebesbrief" wurde auf dem Filmfestival im französischen Cannes gezeigt - ein "Liebesbrief" an das ägyptische Volk nach der Revolution im vergangenen Jahr - so Regisseur Yousry Nasrallah: Der Wettbewerbsfilm "After the Battle" - nach der Schlacht. Eine Ägyptisch-französische Koproduktion, ohne Skript.
Yousry Nasrallah, Regisseur "After the Battle":
"Warum ich diesen Film gemacht habe? Weil ich denke, Ägypten und das ägyptische Volk haben noch keine Übung in Demokratie. Sie machen ihre ersten Schritte in Richtung Wandel und um ihre Würde wiederzuerlangen. Und um sich selbst gut zu finden. Eine Diktatur sät Hass."
Die Geschichte: Modern eingestellte NGO-Mitarbeiterin trifft auf dem Tahrir-Platz einen Touristenführer. Er kommt vom Dorf und ist einer der berüchtigten Reiter, die im Auftrag Hosni Mubaraks Demonstranten attackieren.
Veröffentlicht am 17.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Ein "Liebesbrief" wurde auf dem Filmfestival im französischen Cannes gezeigt - ein "Liebesbrief" an das ägyptische Volk nach der Revolution im vergangenen Jahr - so Regisseur Yousry Nasrallah: Der Wettbewerbsfilm "After the Battle" - nach der Schlacht. Eine Ägyptisch-französische Koproduktion, ohne Skript.
Yousry Nasrallah, Regisseur "After the Battle":
"Warum ich diesen Film gemacht habe? Weil ich denke, Ägypten und das ägyptische Volk haben noch keine Übung in Demokratie. Sie machen ihre ersten Schritte in Richtung Wandel und um ihre Würde wiederzuerlangen. Und um sich selbst gut zu finden. Eine Diktatur sät Hass."
Die Geschichte: Modern eingestellte NGO-Mitarbeiterin trifft auf dem Tahrir-Platz einen Touristenführer. Er kommt vom Dorf und ist einer der berüchtigten Reiter, die im Auftrag Hosni Mubaraks Demonstranten attackieren.
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"De rouille et d'os" überzeugt in Cannes
"De rouille et d'os" überzeugt in Cannes
Veröffentlicht am 18.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Für ihre Rolle als Edith Piaf erhielt sie einen Oscar, nun tritt die Französin Marion Cotillard an der Seite des Belgiers Matthias Schoenaerts erstmals im Festival in Cannes an.
In Jacques Audiards "De rouille et d'os", zu deutsch "Rost und Knochen", der am Donnerstag im Wettbewerb gezeigt wurde, geht es um die Liebesgeschichte zweier ungleicher Charaktere: Die Waldompteurin Stephanie verliert bei einem Unfall beide Unterschenkel und findet mit Hilfe des ruppigen Ali wieder ins Leben.
Regisseur Audiard meldet sich nach dem Großen Preis der Jury für sein Gefängnisdrama "Ein Prophet" in Cannes zurück. Für die Kritiker fanden überzeugend, und aussichtsreicher Kandidat für eine goldene Palme.
Veröffentlicht am 18.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Für ihre Rolle als Edith Piaf erhielt sie einen Oscar, nun tritt die Französin Marion Cotillard an der Seite des Belgiers Matthias Schoenaerts erstmals im Festival in Cannes an.
In Jacques Audiards "De rouille et d'os", zu deutsch "Rost und Knochen", der am Donnerstag im Wettbewerb gezeigt wurde, geht es um die Liebesgeschichte zweier ungleicher Charaktere: Die Waldompteurin Stephanie verliert bei einem Unfall beide Unterschenkel und findet mit Hilfe des ruppigen Ali wieder ins Leben.
Regisseur Audiard meldet sich nach dem Großen Preis der Jury für sein Gefängnisdrama "Ein Prophet" in Cannes zurück. Für die Kritiker fanden überzeugend, und aussichtsreicher Kandidat für eine goldene Palme.
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Nachwuchspreise in Cannes vergeben
Nachwuchspreise in Cannes vergeben
Veröffentlicht am 18.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Beim Filmfest in Cannes sind die Nachwuchspreise vergeben worden. Eine der beiden Auszeichnungen ging an die amerikanische Schauspielerin Shailene Woodley, die andere an ihren Landsmann Ezra Miller. Beide erhielten den Preis aus den Händen von Sean Penn.
Der neunzehnjährige Miller wurde zunächst durch Fernsehserien bekannt. Letztes Jahr war er schon einmal in Cannes, als Schauspieler in dem Film "We Need To Talk About Kevin", unter anderem zusammen mit Tilda Swinton.
Die zwanzigjährige Shailene Woodley spielte schon als Jugendliche ebenfalls in Fernsehserien. In ihrem ersten Kinofilm war sie letztes Jahr an der Seite von George Clooney zu sehen, in "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten".
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http://de.euronews.com/ Beim Filmfest in Cannes sind die Nachwuchspreise vergeben worden. Eine der beiden Auszeichnungen ging an die amerikanische Schauspielerin Shailene Woodley, die andere an ihren Landsmann Ezra Miller. Beide erhielten den Preis aus den Händen von Sean Penn.
Der neunzehnjährige Miller wurde zunächst durch Fernsehserien bekannt. Letztes Jahr war er schon einmal in Cannes, als Schauspieler in dem Film "We Need To Talk About Kevin", unter anderem zusammen mit Tilda Swinton.
Die zwanzigjährige Shailene Woodley spielte schon als Jugendliche ebenfalls in Fernsehserien. In ihrem ersten Kinofilm war sie letztes Jahr an der Seite von George Clooney zu sehen, in "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten".
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Cannes: Satire «Reality» auf Goldene-Palme-Kurs
Cannes: Satire «Reality» auf Goldene-Palme-Kurs
Veröffentlicht am 18.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Im Wettbewerb um die Goldenen Palme stand in Cannes Matteo Garrones neuer Film über den Wahn um Reality TV-Sendungen auf dem Programm. Die Satire über die Obsession eines Fischhändlers mit TV-Shows thematisiert den Wahn der Menschen im Fernsehen auftreten zu wollen.
2008 hatte Garrone mit seinem Mafiafilm «Gomorrha» den Großen Preis der Jury gewonnen. Diesmal wollte er etwas weniger Grimmiges ausprobieren, sagte Garrone: "Vielleicht wollte ich einen stärkeren, anregenderen Film machen als Gomorrah, aber ich fand diese kleine Geschichte, die tatsächlich in Neapel passierte und ich dachte, dass dies ein einfaches Märchen ist. Wir wollten darüber sprechen, dass das Fernsehen ein El Dorado ist, ein Olymp, ein Paradies auf Erden", sagte Garrone.
Veröffentlicht am 18.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Im Wettbewerb um die Goldenen Palme stand in Cannes Matteo Garrones neuer Film über den Wahn um Reality TV-Sendungen auf dem Programm. Die Satire über die Obsession eines Fischhändlers mit TV-Shows thematisiert den Wahn der Menschen im Fernsehen auftreten zu wollen.
2008 hatte Garrone mit seinem Mafiafilm «Gomorrha» den Großen Preis der Jury gewonnen. Diesmal wollte er etwas weniger Grimmiges ausprobieren, sagte Garrone: "Vielleicht wollte ich einen stärkeren, anregenderen Film machen als Gomorrah, aber ich fand diese kleine Geschichte, die tatsächlich in Neapel passierte und ich dachte, dass dies ein einfaches Märchen ist. Wir wollten darüber sprechen, dass das Fernsehen ein El Dorado ist, ein Olymp, ein Paradies auf Erden", sagte Garrone.
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Auf dem Weg zur Palme: Tag 7 in Cannes
Auf dem Weg zur Palme: Tag 7 in Cannes
Veröffentlicht am 23.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Am siebten Tag des Filmfestivals im südfranzösischen Cannes mischte einer die Croisette ordentlich auf: Brad Pitt ließ sich blicken, um für seinen neuen Film "Killing Them Softly" zu werben.
Im Film des australischen Regisseurs Andrew Dominik spielt Pitt den Part des Jackie Cogan, der den Überfall auf eine illegale Pokerrunde aufklären soll. Schnell kommt er den Tätern auf die Spur und schickt ihnen einen Killer auf den Hals. Als der versagt, erledigt Jackie den Job selbst.
Und auch Filmemacher Ken Loach war gekommen, um über seinen aktuellen Film zu sprechen, die Komödie "The Angels' Share". Auch bei den Filmarbeiten selbst habe man sich durchaus amüsiert, so Loach bei einer Pressekonferenz: "Das ist doch das, was Touristen zu Schottland einfällt: Whiskey, die Highlands, das Schloss in Edinburgh, Shortbread. Wir haben uns einen Spass gemacht aus der Gegenüberstellung von Klischee und Realität."
Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2012 laufen noch bis zum 27. Mai und enden mit der Verleihung der Goldenen Palme.
Veröffentlicht am 23.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Am siebten Tag des Filmfestivals im südfranzösischen Cannes mischte einer die Croisette ordentlich auf: Brad Pitt ließ sich blicken, um für seinen neuen Film "Killing Them Softly" zu werben.
Im Film des australischen Regisseurs Andrew Dominik spielt Pitt den Part des Jackie Cogan, der den Überfall auf eine illegale Pokerrunde aufklären soll. Schnell kommt er den Tätern auf die Spur und schickt ihnen einen Killer auf den Hals. Als der versagt, erledigt Jackie den Job selbst.
Und auch Filmemacher Ken Loach war gekommen, um über seinen aktuellen Film zu sprechen, die Komödie "The Angels' Share". Auch bei den Filmarbeiten selbst habe man sich durchaus amüsiert, so Loach bei einer Pressekonferenz: "Das ist doch das, was Touristen zu Schottland einfällt: Whiskey, die Highlands, das Schloss in Edinburgh, Shortbread. Wir haben uns einen Spass gemacht aus der Gegenüberstellung von Klischee und Realität."
Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2012 laufen noch bis zum 27. Mai und enden mit der Verleihung der Goldenen Palme.
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Cannes: Sex, Drogen - und Kristen Stewart
Cannes: Sex, Drogen - und Kristen Stewart
Veröffentlicht am 23.05.2012 von afpde
Mit Sex und Drogen auf der Suche nach der großen Freiheit: "Twilight"-Star Kristen Stewart spielt ungewohnt freizügig in der Verfilmung des Beat-Manifests "On the Road - Unterwegs", und in "Holy Motors" zeigt sich Popstar Kylie Minogue von einer unerwarteten Seite. Das 65. Filmfestival in Cannes bietet neben Starrummel etwa um Brad Pitt, Kirsten Dunst, Alec Baldwin oder Jeremy Irons so manche Überraschung.
Veröffentlicht am 23.05.2012 von afpde
Mit Sex und Drogen auf der Suche nach der großen Freiheit: "Twilight"-Star Kristen Stewart spielt ungewohnt freizügig in der Verfilmung des Beat-Manifests "On the Road - Unterwegs", und in "Holy Motors" zeigt sich Popstar Kylie Minogue von einer unerwarteten Seite. Das 65. Filmfestival in Cannes bietet neben Starrummel etwa um Brad Pitt, Kirsten Dunst, Alec Baldwin oder Jeremy Irons so manche Überraschung.
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Cannes: Goldene Palme für Haneke-Film über den Tod
Cannes: Goldene Palme für Haneke-Film über den Tod
Veröffentlicht am 28.05.2012 von afpde
Für seinen Film "Amour" ("Liebe") um Altern und Tod hat der österreichische Regisseur Michael Haneke beim Filmfestival in Cannes die begehrte Goldene Palme erhalten. Der bewegende Film mit den über 80-jährigen fran zösischen Schauspielern Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva setzte sich gegen 21 andere Werke im Wettbewerb durch. Der Däne Mads Mikkelsen wurde als bester Hauptdarsteller geehrt, zwei Rumäninnen als beste Darstellerinnen
Veröffentlicht am 28.05.2012 von afpde
Für seinen Film "Amour" ("Liebe") um Altern und Tod hat der österreichische Regisseur Michael Haneke beim Filmfestival in Cannes die begehrte Goldene Palme erhalten. Der bewegende Film mit den über 80-jährigen fran zösischen Schauspielern Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva setzte sich gegen 21 andere Werke im Wettbewerb durch. Der Däne Mads Mikkelsen wurde als bester Hauptdarsteller geehrt, zwei Rumäninnen als beste Darstellerinnen
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"Der Schwur von Tobruk": Lévy als Superheld?
"Der Schwur von Tobruk": Lévy als Superheld?
Veröffentlicht am 01.06.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Er ist der französische Vorzeigeintellektuelle: Der Philosoph und Autor Bernard-Henri Lévy. Er ist nach Cannes gekommen, um seinen Dokumentarfilm "Le Serment de Tobrouk", "Der Schwur von Tobruk", außerhalb des Wettbewerbs vorzustellen. Der Film
entstand innerhalb von sechs Monaten, die er während der Revolution in Syrien verbrachte und thematisiert Lévys Engagement für die lybische Opposition.
Euronews hat den Autor in Cannes getroffen. Wolfgang Spindler: "Guten Tag, Herr Lévy. Sie sind hier, um Ihren Dokumentarfilm vorzustellen, der Ihre Rolle während der Revolution in Lybien thematisiert. Sehen wir da den Superhelden Bernard-Henri Lévy, der anreiste, um Lybien zu verändern. Sind Sie der Supermann der Revolution?"
Bernard-Henri Lévy: "Nein, ich bin kein Superheld. Es handelt sich um einen Film, in dem ich gewissenhaft, und im Übrigen sehr bescheiden beschreibe, wie ich mich in den Krieg in Lybien eingemischt habe. Das ist keine allgemeine Geschichte über das Land, da gäbe es ja viele Möglichkeiten. Hier geht es um das, was ich erlebt habe, wovon ich Zeuge war - und manchmal auch die treibende Kraft."
WSP: "Herr Lévy, Sie sind Jude. Welche Rolle spielt Ihre jüdische Religionszugehörigkeit in Ihrem politischen Engagement?"
BHL: "Wenn ich mich engagiere, dann spielt jeder Teil von mir eine Rolle. Ein Mensch ist ja das Resultat mehrerer Einflüsse. Mich haben die großen Philosophen geprägt, auch General de Gaulle, und sein Aufruf vom 18. Juni, in dem Zusammenhang Winston Churchill, den ich als Kind mehr als irgendjemanden sonst verehrt habe, und der jüdische Humanismus, den ich spät entdeckt habe, auch der jüdische Universalismus. All das macht meinen Humanismus aus, meinen Willen, mein Aufbegehren angesichts der Ungerechtigkeit und des Unduldbaren. All das kommt zusammen. Es geht nicht darum, ob ich nun Jude bin oder nicht. Oder sagen wir besser: Ich bin ein Jude, der es schon immer als seine Aufgabe verstanden hat, den anderen Zweigen der Nachkommenschaft Abrahams die Hand zu reichen, nämlich den arabischen, den muslimischen Völkern. Ich verstehe das sogar vielmehr als ehrenvolle Aufgabe."
WSP: "Herr Lévy, Sie haben die Entscheidung Frankreichs in Lybien militärisch zu intervenieren, mit beeinflusst. Wenn Sie nun sehen, wie sich die Lage dort entwickelt hat, glauben Sie dann noch immer, dass es der richtige Weg zur Lösung des Konflikts war?"
BHL: "Ja, natürlich. Dieser militärische Eingriff war unerlässlich. Der Film zeigt ja, dass Gaddafis Panzer in Bengasi standen. Was auch immer nun auf diese Intervention folgen mag, sie war richtig. Ein Massaker zu beenden ist richtig. Ich bedaure heute nur das: Niemand tut für die Menschen in Homs, Dherra und in den massakrierten Städten Syriens, was ich für Bengasi getan habe. Das Bengasi von heute ist doch Homs."
WSP: "Also, was kann man nun vom Superhelden im weißen Hemd erwarten, um den Konflikt in Syrien zu lösen? Haben Sie vielleicht Francois Hollandes Handynummer oder springen Sie wiedermal auf ein Boot und fahren los?"
BHL: "Man kann erwarten, dass ich jetzt über Sie einen Aufruf starte. Es gibt Bilder der Stadt Hula im Internet. Man muss sie sehen. Mehr als hundert Opfer, gefolterte und unter schrecklichen Umständen getötete Kinder. Unsere politischen Elilten sollten sich das ansehen und erst dann entscheiden. Ich habe diese Bilder angesehen und sie haben mich entsetzt, haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich möchte, dass der russische und auch der chinesische Botschafter beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, die sich beide regelmäßig erlauben, eine Resolution zu blockieren, ich möchte dass diese Herren diese Bilder ansehen. Das ist, was ich heute tun kann. Wir werden sehen, was morgen passiert, aber heute will ich, dass sie diese Bilder sehen."
WSP: "Sie haben die Lybier mehrfach aufgefordert zu den Waffen zu greifen und ihre Interessen zu verteidigen. Würden auch Sie die Waffe in die Hand nehmen und für Ihre Interessen töten?"
BHL: "Moment. Dazu habe ich nie aufgefordert. Die Lybier haben keine Belehrung gebraucht, um zu den Waffen zu greifen. Sie haben sich verteidigt und ich habe das dokumentiert. Das darf man nicht durcheinander bringen. Ich habe noch nie eine Waffe in Händen gehabt, und das möchte ich auch niemals müssen. Wissen Sie, der Untertitel zu meinem Film könnte lauten: Der ungeliebte Krieg. Ich bewundere Menschen, die in den Krieg ziehen, ohne ihn zu mögen. Krieg ist schrecklich und den Krieg zu mögen, ist obszön."
WSP: "Herr Lévy, die lybische Revolution ist vorüber. Wie siehen Sie die politische Zukunft des Landes?"
Veröffentlicht am 01.06.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Er ist der französische Vorzeigeintellektuelle: Der Philosoph und Autor Bernard-Henri Lévy. Er ist nach Cannes gekommen, um seinen Dokumentarfilm "Le Serment de Tobrouk", "Der Schwur von Tobruk", außerhalb des Wettbewerbs vorzustellen. Der Film
entstand innerhalb von sechs Monaten, die er während der Revolution in Syrien verbrachte und thematisiert Lévys Engagement für die lybische Opposition.
Euronews hat den Autor in Cannes getroffen. Wolfgang Spindler: "Guten Tag, Herr Lévy. Sie sind hier, um Ihren Dokumentarfilm vorzustellen, der Ihre Rolle während der Revolution in Lybien thematisiert. Sehen wir da den Superhelden Bernard-Henri Lévy, der anreiste, um Lybien zu verändern. Sind Sie der Supermann der Revolution?"
Bernard-Henri Lévy: "Nein, ich bin kein Superheld. Es handelt sich um einen Film, in dem ich gewissenhaft, und im Übrigen sehr bescheiden beschreibe, wie ich mich in den Krieg in Lybien eingemischt habe. Das ist keine allgemeine Geschichte über das Land, da gäbe es ja viele Möglichkeiten. Hier geht es um das, was ich erlebt habe, wovon ich Zeuge war - und manchmal auch die treibende Kraft."
WSP: "Herr Lévy, Sie sind Jude. Welche Rolle spielt Ihre jüdische Religionszugehörigkeit in Ihrem politischen Engagement?"
BHL: "Wenn ich mich engagiere, dann spielt jeder Teil von mir eine Rolle. Ein Mensch ist ja das Resultat mehrerer Einflüsse. Mich haben die großen Philosophen geprägt, auch General de Gaulle, und sein Aufruf vom 18. Juni, in dem Zusammenhang Winston Churchill, den ich als Kind mehr als irgendjemanden sonst verehrt habe, und der jüdische Humanismus, den ich spät entdeckt habe, auch der jüdische Universalismus. All das macht meinen Humanismus aus, meinen Willen, mein Aufbegehren angesichts der Ungerechtigkeit und des Unduldbaren. All das kommt zusammen. Es geht nicht darum, ob ich nun Jude bin oder nicht. Oder sagen wir besser: Ich bin ein Jude, der es schon immer als seine Aufgabe verstanden hat, den anderen Zweigen der Nachkommenschaft Abrahams die Hand zu reichen, nämlich den arabischen, den muslimischen Völkern. Ich verstehe das sogar vielmehr als ehrenvolle Aufgabe."
WSP: "Herr Lévy, Sie haben die Entscheidung Frankreichs in Lybien militärisch zu intervenieren, mit beeinflusst. Wenn Sie nun sehen, wie sich die Lage dort entwickelt hat, glauben Sie dann noch immer, dass es der richtige Weg zur Lösung des Konflikts war?"
BHL: "Ja, natürlich. Dieser militärische Eingriff war unerlässlich. Der Film zeigt ja, dass Gaddafis Panzer in Bengasi standen. Was auch immer nun auf diese Intervention folgen mag, sie war richtig. Ein Massaker zu beenden ist richtig. Ich bedaure heute nur das: Niemand tut für die Menschen in Homs, Dherra und in den massakrierten Städten Syriens, was ich für Bengasi getan habe. Das Bengasi von heute ist doch Homs."
WSP: "Also, was kann man nun vom Superhelden im weißen Hemd erwarten, um den Konflikt in Syrien zu lösen? Haben Sie vielleicht Francois Hollandes Handynummer oder springen Sie wiedermal auf ein Boot und fahren los?"
BHL: "Man kann erwarten, dass ich jetzt über Sie einen Aufruf starte. Es gibt Bilder der Stadt Hula im Internet. Man muss sie sehen. Mehr als hundert Opfer, gefolterte und unter schrecklichen Umständen getötete Kinder. Unsere politischen Elilten sollten sich das ansehen und erst dann entscheiden. Ich habe diese Bilder angesehen und sie haben mich entsetzt, haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich möchte, dass der russische und auch der chinesische Botschafter beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, die sich beide regelmäßig erlauben, eine Resolution zu blockieren, ich möchte dass diese Herren diese Bilder ansehen. Das ist, was ich heute tun kann. Wir werden sehen, was morgen passiert, aber heute will ich, dass sie diese Bilder sehen."
WSP: "Sie haben die Lybier mehrfach aufgefordert zu den Waffen zu greifen und ihre Interessen zu verteidigen. Würden auch Sie die Waffe in die Hand nehmen und für Ihre Interessen töten?"
BHL: "Moment. Dazu habe ich nie aufgefordert. Die Lybier haben keine Belehrung gebraucht, um zu den Waffen zu greifen. Sie haben sich verteidigt und ich habe das dokumentiert. Das darf man nicht durcheinander bringen. Ich habe noch nie eine Waffe in Händen gehabt, und das möchte ich auch niemals müssen. Wissen Sie, der Untertitel zu meinem Film könnte lauten: Der ungeliebte Krieg. Ich bewundere Menschen, die in den Krieg ziehen, ohne ihn zu mögen. Krieg ist schrecklich und den Krieg zu mögen, ist obszön."
WSP: "Herr Lévy, die lybische Revolution ist vorüber. Wie siehen Sie die politische Zukunft des Landes?"
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So Nov 03, 2024 6:18 am von Andy
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