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Zum Tod von Kurt Felix:Er konnte, was kein anderer kann

Er hat die Idee, unbescholtene Bürger, am liebsten Prominente, so richtig zu verladen und dabei auch noch zu filmen, im deutschen Fernsehen perfektioniert: Zum Tod von Kurt Felix.



Es gab mal eine Zeit, und sie rückt in immer weitere Ferne, da war das Interessanteste am deutschen Fernsehen das, was nicht deutsch daran war: Vico Torriani und Lou van Burg, Caterina Valente und Rudi Carrell. Der Schweizer Kurt Felix war eine stillere Ausgabe dieser internationalen Stars, wobei der Humor seiner Show, „Verstehen Sie Spaß“, doch eher deutsch war: weil er von der Schadenfreude lebte, den Ausdruck gibt es ja so in anderen Sprachen nicht.

Die Idee, unbescholtene Bürger, am liebsten Prominente, so richtig zu verladen oder total zu erschrecken und sie dabei auch noch zu filmen, hatte zwar ein anderer Ausländer im deutschen Fernsehen eingebürgert, Chris Howland. Aber Kurt Felix hat sie dann mit seiner Frau Paola (nach einem Vorlauf im Schweizer Fernsehen) ab 1980 in der ARD perfektioniert. Was man auch daran erkennen kann, dass kein anderer Moderator, vor allem nicht der unterkühlte Harald Schmidt, mit dem Format zurechtkam, seit Kurt Felix es 1990 abgegeben hatte, um hinter die Kulissen zu wechseln.

Bis heute ist das so geblieben, vielleicht auch, weil der Bedarf an freundlicher Harmlosigkeit in der Fernsehunterhaltung auch in immer weitere Ferne rückt. Kurt Felix ist am Mittwoch in seiner Heimat St. Gallen gestorben. Er wurde einundsiebzig Jahre alt.

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