Rauchender Panik Rocker wird versteigert

Gebote werden entgegengenommen: Polizeichef Wilfried Korte zeigt während eines Benefiz-Konzerts das Bild, das Udo Lindenberg extra für Rinteln gemalt hat. Foto: tol

Rinteln (jaj). Wer jetzt mitbietet, hat die Chance, ein echtes Schnäppchen zu machen. Denn das Höchstgebot für das von Udo Lindenberg gemalte Bild, das der Präventionsrat derzeit versteigert, liegt zurzeit bei gerade einmal 600 Euro. Dabei werden Bilder des Panik-Rockers sonst für deutlich höhere Beträge versteigert: Auf einer Golfgala in Halle wechselte ein Bild für 5000 Euro den Besitzer, in Mainz wurde eines für 11 111,11 Euro versteigert und die Porsche AG erzielte mit einem „echten Lindenberg“ sogar 13 000 Euro.

Auch wenn die großen Gebote für das Bild bisher noch ausgeblieben sind, im Gespräch ist das Bild bereits. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Lindenberg sich selber mit einem Joint in der Hand gemalt hat. Völliger Unsinn, glaubt Kripochef Jörg Stuchlik. Er vermutet vielmehr, dass Lindenberg eine ganz normale Zigarette in der Hand hält. „Auch die anderen Proportionen des Bildes stimmen ja nicht vollkommen“, sagt er. Die Hand des Künstlers sei beispielsweise genauso groß gemalt wie der ganze Kopf. Und noch ein weiterer Punkt spräche gegen einen Joint. „Udo Lindenberg hat auf fast jedem seiner Bilder eine Zigarette in der Hand“, hat er beobachtet. „Diese ist ihm einfach ein bisschen aus den Fugen geraten.“

Stuchlik kann sich noch aus einem weiteren Grund nicht vorstellen, dass Lindenberg, der die Schirmherrschaft von „Rinteln – eine tolerante Stadt!?“ übernommen hat, tatsächlich einen Joint gemalt hat. „Er weiß doch, dass es sich um ein Jugendprojekt handelt.“

Auch Jörg Schröder vom Präventionsrat hält die Idee für Irrsinn. „Darauf bin ich ja noch gar nicht gekommen“, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Er hat spontan eine ganz eigene Theorie entwickelt, wie es zu der etwas unüblichen Form des Glimmstängels gekommen ist: „Vielleicht hat er sich ja auf seine Zigarette draufgesetzt.“

So oder so: Gebote für das Bild können noch bis einschließlich Mittwoch, 12. Dezember, um 12 Uhr abgegeben werden. Ein entsprechendes Formular findet sich im Internet unter www.rinteln.de/versteigerung. Der Höchstbietende und sein Gebot werden auf der Homepage bekannt gegeben. Die Übergabe des Bildes an den Gewinner der Auktion erfolgt am Sonntag, 16. Dezember, um 15 Uhr auf dem Marktplatz.

Schröder würde sich wünschen, dass das Höchstgebot für den Rintelner Lindenberg noch ein wenig steigt. Immerhin ist das Geld doch für einen guten Zweck: Der Erlös kommt dem Jugendprojekt „Rinteln – eine tolerante Stadt!?“ zugute, einem Präventionsprojekt gegen Rechts.

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