Mythos Till Eulenspiegel
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Historiche Vergangenheit Braunschweig :: Mittelalter & Co Braunschweig
Seite 1 von 1
Mythos Till Eulenspiegel
Jeder kennt ihn,jeder hat von ihm gehört,seine Scherze, sein Schabernack.
Aber mal ehrlich,glaubt denn jemand das solch eine Figur wirklich gelebt hat?
Hätten ihn nicht die Fürsten,Kaufleute und Handwerken ans Kreuz genagelt,bei den Blödsinn den er gemacht haben soll.
Wahrscheinlich wäre er den Revolutionstot gestorben.
Aber hier genaueres über den Mythos von Till Eulenspiegel.
Till Eulenspiegel (niederdeutsche Schreibweise: Dyl Ulenspegel [dɪl ˈʔuːlnˌspɛɪgl̩], hochdeutsch beeinflusst: Til Ulenspiegel) war ein Schalksnarr und Titelheld eines mittelniederdeutschen Volksbuches. Das Buch Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat … wurde anonym veröffentlicht.
Die älteste erhaltene Fassung wird auf um 1510/12 datiert.
Abbildung aus Ausgabe des Eulenspiegel von 1515
Abbildung aus Ausgabe des Eulenspiegel von 1515
Es hat wegen der Bedeutung des Werkes große Anstrengungen gegeben, den
anonymen Verfasser des Buches ausfindig zu machen. So ordnete der
Historiker Johann Martin Lappenberg die Geschichte in seinem 1854 erschienenen Buch Thomas Murners Eulenspiegel dem Franziskaner und `poeta laureatus´ Murner zu. Ebenfalls in die engere Wahl wurde der Braunschweiger Zollschreiber und Amtsvogt Hermann Bote gezogen, was darin begründet liegt, dass in einer frühen Fassung des Textes das Akrostichon <Erman B> in den Initialen der Kapitel entdeckt wurde; dies reicht jedoch für einen stichhaltigen Beleg dieser Vermutung nicht aus. Der Germanist Jürgen Schulz-Grobert versucht in seiner 1996 abgeschlossenen Habilitation Das Straßburger Eulenspiegelbuch darüber hinaus den Beweis zu führen, dass der „Eulenspiegel“ Anfang des 16. Jahrhunderts in der Offizin des Straßburger Buchdruckers Johannes Grüninger
unter Mitwirkung von Humanistenkreisen sein Profil erhalten hätte.
Außer den Humanisten Murner und Johannes Adelphus gen. Muling, den schon
Edward Schröder ins Spiel brachte, sind die neulateinisch publizierenden Dichter Tilemann Conradi und Hermann von dem Busche
(Buschius) als Mitautoren bzw. Bearbeiter genannt worden. Auf den
Wanderhumanisten Hermannus Buschius passt das Akrostichon ERMANB
jedenfalls besser als auf Bote, der sich selbst konsequent `Hermen Bote´
schrieb, also die niederdeutsche Schreibweise des Namens Hermann
bevorzugte.
Nach dem genannten Volksbuch wurde Till Eulenspiegel im Jahre 1300 in Kneitlingen am Elm geboren und in dem Nachbardorf Ampleben in der Schlosskapelle seines Taufpaten Till von Uetze getauft. Die Taufe soll von dem Abt Arnold Pfaffenmeyer (oder Arnold Papenmeyer) des Aegidienklosters vollzogen worden sein.
Im "Volksbuch" hieß es zu seiner Herkunft: „Bei dem wald Melme
genannt, in dem land zuo Sachsen, in dem Dorf Knetlingen, da ward
Ulnspiegel geborn, und sein vater hiess Claus Ulnspiegel und sein Mutter
Ann Witcken“ (nach E. Götzinger 1885)
Eulenspiegel ist nur äußerlich ein Narr, tatsächlich ist er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergeben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung
wörtlich nimmt. Er verwendet dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die
Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und die Missstände
seiner Zeit aufzudecken.
Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein von der Mitte des 16. Jahrhunderts 1350 in Mölln.
In den letzten 200 Jahren wurden immer wieder Belege für die
tatsächliche Existenz der historischen Person Till Eulenspiegel gesucht.
Der Eulenspiegel-Forscher Bernd Ulrich Hucker fand in einem Braunschweiger Urkundenbuch einen Beleg, dass 1339 ein Thile van Cletlinge
(Kneitlingen) mit vier anderen Angehörigen des niederen Adels aus dem
Harzvorland wegen Straßenraubes inhaftiert war. Um 1350 gab es in
Kneitlingen drei verarmte Linien dieser Adelsfamilie. Neuerdings konnte
Hucker überdies den Indizienbeweis führen, dass es in Mölln eine
historische Kristallisationsfigur namens `Tilo dictus Ulenspegel´
gegeben hat, die dort 1350 starb. Die Möllner bewahrten sein Heergewäte
und feierten noch Ende des 16. Jahrhunderts sein Jahrgedächtnis.
Außerdem gab es eine Grabstätte und einen Vorläufer des heutigen
Eulenspiegel-"Grabsteines". Dieser Vorläufer und ein durch Abzeichnung
überliefertes Gemälde im Möllner Rathaus stammen aus dem 15.
Jahrhundert, wie die Möllner Eulenspiegeltradition überhaupt älter als
die ältesten Eulenspiegeldrucke und unabhängig von der dort
anzutreffenden Gestaltung des Stoffes sind. Die Zeugnisse der Möllner
Tradition samt den Trümmern des Heergewätes sind erstmals während der
Internationalen Wanderausstellung "UnFASSbar" vom 15. November 2011 bis
5. Februar 2012 komplett zu sehen gewesen.
Das Buch von Till Eulenspiegel gilt als eines der bedeutendsten Werke des niedersächsischen Raumes und wurde bereits im 16. Jahrhundert in viele europäische Sprachen übersetzt, darunter Latein, Französisch, Niederländisch, Englisch und Polnisch.
Neuere Buchfassungen modifizierten die Geschichten in den folgenden
Jahrhunderten immer weiter, wobei aus dem ursprünglich derben Charakter
ein immer sympathischerer Possenreißer wurde. Bis heute ist der „Eulenspiegel“ in über 280 Sprachen übersetzt worden.
Die Figur Till Eulenspiegel inspirierte auch viele vom Original losgelöste literarische Werke, zum Beispiel die Eulenspiegel-Fastnachtspiele von Hans Sachs, den Roman Die Geschichte von Tyll Ulenspiegel und Lamme Goedzak [1] von Charles De Coster, sowie musikalische Werke (z. B. die sinfonische Dichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss, 1895).
Auch in der DDR fand seine Figur weitgehende Beachtung. Der Film Till Eulenspiegel wurde in den Jahren 1973/74 gedreht und zeigt die legendäre Figur, wie sie schon vor der Zeit der Bauernkriege den Mächtigen den Spiegel vorhält und dem einfachen Volk in vielen Dingen die Augen öffnet.
In einer russischen Verfilmung von 1976 Legenda o Tile wurden unter anderem 5000 Komparsen, 300 Reiter und zwölf nachgebaute Koggen aufgeboten.
Till Eulenspiegel wird in bildlichen Darstellungen mit Narrenattributen dargestellt. Sein wichtigstes Attribut und Erkennungszeichen ist die Narrenkappe, häufig mit „Eselsohren“ und/oder Schellen besetzt.
1971 entdeckte der Zürcher Peter Honegger 16 nicht zusammenhängende
Blätter in einem Bucheinband, bei denen es sich entgegen seiner Annahme
nach heutigem Forschungsstand nicht um Reste einer Erstausgabe, sondern
um Probeausdrucke, sogenannte Bürstenabzüge, handelte. Er datierte sie
anhand der Drucktypen, die der Straßburger Buchdrucker Hans bzw.
Johannes Grüninger verwendete, auf 1510/11. Diese Datierung wird in
neuesten Untersuchungen in Zweifel gezogen.
Es ist weltweit ein einziges Exemplar dieser Erstausgabe des `Thyl
Vlenspiegel´ (so der durchgängige Kolumnentitel) bekannt, welches
gelegentlich der Internationalen Wanderausstellung "UnFASSBAR" vom 15.
November 2011 bis 5. Februar 2012 in Mölln ausgestellt wurde. Es hat die
Jahrhunderte nicht unbeschadet überstanden, sondern es fehlen insgesamt
30 Blatt einschließlich des Titelblattes und des Kolophon.
Es wird ein Erscheinungstermin um 1512 oder bald darauf vermutet. Die
fehlenden Seiten wurden von einem aufklärungszeitlichen Vorbesitzer
durch Blätter eines sogen. Jahrmarktsdruckes Ausgabe aus der Zeit um
1700 ersetzt. Im Original sind 100 Blatt mit 66 Holzschnitten von
Künstlern wie Hans Baldung Grien
und Urs Balthasar erhalten. Deren ausgezeichnete Qualität beweist, dass
die Druckstöcke für diese Erstausgabe neu hergestellt wurden. Einige
Darstellungen sind in späteren Ausgaben nicht mehr zu finden, wie z.B.
Eulenspiegel auf dem Weg zum Lübecker Galgen. Dem Text kommt der der
Ausgabe Straßburg 1519 (Exemplar in der Forschungsbibliothek Gotha) am
nächsten, ist aber noch genauer und zuverlässiger als dieser. Aus diesem
Blickwinkel gesehen nimmt die Ausgabe Straßburg 1515 die dritte Stelle
ein. Vorbesitzer dieses ältesten Eulenspiegeldruckes waren im 20.
Jahrhundert der Dichter Karl Wolfskehl sowie der Kaufmann und Verleger Salman Schocken. Wolfskehl erhielt das Buch wahrscheinlich von seinem Freund, dem Lyriker Stefan George.
Insgesamt 95 kurze und kürzere Kapitel stellen das Leben des Ulenspiegels dar. Die Zählung geht bis zur 96. Historie, wobei es keine 42. Historie
gibt. Insgesamt ist unsicher, wie viele der Kapitel in der nicht
erhaltenen Urausgabe vorhanden waren; fest steht jedoch, dass einige der
Geschichten nachträglich hinzugedichtet wurden.
Die ersten Kapitel beziehen sich auf Herkunft und Kindheit der Figur.
In der neunten Geschichte verlässt Ulenspiegel seine Mutter, um auf
seine lebenslangen Wanderungen zu gehen. Er geht verschiedensten Berufen
nach, jedoch nur, um am Ende jeder Geschichte weiterzuziehen. Davon
gibt es wenige Ausnahmen, wie beispielsweise der Pfarrer, bei dem
Ulenspiegel auf seinen anfänglichen Reisen arbeitet, oder der König von
Dänemark. Hier bleibt Ulenspiegel bis zum Tod des Königs (obwohl dies
auch nur in einer einzelnen Historie erwähnt ist, kann man von einem weitaus längeren Zeitrahmen als in den übrigen ausgehen). In den letzten Historien (ab Hist. 90) wird Ulenspiegels Sterben und sein Tod geschildert.
Der Vorname Till leitet sich von Tilldrick und dies wiederum von Dietrich ab.
Die niederdeutschen Wörter ule und spegel bedeuten Eule und Spiegel.
Tills Nachname wird daher oft als einfache Zusammensetzung der Wörter
Eule und Spiegel angesehen, und daher kommt auch die Übersetzung des
Namens ins Hochdeutsche als „Eulenspiegel“. Einer Mutmaßung nach könnte
sich der Familienname zum Beispiel aus einer Abbildung am Haus
entwickelt haben. Eine weitere Möglichkeit ist der Bezug zu einem Turm, dessen Spitze als „Eule“ bezeichnet wird.
Eine Abbildung in einer der ersten erhaltenen Ausgaben des
Eulenspiegel (1515) zeigt ihn mit Spiegel und Eule in Händen. Dies
drängt einem geradezu den Zusammenhang seines Namens mit den Attributen
dieser Symbole und seinem dargestellten Treiben auf. Seit der
griechischen Antike gibt es die literarische Tradition, bildlich
gesprochen, sich selbst, einem Fürsten oder seinen Mitmenschen den
Spiegel vorzuhalten, um zu erkennen, wer man sei – bzw. wer und wie man
sein sollte. Ferner ist der Spiegel auch ein Narrenattribut. Hier wird sein Verhalten, Redensarten wörtlich zu nehmen, wieder deutlich.
Die Eule gilt als Vogel der Weisheit,
schon seit den alten Griechen. Till ist gedanklich, analytisch und an
Humor den Verulkten überlegen. Gleichzeitig führt er andere und die
Gesellschaft durch deren Entlarvung vor. Der Narr zudem ist eine
Gegenüberstellung eines weisen Königs mit einem rein weltlichen
Gegenpart. Till zeigt in seinen blosstellenden Streichen Weisheit.
Auch einer ganz anderen Deutung nach ist der Name ein Wortspiel: das mittelniederdeutsche Wort ulen bedeutet auch „wischen“, und das Wort spegel hat auch die Bedeutung Gesäß (noch heute wird in der Jägersprache das helle Fell am Hinterteil von Reh und Hirsch „Spiegel“ genannt). Der Ausruf Ul'n spegel bedeutete also Wisch mir'n Hintern, vulgo Leck mich am Arsch (Schwäbischer Gruß, Götzzitat).
Schließlich wird Till Eulenspiegel auch der Ausspruch „ick bin ulen
spegel“ zugeschrieben, was soviel bedeutet wie „Ich bin euer Spiegel“,
also „Ich halte euch den Spiegel vor“.
Der Name Eulenspiegel fand aufgrund seiner Popularität Eingang in mehrere Redensarten und Sprichwörter, darunter:
Die Redensart jemandem den Pelz waschen hat ebenfalls einen
direkten Bezug zum Eulenspiegel und einer Geschichte, bei der
Eulenspiegel den Frauen die Pelze waschen will. Diese Redensart war
bereits vorher bekannt und wurde im Eulenspiegel nur in literarischer
Form umgesetzt. Das französische Wort 'espiègle' für 'schalkhaft' oder 'schelmisch' leitet sich aus dem deutschen Namen 'Eulenspiegel' ab.
Würdigungen
Eine dem Eulenspiegel entsprechende Gestalt kennt der islamische Raum
zwischen Nordafrika, Türkei und Innerasien in Gestalt des weisen Narren,
der als Nasreddin oder Dschuha populär ist. In Ostafrika werden diese Geschichten unter dem Namen von Abu Nuwas erzählt. Eine Entsprechung in der jiddischen Kultur findet sich in der Gestalt des Hersch Ostropoler (jiddisch: Hershele Ostropolier), der in der heutigen Ukraine zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebte. In Sri Lanka werden die Geschichten des Hofnarren Andare erzählt. In der Mongolei stößt man auf den klugen Wandermönch, den Badartschin, während in mehreren Ländern Südostasiens (Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam) die Gestalt des Sri Thanonchai bekannt ist.
Theater
Till Eulenspiegel. Theaterstück nach Hermann Bote von Matthias Buck. Uraufführung am 16. Juni 2001 (Thalia Theater Halle) in der Regie von Kay Link.
Musik
Uraufgeführt wurde das Stück am 5. November 1895 im Rahmen des
zweiten Abonnementkonzerts der Kölner Konzertgesellschaft im Gürzenich
zu Köln mit dem Städtischen Gürzenich-Orchester unter Leitung von Franz
Wüllner.
1976 veröffentlichte die Gruppe eine LP, auf der auch im Auftrag des
Landestheaters Tübingen entstandene vier Lieder für eine
Eulenspiegel-Inszenierung enthalten waren.[4]
Am 9. September 2011 veröffentlichten Saltatio Mortis das Album
"Sturm aufs Paradies",auf dem das Lied "Eulenspiegel" als
Eigenkomposition enthalten ist. In diesem Lied werden die Streiche und
die Hintergründe dieser Streiche gewürdigt.Oper
Wie ihr seht wird so Geschichte geschrieben,Märchen werde Realität.Ein Mythos wird Lebendig und tritt seine reise um die Welt an. Opium fürs Volk so zusagen.
Bis vor ein paar Jahren konnte man noch Eulen & Meerkatzen ( Affen) bei Braunschweigeräckern kaufen.Leider sind diese Bäcker leider nicht mehr da und wurden durch Backshops ersetzt.
Eine Lüge wird zur Wahrheit,je öfter man sie wiederholt und Mythen werden lebendig,je mehr Menschen sie verbreiten.
Aber mal ehrlich,glaubt denn jemand das solch eine Figur wirklich gelebt hat?
Hätten ihn nicht die Fürsten,Kaufleute und Handwerken ans Kreuz genagelt,bei den Blödsinn den er gemacht haben soll.
Wahrscheinlich wäre er den Revolutionstot gestorben.
Aber hier genaueres über den Mythos von Till Eulenspiegel.
Till Eulenspiegel (niederdeutsche Schreibweise: Dyl Ulenspegel [dɪl ˈʔuːlnˌspɛɪgl̩], hochdeutsch beeinflusst: Til Ulenspiegel) war ein Schalksnarr und Titelheld eines mittelniederdeutschen Volksbuches. Das Buch Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat … wurde anonym veröffentlicht.
Die älteste erhaltene Fassung wird auf um 1510/12 datiert.
Abbildung aus Ausgabe des Eulenspiegel von 1515
Abbildung aus Ausgabe des Eulenspiegel von 1515
Es hat wegen der Bedeutung des Werkes große Anstrengungen gegeben, den
anonymen Verfasser des Buches ausfindig zu machen. So ordnete der
Historiker Johann Martin Lappenberg die Geschichte in seinem 1854 erschienenen Buch Thomas Murners Eulenspiegel dem Franziskaner und `poeta laureatus´ Murner zu. Ebenfalls in die engere Wahl wurde der Braunschweiger Zollschreiber und Amtsvogt Hermann Bote gezogen, was darin begründet liegt, dass in einer frühen Fassung des Textes das Akrostichon <Erman B> in den Initialen der Kapitel entdeckt wurde; dies reicht jedoch für einen stichhaltigen Beleg dieser Vermutung nicht aus. Der Germanist Jürgen Schulz-Grobert versucht in seiner 1996 abgeschlossenen Habilitation Das Straßburger Eulenspiegelbuch darüber hinaus den Beweis zu führen, dass der „Eulenspiegel“ Anfang des 16. Jahrhunderts in der Offizin des Straßburger Buchdruckers Johannes Grüninger
unter Mitwirkung von Humanistenkreisen sein Profil erhalten hätte.
Außer den Humanisten Murner und Johannes Adelphus gen. Muling, den schon
Edward Schröder ins Spiel brachte, sind die neulateinisch publizierenden Dichter Tilemann Conradi und Hermann von dem Busche
(Buschius) als Mitautoren bzw. Bearbeiter genannt worden. Auf den
Wanderhumanisten Hermannus Buschius passt das Akrostichon ERMANB
jedenfalls besser als auf Bote, der sich selbst konsequent `Hermen Bote´
schrieb, also die niederdeutsche Schreibweise des Namens Hermann
bevorzugte.
Nach dem genannten Volksbuch wurde Till Eulenspiegel im Jahre 1300 in Kneitlingen am Elm geboren und in dem Nachbardorf Ampleben in der Schlosskapelle seines Taufpaten Till von Uetze getauft. Die Taufe soll von dem Abt Arnold Pfaffenmeyer (oder Arnold Papenmeyer) des Aegidienklosters vollzogen worden sein.
Im "Volksbuch" hieß es zu seiner Herkunft: „Bei dem wald Melme
genannt, in dem land zuo Sachsen, in dem Dorf Knetlingen, da ward
Ulnspiegel geborn, und sein vater hiess Claus Ulnspiegel und sein Mutter
Ann Witcken“ (nach E. Götzinger 1885)
Eulenspiegel ist nur äußerlich ein Narr, tatsächlich ist er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergeben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung
wörtlich nimmt. Er verwendet dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die
Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und die Missstände
seiner Zeit aufzudecken.
Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein von der Mitte des 16. Jahrhunderts 1350 in Mölln.
In den letzten 200 Jahren wurden immer wieder Belege für die
tatsächliche Existenz der historischen Person Till Eulenspiegel gesucht.
Der Eulenspiegel-Forscher Bernd Ulrich Hucker fand in einem Braunschweiger Urkundenbuch einen Beleg, dass 1339 ein Thile van Cletlinge
(Kneitlingen) mit vier anderen Angehörigen des niederen Adels aus dem
Harzvorland wegen Straßenraubes inhaftiert war. Um 1350 gab es in
Kneitlingen drei verarmte Linien dieser Adelsfamilie. Neuerdings konnte
Hucker überdies den Indizienbeweis führen, dass es in Mölln eine
historische Kristallisationsfigur namens `Tilo dictus Ulenspegel´
gegeben hat, die dort 1350 starb. Die Möllner bewahrten sein Heergewäte
und feierten noch Ende des 16. Jahrhunderts sein Jahrgedächtnis.
Außerdem gab es eine Grabstätte und einen Vorläufer des heutigen
Eulenspiegel-"Grabsteines". Dieser Vorläufer und ein durch Abzeichnung
überliefertes Gemälde im Möllner Rathaus stammen aus dem 15.
Jahrhundert, wie die Möllner Eulenspiegeltradition überhaupt älter als
die ältesten Eulenspiegeldrucke und unabhängig von der dort
anzutreffenden Gestaltung des Stoffes sind. Die Zeugnisse der Möllner
Tradition samt den Trümmern des Heergewätes sind erstmals während der
Internationalen Wanderausstellung "UnFASSbar" vom 15. November 2011 bis
5. Februar 2012 komplett zu sehen gewesen.
Das Buch von Till Eulenspiegel gilt als eines der bedeutendsten Werke des niedersächsischen Raumes und wurde bereits im 16. Jahrhundert in viele europäische Sprachen übersetzt, darunter Latein, Französisch, Niederländisch, Englisch und Polnisch.
Neuere Buchfassungen modifizierten die Geschichten in den folgenden
Jahrhunderten immer weiter, wobei aus dem ursprünglich derben Charakter
ein immer sympathischerer Possenreißer wurde. Bis heute ist der „Eulenspiegel“ in über 280 Sprachen übersetzt worden.
Die Figur Till Eulenspiegel inspirierte auch viele vom Original losgelöste literarische Werke, zum Beispiel die Eulenspiegel-Fastnachtspiele von Hans Sachs, den Roman Die Geschichte von Tyll Ulenspiegel und Lamme Goedzak [1] von Charles De Coster, sowie musikalische Werke (z. B. die sinfonische Dichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss, 1895).
Auch in der DDR fand seine Figur weitgehende Beachtung. Der Film Till Eulenspiegel wurde in den Jahren 1973/74 gedreht und zeigt die legendäre Figur, wie sie schon vor der Zeit der Bauernkriege den Mächtigen den Spiegel vorhält und dem einfachen Volk in vielen Dingen die Augen öffnet.
In einer russischen Verfilmung von 1976 Legenda o Tile wurden unter anderem 5000 Komparsen, 300 Reiter und zwölf nachgebaute Koggen aufgeboten.
Till Eulenspiegel wird in bildlichen Darstellungen mit Narrenattributen dargestellt. Sein wichtigstes Attribut und Erkennungszeichen ist die Narrenkappe, häufig mit „Eselsohren“ und/oder Schellen besetzt.
1971 entdeckte der Zürcher Peter Honegger 16 nicht zusammenhängende
Blätter in einem Bucheinband, bei denen es sich entgegen seiner Annahme
nach heutigem Forschungsstand nicht um Reste einer Erstausgabe, sondern
um Probeausdrucke, sogenannte Bürstenabzüge, handelte. Er datierte sie
anhand der Drucktypen, die der Straßburger Buchdrucker Hans bzw.
Johannes Grüninger verwendete, auf 1510/11. Diese Datierung wird in
neuesten Untersuchungen in Zweifel gezogen.
Es ist weltweit ein einziges Exemplar dieser Erstausgabe des `Thyl
Vlenspiegel´ (so der durchgängige Kolumnentitel) bekannt, welches
gelegentlich der Internationalen Wanderausstellung "UnFASSBAR" vom 15.
November 2011 bis 5. Februar 2012 in Mölln ausgestellt wurde. Es hat die
Jahrhunderte nicht unbeschadet überstanden, sondern es fehlen insgesamt
30 Blatt einschließlich des Titelblattes und des Kolophon.
Es wird ein Erscheinungstermin um 1512 oder bald darauf vermutet. Die
fehlenden Seiten wurden von einem aufklärungszeitlichen Vorbesitzer
durch Blätter eines sogen. Jahrmarktsdruckes Ausgabe aus der Zeit um
1700 ersetzt. Im Original sind 100 Blatt mit 66 Holzschnitten von
Künstlern wie Hans Baldung Grien
und Urs Balthasar erhalten. Deren ausgezeichnete Qualität beweist, dass
die Druckstöcke für diese Erstausgabe neu hergestellt wurden. Einige
Darstellungen sind in späteren Ausgaben nicht mehr zu finden, wie z.B.
Eulenspiegel auf dem Weg zum Lübecker Galgen. Dem Text kommt der der
Ausgabe Straßburg 1519 (Exemplar in der Forschungsbibliothek Gotha) am
nächsten, ist aber noch genauer und zuverlässiger als dieser. Aus diesem
Blickwinkel gesehen nimmt die Ausgabe Straßburg 1515 die dritte Stelle
ein. Vorbesitzer dieses ältesten Eulenspiegeldruckes waren im 20.
Jahrhundert der Dichter Karl Wolfskehl sowie der Kaufmann und Verleger Salman Schocken. Wolfskehl erhielt das Buch wahrscheinlich von seinem Freund, dem Lyriker Stefan George.
Insgesamt 95 kurze und kürzere Kapitel stellen das Leben des Ulenspiegels dar. Die Zählung geht bis zur 96. Historie, wobei es keine 42. Historie
gibt. Insgesamt ist unsicher, wie viele der Kapitel in der nicht
erhaltenen Urausgabe vorhanden waren; fest steht jedoch, dass einige der
Geschichten nachträglich hinzugedichtet wurden.
Die ersten Kapitel beziehen sich auf Herkunft und Kindheit der Figur.
In der neunten Geschichte verlässt Ulenspiegel seine Mutter, um auf
seine lebenslangen Wanderungen zu gehen. Er geht verschiedensten Berufen
nach, jedoch nur, um am Ende jeder Geschichte weiterzuziehen. Davon
gibt es wenige Ausnahmen, wie beispielsweise der Pfarrer, bei dem
Ulenspiegel auf seinen anfänglichen Reisen arbeitet, oder der König von
Dänemark. Hier bleibt Ulenspiegel bis zum Tod des Königs (obwohl dies
auch nur in einer einzelnen Historie erwähnt ist, kann man von einem weitaus längeren Zeitrahmen als in den übrigen ausgehen). In den letzten Historien (ab Hist. 90) wird Ulenspiegels Sterben und sein Tod geschildert.
Der Vorname Till leitet sich von Tilldrick und dies wiederum von Dietrich ab.
Die niederdeutschen Wörter ule und spegel bedeuten Eule und Spiegel.
Tills Nachname wird daher oft als einfache Zusammensetzung der Wörter
Eule und Spiegel angesehen, und daher kommt auch die Übersetzung des
Namens ins Hochdeutsche als „Eulenspiegel“. Einer Mutmaßung nach könnte
sich der Familienname zum Beispiel aus einer Abbildung am Haus
entwickelt haben. Eine weitere Möglichkeit ist der Bezug zu einem Turm, dessen Spitze als „Eule“ bezeichnet wird.
Eine Abbildung in einer der ersten erhaltenen Ausgaben des
Eulenspiegel (1515) zeigt ihn mit Spiegel und Eule in Händen. Dies
drängt einem geradezu den Zusammenhang seines Namens mit den Attributen
dieser Symbole und seinem dargestellten Treiben auf. Seit der
griechischen Antike gibt es die literarische Tradition, bildlich
gesprochen, sich selbst, einem Fürsten oder seinen Mitmenschen den
Spiegel vorzuhalten, um zu erkennen, wer man sei – bzw. wer und wie man
sein sollte. Ferner ist der Spiegel auch ein Narrenattribut. Hier wird sein Verhalten, Redensarten wörtlich zu nehmen, wieder deutlich.
Die Eule gilt als Vogel der Weisheit,
schon seit den alten Griechen. Till ist gedanklich, analytisch und an
Humor den Verulkten überlegen. Gleichzeitig führt er andere und die
Gesellschaft durch deren Entlarvung vor. Der Narr zudem ist eine
Gegenüberstellung eines weisen Königs mit einem rein weltlichen
Gegenpart. Till zeigt in seinen blosstellenden Streichen Weisheit.
Auch einer ganz anderen Deutung nach ist der Name ein Wortspiel: das mittelniederdeutsche Wort ulen bedeutet auch „wischen“, und das Wort spegel hat auch die Bedeutung Gesäß (noch heute wird in der Jägersprache das helle Fell am Hinterteil von Reh und Hirsch „Spiegel“ genannt). Der Ausruf Ul'n spegel bedeutete also Wisch mir'n Hintern, vulgo Leck mich am Arsch (Schwäbischer Gruß, Götzzitat).
Schließlich wird Till Eulenspiegel auch der Ausspruch „ick bin ulen
spegel“ zugeschrieben, was soviel bedeutet wie „Ich bin euer Spiegel“,
also „Ich halte euch den Spiegel vor“.
Der Name Eulenspiegel fand aufgrund seiner Popularität Eingang in mehrere Redensarten und Sprichwörter, darunter:
- Eulenspiegelei/Eulenspiegelpossen machen: Schabernack bzw. Unsinn treiben, vor allem durch die allzu wörtliche Ausführung eines Auftrages.
- Er macht's wie Eulenspiegel, er verleidet der Bäuerin das Mus, um es allein zu essen: Diese Redensart bezieht sich direkt auf eine der bekanntesten Eulenspiegelgeschichten mit dem Titel „wie Ulenspiegel ein weiß muoß allein us aß, darumb daz er ein klumpen uz der naßen daryn ließ fallen“ (Wie Eulenspiegel einen weißen Brei alleine aß, indem er einen Klumpen aus seiner Nase hineinfallen ließ).
- er spielt Eulenspiegels Stück: er denkt, dass es einmal wieder anders wird, bezogen auf das Violinenstück „Alle Dinge eine Weile“, welches das einzige war, das Eulenspiegel beherrschte.
Die Redensart jemandem den Pelz waschen hat ebenfalls einen
direkten Bezug zum Eulenspiegel und einer Geschichte, bei der
Eulenspiegel den Frauen die Pelze waschen will. Diese Redensart war
bereits vorher bekannt und wurde im Eulenspiegel nur in literarischer
Form umgesetzt. Das französische Wort 'espiègle' für 'schalkhaft' oder 'schelmisch' leitet sich aus dem deutschen Namen 'Eulenspiegel' ab.
Würdigungen
- In Erfurt steht ein Eulenspiegeldenkmal.[2]
- In Kneitlingen steht ein Eulenspiegeldenkmal.
- In Schöppenstedt gibt es ein Till-Eulenspiegel-Museum.
- In Mölln gibt es ein Eulenspiegel-Museum
- In Braunschweig steht der „Eulenspiegel-Brunnen“.
- In Presseck-Waffenhammer gibt es ein Till-Eulenspiegel-Museum.
- In Bernburg an der Saale: Till Eulenspiegel im Museum im Schloss (der Eulenspiegelturm gilt als das größte Eulenspiegeldenkmal), Till-Skulptur, Till-Trinkbrunnenfigur und Till-Figur im „Paradies“.
- Verleihung des Till-Preises an beliebte deutsche Kabarettisten.
- Am Westportal der Möllner Nicolaikirche
ist ein Gedenkstein eingemauert, der an die Tatsache erinnert, dass
Till Eulenspiegel nach der Überlieferung senkrecht begraben wurde. Als
Grund wird angegeben, dass der Sarg bei der Beisetzung abstürzte und
senkrecht im Grab stand. Der Gedenkstein wurde wahrscheinlich um 1530
aufgestellt und zeigt Eulenspiegel mit helmartigem Hut, der mit zwei
Federn geschmückt ist. Auch Mölln
hat in einem alten Fachwerkbau ein „Eulenspiegelmuseum“ eingerichtet.
Am Fuße des Kirchbergs befindet sich ein Brunnen mit einer
Eulenspiegel-Skulptur, deren Daumen und Fußspitzen von vielen
Berührungen abgewetzt sind. Angeblich soll das Berühren der Skulptur
Glück bringen. - Die Stadt Magdeburg hat eine Straße (Till-Eulenspiegel-Ring)
nach ihm benannt. Zudem findet man auf dem Alten Markt den
stadtbekannten Eulenspiegel-Brunnen. Darstellungen von Till Eulenspiegel
finden sich auf der Rathaustür und auf der Rückseite des Magdeburger Rolands. - Die höchste Auszeichnung des Fastnacht-Verbandes Franken ist der Till von Franken, der den Kopf Till Eulenspiegels mit Narrenkappe darstellt.
- Die Stadt Einbeck in Niedersachsen hat den Eulenspiegel-Brunnen auf dem Marktplatz.
Außerdem findet jedes Jahr das Eulenfest statt, das ebenfalls an Till
Eulenspiegel erinnern soll. Der Stadtführer führt Touristen im
Eulenspiegelkostüm durch die historische Altstadt. In Einbeck soll
Eulenspiegel seinen Schabernack mit einem Brauer getrieben haben. Er
sollte den „Hopfen“ sieden und nahm das zum Anlass, den Hund des Brauern
namens Hopf zu kochen, bis ihm das Fleisch von den Knochen fiel. - In der Hansestadt Lübeck gibt es einen Eulenspiegelweg.
- In Calbe (Saale)
steht am „Tillweg“ neben der Saalebrücke ein von Calbensern unter der
Leitung von Oskar-Heinz Werner geschaffenes Eulenspiegeldenkmal mit
einem Stahlschnitt des Künstlers Otto Plönnies. - Am südwestlichen Ecktürmchen des Altstädter Rathauses Eisleben, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet wurde, befindet sich eine Narrenmaske, die auch in Bezug zur Eulenspiegel-Geschichte „Wie Eulenspiegel zu Eisleben einen Wirt erschreckte mit einen Wolf“ haben kann.
- Auch in Stendal
wurde ein Till abgebildet. Auf der Rückseite der Rolandssäule hält er
in einem Arm einen Dudelsack, mit dem anderen stützt er das Stadtwappen
und ist somit als Element bürgerlichen Selbstbewusstseins dargestellt.
Hier stammt der Schalk wohl aus jüngerer Zeit als der Roland selbst. - In Mainz nimmt die Fastnacht
vielfach Bezug auf die Till-Figur, beispielsweise mit dem Namen des
Fastnachtsvereins CCM Die Eulenspiegel oder mit den Vorträgen des Till
als Symbolfigur des Mainzer Carneval Clubs. Die städtischen Gremien
haben jüngst der Errichtung eines Till-Denkmals als Fastnachtsfigur in
der Innenstadt zugestimmt. - Am 23. Juni 2011 hat das Bundesfinanzministerium bekanntgegeben, zum Thema "500 Jahre Till Eulenspiegel" eine deutsche Euro-Gedenkmünze im Nennwert von 10 Euro
prägen zu lassen. Sie wird ab dem 14. Juli 2011 in den Verkehr gebracht
und enthält auf der Bildseite eine asymmetrisch angeordnete
Eulenspiegel-Darstellung, die dessen ambivalenten Charakter zum Ausdruck
bringen soll. Der Münzrand enthält die Inschrift "So bin ich doch nie
gewesen". - Die belgische Stadt Damme (Westflandern)
betrachtet sich als Geburtsort von Till Eulenspiegel (Thyl Ulenspiegel)
und ehrt ihn mit einer Steinfigur und einem Eulenspiegelmuseum. - In Wustermark,
Ortsteil Elstal, steht eine '98er Bronzeskulptur Eulenspiegels von H-P.
Fonteyne in der Eulenspiegelsiedlung vorm Eingang des Olympischen
Dorfes.[3]
Eine dem Eulenspiegel entsprechende Gestalt kennt der islamische Raum
zwischen Nordafrika, Türkei und Innerasien in Gestalt des weisen Narren,
der als Nasreddin oder Dschuha populär ist. In Ostafrika werden diese Geschichten unter dem Namen von Abu Nuwas erzählt. Eine Entsprechung in der jiddischen Kultur findet sich in der Gestalt des Hersch Ostropoler (jiddisch: Hershele Ostropolier), der in der heutigen Ukraine zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebte. In Sri Lanka werden die Geschichten des Hofnarren Andare erzählt. In der Mongolei stößt man auf den klugen Wandermönch, den Badartschin, während in mehreren Ländern Südostasiens (Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam) die Gestalt des Sri Thanonchai bekannt ist.
Theater
Till Eulenspiegel. Theaterstück nach Hermann Bote von Matthias Buck. Uraufführung am 16. Juni 2001 (Thalia Theater Halle) in der Regie von Kay Link.
Musik
- Till Eulenspiegels lustige Streiche, op. 28, Sinfonische Dichtung für großes Orchester von Richard Strauss.
Uraufgeführt wurde das Stück am 5. November 1895 im Rahmen des
zweiten Abonnementkonzerts der Kölner Konzertgesellschaft im Gürzenich
zu Köln mit dem Städtischen Gürzenich-Orchester unter Leitung von Franz
Wüllner.
- Eulenspiegel der deutschen Band Ougenweide.
1976 veröffentlichte die Gruppe eine LP, auf der auch im Auftrag des
Landestheaters Tübingen entstandene vier Lieder für eine
Eulenspiegel-Inszenierung enthalten waren.[4]
- Eulenspiegel der deutschen Mittelalter-Band Saltatio Mortis.
Am 9. September 2011 veröffentlichten Saltatio Mortis das Album
"Sturm aufs Paradies",auf dem das Lied "Eulenspiegel" als
Eigenkomposition enthalten ist. In diesem Lied werden die Streiche und
die Hintergründe dieser Streiche gewürdigt.Oper
- Ulenspiegel. Oper in drei Aufzügen op. 23 von Walter Braunfels.
Uraufführung 4. November 1913 im königlichen Hoftheater in Stuttgart.
Aufführungsverbot unter den Nationalsozialisten. Erst 2011
wiederaufgeführt am Theater Gera (Theater & Philharmonie Thüringen) in der Regie von Matthias Oldag. - Тиль Уленшпигель (Till Ulenspiegel). Singspiel in zwei Akten des sowjetischen Komponisten Nikolai Karetnikow nach dem Roman von Charles de Coster. Entstanden 1965-1985, Uraufführung 30. Oktober 1993 in Bielefeld.
- Die Abenteuer des Till Ulenspiegel (Les Aventures de Till Espiègle),
Spielfilm, Frankreich/DDR 1956/57, Darsteller: Gérard Philipe, Fernand
Ledoux, Nicole Berger, Jean Vilar, Wilhelm Koch-Hooge, Erwin
Geschonneck. - Tijl Uilenspiegel, Kinderserie mit 15 Teilen, Niederlande, 1961, Darsteller: Senne Rouffaer, Anton Peters, Elvire Deprez, Dora Vander Groen.
- Uilenspiegel, Spielfilm, Niederlande, 1973, Regisseur: Walter van der Kamp. Darsteller: Wim Van Der Grijn.
- Till Eulenspiegel, Spielfilm, DDR, 1975, Regie: Rainer Simon, Darsteller: Winfried Glatzeder, Cox Habbema, Franciszek Pieczka.
- Ulenspiegel (Legenda o Tile) Sowjetunion/BRD 1976, Regie: Aleksandr Alov, Vladimir Naumov, Darsteller: Lembit Ulfsak, Natalya Belokhvostikova
- Till Eulenspiegel, Deutschland, 2003, Regie: Eberhard Junkersdorf
Wie ihr seht wird so Geschichte geschrieben,Märchen werde Realität.Ein Mythos wird Lebendig und tritt seine reise um die Welt an. Opium fürs Volk so zusagen.
Bis vor ein paar Jahren konnte man noch Eulen & Meerkatzen ( Affen) bei Braunschweigeräckern kaufen.Leider sind diese Bäcker leider nicht mehr da und wurden durch Backshops ersetzt.
Eine Lüge wird zur Wahrheit,je öfter man sie wiederholt und Mythen werden lebendig,je mehr Menschen sie verbreiten.
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36197
Anmeldedatum : 03.04.11
Ähnliche Themen
» Till Eulenspiegel
» Till Eulenspiegel und Braunschweig
» Till Eulenspiegel,Mythen und Geschichten aus BS-Die Pharaonenshow
» Till Eulenspiegel und Braunschweig
» Till Eulenspiegel,Mythen und Geschichten aus BS-Die Pharaonenshow
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Historiche Vergangenheit Braunschweig :: Mittelalter & Co Braunschweig
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Heute um 4:25 am von Andy
» END OF GREEN
Heute um 4:21 am von Andy
» zozyblue
Heute um 4:18 am von Andy
» MAGNUM
Heute um 4:14 am von Andy
» Natasha Bedingfield
Heute um 4:12 am von Andy
» ... TRAKTOR ...
Heute um 4:10 am von Andy
» = Azillis =
Heute um 4:07 am von Andy
» Alice Cooper
Heute um 4:04 am von Andy
» Art of Trance
Heute um 4:02 am von Andy