Das Kleine Antiquariat Deutschlands: Antiquariat am Burgplatz
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Das Kleine Antiquariat Deutschlands: Antiquariat am Burgplatz
Das Antiquariat am Burgplatz ist erst Anfang der 50'er Jahre erbeut wurden und besteht noch heute.
Hierzu findet sich folgendes:
Das kleinste Antiquariat Deutschlands[1] wurde 1949 links neben dem Eingang zur Burg Dankwarderode errichtet. Es hat eine Grundfläche von etwa 8 m². Sein Gründer war der Schriftsteller Wilhelm Scholz, fortgeführt wurde es von 1930 bis 1992 von dessen Mitarbeiter Bernhard Schütte.[2] Seit 1992 befindet sich das Antiquariat unter neuer Leitung.
Das Antiquariat am Burgplatz, auch „Spitzwegeck“ genannt
Erklärung zu „Spitzwegeck“
Der Bücherwurm ist eines der bekanntesten Bilder des Münchner Malers Carl Spitzweg. Es gehört zur Sammlung des Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.
Das Bild zeigt einen bibliophilen Mann, umgangssprachlich „Bücherwurm“ genannt, auf einer Leiter in einer Bibliothek und karikiert eine der für Spitzweg besonders typischen kauzigen männlichen Einzelfiguren.
Der Bücherwurm befindet sich in einer Bibliothek der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, deren Bücher systematisch nach Wissensgebieten geordnet sind, eine Systematik, die die Göttinger Universitätsbibliothek im Jahr 1737 einführte.
Ein Lichtstrahl leuchtet die Szene aus. Höchstwahrscheinlich ist es eine Öffnung, durch welche Sonnenstrahlen fallen. Der Bücherwurm liest konzentriert in einem Buch, das er sich dicht vor seine kurzsichtigen Augen hält. In seiner rechten Hand hält er ein zweites aufgeschlagenes Buch und zwischen die Knie und unter seinen linken Arm hat er je ein weiteres Buch geklemmt.
Im Hintergrund sind weitere Bücherregale zu sehen, in denen einige Bücher fehlen.
Spitzweg karikiert einen ein wenig entrückt wirkenden Menschentypen. Die dargestellte Figur ist fiktiv, Spitzweg hat jedoch einen nicht namentlich bekannten alten Mann als Modell für Vorstudien genutzt. In welcher Höhe und wo der Büchernarr auf der Trittleiter steht, ist unklar. Einziger Hinweis ist der Himmelsglobus in der linken unteren Bildecke. Es wird auch nur ein kleiner Ausschnitt des Raumes gezeigt, sodass man die Größe der Bibliothek nicht abschätzen kann.
Die Buchrücken erinnern an ähnliche Details auf holländischen Bildern des 17. Jahrhunderts. Die Abteilung, in der sich der Bücherwurm gerade aufhält, ist mit Metaphysik überschrieben. Eventuell soll damit ein weltfremder Gelehrter dargestellt werden, der nicht rechts noch links guckt und sich völlig von der Außenwelt abgeschirmt hat.
„Ist ein Buchliebhaber dargestellt, der sich völlig zu Hause weiß? Ein Wissensdurstiger, der von der Metaphysik für sein sich neigendes Leben Wahrheiten erwartet? Oder sehen wir einen selbstgenügsamen, totalen Ignoranten, der sein persönliches eingeschränktes Glück gefunden hat und darum den Betrachter zum Lächeln provoziert?“
Quelle
Weiter findet sich dieses noch dazu:
Antiquariat Scholz (1895-1945)
Die Ursprünge der Buchhandlung gehen auf den in Königslutter geborenen Antiquar und Schriftsteller Wilhelm Scholz, einen langjährigen Freund Wilhelm Raabes, und auf das Jahr 1895 zurück. Scholz eröffnete in diesem Jahr eine Buchhandlung mit angeschlossenem Antiquariat in der Ehrenbrechtstraße 4, nahe dem Staatstheater. Im Januar 1930 verkaufte er das Geschäft für 8000 Reichsmark an seinen Mitarbeiter Bernhard Schütte (1902-1993), der es bis zur Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg unter demselben Namen fortführte.
Antiquariat Scholz (1949-1992)
Aus kurzer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, stellte sich für Schütte bald heraus, dass ein Wiederaufbau der Buchhandlung am alten Standort nicht möglich war. Er betrieb zunächst einen Büchertauschhandel in der Schuhstraße, bis ihm der Braunschweigische Landeskonservator Kurt Seeleke bald nach der Währungsreform einen neuen Standort auf der Westseite der Burg Dankwarderode, neben deren Haupteingang anbot. Nachdem dort ein alter Kellereingang zugeschüttet worden war, wurde innerhalb weniger Wochen die kleine Buchhandlung, so wie sie auch heute noch zu sehen ist, errichtet.
Drohende Schließung
1985, in der Vorbereitungsphase der Landesausstellung „Stadt im Wandel“ sollte die Burg grundlegend saniert und noch vorhandene Kriegsschäden beseitigt werden. Dazu beschlossen die Organisatoren der Ausstellung, die gesamte Burg während der mehrmonatigen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten einzurüsten und für die Öffentlichkeit zu sperren. Für das Antiquariat hätte dies das wirtschaftliche Aus bedeutet. Nach Protesten aus der Öffentlichkeit wurde der Zugang zum Antiquariat jedoch auch während der Bauarbeiten offen gehalten - ein Umstand, der Schüttes Buchhandlung schließlich überregional und sogar im Ausland bekannt machte.
Antiquariat Fuhrmann (seit 1992)
Im Januar 1992 verkaufte der 90-jährige Bernhard Schütte sein Antiquariat samt Buchbestand an seinen Nachfolger Jürgen Fuhrmann. Bald darauf verstarb Schütte. Das Antiquariat Fuhrmann besteht noch heute an alter Stelle.
Quelle
Klein aber fein.
Hierzu findet sich folgendes:
Das kleinste Antiquariat Deutschlands[1] wurde 1949 links neben dem Eingang zur Burg Dankwarderode errichtet. Es hat eine Grundfläche von etwa 8 m². Sein Gründer war der Schriftsteller Wilhelm Scholz, fortgeführt wurde es von 1930 bis 1992 von dessen Mitarbeiter Bernhard Schütte.[2] Seit 1992 befindet sich das Antiquariat unter neuer Leitung.
Das Antiquariat am Burgplatz, auch „Spitzwegeck“ genannt
Erklärung zu „Spitzwegeck“
Der Bücherwurm ist eines der bekanntesten Bilder des Münchner Malers Carl Spitzweg. Es gehört zur Sammlung des Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.
Das Bild zeigt einen bibliophilen Mann, umgangssprachlich „Bücherwurm“ genannt, auf einer Leiter in einer Bibliothek und karikiert eine der für Spitzweg besonders typischen kauzigen männlichen Einzelfiguren.
Der Bücherwurm befindet sich in einer Bibliothek der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, deren Bücher systematisch nach Wissensgebieten geordnet sind, eine Systematik, die die Göttinger Universitätsbibliothek im Jahr 1737 einführte.
Ein Lichtstrahl leuchtet die Szene aus. Höchstwahrscheinlich ist es eine Öffnung, durch welche Sonnenstrahlen fallen. Der Bücherwurm liest konzentriert in einem Buch, das er sich dicht vor seine kurzsichtigen Augen hält. In seiner rechten Hand hält er ein zweites aufgeschlagenes Buch und zwischen die Knie und unter seinen linken Arm hat er je ein weiteres Buch geklemmt.
Im Hintergrund sind weitere Bücherregale zu sehen, in denen einige Bücher fehlen.
Spitzweg karikiert einen ein wenig entrückt wirkenden Menschentypen. Die dargestellte Figur ist fiktiv, Spitzweg hat jedoch einen nicht namentlich bekannten alten Mann als Modell für Vorstudien genutzt. In welcher Höhe und wo der Büchernarr auf der Trittleiter steht, ist unklar. Einziger Hinweis ist der Himmelsglobus in der linken unteren Bildecke. Es wird auch nur ein kleiner Ausschnitt des Raumes gezeigt, sodass man die Größe der Bibliothek nicht abschätzen kann.
Die Buchrücken erinnern an ähnliche Details auf holländischen Bildern des 17. Jahrhunderts. Die Abteilung, in der sich der Bücherwurm gerade aufhält, ist mit Metaphysik überschrieben. Eventuell soll damit ein weltfremder Gelehrter dargestellt werden, der nicht rechts noch links guckt und sich völlig von der Außenwelt abgeschirmt hat.
„Ist ein Buchliebhaber dargestellt, der sich völlig zu Hause weiß? Ein Wissensdurstiger, der von der Metaphysik für sein sich neigendes Leben Wahrheiten erwartet? Oder sehen wir einen selbstgenügsamen, totalen Ignoranten, der sein persönliches eingeschränktes Glück gefunden hat und darum den Betrachter zum Lächeln provoziert?“
Quelle
Weiter findet sich dieses noch dazu:
Antiquariat Scholz (1895-1945)
Die Ursprünge der Buchhandlung gehen auf den in Königslutter geborenen Antiquar und Schriftsteller Wilhelm Scholz, einen langjährigen Freund Wilhelm Raabes, und auf das Jahr 1895 zurück. Scholz eröffnete in diesem Jahr eine Buchhandlung mit angeschlossenem Antiquariat in der Ehrenbrechtstraße 4, nahe dem Staatstheater. Im Januar 1930 verkaufte er das Geschäft für 8000 Reichsmark an seinen Mitarbeiter Bernhard Schütte (1902-1993), der es bis zur Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg unter demselben Namen fortführte.
Antiquariat Scholz (1949-1992)
Aus kurzer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, stellte sich für Schütte bald heraus, dass ein Wiederaufbau der Buchhandlung am alten Standort nicht möglich war. Er betrieb zunächst einen Büchertauschhandel in der Schuhstraße, bis ihm der Braunschweigische Landeskonservator Kurt Seeleke bald nach der Währungsreform einen neuen Standort auf der Westseite der Burg Dankwarderode, neben deren Haupteingang anbot. Nachdem dort ein alter Kellereingang zugeschüttet worden war, wurde innerhalb weniger Wochen die kleine Buchhandlung, so wie sie auch heute noch zu sehen ist, errichtet.
Drohende Schließung
1985, in der Vorbereitungsphase der Landesausstellung „Stadt im Wandel“ sollte die Burg grundlegend saniert und noch vorhandene Kriegsschäden beseitigt werden. Dazu beschlossen die Organisatoren der Ausstellung, die gesamte Burg während der mehrmonatigen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten einzurüsten und für die Öffentlichkeit zu sperren. Für das Antiquariat hätte dies das wirtschaftliche Aus bedeutet. Nach Protesten aus der Öffentlichkeit wurde der Zugang zum Antiquariat jedoch auch während der Bauarbeiten offen gehalten - ein Umstand, der Schüttes Buchhandlung schließlich überregional und sogar im Ausland bekannt machte.
Antiquariat Fuhrmann (seit 1992)
Im Januar 1992 verkaufte der 90-jährige Bernhard Schütte sein Antiquariat samt Buchbestand an seinen Nachfolger Jürgen Fuhrmann. Bald darauf verstarb Schütte. Das Antiquariat Fuhrmann besteht noch heute an alter Stelle.
Quelle
Klein aber fein.
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