Boris Beresowski: „Ich habe den Sinn des Lebens verloren“ Selbstmord!
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Boris Beresowski: „Ich habe den Sinn des Lebens verloren“ Selbstmord!
Einst war er einer der reichsten Männer Russlands, dann ein mächtiger Putin-Gegner. Jetzt ist Boris Beresowski tot. Angeblich Selbstmord. In einem Gespräch, das er am Vorabend seines Todes gegeben haben soll, erscheint er als gebrochener Mann.
Als nervös und misstrauisch beschreibt Ilja Scheguljow, Journalist der „Forbes Russia“, Boris Beresowski. Er traf den russischen Oligarchen, der am Samstag tot aufgefunden worden ist, nach eigenen Angaben am Vorabend seines Todes. Ursprünglich wollte Scheguljow Beresowski bereits im vergangenen Jahr interviewen, nachdem jener mit seiner millionenschweren Schadenersatzklage gegen den seinen Landsmann und Ex-Geschäftspartner Roman Abramowitsch vor Gericht gescheitert war. Beresowski habe sich aber unter anderem durch einen Wechsel der Telefonnummer entzogen – bis er sich plötzlich von selbst meldete und zum Gespräch bereit erklärte.
Scheguljow musste dem 67-Jährigen versichern, das Gespräch vertraulich zu behandeln, wie die Online-Ausgabe der „Welt“ berichtet. Nach dem Tod des Kremlkritikers, der nach Spekulationen eines Angehörigen Selbstmord beging, habe der Journalist allerdings beschlossen, das Gespräch doch zu veröffentlichen. Die „Welt“ ließ das Interview samt Vor- und Abspann ins Deutsche übersetzen, auf dem Text basiert dieser Artikel.
„Nichts will ich mehr, als nach Russland zurückzukehren“
Scheguljow will zunächst über Geschäftliches mit dem einstigen Multimilliardär reden, der Medienberichten zufolge zuletzt in finanzielle Nöte geraten war. Schnell habe er allerdings gemerkt, dass Beresowski danach der Sinn nicht stand, schreibt der Journalist.
Also befragt er Beresowski nach seiner Heimat Russland. Ob er sie vermisse. „Nach Russland zurückkehren ... Nichts will ich mehr, als nach Russland zurückzukehren“, antwortet jener. Auch als das Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden sei – die russische Justiz wirft Beresowski in verschiedenen Fällen Untreue und Geldwäsche vor. Nur auf Rat der Menschenrechtsaktivistin Elena Bonner sei er in England geblieben. „Das Wichtigste, was ich unterschätzt habe: dass Russland mir so viel bedeutet, dass ich nie Emigrant werden kann“, so Beresowki, der seit dem Jahr 2000 nahe London lebte.
„Habe den Westen stark überschätzt“
Er habe viele seiner Einschätzungen überdacht, zu seiner eigenen Person, zu Russland und dem Westen, fährt Beresowski fort, der aus dem Exil heraus die Opposition von Wladimir Putin unterstützte und einer der größten Kritiker war – nachdem der Unternehmer bei dem Kremlchef in Ungnade gefallen war. Er habe sich „absolut idealistisch“ die Möglichkeit vorgestellt, ein demokratisches Russland aufzubauen, allerdings die Trägheit Russlands unterschätzt und den Westen stark überschätzt. Inzwischen habe er seine Vorstellung über den Weg Russlands geändert. „Ich hätte Russland nicht verlassen sollen“, sagt Beresowski schließlich.
Auf den Einwand, dass er in Russland im Gefängnis sitzen würde, reagiert er zaghaft. „Wenn ich auf die Jahre zurückschaue, die ich in London gelebt habe …“, fängt Beresowski an. Den Schilderungen zufolge drückt er seine zitternde Hand an die Brust und sieht dem Gesprächspartner lange in die Augen. Er habe keine Antwort auf die Frage, sagt er – und nach erneutem Zögern: „Chodorkowski … ist … sich selbst treu geblieben. Er habe sich selbst nicht verloren, aber viel mehr Umwertungen und Enttäuschungen erlebt als Chodorkowski. „Ich ... habe den Sinn verloren“, zitiert Scheduljow Beresowski weiter: „Den Sinn des Lebens.“
Er wolle sich nicht mehr mit der Politik beschäftigen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin 67 Jahre alt. Und ich weiß nicht, was ich weiter tun soll“, sagt Beresowski weiter. Schließlich meint er, er wolle sich wieder der Wissenschaft widmen. Allerdings habe er das Thema nicht vertiefen wollen, schreibt Scheguljow. „Es schien, dass er selbst nicht daran glaubt, je nach Russland und zur Wissenschaft zurückkehren zu können“, heißt es im Abspann.
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Als nervös und misstrauisch beschreibt Ilja Scheguljow, Journalist der „Forbes Russia“, Boris Beresowski. Er traf den russischen Oligarchen, der am Samstag tot aufgefunden worden ist, nach eigenen Angaben am Vorabend seines Todes. Ursprünglich wollte Scheguljow Beresowski bereits im vergangenen Jahr interviewen, nachdem jener mit seiner millionenschweren Schadenersatzklage gegen den seinen Landsmann und Ex-Geschäftspartner Roman Abramowitsch vor Gericht gescheitert war. Beresowski habe sich aber unter anderem durch einen Wechsel der Telefonnummer entzogen – bis er sich plötzlich von selbst meldete und zum Gespräch bereit erklärte.
Scheguljow musste dem 67-Jährigen versichern, das Gespräch vertraulich zu behandeln, wie die Online-Ausgabe der „Welt“ berichtet. Nach dem Tod des Kremlkritikers, der nach Spekulationen eines Angehörigen Selbstmord beging, habe der Journalist allerdings beschlossen, das Gespräch doch zu veröffentlichen. Die „Welt“ ließ das Interview samt Vor- und Abspann ins Deutsche übersetzen, auf dem Text basiert dieser Artikel.
„Nichts will ich mehr, als nach Russland zurückzukehren“
Scheguljow will zunächst über Geschäftliches mit dem einstigen Multimilliardär reden, der Medienberichten zufolge zuletzt in finanzielle Nöte geraten war. Schnell habe er allerdings gemerkt, dass Beresowski danach der Sinn nicht stand, schreibt der Journalist.
Also befragt er Beresowski nach seiner Heimat Russland. Ob er sie vermisse. „Nach Russland zurückkehren ... Nichts will ich mehr, als nach Russland zurückzukehren“, antwortet jener. Auch als das Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden sei – die russische Justiz wirft Beresowski in verschiedenen Fällen Untreue und Geldwäsche vor. Nur auf Rat der Menschenrechtsaktivistin Elena Bonner sei er in England geblieben. „Das Wichtigste, was ich unterschätzt habe: dass Russland mir so viel bedeutet, dass ich nie Emigrant werden kann“, so Beresowki, der seit dem Jahr 2000 nahe London lebte.
„Habe den Westen stark überschätzt“
Er habe viele seiner Einschätzungen überdacht, zu seiner eigenen Person, zu Russland und dem Westen, fährt Beresowski fort, der aus dem Exil heraus die Opposition von Wladimir Putin unterstützte und einer der größten Kritiker war – nachdem der Unternehmer bei dem Kremlchef in Ungnade gefallen war. Er habe sich „absolut idealistisch“ die Möglichkeit vorgestellt, ein demokratisches Russland aufzubauen, allerdings die Trägheit Russlands unterschätzt und den Westen stark überschätzt. Inzwischen habe er seine Vorstellung über den Weg Russlands geändert. „Ich hätte Russland nicht verlassen sollen“, sagt Beresowski schließlich.
Auf den Einwand, dass er in Russland im Gefängnis sitzen würde, reagiert er zaghaft. „Wenn ich auf die Jahre zurückschaue, die ich in London gelebt habe …“, fängt Beresowski an. Den Schilderungen zufolge drückt er seine zitternde Hand an die Brust und sieht dem Gesprächspartner lange in die Augen. Er habe keine Antwort auf die Frage, sagt er – und nach erneutem Zögern: „Chodorkowski … ist … sich selbst treu geblieben. Er habe sich selbst nicht verloren, aber viel mehr Umwertungen und Enttäuschungen erlebt als Chodorkowski. „Ich ... habe den Sinn verloren“, zitiert Scheduljow Beresowski weiter: „Den Sinn des Lebens.“
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