Gift in Erfrischungsgetränken: Experten streiten über Benzol-Gefahr
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Gift in Erfrischungsgetränken: Experten streiten über Benzol-Gefahr
Können Durstlöscher der Gesundheit schaden? Recherchen des NDR haben gezeigt, dass manche Erfrischungsgetränke krebserregendes Benzol enthalten. Seit Jahren warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung vor einer möglichen Gefahr. Doch Experten streiten, wie groß sie wirklich ist.
Hamburg - Benzol ist ein krebserregender Stoff, den man nicht in seiner Trinkflasche haben möchte. Seit 2005 warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), es habe den Verdacht, "dass sich Benzol in nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken […] in geringer Menge bilden könnte". Im gleichen Dokument heißt es: "Nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis kann keine Menge angegeben werden, die als unbedenklich gilt."
Recherchen des NDR haben jetzt ergeben, dass man in manchen Erfrischungsgetränken Benzol offenbar nachweisen kann. Geringe Mengen zwar, doch bei einem Stoff, der als in jeder Menge als bedenklich gilt, bleibt die Frage: Wie kann es sein, dass das Gift in Getränken enthalten ist?
Tatsächlich gibt es zwar einen Grenzwert dafür, wie viel Benzol im Trinkwasser vorhanden sein darf - einen Wert für Erfrischungsgetränke gibt es dagegen nicht. Ein Bremer Labor hatte im Auftrag des NDR Produkte verschiedener Hersteller untersucht und zwischen zwei und knapp sieben Mikrogramm pro Liter Benzol in den Getränken gefunden.
Für Trinkwasser gilt die Grenze von einem Mikrogramm pro Liter. "Es erzeugt Krebs, es wirkt auf Keimzellen. Deshalb ist Benzol in Lebensmitteln ein unerwünschter Stoff", sagt der Toxikologe Hans-Wolfgang Hoppe vom Medizinischen Labor Bremen. "Dass wir Werte weit oberhalb der Trinkwasserverordnung finden, überrascht und erschreckt mich."
Ministerium: Keine Gefahr für die Gesundheit
Das Verbraucherschutzministerium nimmt die Erkenntnisse zur Bildung von Benzol in Erfrischungsgetränken nach wie vor sehr ernst, sagte eine Sprecherin zu SPIEGEL ONLINE. Die zuständigen Behörden hätten das Problem von Beginn an transparent gemacht. Zudem gebe es Lösungen: Neben der Bewertung durch das BfR und Überwachungsplänen zum Beispiel einen Leitfaden zur Reduzierung des Benzolgehalts.
Die vom Bremer Labor im NDR-Auftrag festgestellten Werte von bis zu knapp sieben Mikrogramm Benzol pro Liter bedeuteten laut dem BfR kein Risiko für die Gesundheit, so das Verbraucherschutzministerium.
Wenig überrascht zeigen sich auch die betroffenen Hersteller. Der Bielefelder Hersteller Gehring-Bunte, in dessen Multivitaminsaft der Marke Christinen Brunnen das Labor Benzol nachgewiesen hatte, verweist darauf, dass die Bildung von Benzol aus Stoffen wie Benzoat und Ascorbinsäure, die für Getränke zugelassen sind, eine mögliche natürliche Reaktion sei.
Die entstehenden Mengen sind aus Sicht des Herstellers "in der dabei nachweisbaren Konzentration in keiner Weise gesundheitsgefährdend". Benzoat und Ascorbinsäure, so Gehring-Bunte, schützten vor Schimmelpilzen und Bakterien und dienten damit dem Verbraucherschutz.
Als Reaktion auf die NDR-Recherchen hat Gehring-Bunte dennoch angekündigt, den Christinen-Brunnen-Saft "Multivitamin Diät" in der 1,5-Liter-PET-Flasche vom Markt zu nehmen. Das Getränk soll es mit veränderter Rezeptur bald wieder zu kaufen geben: mit natürlichem Zucker oder Stevia gesüßt. Zudem würden alle kalorienreduzierten Getränke künftig mit Stevia produziert, um so die natürliche Benzolbildung zu umgehen.
Geringe Mengen im Vergleich zu Benzol in der Atemluft
Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind die entdeckten Benzolmengen in den Getränken gering im Vergleich zu dem, was beim Atmen in den Körper gelangt: "Die Benzolmenge, die über die Atemluft aufgenommen wird, kann variieren, liegt aber bei Nichtrauchern etwa in der Größenordnung von 50 bis 100 Mikrogramm pro Tag", so das BfR in einer Stellungnahme. Der Benzolgehalt der Luft sei in verkehrsreichen urbanen Gebieten höher als in verkehrsarmen ländlichen Gebieten. Da Benzol krebserregend ist, sei es in Getränken aber grundsätzlich unerwünscht.
Auf Unverständnis stoßen die Vorwürfe des NDR beim Lobbyverband der Produzenten, der "Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke". Der Sender ignoriere die jahrelangen Bemühungen der Hersteller, den Benzolgehalt von Getränken zu minimieren. Die Ergebnisse unabhängiger Schwerpunktkontrollen der amtlichen Lebensmittelüberwachung hätten den Erfolg der Maßnahmen belegt.
Im "Bericht zur Lebensmittelsicherheit 2011" des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) heißt es, zwar seien in der Vergangenheit erhöhte Benzolgehalte insbesondere in alkoholfreien Erfrischungsgetränken festgestellt worden. Mittlerweile verzichteten die Hersteller aber "weitgehend" auf den Konservierungsstoff Benzoesäure: "Die Benzolgehalte in Erfrischungsgetränken liegen nach neuesten Untersuchungsergebnissen in der Regel weit unterhalb des EU-Trinkwassergrenzwertes" von einem Mikrogramm pro Liter. Auffällig waren damals statt Multivitaminsäften vor allem Karottensäfte für Säuglinge und Kleinkinder; Karotten enthalten Benzolvorstufen, aus denen bei der Sterilisation Benzol entstehen kann.
Vor 2006 hatten die Werte in Erfrischungsgetränken zum Teil deutlich über 10 Mikrogramm pro Kilogramm gelegen, so das Verbraucherschutzministerium. Die EU wiederum habe 2006/2007 für Benzol in Erfrischungsgetränken einen Aktionswert von 10 Mikrogramm pro Kilogramm festgelegt, das entspreche dem WHO-Empfehlungswert für Trinkwasser.
dba/dpa/sid
Quelle
Alles Verschwörungstheorie, wenn es Cool ist, dann ist das OK.
Ob Cannabiseistee, Koks im Rathaus oder Bundestag , oder die Line auf dem Richtertisch,haupt erfrischend und cool.
Hamburg - Benzol ist ein krebserregender Stoff, den man nicht in seiner Trinkflasche haben möchte. Seit 2005 warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), es habe den Verdacht, "dass sich Benzol in nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken […] in geringer Menge bilden könnte". Im gleichen Dokument heißt es: "Nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis kann keine Menge angegeben werden, die als unbedenklich gilt."
Recherchen des NDR haben jetzt ergeben, dass man in manchen Erfrischungsgetränken Benzol offenbar nachweisen kann. Geringe Mengen zwar, doch bei einem Stoff, der als in jeder Menge als bedenklich gilt, bleibt die Frage: Wie kann es sein, dass das Gift in Getränken enthalten ist?
Tatsächlich gibt es zwar einen Grenzwert dafür, wie viel Benzol im Trinkwasser vorhanden sein darf - einen Wert für Erfrischungsgetränke gibt es dagegen nicht. Ein Bremer Labor hatte im Auftrag des NDR Produkte verschiedener Hersteller untersucht und zwischen zwei und knapp sieben Mikrogramm pro Liter Benzol in den Getränken gefunden.
Für Trinkwasser gilt die Grenze von einem Mikrogramm pro Liter. "Es erzeugt Krebs, es wirkt auf Keimzellen. Deshalb ist Benzol in Lebensmitteln ein unerwünschter Stoff", sagt der Toxikologe Hans-Wolfgang Hoppe vom Medizinischen Labor Bremen. "Dass wir Werte weit oberhalb der Trinkwasserverordnung finden, überrascht und erschreckt mich."
Ministerium: Keine Gefahr für die Gesundheit
Das Verbraucherschutzministerium nimmt die Erkenntnisse zur Bildung von Benzol in Erfrischungsgetränken nach wie vor sehr ernst, sagte eine Sprecherin zu SPIEGEL ONLINE. Die zuständigen Behörden hätten das Problem von Beginn an transparent gemacht. Zudem gebe es Lösungen: Neben der Bewertung durch das BfR und Überwachungsplänen zum Beispiel einen Leitfaden zur Reduzierung des Benzolgehalts.
Die vom Bremer Labor im NDR-Auftrag festgestellten Werte von bis zu knapp sieben Mikrogramm Benzol pro Liter bedeuteten laut dem BfR kein Risiko für die Gesundheit, so das Verbraucherschutzministerium.
Wenig überrascht zeigen sich auch die betroffenen Hersteller. Der Bielefelder Hersteller Gehring-Bunte, in dessen Multivitaminsaft der Marke Christinen Brunnen das Labor Benzol nachgewiesen hatte, verweist darauf, dass die Bildung von Benzol aus Stoffen wie Benzoat und Ascorbinsäure, die für Getränke zugelassen sind, eine mögliche natürliche Reaktion sei.
Die entstehenden Mengen sind aus Sicht des Herstellers "in der dabei nachweisbaren Konzentration in keiner Weise gesundheitsgefährdend". Benzoat und Ascorbinsäure, so Gehring-Bunte, schützten vor Schimmelpilzen und Bakterien und dienten damit dem Verbraucherschutz.
Als Reaktion auf die NDR-Recherchen hat Gehring-Bunte dennoch angekündigt, den Christinen-Brunnen-Saft "Multivitamin Diät" in der 1,5-Liter-PET-Flasche vom Markt zu nehmen. Das Getränk soll es mit veränderter Rezeptur bald wieder zu kaufen geben: mit natürlichem Zucker oder Stevia gesüßt. Zudem würden alle kalorienreduzierten Getränke künftig mit Stevia produziert, um so die natürliche Benzolbildung zu umgehen.
Geringe Mengen im Vergleich zu Benzol in der Atemluft
Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind die entdeckten Benzolmengen in den Getränken gering im Vergleich zu dem, was beim Atmen in den Körper gelangt: "Die Benzolmenge, die über die Atemluft aufgenommen wird, kann variieren, liegt aber bei Nichtrauchern etwa in der Größenordnung von 50 bis 100 Mikrogramm pro Tag", so das BfR in einer Stellungnahme. Der Benzolgehalt der Luft sei in verkehrsreichen urbanen Gebieten höher als in verkehrsarmen ländlichen Gebieten. Da Benzol krebserregend ist, sei es in Getränken aber grundsätzlich unerwünscht.
Auf Unverständnis stoßen die Vorwürfe des NDR beim Lobbyverband der Produzenten, der "Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke". Der Sender ignoriere die jahrelangen Bemühungen der Hersteller, den Benzolgehalt von Getränken zu minimieren. Die Ergebnisse unabhängiger Schwerpunktkontrollen der amtlichen Lebensmittelüberwachung hätten den Erfolg der Maßnahmen belegt.
Im "Bericht zur Lebensmittelsicherheit 2011" des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) heißt es, zwar seien in der Vergangenheit erhöhte Benzolgehalte insbesondere in alkoholfreien Erfrischungsgetränken festgestellt worden. Mittlerweile verzichteten die Hersteller aber "weitgehend" auf den Konservierungsstoff Benzoesäure: "Die Benzolgehalte in Erfrischungsgetränken liegen nach neuesten Untersuchungsergebnissen in der Regel weit unterhalb des EU-Trinkwassergrenzwertes" von einem Mikrogramm pro Liter. Auffällig waren damals statt Multivitaminsäften vor allem Karottensäfte für Säuglinge und Kleinkinder; Karotten enthalten Benzolvorstufen, aus denen bei der Sterilisation Benzol entstehen kann.
Vor 2006 hatten die Werte in Erfrischungsgetränken zum Teil deutlich über 10 Mikrogramm pro Kilogramm gelegen, so das Verbraucherschutzministerium. Die EU wiederum habe 2006/2007 für Benzol in Erfrischungsgetränken einen Aktionswert von 10 Mikrogramm pro Kilogramm festgelegt, das entspreche dem WHO-Empfehlungswert für Trinkwasser.
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Benzol in Mineralwasser mit Geschmack
Stiftung Warentest untersuchte aromatisierte Mineralwässer
Ob Apfel, Orange oder Erdbeere - Mineralwasser mit Aroma werden bei Verbrauchern immer populärer, denn sie versprechen eine leichte und gesunde Alternative zu Limonade oder Soft Drinks wie Cola oder Fanta. Doch steht es tatsächlich um den Fruchtgehalt in den aromatisierten Wässern? Diese Frage hat sich die Stiftung Warentest gestellt und verschiedene Wasser mit Fruchtgeschmack untersucht – mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen.
In Mineralwasser mit Fruchtgeschmack sind laut einer Untersuchung keine Früchte, dafür aber zahlreiche Kunstaromen und sogar Benzol. Viele Produkte haben daher das Urteil "Mangelhaft" erhalten.
Quelle
Ob Apfel, Orange oder Erdbeere - Mineralwasser mit Aroma werden bei Verbrauchern immer populärer, denn sie versprechen eine leichte und gesunde Alternative zu Limonade oder Soft Drinks wie Cola oder Fanta. Doch steht es tatsächlich um den Fruchtgehalt in den aromatisierten Wässern? Diese Frage hat sich die Stiftung Warentest gestellt und verschiedene Wasser mit Fruchtgeschmack untersucht – mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen.
In Mineralwasser mit Fruchtgeschmack sind laut einer Untersuchung keine Früchte, dafür aber zahlreiche Kunstaromen und sogar Benzol. Viele Produkte haben daher das Urteil "Mangelhaft" erhalten.
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