EU verbietet drei Pestizide
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EU verbietet drei Pestizide
Die EU macht ernst: Drei Pflanzenschutzmittel, die auf Bienen tödlich wirken könnten, werden ab dem 1. Dezember verboten. Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre - die Hersteller der Gifte warnen schon jetzt vor den Folgen.
Hamburg/Brüssel - Erleichterung bei Umweltschützern und Honigliebhabern: Wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel bestätigte, wird der Einsatz von drei als "Bienenkiller" verrufenen Pflanzenschutzmitteln zum 1. Dezember verboten. Verbraucherkommissar Tonio Borg erklärte, die bereits vor drei Wochen getroffene Entscheidung sei ein "Meilenstein auf dem Weg zur Sicherstellung einer gesünderen Zukunft für unsere Honigbienen". Verboten werden demnach bestimmte Pestizide aus der Gruppe der sogenannten Neonikotinoide, die für das Massensterben unter europäischen Bienen verantwortlich gemacht werden.
Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam heißen die Stoffe, um die ein heftiger Streit entbrannt war. Sie werden als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bescheinigte den drei Pestiziden jüngst "etliche Risiken für Bienen". Allerdings konnte die Behörde nicht alle Analysen abschließen, da Daten fehlten. Die Hersteller der Pestizide, darunter Syngenta und Bayer, hatten die Analyse der Efsa scharf kritisiert.
Bei der Entscheidung, um die über Monate hinweg gerungen wurde, handelt es sich um ein Teilverbot. Von Dezember an dürfen die drei Wirkstoffe nicht mehr für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle verwendet werden. Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre, in denen mögliche Auswirkungen des Verbots wissenschaftlich untersucht werden sollen, bevor die Maßnahme erneut auf den Prüfstand kommt.
Bienen sind außerordentlich wichtig für das Ökosystem und damit auch für die Landwirtschaft. "Etwa 80 Prozent der Bestäubung erfolgt durch Bienen, und zwar auf natürliche Weise und gratis", erklärte Borg. Zu den Befürwortern des Verbots zählt der Europäische Berufsimkerverband (EPBA). Die Imker argumentieren, dass die genannten Pestizide als Nervengifte wirken. Dadurch verlören die Bienen ihr Orientierungs- und Kommunikationsvermögen sowie die Fähigkeit, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Das Verbot der Neonikotinoide ist eine schwere Niederlage für deren Hersteller. Der deutsche Bayer-Konzern hat einen Zusammenhang zwischen den Pflanzenschutzmitteln und dem Bienensterben stets in Frage gestellt und gemeinsam mit der Schweizer Firma Syngenta vor einem Verbot gewarnt.
Ende April sprach sich bei der entscheidenden Abstimmung dennoch eine Mehrheit von 15 EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, für das Teilverbot über zwei Jahre aus.Das Bienensterben, das seit Jahren zu beobachten ist, bereitet Forschern weltweit Sorgen. Die genauen Ursachen sind ungeklärt. Wahrscheinlich kommen verschiedene Faktoren zusammen. Milben könnten ebenso zu den Ursachen zählen wie Pestizide.
Quelle
Hamburg/Brüssel - Erleichterung bei Umweltschützern und Honigliebhabern: Wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel bestätigte, wird der Einsatz von drei als "Bienenkiller" verrufenen Pflanzenschutzmitteln zum 1. Dezember verboten. Verbraucherkommissar Tonio Borg erklärte, die bereits vor drei Wochen getroffene Entscheidung sei ein "Meilenstein auf dem Weg zur Sicherstellung einer gesünderen Zukunft für unsere Honigbienen". Verboten werden demnach bestimmte Pestizide aus der Gruppe der sogenannten Neonikotinoide, die für das Massensterben unter europäischen Bienen verantwortlich gemacht werden.
Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam heißen die Stoffe, um die ein heftiger Streit entbrannt war. Sie werden als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bescheinigte den drei Pestiziden jüngst "etliche Risiken für Bienen". Allerdings konnte die Behörde nicht alle Analysen abschließen, da Daten fehlten. Die Hersteller der Pestizide, darunter Syngenta und Bayer, hatten die Analyse der Efsa scharf kritisiert.
Bei der Entscheidung, um die über Monate hinweg gerungen wurde, handelt es sich um ein Teilverbot. Von Dezember an dürfen die drei Wirkstoffe nicht mehr für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle verwendet werden. Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre, in denen mögliche Auswirkungen des Verbots wissenschaftlich untersucht werden sollen, bevor die Maßnahme erneut auf den Prüfstand kommt.
Bienen sind außerordentlich wichtig für das Ökosystem und damit auch für die Landwirtschaft. "Etwa 80 Prozent der Bestäubung erfolgt durch Bienen, und zwar auf natürliche Weise und gratis", erklärte Borg. Zu den Befürwortern des Verbots zählt der Europäische Berufsimkerverband (EPBA). Die Imker argumentieren, dass die genannten Pestizide als Nervengifte wirken. Dadurch verlören die Bienen ihr Orientierungs- und Kommunikationsvermögen sowie die Fähigkeit, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Das Verbot der Neonikotinoide ist eine schwere Niederlage für deren Hersteller. Der deutsche Bayer-Konzern hat einen Zusammenhang zwischen den Pflanzenschutzmitteln und dem Bienensterben stets in Frage gestellt und gemeinsam mit der Schweizer Firma Syngenta vor einem Verbot gewarnt.
Ende April sprach sich bei der entscheidenden Abstimmung dennoch eine Mehrheit von 15 EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, für das Teilverbot über zwei Jahre aus.Das Bienensterben, das seit Jahren zu beobachten ist, bereitet Forschern weltweit Sorgen. Die genauen Ursachen sind ungeklärt. Wahrscheinlich kommen verschiedene Faktoren zusammen. Milben könnten ebenso zu den Ursachen zählen wie Pestizide.
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