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John F. Kennedy: "Hitler war aus dem Stoff, aus dem Legenden sind"

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John F. Kennedy: "Hitler war aus dem Stoff, aus dem Legenden sind" Empty John F. Kennedy: "Hitler war aus dem Stoff, aus dem Legenden sind"

Beitrag  checker Sa Mai 25, 2013 8:26 am

Als junger Mann reiste John F. Kennedy nach Deutschland: 1937, 1939 und 1945. Jetzt erscheinen seine Aufzeichnungen erstmals auf Deutsch. Sie zeigen den amerikanischen Präsidenten politisch naiv.

John F. Kennedy: "Hitler war aus dem Stoff, aus dem Legenden sind" John-F

Als John F. Kennedy am 26. Juni 1963 vor dem Schöneberger Rathaus sagte, jeder Bürger der freien Welt sei auch ein stolzer Bürger Berlins, musste er sich den entscheidenden Satz phonetisch aufschreiben lassen: "Ish bin ein Bearleener!" Obwohl der Präsident als junger Mann drei Mal Deutschland besucht hatte, 1937, 1939 und 1945, konnte er nicht einmal einen einfachen deutschen Satz lesen.

Das ist nicht nur ein Zeugnis für Kennedys mangelnde Sprachbegabung. Tatsächlich hat er Deutschland – ja ganz Europa – immer durch eine amerikanische Brille gesehen. Es kam ihm nicht in den Sinn, sich einzulassen auf fremde Erfahrungen und Sichtweisen. Normalen Menschen begegnete er kaum, zumal damals nur wenige Deutsche Englisch sprachen.

Kennedy sah Deutschland durch die amerikanische Brille

Als junger Amerikaner aus reichem Hause reiste Kennedy vor dem Krieg von Hotel zu Hotel, wo er mit anderen jungen Amerikanern seiner Klasse verabredet war. Da sein Vater Botschafter der USA in Großbritannien war, musste der diplomatische Dienst ihm den Weg ebnen. Nach dem Krieg besuchte er das besiegte Land im journalistischen Tross einer hochrangigen Militärdelegation, die sich hauptsächlich für zerstörte Kriegsinstallationen und dergleichen interessierte und sich außerdem dem wohligen Schauer eines Besuchs in Hitlers "Adlerhorst" bei Berchtesgaden gönnte.

Als junger Mann war Kennedys amerikanische Brille außerdem getönt durch seine Herkunft aus einer neureichen, irisch-katholischen Familie, deren Geld aus dem Alkoholhandel, der Börsenspekulation und dem Hollywoodfilm stammte. Die Kennedys galten in der angelsächsisch geprägten, Protestantischen Oberschicht Bostons als religiös suspekte Emporkömmlinge.

Die Erfahrung eines antikatholischen und antiirischen Rassismus hieß aber nicht, dass der junge Kennedy etwa in Miami, wo die Familie zu überwintern pflegte, mit dem Schicksal der dortigen Schwarzen sympathisierte. Florida praktizierte das damals in den Südstaaten übliche Apartheid, wie übrigens auch Washington, wo Kennedy von 1948 bis 1960 Mitglied des Kongresses war. Aber noch Ende der 1950er-Jahre bekannte Kennedy seinem ersten Biographen, er sei bisher nicht mit den "Problemen der Neger" konfrontiert worden, weil er so gut wie keine Schwarzen kenne.

"Die Demokratie ist in Europa erledigt"

Sein Vater Joseph P. Kennedy und sein bewunderter älterer Bruder Joe waren überdies üble Antisemiten und durchaus einverstanden mit der Lehre ihrer Kirche, die den kapitalistischen Korporatismus der kapitalistischen Demokratie vorzog. "Die Demokratie ist in Europa erledigt", sagte Joseph Kennedy 1940, als er sich anschickte, gegen Präsident Franklin D. Roosevelt als Appeasement-Befürworter zu kandidieren: "Bei uns vielleicht auch bald."

Nicht ganz so schwarz sieht es drei Jahre zuvor der 20-jährige John F. Kennedy: "Der Faschismus ist das Richtige für Deutschland und Italien", notiert er in seinem Reisetagebuch; "der Kommunismus für Russland und die Demokratie für Amerika und England."

Ansonsten pflegt der junge Mann einen naiven Rassismus und klingt wie einer der weniger sympathischen Gestalten in einem Roman von F. Scott Fitzgerald: die Spanier lieben Gewalt, die Franzosen sind dreckig und riechen aus dem Mund, die Italiener sind neugierig, die Juden geschäftstüchtig und die Deutschen autoritär.

"Die nordischen Rassen sind überlegen"

Die Schönheit der damals noch unzerstörten deutschen Städte beweist ihm allerdings, dass "die nordischen Rassen den romanischen gewiss überlegen" seien. (Dies aus dem Munde eines Angehörigen der "keltischen Rasse", die nach Ansicht der "nordischen" Angelsachsen arbeitsscheu, abergläubisch, kinderreich und kirchenhörig ist!)

Oliver Lubrich hat die im Bostoner John F. Kennedy Library aufbewahrten Tagebücher, Briefe und Berichte aus Deutschland nun auf Deutsch herausgegeben. Die Lektüre ist bedrückend. Weder 1937 noch 1939 findet sich auch nur eine Bemerkung über den Terror gegen die Opposition und die Verfolgung der Juden in Nazideutschland. Die zunehmende Isolierung Hitlers in Europa erklärt sich Kennedy damit, dass die nordischen Deutschen "zu gut" seien, weshalb sich die anderen "gegen sie zusammenrotten".

Und auch noch nach 1945 findet der junge Journalist kein Wort zu Hitlers Menschheitsverbrechen, besucht keines der befreiten Konzentrationslager, trifft sich mit keinem Oppositionellen, sondern sinniert: "Aus dem Hass, der ihn jetzt umgibt, wird Hitler in einigen Jahren hervortreten als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten, die je gelebt haben. Sein grenzenloser Ehrgeiz für sein Land machte ihn für eine Bedrohung für den Frieden in der Welt, doch hatte die Weise seines Lebens und seines Todes etwas Geheimnisvolles an sich, das ihn überdauern und künftig wachsen wird. Er war aus dem Stoff, aus dem die Legenden sind."

Demokratie braucht "freiwilligen Totalitarismus"

Nun sollte man aus den Ansichten eines jungen Mannes – Kennedy ist 1917 geboren – nicht zu viel herauslesen wollen. Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen. Freilich haben ihn die Ansichten seines Vaters und seiner Kirche stärker geprägt, als die meisten Biographen wahrhaben wollen. Als Kennedy 1940 seine Abschlussarbeit über die britische Appeasement-Politik schreibt, eine kaum getarnte Apologie der Beschwichtigungspolitik seines Vaters, kommt er zum Schluss, die Demokratie könne im Kampf gegen den totalitäre Systeme nur bestehen, wenn sie sich einem "freiwilligen Totalitarismus" unterzieht.

Diesem Gedanken bleibt er treu; er bildet die Essenz jenes Satzes, der noch berühmter ist als "Ich bin ein Berliner", und bis heute von beschränkten Politikern aller Couleur gern zitiert wird: "Frag nicht, was dein Land für dich tun kann; frag lieber, was du für dein Land tun kannst."

Der Westen obsiegte im Kalten Krieg, weil die Menschen in Ost und West ganz anders dachten als John F. Kennedy. Und weil Kennedy als Präsident zum Glück ganz anders handelte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Quelle
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