Teure Verluste Verteidigungsministerium verheimlicht Drohnenabstürze
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Teure Verluste Verteidigungsministerium verheimlicht Drohnenabstürze
Technisches Versagen, Bedienungsfehler, schlechtes Wetter: Die Bundeswehr verliert jede siebte Drohne im Einsatz. Die Aufklärungspolitik des Verteidigungsministeriums empört die Opposition.
Das Verteidigungsministerium hat den Bundestag jahrelang über das Ausmaß von Drohnen-Unfällen bei der Bundeswehr im Unklaren gelassen. In der Amtszeit von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wurden Abgeordnete sogar zweimal falsch informiert. Oppositionspolitiker erhoben gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" schwere Vorwürfe gegen den Minister.
Insgesamt hat die Bundeswehr von in allen Teilstreitkräften 871 betriebenen Drohnen 124 durch Flugunfälle verloren. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Im März 2011 hatte das Verteidigungsministerium den Absturz von lediglich zwölf Drohnen zugegeben. Im Februar 2012 listete es – ebenfalls auf Anfrage der Linkspartei – 17 Abstürze auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bundeswehr jedoch schon 116 Unfälle verzeichnet. Das Ministerium ließ Fragen der "F.A.S." zu seinen fehlerhaften Angaben unbeantwortet.
"Das Parlament wurde belogen"
"Ich muss davon ausgehen, dass das Parlament wissentlich belogen wurde. Der Untersuchungsausschuss zum Euro Hawk muss sich deshalb auch mit der Informationspolitik des Verteidigungsministeriums zu den übrigen Drohnen befassen", sagte der Abgeordnete Andrej Hunko (Linke). Die verteidigungspolitischen Sprecher von Grünen und SPD zeigten sich ebenfalls entsetzt.
"Für die falsche Information des Parlaments ist der Minister verantwortlich. Es ist eindeutig, dass Thomas de Maizière das Parlament und die Öffentlichkeit wieder hinter die Fichte geführt hat", sagte Omid Nouripour (Grüne).
Im Untersuchungsausschuss müsse auch über die Verschleierung dieser Probleme geredet werden. Rainer Arnold von der SPD sagte: "Für mich nährt dieser Vorgang den Verdacht, dass der Minister alle Informationen unterdrückt hat, die seiner Absicht zuwiderliefen, zügig Kampfdrohnen zu beschaffen."
Die meisten Verluste erlitt die Bundeswehr seit 2004 mit der Aufklärungsdrohne Luna. Von ihr wurden gut 150 Stück angeschafft, 52 davon stürzten ab, zum größten Teil in Afghanistan. Als Gründe nannte das Ministerium technisches Versagen, Bedienungsfehler und schlechtes Wetter.
Stückpreis bei Hunderttausenden Euro
Im Jahr 2011 hatte das Ministerium lediglich vier, 2012 acht Verluste von Luna-Drohnen eingestanden. Der Stückpreis dieser Drohnen liegt, je nach Ausstattung, bei mehreren Hunderttausend Euro.
In Industriekreisen wurden die neuen Angaben mit Verärgerung und Verwunderung aufgenommen. Verwiesen wurde darauf, dass die Bundeswehr in Afghanistan aufgrund ihrer Einsatzregeln Drohnen früher aufgebe als notwendig.
Wenn die Datenverbindung verloren gehe, flögen Drohnen häufig nicht per Autopilot zurück zu ihrem Stützpunkt, sondern würden im unwegsamen Gelände landen, dort aber aus Sicherheitsgründen nicht geborgen, sondern zerstört.
Insgesamt verfügt die Bundeswehr wegen der Verluste und Außerdienststellungen derzeit noch über 626 Drohnen. Gut die Hälfte davon sind Kleinstdrohnen, die weniger als fünf Kilogramm wiegen und zur taktischen Aufklärung dienen. Aus der Antwort auf die Anfrage der Linken geht hervor, dass das Verteidigungsministerium seine Pläne zur Beschaffung kampffähiger Drohnen vorantreibt.
Demnach übermittelte der israelische Hersteller der Heron im März ein "Info-Angebot", noch im Juni wird ein Angebot für die amerikanische Reaper erwartet. Die Kaufentscheidung soll dem neuen Bundestag bis zum Sommer kommenden Jahres vorgelegt werden.
Quelle
Nun eine tolle Truppe hal5t, nicht fliegende und abstürzende Drohnen.
Was will man denn mehr, dass ist ganz klar Friedensnobelpreisträchtig, dazu müssten aber einig fliegen und zumindest ein paar Zivilisten über den Haufen ballern.
Das Verteidigungsministerium hat den Bundestag jahrelang über das Ausmaß von Drohnen-Unfällen bei der Bundeswehr im Unklaren gelassen. In der Amtszeit von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wurden Abgeordnete sogar zweimal falsch informiert. Oppositionspolitiker erhoben gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" schwere Vorwürfe gegen den Minister.
Insgesamt hat die Bundeswehr von in allen Teilstreitkräften 871 betriebenen Drohnen 124 durch Flugunfälle verloren. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Im März 2011 hatte das Verteidigungsministerium den Absturz von lediglich zwölf Drohnen zugegeben. Im Februar 2012 listete es – ebenfalls auf Anfrage der Linkspartei – 17 Abstürze auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bundeswehr jedoch schon 116 Unfälle verzeichnet. Das Ministerium ließ Fragen der "F.A.S." zu seinen fehlerhaften Angaben unbeantwortet.
"Das Parlament wurde belogen"
"Ich muss davon ausgehen, dass das Parlament wissentlich belogen wurde. Der Untersuchungsausschuss zum Euro Hawk muss sich deshalb auch mit der Informationspolitik des Verteidigungsministeriums zu den übrigen Drohnen befassen", sagte der Abgeordnete Andrej Hunko (Linke). Die verteidigungspolitischen Sprecher von Grünen und SPD zeigten sich ebenfalls entsetzt.
"Für die falsche Information des Parlaments ist der Minister verantwortlich. Es ist eindeutig, dass Thomas de Maizière das Parlament und die Öffentlichkeit wieder hinter die Fichte geführt hat", sagte Omid Nouripour (Grüne).
Im Untersuchungsausschuss müsse auch über die Verschleierung dieser Probleme geredet werden. Rainer Arnold von der SPD sagte: "Für mich nährt dieser Vorgang den Verdacht, dass der Minister alle Informationen unterdrückt hat, die seiner Absicht zuwiderliefen, zügig Kampfdrohnen zu beschaffen."
Die meisten Verluste erlitt die Bundeswehr seit 2004 mit der Aufklärungsdrohne Luna. Von ihr wurden gut 150 Stück angeschafft, 52 davon stürzten ab, zum größten Teil in Afghanistan. Als Gründe nannte das Ministerium technisches Versagen, Bedienungsfehler und schlechtes Wetter.
Stückpreis bei Hunderttausenden Euro
Im Jahr 2011 hatte das Ministerium lediglich vier, 2012 acht Verluste von Luna-Drohnen eingestanden. Der Stückpreis dieser Drohnen liegt, je nach Ausstattung, bei mehreren Hunderttausend Euro.
In Industriekreisen wurden die neuen Angaben mit Verärgerung und Verwunderung aufgenommen. Verwiesen wurde darauf, dass die Bundeswehr in Afghanistan aufgrund ihrer Einsatzregeln Drohnen früher aufgebe als notwendig.
Wenn die Datenverbindung verloren gehe, flögen Drohnen häufig nicht per Autopilot zurück zu ihrem Stützpunkt, sondern würden im unwegsamen Gelände landen, dort aber aus Sicherheitsgründen nicht geborgen, sondern zerstört.
Insgesamt verfügt die Bundeswehr wegen der Verluste und Außerdienststellungen derzeit noch über 626 Drohnen. Gut die Hälfte davon sind Kleinstdrohnen, die weniger als fünf Kilogramm wiegen und zur taktischen Aufklärung dienen. Aus der Antwort auf die Anfrage der Linken geht hervor, dass das Verteidigungsministerium seine Pläne zur Beschaffung kampffähiger Drohnen vorantreibt.
Demnach übermittelte der israelische Hersteller der Heron im März ein "Info-Angebot", noch im Juni wird ein Angebot für die amerikanische Reaper erwartet. Die Kaufentscheidung soll dem neuen Bundestag bis zum Sommer kommenden Jahres vorgelegt werden.
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