Jacques Vergès, der Anwalt des Teufels ist tot
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Jacques Vergès, der Anwalt des Teufels ist tot
Der als "Anwalt des Teufels" bekannte Strafverteidiger Jacques Vergès ist tot. Der durch die Vertretung von Kriegsverbrechern und Terroristen bekanntgewordene Franzose starb am 15. August im Alter von knapp 90 Jahren in Paris.
Es werde von einem natürlichen Tod ausgegangen, teilten Vertreter des französischen Dachverbands der Rechtsanwaltskammern am Freitag mit. Vergès verteidigte in seiner Karriere unter anderem den gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein, den Top-Terroristen "Carlos" oder den früheren Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie. Tatsächliche oder mutmaßliche Terroristen, Kriegsverbrecher sowie berüchtigte Serienmörder vertrauten dem "Mann der unmöglichen Prozesse".
Viel Einzelheiten aus dem Leben von Vergès gelten unterdessen bis heute als mysteriös. Wann genau er geboren wurde und ob in Thailand oder in Laos, ist ebenso unklar wie der Grund für sein geheimnisvolles achtjähriges Verschwinden in den 70er Jahren. Die sich um ihn rankenden Gerüchte gingen so weit, er habe in dieser Zeit dem kambodschanischen Völkermörder Pol Pot gedient oder aber dem Geheimdienst KGB in Moskau. Er selbst sprach immer nur von einem "großen Urlaub". Maître Vergès liebte Provokationen, Schlagzeilen, die Gerüchte um seine Person und Havanna-Zigarren.
"Ich pflege meinen eigenen Kult", hatte der Anwalt, der gern Nietzsche zitiert, einmal offenbart. In seinem Leben war er Gaullist, Stalinist, Drittwelt-Kämpfer und Nichtwähler. 1942 kam er nach London, um sich 17-jährig den Truppen des "Freien Frankreichs" anzuschließen. Nach Kriegsende trat Vergès dann in die Kommunistische Partei ein (die er 1957 wieder verließ) und studierte Jura und Geschichte.
Als Präsident der Studenten aus den Kolonialländern begegnete er dann erstmals dem Führer der Roten Khmer in Kambodscha, Pol Pot. Und nach Ende des Algerienkrieges war Vergès sogar Staatsbürger und Präsidentenberater in Algier geworden. Als mögliche Geburtsdaten des Staranwalts gelten der 20. April 1924 sowie der 5. März 1925.
Vergès' Mandanten gefiel das Geheimnisvolle wohl ebenso wie dessen juristisches Talent. Neben Hussein, Barbie und "Carlos" verteidigte er auch palästinensische Terroristen, den ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic sowie Angeklagte aus dem Umfeld der Rote Armee Fraktion (RAF). "Ich hätte auch Hitler verteidigt", betonte er immer wieder.
"Er war ein umstrittener, aber gleichzeitig bewunderter Mann", kommentierte der Präsident des nationalen Dachverbands der Rechtsanwaltskammern, Christian Charrière-Bournazel, am Freitag.
Seine Unabhängigkeit, sein Mut und sein Talent hätten beeindruckt.
Quelle
Es werde von einem natürlichen Tod ausgegangen, teilten Vertreter des französischen Dachverbands der Rechtsanwaltskammern am Freitag mit. Vergès verteidigte in seiner Karriere unter anderem den gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein, den Top-Terroristen "Carlos" oder den früheren Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie. Tatsächliche oder mutmaßliche Terroristen, Kriegsverbrecher sowie berüchtigte Serienmörder vertrauten dem "Mann der unmöglichen Prozesse".
Viel Einzelheiten aus dem Leben von Vergès gelten unterdessen bis heute als mysteriös. Wann genau er geboren wurde und ob in Thailand oder in Laos, ist ebenso unklar wie der Grund für sein geheimnisvolles achtjähriges Verschwinden in den 70er Jahren. Die sich um ihn rankenden Gerüchte gingen so weit, er habe in dieser Zeit dem kambodschanischen Völkermörder Pol Pot gedient oder aber dem Geheimdienst KGB in Moskau. Er selbst sprach immer nur von einem "großen Urlaub". Maître Vergès liebte Provokationen, Schlagzeilen, die Gerüchte um seine Person und Havanna-Zigarren.
"Ich pflege meinen eigenen Kult", hatte der Anwalt, der gern Nietzsche zitiert, einmal offenbart. In seinem Leben war er Gaullist, Stalinist, Drittwelt-Kämpfer und Nichtwähler. 1942 kam er nach London, um sich 17-jährig den Truppen des "Freien Frankreichs" anzuschließen. Nach Kriegsende trat Vergès dann in die Kommunistische Partei ein (die er 1957 wieder verließ) und studierte Jura und Geschichte.
Als Präsident der Studenten aus den Kolonialländern begegnete er dann erstmals dem Führer der Roten Khmer in Kambodscha, Pol Pot. Und nach Ende des Algerienkrieges war Vergès sogar Staatsbürger und Präsidentenberater in Algier geworden. Als mögliche Geburtsdaten des Staranwalts gelten der 20. April 1924 sowie der 5. März 1925.
Vergès' Mandanten gefiel das Geheimnisvolle wohl ebenso wie dessen juristisches Talent. Neben Hussein, Barbie und "Carlos" verteidigte er auch palästinensische Terroristen, den ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic sowie Angeklagte aus dem Umfeld der Rote Armee Fraktion (RAF). "Ich hätte auch Hitler verteidigt", betonte er immer wieder.
"Er war ein umstrittener, aber gleichzeitig bewunderter Mann", kommentierte der Präsident des nationalen Dachverbands der Rechtsanwaltskammern, Christian Charrière-Bournazel, am Freitag.
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