Nobelpreisträger Coase ist tot

Die Zunft der Wirtschaftswissenschaftler verliert einen bedeutenden Vertreter: Der Nobelpreisträger Coase stirbt im Alter von mehr als 100 Jahren. Nach ihm ist ein wichtiger Lehrsatz benannt.






Der US-amerikanische Nobelpreisträger Ronald Coase ist im Alter von 102 Jahren in Chicago gestorben. Dies teilte die Universität von Chicago mit, an der er früher lehrte. Der Wirtschaftswissenschaftler hatte 1991 den Nobelpreis erhalten.
Der gebürtige Brite wurde 1960 durch seinen bahnbrechenden Artikel "Das Problem der sozialen Kosten" berühmt, der Grundlage des nach ihm benannten Coase-Theorems. Darin zeigte er auf, dass genau definierte Eigentumsrechte die Kosten externer Effekte - etwa die Verschmutzung eines Flusses durch eine Fabrik - kompensieren können. Demnach muss also nicht immer der Staat eingreifen, um diese externen Faktoren zu korrigieren. Auf diesen Grundgedanken geht auch die Idee des Handels mit Emissionszertifikaten zurück.
Coases ebenso bahnbrechender Aufsatz "The Nature of the Firm" von 1937 beschreibt das Konzept der Transaktionskosten, die für das Entstehen von Unternehmen und ihre Grenzen verantwortlich sind. Bis ins hohe Alter blieb Coase als Wissenschaftler aktiv. Noch kurz vor seinem 100. Geburtstag arbeitete er an einem Buch über die chinesische und vietnamesische Wirtschaft mit dem Titel "How China Became Capitalist". Noch im Mai 2012 ernannte die Wirtschaftsfakultät der Universität von Buffalo ihn zum Ehrendoktor.

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