Regisseur Patrice Chéreau ist tot
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Regisseur Patrice Chéreau ist tot
Patrice Chéreau, einer der renommiertesten Theater-, Opern- und Filmregisseure Europas, ist tot. Nach Angaben seiner Angehörigen starb Chéreau nach langer Krankheit am Montag im Alter von 68 Jahren. Noch im Juli hatte seine Neuinszenierung der "Elektra" von Richard Strauss beim Festival im südfranzösischen Aix-en-Provence stürmischen Beifall bekommen. Legendär ist sein "Ring" für die Wagner-Festspiele in Bayreuth von 1976.
"Seine Vitalität war bis zum Schluss außerordentlich", sagte die Ko-Chefin seiner Künstleragentur Artmedia, Elisabeth Tanner, der Nachrichtenagentur AFP. Der Regisseur Olivier Py, einstiger Leiter des Odeon-Theaters in Paris, beteuerte seine "ungeheure Traurigkeit" über den Tod des Kollegen. Chéreau sei vor allem von einer "enormen Feinfühligkeit" geprägt gewesen. "Ich habe auch seine Filme sehr geliebt", sagte Py.
Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, die Welt der Kultur sei in Trauer, Frankreich verliere einen seiner größten Künstler, auf den es "in der ganzen Welt" stolz gewesen sei. "Ein Meister ist verstummt", schrieb der Leiter des Filmfestivals von Cannes, Gilles Jacob, im Kurznachrichtendienst Twitter.
Chéreaus Film "Die Bartholomäusnacht" von 1994 (im Original "La Reine margot") mit Isabelle Adjani in der Hauptrolle wurde zwei Mal in Cannes prämiert sowie mit fünf Césars ausgezeichnet. Für seinen Film "Intimacy" von 2001, der mit sehr freizügigen Sex-Szenen für Aufsehen sorgte, gewann er bei der Berlinale den Goldenen Bären. Insgesamt drehte er zehn Filme. In der Oper arbeitete Chéreau unter anderem mit Pierre Boulez - für den "Jahrhundertring" - und Daniel Barenboim zusammen.
Der 1944 im westfranzösischen Lézigné geborene Chéreau wuchs in Paris auf, beide Eltern waren Künstler. Das Theater entdeckte er als Jugendlicher, mit nur 22 Jahren wurde er Direktor eines Theaters in einem Pariser Vorort. Im Laufe der Jahre übernahm er auch hin und wieder selber kleinere Rollen im Film und auf der Bühne.
Chéreau machte keinen Hehl aus seinen politischen Überzeugungen: 1962 demonstrierte er gegen den Algerienkrieg, 1979 unterstützte er den späteren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, 1994 zeigte er "Die Bartholomäusnacht" in Sarajevo während der Belagerung 1994. Als die rechtspopulistische FPÖ 2000 Teil der österreichischen Regierungskoalition wurde, boykottierte Chéreau die Salzburger Festspiele.
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"Seine Vitalität war bis zum Schluss außerordentlich", sagte die Ko-Chefin seiner Künstleragentur Artmedia, Elisabeth Tanner, der Nachrichtenagentur AFP. Der Regisseur Olivier Py, einstiger Leiter des Odeon-Theaters in Paris, beteuerte seine "ungeheure Traurigkeit" über den Tod des Kollegen. Chéreau sei vor allem von einer "enormen Feinfühligkeit" geprägt gewesen. "Ich habe auch seine Filme sehr geliebt", sagte Py.
Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, die Welt der Kultur sei in Trauer, Frankreich verliere einen seiner größten Künstler, auf den es "in der ganzen Welt" stolz gewesen sei. "Ein Meister ist verstummt", schrieb der Leiter des Filmfestivals von Cannes, Gilles Jacob, im Kurznachrichtendienst Twitter.
Chéreaus Film "Die Bartholomäusnacht" von 1994 (im Original "La Reine margot") mit Isabelle Adjani in der Hauptrolle wurde zwei Mal in Cannes prämiert sowie mit fünf Césars ausgezeichnet. Für seinen Film "Intimacy" von 2001, der mit sehr freizügigen Sex-Szenen für Aufsehen sorgte, gewann er bei der Berlinale den Goldenen Bären. Insgesamt drehte er zehn Filme. In der Oper arbeitete Chéreau unter anderem mit Pierre Boulez - für den "Jahrhundertring" - und Daniel Barenboim zusammen.
Der 1944 im westfranzösischen Lézigné geborene Chéreau wuchs in Paris auf, beide Eltern waren Künstler. Das Theater entdeckte er als Jugendlicher, mit nur 22 Jahren wurde er Direktor eines Theaters in einem Pariser Vorort. Im Laufe der Jahre übernahm er auch hin und wieder selber kleinere Rollen im Film und auf der Bühne.
Chéreau machte keinen Hehl aus seinen politischen Überzeugungen: 1962 demonstrierte er gegen den Algerienkrieg, 1979 unterstützte er den späteren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, 1994 zeigte er "Die Bartholomäusnacht" in Sarajevo während der Belagerung 1994. Als die rechtspopulistische FPÖ 2000 Teil der österreichischen Regierungskoalition wurde, boykottierte Chéreau die Salzburger Festspiele.
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