Die braune Vergangenheit des Dr. Oetker
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Die braune Vergangenheit des Dr. Oetker
"Er war Nationalsozialist": August Oetker, Ex-Chef des Lebensmittelkonzerns, äußert sich in der "Zeit" ausführlich zur NS-Vergangenheit seines Vaters. Die Rolle des Unternehmens im Nationalsozialismus hat Oetker wissenschaftlich aufarbeiten lassen - in der Familie war dieser Schritt umstritten.
Hamburg - Wie tief waren Rudolf-August Oetker und das Unternehmen in den Nationalsozialismus verstrickt? Sein Sohn, August Oetker, hat die braune Vergangenheit des Lebensmittelkonzerns jetzt wissenschaftlich untersuchen lassen - und sich in einem Interview dazu geäußert.
Der 69-jährige Unternehmer sagte der "Zeit", er habe es schon lange als schwer erträglich empfunden, dass sich die Firma nicht früher mit der Vergangenheit beschäftigt hatte. Er habe sich aber nicht gegen seinen Vater durchsetzen können. "Er hat gesagt: 'Kinder, lasst mich damit in Ruhe.'"
Rudolf-August Oetker war seit 1941 in dem Unternehmen tätig, drei Jahre später wurde er Firmenchef. Auch nach 1945 sei er, ehemaliges Mitglied der Waffen-SS, noch anfällig für rechtes Gedankengut gewesen, sagte August Oetker im "Zeit"-Gespräch. "Das sind die Menschen bis heute. Und er war es auch." August Oetker stand von 1981 bis 2009 an der Spitze des Konzerns, heute ist er Beiratsvorsitzender der Unternehmensgruppe.
Sein Vater, der 2007 starb, hatte nie öffentlich zugegeben, wie tief er und sein Unternehmen mit dem Nationalsozialismus verstrickt waren. "Vielleicht wollte er nicht der gewesen sein, der er war. Vielleicht wollte er einen Teil seines Lebens redigieren. Das kann ich nachvollziehen. Aber dadurch wird es nicht besser", sagte Oetker junior.
Deshalb ließ er die Vergangenheit des Unternehmens während der NS-Zeit nun wissenschaftlich untersuchen. "Ich hatte das Gefühl: Jetzt geht es an die Fakten, jetzt wird der Nebel gelichtet", sagte er der "Zeit". In der Familie habe es über die Aufarbeitung Differenzen gegeben: "Die jüngeren Geschwister sind meinem Vater noch nicht so entwachsen. Die haben sich gefragt: Tun wir unserem Vater da etwas Böses an? Sorgen wir dafür, dass sein sonst so guter Ruf befleckt wird?"
Das Ergebnis der Untersuchung soll kommende Woche mit dem Titel: "Dr. Oetker und der Nationalsozialismus" erscheinen. Autoren des Buches sind der Münchner Historiker Andreas Wirsching sowie die Nachwuchswissenschaftler Sven Keller und Jürgen Finger. Bezahlt wurde die Studie von der Firma Dr. Oetker selbst.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/august-oetker-spricht-ueber-die-ns-vergangenheit-seines-vaters-a-928151.html
Hamburg - Wie tief waren Rudolf-August Oetker und das Unternehmen in den Nationalsozialismus verstrickt? Sein Sohn, August Oetker, hat die braune Vergangenheit des Lebensmittelkonzerns jetzt wissenschaftlich untersuchen lassen - und sich in einem Interview dazu geäußert.
Der 69-jährige Unternehmer sagte der "Zeit", er habe es schon lange als schwer erträglich empfunden, dass sich die Firma nicht früher mit der Vergangenheit beschäftigt hatte. Er habe sich aber nicht gegen seinen Vater durchsetzen können. "Er hat gesagt: 'Kinder, lasst mich damit in Ruhe.'"
Rudolf-August Oetker war seit 1941 in dem Unternehmen tätig, drei Jahre später wurde er Firmenchef. Auch nach 1945 sei er, ehemaliges Mitglied der Waffen-SS, noch anfällig für rechtes Gedankengut gewesen, sagte August Oetker im "Zeit"-Gespräch. "Das sind die Menschen bis heute. Und er war es auch." August Oetker stand von 1981 bis 2009 an der Spitze des Konzerns, heute ist er Beiratsvorsitzender der Unternehmensgruppe.
Sein Vater, der 2007 starb, hatte nie öffentlich zugegeben, wie tief er und sein Unternehmen mit dem Nationalsozialismus verstrickt waren. "Vielleicht wollte er nicht der gewesen sein, der er war. Vielleicht wollte er einen Teil seines Lebens redigieren. Das kann ich nachvollziehen. Aber dadurch wird es nicht besser", sagte Oetker junior.
Deshalb ließ er die Vergangenheit des Unternehmens während der NS-Zeit nun wissenschaftlich untersuchen. "Ich hatte das Gefühl: Jetzt geht es an die Fakten, jetzt wird der Nebel gelichtet", sagte er der "Zeit". In der Familie habe es über die Aufarbeitung Differenzen gegeben: "Die jüngeren Geschwister sind meinem Vater noch nicht so entwachsen. Die haben sich gefragt: Tun wir unserem Vater da etwas Böses an? Sorgen wir dafür, dass sein sonst so guter Ruf befleckt wird?"
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