Petrihaus entsteht auf historisch bedeutsamen "Füßen"

Beim Bau des Stadthauses Petri an der Langen Straße/Hinter Brüdern wird es bald mehr zu sehen geben als bislang. In den vergangenen Wochen wurde das Baufeld freigemacht. Die archäologischen Untersuchungen sind abgeschlossen.
Baufeldfreimachung bedeute, Kabel in den öffentlichen Straßenraum zu verlegen, neue Kabel vom Energieversorger einzuziehen, bauvorbereitende Arbeiten durchzuführen, erklärt Ulrich Brandes, stellvertretender Geschäftsführer des Investors und Bauherren Staake Investment & Consulting GmbH & Co. KG.
Durch den notwendig gewordenen Bau einer Tiefgarage hat sich der Zeitplan für das Entstehen des Petrihauses nach hinten verschoben. Diese „zusätzliche“ Zeit und das Graben bis zu fünf Metern Tiefe eröffnete den Archäologen der Firma Arcontor die Chance, weitere historisch bedeutsame Funde zu machen.
Sie hatten zuvor Teile einer mittelalterlichen Stadtmauer in zwei Metern Tiefe freigelegt, die belegen, dass Neu- und Altstadt in der Braunschweiger Frühzeit durch einen Stadtgraben getrennt waren. Vermutet wurden nun in tieferen Tiefen weitere mittelalterliche Brunnenanlagen. „Neue Brunnen haben wir nicht gefunden, aber wir konnten Proben der hölzernen Fundamente der bereits gefundenen Brunnen nehmen. Davon versprechen wir uns einen Hinweis auf das Alter der Brunnenanlagen. Die Ergebnisse liegen allerdings noch nicht vor“, sagt Dr. Mathias Wiegert, Geschäftsführer und Inhaber der Firma Arcontor.
Der Bau des Hauses werde auf Betonpfählen ruhen, die circa vier Meter tief in die Erde gegraben wurden, erklärt Grabungstechniker Matthias Fischer. Die erhaltenen Reste der Stadtmauer befänden sich zwischen den Pfählen. „Die Dokumentation des Grabens mit Stadtmauer, belegt durch Zeichnungen, Fotografien und Beschreibungen, ist soweit fertig. Nur die Ergebnisse der Untersuchungen fehlen noch“, so Fischer. Die Dokumentation werde dem niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege übergeben und später für museale Zwecke genutzt.

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