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Die Jagd auf das Phantom

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Beitrag  Andy Do Okt 31, 2013 9:13 pm

In der Aids-Therapie gibt es Fortschritte – doch eine Heilung gelang bisher erst ein Mal

Weltweit leiden 33 Millionen Menschen an einer HIV-Infektion, jährlich sterben mehr als 1,7 Millionen an der durch das Virus ausgelösten Immunschwächeerkrankung Aids. Das sind nach wie vor dramatische Zahlen, das HIV-Virus ist immer noch präsent. Doch es gibt auch Zeichen für eine Verbesserung der Situation. So hat sich seit 2001 weltweit die Zahl der Neuinfektionen um etwa ein Drittel reduziert, bei den Kindern beträgt der Rückgang sogar 52 Prozent. Was dafür spricht, dass sich vor allem immer mehr HIV-infizierte Frauen in medizinische Behandlung begeben und dadurch das Infektionsrisiko für ihr ungeborenes Kind eindämmen.

Für Deutschland verhält sich die Situation etwas komplexer. Denn hier liegt die Zahl der Neuinfektionen stabil bei 3000 bis 3500, mit leicht steigender Tendenz, was einerseits im weltweiten Vergleich ausgesprochen niedrig ist, andererseits aber auch für ein eher mäßiges Greifen der Präventionsmaßnahmen spricht, denn sonst würden ja die Zahlen sinken. Dafür kommen immer weniger Patienten zu Tode. Derzeit sterben nur noch etwa 550 deutsche HIV-Infizierte jährlich an Aids. Noch vor 15 Jahren wurde ein Aids-Patient nur selten älter als 45 Jahre, heute darf er durchaus damit rechnen, das übliche Rentenalter zu erreichen.

Die Infektionsquoten hierzulande sind also die schlechte Nachricht, während die Überlebensquote positiv zu bewerten ist. "2005 waren 25 Prozent der HIV-Infizierten über 50 Jahre alt, 2015 werden es weit über 50 Prozent sein", prognostiziert Immunologe Georg Behrens von der Medizinischen Hochschule Hannover. Was vor allem an den verbesserten Therapien der letzten Jahre liegt und darauf hoffen lässt, dass Aids-Patienten demnächst eine ähnliche Qualität und Dauer des Lebens erreichen werden wie andere gesunde Menschen.

Von diesem Optimismus war man 1988, als der Welt-Aids-Tag eingeführt wurde, noch weit entfernt. Und selbst 1992 auf dem Welt-Aids-Kongress in Berlin dominierte noch die Resignation, weil sich das heimtückische Virus nahezu allen Therapieanstrengungen widersetzte. Dann jedoch erkannte man, dass man nicht auf ein Medikament hinarbeiten durfte, sondern es vielmehr darum gehen musste, dem Erreger mit einer ausgeklügelten, dem Patienten angepassten Kombination aus mehreren Arzneimitteln zuleibe zu rücken. Die Geschichte der Aids-Therapie ist auch eine Geschichte der medizinischen und pharmazeutischen Kooperation.

Der heutige Therapiestandard besteht in der Hochaktiven Antiretroviralen Therapie (HAART), in der drei bis vier antivirale Arzneistoffe miteinander kombiniert werden. Es handelt sich dabei um Enzymhemmer, die das Virus auf unterschiedliche Weise daran hindern, die DNA, also das Erbgut seiner Wirtszelle mittels eigener Nukleinsäuren umzuschreiben und dadurch für seine Fortpflanzung nutzbar zu machen. Mittels dieser Therapie kann der Erreger teilweise unter die Nachweisgrenze zurückgedrängt werden. Eine komplette Elimination gelingt jedoch nicht. Der Patient bleibt krank und zeit seines Lebens angewiesen auf die HAART, die er zudem diszipliniert durchführen muss, um das Virus nicht wieder zurück ins Spiel zu bringen. Das begrenzt natürlich die Perspektiven, ganz zu schweigen davon, dass eine lebenslange Medikation mit Nebenwirkungen verbunden ist und eine erhebliche Kostenbelastung für das Gesundheitssystem darstellt. Weltweit arbeiten Wissenschaftler daher fieberhaft an endgültigen Therapieansätzen, die das Virus ein für alle Male aus dem Weg räumen.

An der Oregon Health & Science
University in
Portland entwickelte man einen Impfstoff, der sich die Infektionskraft von HIV-Kollegen, nämlich den Zytomegalieviren zunutze macht. Wenn man diese Erreger, so die Theorie der amerikanischen Forscher, mit harmlosen RNA-Bausteinen des HIV-Erregers infiltriert und dem Patienten injiziert, lernt das Immunsystem, schließlich alle HIV-infizierten Zellen zu vernichten. Genau diese zielgerichtete Attacke nämlich ist sonst das große Problem der Immunabwehr, weil es dem HIV-Erreger immer wieder gelingt, sich unsichtbar zu machen. Wenn man jedoch Bruchstücke von ihm in den Zytomegalievirus packt, der dann in den Körper eingebracht und sofort vom Immunsystem in all seinen Einzelteilen attackiert wird, wirkt das wie ein Aha-Effekt auf die Immunabwehr: Sie wird quasi aufgewiegelt, auf alles loszugehen, was an den HIV-Virus erinnert.

Im Affenversuch zeigte dieses Impfverfahren bereits große Erfolge, die Tiere blieben jahrelang virusfrei, und Studienleiter Louis Picker ist "zuversichtlich, dass die Kombination von Zytomegalievirus und HIV zu einem ähnlichen Ergebnis beim Menschen führen könnte". Einen ähnlichen Optimismus hört man auch von seinem Kollegen Timothy Henrich, der am Brigham and Women's Hospital in Boston forscht. Vor drei bzw. vier Jahren transplantierte er zwei Aids-Patienten, die an Blutkrebs erkrankt waren, das Knochenmark – dort bildet der Mensch den größten Teil seines Blutes – von Spendern. Die beiden Männer nahmen zunächst weiterhin ihre antiviralen Medikamente ein, vor einigen Monaten haben sie jedoch damit aufgehört – und sie sind immer noch virusfrei. "Von einer abschließenden Heilung der HIV-Infektion kann man wohl noch nicht sprechen", so Henrich, die Perspektiven dafür stünden jedoch gut, man müsse jetzt noch ein Jahr abwarten.

Vor etwa sechs Jahren gelang es der Berliner Charité, einen Aids-Patienten per Stammzellentransplantation virusfrei zu machen, und er ist es noch heute. Timothy Ray Brown ist bisher der einzige geheilte Aids-Patient überhaupt. Sein Glück war, dass die Stammzellen seines Spenders aufgrund eines Gendefektes unmöglich vom HIV infiziert werden konnten. Die beiden amerikanischen Patienten erhielten jedoch normale, unmutierte Stammzellen. Die könnten zwar trotzdem zur Aids-Heilung taugen, sofern man nach ihrer Implantation durch eine vorübergehende antivirale Therapie verhindert, dass sie infiziert werden. Doch ob das wirklich hundertprozentig gelingt, bleibt abzuwarten. Denn dem Aids-Virus gelang es bisher immer, irgendwo ein winziges, aber für ihn ausreichendes Schlupfloch in den Netzen seiner Häscher zu finden.

Quelle
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