Dieter Hildebrandt gestorben - Der stotternde Störenfried
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Dieter Hildebrandt gestorben - Der stotternde Störenfried
Letzter Vorhang für den bedeutendsten Kabarettisten der Bundesrepublik: Dieter Hildebrandt ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Ein Nachruf.
„Schon beim Überfliegen der vorgemerkten Tagestätigkeiten stockte ich: Bank, Notar, Urologe, Friedhof.“ So schreibt Dieter Hildebrandt auf seiner Website unter dem Titel: „Irritationen beim Lesen seiner Termine“.
Sein letztes Projekt hieß „störsender.tv“, und dieser Name könnte auch als Lebensmotto des Dieter Hildebrandt gelten. Denn der Autor – ihn bloß Kabarettist zu nennen, hieße ihn verkennen – hat sich zeitlebens eingemischt in die Geschicke seines Landes. Und seine Wirkung beruhte nicht zuletzt eben auch auf den Foren, die eine zunehmend von Medien bestimmte Öffentlichkeit bot: Rundfunk, Fernsehen, und zuletzt das Internet. Wobei es durchaus zur Haltung des unbeirrbaren Oppositionellen passt, dass das Internetprojekt „störsender.tv“, unabhängig, weil durch Crowdfunding finanziert ist.
Die Nische im Netz war allerdings kein Rückzugsort für den so scharfzüngig mosernden Münchner. Immer mal wieder ließ er sich noch in vorgerücktem Alter mit seinen Texten gegen die Selbstzufriedenheit der herrschenden Kaste in dem Medium hören und sehen, das ihn groß gemacht hatte, etwa bei Urban Priol und Frank Markus Barwasser in „Neues aus der Anstalt“. Denn Dieter Hildebrandt hatte schon in seinen Anfängen mit einer Truppe namens „Die Namenlosen“ einen Auftritt im Fernsehen, weil das Studentenkabarett über die Grenzen Schwabings hinaus bekannt geworden war.
Das Fernsehen wurde zum wichtigsten Medium für den Satiriker, und es gehört zur Dialektik der Geschichte der Bundesrepublik, dass der Staatsfunk, von der Politik kontrolliert, einem seiner eloquentesten Kritiker eine Bühne für seine Gedanken bot. Doch es täte Hildebrandt Unrecht, wer ihn auf die Rolle des Hofnarren reduzieren wollte. Dass er mehr war, dass er Missstände im Wirtschaftswunderland zu benennen, Geschichten aus dem deutschen Absurdistan mit beißendem Spott zu erzählen, die großen und kleinen Schweinereien der Regierenden anzuprangern wusste, dass er also die genuine Rolle des Kabarettisten wahrnahm, der sich mit den Mächtigen nicht gemein macht, das war auch an den verschiedenen Versuchen der Zensur abzulesen, mit denen er sich herumplagen musste.
Der schon seit je von rechten Kräften beherrschte Bayerische Rundfunk etwa schaltete Hildebrandts Sendung „Scheibenwischer“ im Mai 1986 einfach ab, weil ihm die Ansichten des Satirikers zur Atomkatastrophe von Tschernobyl nicht passten. Und ZDF-Intendant Dieter Stolte – oder die politische Kameraderie in seinen Gremien – ertrug ganz zufällig vor der Bundestagswahl 1980 Hildebrandts erfolgreiche Sendung „Notizen aus der Provinz“ nicht mehr.
Ein unschönes Beispiel für die Macht des Wortes? Bezeichnend für die Haltung des Spötters jedenfalls, dass er die von ihm mitgegründete „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ auflöste, als die SPD 1972 die vorgezogene Bundestagswahl gewann: Er hatte die SPD und Willy Brandt unterstützt, aber er wollte nie Staatskabarettist werden.
Kriegsdienst statt Bühne
Aber er wollte auf die Bühne, schon als Schüler. 1927 im schlesischen Bunzlau geboren (wo die begehrte blau-weiße Keramik herkommt), musste er das typische Schicksal seiner Generation teilen: kurze Schulzeit, dann zum Kriegsdienst (als Flakhelfer) abkommandiert. Vor einigen Jahren wurde ein „Aufnahmeantrag“ Hildebrandts in die NSDAP entdeckt. Er sagte damals, davon habe er nichts gewusst, und die Historiker streiten sich bis heute, ob es Anträge ohne Wissen der Betroffenen gab. Aber wer wollte über einen damals 16-Jährigen den Stab brechen?
Jedenfalls kam der 17-Jährige in amerikanische Gefangenschaft, machte danach sein Abitur und studierte in München Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, bevor er sich der Praxis zuwandte. Er nahm Schauspiel-Unterricht, legte eine entsprechende Prüfung ab und verdingte sich als Helfer in einem Theater mit dem schönen Titel „Die kleine Freiheit“. Das war ein Kabarett, für das Erich Kästner, der während der Nazizeit ja im Lande „überwintert“ hatte, die Texte schrieb, die dann solche späteren Größen wie Werner Finck, Trude Kolman und Oliver Hassencamp sprachen.
Von nun an ging’s bergauf mit der Karriere des Schauspielers als Satiriker. Erst mit den erwähnten „Namenlosen“, dann von 1956 an mit der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die er gemeinsam mit Sammy Drechsel gründete und die das wichtigste Kabarett der Nachkriegszeit in der jungen Republik wurde, dabei waren anfangs Ursula Herking, Hans Jürgen Diedrich und Klaus Havenstein sowie als Texter Klaus Peter Schreiner, der Hildebrandt lange Jahre begleitete. Später kamen Ursula Noack, Achim Strietzel oder Horst Jüssen dazu. Die Programme wurden regelmäßig im Fernsehen gezeigt, und die telegenen Scherzkekse aus München brachten es schließlich bis zur alljährlichen Silvester-Unterhaltungs-Truppe im deutschen Fernsehen mit ihrer Sendung „Schimpf vor zwölf“ – heute kaum noch vorstellbar, dass das Jahresendprogramm ein derartiges Niveau aufweisen konnte.
FC Schmiere mit Breitner und Dutschke
Bei der „Lach- und Schießgesellschaft“ entwickelte Hildebrandt seinen unverwechselbaren Stil. Er sprach seine Nummern nicht, er stotterte, stammelte, verhaspelte sie. Dadurch wirkten die Texte zum einen nie wie gelernt – und somit viel lebendiger –, zum anderen erlaubten ihm die kleinen Sprach-Pausen, auf Reaktionen im Publikum zu reagieren. Das kunstvolle Stottern verlieh dem Störenfried zugleich eine Aura der Harmlosigkeit, unter der seine politischen Spitzen wie U-Boote ihre Wirkung entfalten konnten. Wenn jemals ein Kabarettist der Besserwisserei unverdächtig war, die dem Berufsstand ja zu eigen ist, dann Hildebrandt.
Dieser Brillenträger lief nie Gefahr, als Lehrer der Nation verkannt zu werden, zumal er seine Gedanken oft in Fragen formulierte, und weil er abseits der Bühne auch solche privaten Marotten wie die Liebe zum Fußball pflegte – selbst wenn er fand, dass Fußball und Satire letztlich nicht zusammen passten. Doch fast so legendär wie die „Lach- und Schießgesellschaft“ wurde deren Fußballmannschaft, der ebenfalls von Drechsel und Hildebrandt gegründete eingetragene Verein „FC Schmiere“, zu dessen Einwechselspielern etwa Weltmeister wie Fritz Walter, Helmut Rahn oder Paul Breitner, aber auch ein ungestümer Linksaußen wie Rudi Dutschke gehörten.
Im Tor des FC Schmiere stand ein Österreicher, der später Karriere als Box-Reporter machen sollte: Werner Schneyder. Mit ihm arbeitete Hildebrandt später jahrelang zusammen, mit ihm hatte er nach eigener Auskunft sein „herausragendes Berufserlebnis“: das Gastspiel 1985 in Leipzig beim Kabarett der „Pfeffermühle“.
Daneben hatte er seine erfolgreichste Zeit als Satiriker im bundesdeutschen Fernsehen, erst bei den „Notizen aus der Provinz“, von denen er sich nach Stoltes Eingriff verabschiedete, und dann mit dem ARD-„Scheibenwischer“, bei dem er mit Gästen auftrat und der jahrelang die einzige nennenswerte Kabarett-Sendung im deutschen TV blieb – zu groß war die Angst der später von Günther Jauch „Gremlins“ genannten Gremien, von den großen Parteien dominiert, vor dem politischen Quertreiber. Als sich Hildebrandt vom „Scheibenwischer“ verabschiedete, wollte Matthias Riechling die Sendung unter gleichem Namen, jedoch mit verändertem Konzept weiterführen.
Da hörte für Hildebrandt dann doch der Spaß auf; er ließ die Verwendung des Namens verbieten, weil er um die politische Substanz fürchtete (Riechling wollte offenbar auch „Comedy“-Größen einladen). Bisweilen arbeitete der Vielbeschäftigte auch in seinem erlernten Beruf. Gerühmt wurde seine Darstellung der Titelrolle in Heinrich Bölls Rundfunk-Satire „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“ 1964. Und mit Werner Schneyder ging er als einer von zwei „Sonny Boys“ im Jahr 2000 auf Theatertournee.
Der letzte Eintrag auf Hildebrandts eigener Website ist eine von seinem Kollegen Dieter Hanitzsch gezeichnete Karikatur, die ihn im Schlafanzug zeigt mit dem Satz „Ich muss mal ... zur Reparatur“. Dafür hat es nun leider nicht mehr gereicht, seiner Beteuerung, er werde „kämpfen bis zum Schluss“ zum Trotz.
Am Mittwoch ist Dieter Hildebrandt in einer Münchener Klinik seiner Krebserkrankung erlegen, einen Tag, nachdem er sie öffentlich gemacht hatte. Er hinterlässt seine Frau Renate Küster und zwei Töchter. Für den 1. Dezember war ein erneuter Auftritt in der „Lach- und Schießgesellschaft“ geplant. Doch nun wird das bundesdeutsche Nachkriegskabarett mit ihm endgültig zu Grabe getragen.
Quelle
„Schon beim Überfliegen der vorgemerkten Tagestätigkeiten stockte ich: Bank, Notar, Urologe, Friedhof.“ So schreibt Dieter Hildebrandt auf seiner Website unter dem Titel: „Irritationen beim Lesen seiner Termine“.
Sein letztes Projekt hieß „störsender.tv“, und dieser Name könnte auch als Lebensmotto des Dieter Hildebrandt gelten. Denn der Autor – ihn bloß Kabarettist zu nennen, hieße ihn verkennen – hat sich zeitlebens eingemischt in die Geschicke seines Landes. Und seine Wirkung beruhte nicht zuletzt eben auch auf den Foren, die eine zunehmend von Medien bestimmte Öffentlichkeit bot: Rundfunk, Fernsehen, und zuletzt das Internet. Wobei es durchaus zur Haltung des unbeirrbaren Oppositionellen passt, dass das Internetprojekt „störsender.tv“, unabhängig, weil durch Crowdfunding finanziert ist.
Die Nische im Netz war allerdings kein Rückzugsort für den so scharfzüngig mosernden Münchner. Immer mal wieder ließ er sich noch in vorgerücktem Alter mit seinen Texten gegen die Selbstzufriedenheit der herrschenden Kaste in dem Medium hören und sehen, das ihn groß gemacht hatte, etwa bei Urban Priol und Frank Markus Barwasser in „Neues aus der Anstalt“. Denn Dieter Hildebrandt hatte schon in seinen Anfängen mit einer Truppe namens „Die Namenlosen“ einen Auftritt im Fernsehen, weil das Studentenkabarett über die Grenzen Schwabings hinaus bekannt geworden war.
Das Fernsehen wurde zum wichtigsten Medium für den Satiriker, und es gehört zur Dialektik der Geschichte der Bundesrepublik, dass der Staatsfunk, von der Politik kontrolliert, einem seiner eloquentesten Kritiker eine Bühne für seine Gedanken bot. Doch es täte Hildebrandt Unrecht, wer ihn auf die Rolle des Hofnarren reduzieren wollte. Dass er mehr war, dass er Missstände im Wirtschaftswunderland zu benennen, Geschichten aus dem deutschen Absurdistan mit beißendem Spott zu erzählen, die großen und kleinen Schweinereien der Regierenden anzuprangern wusste, dass er also die genuine Rolle des Kabarettisten wahrnahm, der sich mit den Mächtigen nicht gemein macht, das war auch an den verschiedenen Versuchen der Zensur abzulesen, mit denen er sich herumplagen musste.
Der schon seit je von rechten Kräften beherrschte Bayerische Rundfunk etwa schaltete Hildebrandts Sendung „Scheibenwischer“ im Mai 1986 einfach ab, weil ihm die Ansichten des Satirikers zur Atomkatastrophe von Tschernobyl nicht passten. Und ZDF-Intendant Dieter Stolte – oder die politische Kameraderie in seinen Gremien – ertrug ganz zufällig vor der Bundestagswahl 1980 Hildebrandts erfolgreiche Sendung „Notizen aus der Provinz“ nicht mehr.
Ein unschönes Beispiel für die Macht des Wortes? Bezeichnend für die Haltung des Spötters jedenfalls, dass er die von ihm mitgegründete „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ auflöste, als die SPD 1972 die vorgezogene Bundestagswahl gewann: Er hatte die SPD und Willy Brandt unterstützt, aber er wollte nie Staatskabarettist werden.
Kriegsdienst statt Bühne
Aber er wollte auf die Bühne, schon als Schüler. 1927 im schlesischen Bunzlau geboren (wo die begehrte blau-weiße Keramik herkommt), musste er das typische Schicksal seiner Generation teilen: kurze Schulzeit, dann zum Kriegsdienst (als Flakhelfer) abkommandiert. Vor einigen Jahren wurde ein „Aufnahmeantrag“ Hildebrandts in die NSDAP entdeckt. Er sagte damals, davon habe er nichts gewusst, und die Historiker streiten sich bis heute, ob es Anträge ohne Wissen der Betroffenen gab. Aber wer wollte über einen damals 16-Jährigen den Stab brechen?
Jedenfalls kam der 17-Jährige in amerikanische Gefangenschaft, machte danach sein Abitur und studierte in München Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, bevor er sich der Praxis zuwandte. Er nahm Schauspiel-Unterricht, legte eine entsprechende Prüfung ab und verdingte sich als Helfer in einem Theater mit dem schönen Titel „Die kleine Freiheit“. Das war ein Kabarett, für das Erich Kästner, der während der Nazizeit ja im Lande „überwintert“ hatte, die Texte schrieb, die dann solche späteren Größen wie Werner Finck, Trude Kolman und Oliver Hassencamp sprachen.
Von nun an ging’s bergauf mit der Karriere des Schauspielers als Satiriker. Erst mit den erwähnten „Namenlosen“, dann von 1956 an mit der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die er gemeinsam mit Sammy Drechsel gründete und die das wichtigste Kabarett der Nachkriegszeit in der jungen Republik wurde, dabei waren anfangs Ursula Herking, Hans Jürgen Diedrich und Klaus Havenstein sowie als Texter Klaus Peter Schreiner, der Hildebrandt lange Jahre begleitete. Später kamen Ursula Noack, Achim Strietzel oder Horst Jüssen dazu. Die Programme wurden regelmäßig im Fernsehen gezeigt, und die telegenen Scherzkekse aus München brachten es schließlich bis zur alljährlichen Silvester-Unterhaltungs-Truppe im deutschen Fernsehen mit ihrer Sendung „Schimpf vor zwölf“ – heute kaum noch vorstellbar, dass das Jahresendprogramm ein derartiges Niveau aufweisen konnte.
FC Schmiere mit Breitner und Dutschke
Bei der „Lach- und Schießgesellschaft“ entwickelte Hildebrandt seinen unverwechselbaren Stil. Er sprach seine Nummern nicht, er stotterte, stammelte, verhaspelte sie. Dadurch wirkten die Texte zum einen nie wie gelernt – und somit viel lebendiger –, zum anderen erlaubten ihm die kleinen Sprach-Pausen, auf Reaktionen im Publikum zu reagieren. Das kunstvolle Stottern verlieh dem Störenfried zugleich eine Aura der Harmlosigkeit, unter der seine politischen Spitzen wie U-Boote ihre Wirkung entfalten konnten. Wenn jemals ein Kabarettist der Besserwisserei unverdächtig war, die dem Berufsstand ja zu eigen ist, dann Hildebrandt.
Dieser Brillenträger lief nie Gefahr, als Lehrer der Nation verkannt zu werden, zumal er seine Gedanken oft in Fragen formulierte, und weil er abseits der Bühne auch solche privaten Marotten wie die Liebe zum Fußball pflegte – selbst wenn er fand, dass Fußball und Satire letztlich nicht zusammen passten. Doch fast so legendär wie die „Lach- und Schießgesellschaft“ wurde deren Fußballmannschaft, der ebenfalls von Drechsel und Hildebrandt gegründete eingetragene Verein „FC Schmiere“, zu dessen Einwechselspielern etwa Weltmeister wie Fritz Walter, Helmut Rahn oder Paul Breitner, aber auch ein ungestümer Linksaußen wie Rudi Dutschke gehörten.
Im Tor des FC Schmiere stand ein Österreicher, der später Karriere als Box-Reporter machen sollte: Werner Schneyder. Mit ihm arbeitete Hildebrandt später jahrelang zusammen, mit ihm hatte er nach eigener Auskunft sein „herausragendes Berufserlebnis“: das Gastspiel 1985 in Leipzig beim Kabarett der „Pfeffermühle“.
Daneben hatte er seine erfolgreichste Zeit als Satiriker im bundesdeutschen Fernsehen, erst bei den „Notizen aus der Provinz“, von denen er sich nach Stoltes Eingriff verabschiedete, und dann mit dem ARD-„Scheibenwischer“, bei dem er mit Gästen auftrat und der jahrelang die einzige nennenswerte Kabarett-Sendung im deutschen TV blieb – zu groß war die Angst der später von Günther Jauch „Gremlins“ genannten Gremien, von den großen Parteien dominiert, vor dem politischen Quertreiber. Als sich Hildebrandt vom „Scheibenwischer“ verabschiedete, wollte Matthias Riechling die Sendung unter gleichem Namen, jedoch mit verändertem Konzept weiterführen.
Da hörte für Hildebrandt dann doch der Spaß auf; er ließ die Verwendung des Namens verbieten, weil er um die politische Substanz fürchtete (Riechling wollte offenbar auch „Comedy“-Größen einladen). Bisweilen arbeitete der Vielbeschäftigte auch in seinem erlernten Beruf. Gerühmt wurde seine Darstellung der Titelrolle in Heinrich Bölls Rundfunk-Satire „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“ 1964. Und mit Werner Schneyder ging er als einer von zwei „Sonny Boys“ im Jahr 2000 auf Theatertournee.
Der letzte Eintrag auf Hildebrandts eigener Website ist eine von seinem Kollegen Dieter Hanitzsch gezeichnete Karikatur, die ihn im Schlafanzug zeigt mit dem Satz „Ich muss mal ... zur Reparatur“. Dafür hat es nun leider nicht mehr gereicht, seiner Beteuerung, er werde „kämpfen bis zum Schluss“ zum Trotz.
Am Mittwoch ist Dieter Hildebrandt in einer Münchener Klinik seiner Krebserkrankung erlegen, einen Tag, nachdem er sie öffentlich gemacht hatte. Er hinterlässt seine Frau Renate Küster und zwei Töchter. Für den 1. Dezember war ein erneuter Auftritt in der „Lach- und Schießgesellschaft“ geplant. Doch nun wird das bundesdeutsche Nachkriegskabarett mit ihm endgültig zu Grabe getragen.
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