"Da kriegst Du die Schwindsucht" - Die erste Staatsbahn rollte vor 175 Jahren

Wer so schnell mit einem Zug fährt, der kriegt doch die Schwindsucht. Einige dachten das vor 175 Jahren. Hobbyhistoriker Heiko Krause berichtet über die Geschichte der Staatsbahn.

Quelle & video

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/eisenbahn171.html

Vor 175 Jahren begann ihre Geschichte: Die erste Staatseisenbahn Deutschlands rollte los - und zwar von Braunschweig nach Wolfenbüttel.



Start war im Alten Bahnhof, dem Kopfbahnhof, der von Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer (1800 - 1843) gestaltet worden war. In diesem sogenannten Ottmerbau wurde am Wochenende an den besonderen Tag in der Verkehrsgeschichte erinnert: Unter dem Motto "Netzwerke und Mobilität - 175 Jahre Deutsche Staatseisenbahn".

Literarische und multimediale Zeitreisen im Alten Bahnhof

Auf eine literarische Zeitreise entführte Schauspieler Andreas Jäger die Gäste der Jubiläumsveranstaltung - bei der Lesung "Mit Volldampf durch 175 Jahre". Jäger las Geschichten vom ersten Eisenbahnattentäter über Hans Christian Andersens erste Begegnung mit einer Dampflok sowie einer Anekdote von Bert Brecht. Darüber hinaus veranschaulichten zwei Bildausstellungen im Alten Bahnhof die Geschichte der Staatseisenbahn. In einer multimedialen Zeitreise konnten Besucher den ehemaligen Bahnhof noch einmal in Betrieb erleben.

Hurtig" und "Fortschritt"

Die Bauarbeiten für die Staatseisenbahn begannen im August 1837. Eine Premiere auf deutschem Boden war es nicht, denn am 7. Dezember 1835 fuhr bereits die Bayerische Ludwigsbahn "Adler" von Nürnberg nach Fürth. Aber die Ludwigsbahn war ein Privatunternehmen, in Braunschweig hingegen nahm erstmals eine Staatsregierung die Sache in die Hand. Die "Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn" wurde gegründet. Am 1. Dezember 1838 war es so weit: Die ersten beiden Staatsbahnen traten ihre Jungfernfahrt an. Sie hießen: "Swift" und "Advance", zu Deutsch: "Hurtig" und "Fortschritt".

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