Was war die Deutsch-Hannoversche Partei
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Was war die Deutsch-Hannoversche Partei
Nun werden die wenigsten schon mal von gehört haben, aber sowas gab es wirklich und ist kein dummes geschwätz von irgendwelchen Märchenprinzen, allias Bildungsbürgertum.
Dazu findet sich folgendes:
Die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) war eine konservativ-föderalistische Partei in Preußen und im Deutschen Reich.
Abgeordnete der DHP-Gruppe um Ludwig Windhorst im Reichstagsgebäude, ca. 1889
Die Partei wurde 1869 aus Protest gegen die Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen und die Beschlagnahmung des Welfen-Vermögens (Welfenfonds) gegründet. Sie strebte die Restauration der welfischen Dynastie an und wurde daher auch „Welfenpartei“ genannt. Die konservativ-lutherisch geprägte Partei war antipreußisch und vor allem in Osthannover stark verankert. Unter den führenden Politikern befanden sich zahlreiche Adelige. Im Reichstag des Kaiserreichs schlossen sich die Abgeordneten der Partei regelmäßig als Hospitanten der Fraktion des Zentrums an. Ihr Reichstagsabgeordneter Ludwig Brüel, ein enger Freund des Zentrumsführers Ludwig Windthorst, war 1892 maßgeblich an den Verhandlungen über die Rückgabe des Welfenfonds beteiligt. Parteiführer (= Vorsitzender des Direktoriums des hannoverschen Wahlvereins, so die Eigenbezeichnung) war von 1890 bis 1898 Georg von der Decken (1836–1898), MdR 1890–1898.
Nach 1918 setzte die DHP sich für ein von Preußen unabhängiges Hannover als Gliedstaat des Deutschen Reiches ein. Eine dafür 1924 durchgeführte Vorabstimmung scheiterte, u. a. durch starken staatlichen Druck auf Beamte, Presse usw. Danach setzte ein Niedergang der Partei ein, wobei die protestantischen Welfen in Osthannover zur NSDAP gingen, die katholischen Welfen im Osnabrücker Raum und dem Emsland zum Teil, wie der Landtagsabgeordnete Wilhelm Borgmann aus dem emsländischen Lorup, zum Zentrum. 1933 löste sie sich auf, um dem Verbot durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen.
Nach 1945 trat die „Niedersächsische Landespartei“ (1947 umbenannt in „Deutsche Partei“) die Nachfolge der DHP an. In Niedersachsen stark verankert, stellte sie hier mit ihrem Vorsitzenden Heinrich Hellwege von 1955 bis 1959 den Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene koalierte sie mit der CDU und war mit Ministern in der Bundesregierung vertreten.
1953 gründeten einige DP-Dissidenten eine neue DHP, die jedoch erfolglos blieb. Sie schloss sich 1962 wieder der „Rest-DP“ an, einem Flügel, der sich nicht an der GDP beteiligte. Einziger Vorsitzender dieser Kleinstpartei war Hans Wilhelm Griemsmann. Diese DHP beteiligte sich an den niedersächsischen Landtagswahlen 1955 und erhielt 0,3 % der gültigen Stimmen. 1957 stellte sie gemeinsam mit dem Zentrum die niedersächsische Landesliste der Föderalistischen Union (FU). Ihr Mitglied Hermann Predöhl war im Rahmen des Wahlbündnisses in den Bundesvorstand der FU gewählt worden.
Von 1898 bis 1933 war die Partei Herausgeberin des Deutsch-hannoverschen Volkskalenders.[1]
Quelle - Lieteratur & Einzelnachweise
Dazu findet sich folgendes:
Die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) war eine konservativ-föderalistische Partei in Preußen und im Deutschen Reich.
Abgeordnete der DHP-Gruppe um Ludwig Windhorst im Reichstagsgebäude, ca. 1889
Die Partei wurde 1869 aus Protest gegen die Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen und die Beschlagnahmung des Welfen-Vermögens (Welfenfonds) gegründet. Sie strebte die Restauration der welfischen Dynastie an und wurde daher auch „Welfenpartei“ genannt. Die konservativ-lutherisch geprägte Partei war antipreußisch und vor allem in Osthannover stark verankert. Unter den führenden Politikern befanden sich zahlreiche Adelige. Im Reichstag des Kaiserreichs schlossen sich die Abgeordneten der Partei regelmäßig als Hospitanten der Fraktion des Zentrums an. Ihr Reichstagsabgeordneter Ludwig Brüel, ein enger Freund des Zentrumsführers Ludwig Windthorst, war 1892 maßgeblich an den Verhandlungen über die Rückgabe des Welfenfonds beteiligt. Parteiführer (= Vorsitzender des Direktoriums des hannoverschen Wahlvereins, so die Eigenbezeichnung) war von 1890 bis 1898 Georg von der Decken (1836–1898), MdR 1890–1898.
Nach 1918 setzte die DHP sich für ein von Preußen unabhängiges Hannover als Gliedstaat des Deutschen Reiches ein. Eine dafür 1924 durchgeführte Vorabstimmung scheiterte, u. a. durch starken staatlichen Druck auf Beamte, Presse usw. Danach setzte ein Niedergang der Partei ein, wobei die protestantischen Welfen in Osthannover zur NSDAP gingen, die katholischen Welfen im Osnabrücker Raum und dem Emsland zum Teil, wie der Landtagsabgeordnete Wilhelm Borgmann aus dem emsländischen Lorup, zum Zentrum. 1933 löste sie sich auf, um dem Verbot durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen.
Nach 1945 trat die „Niedersächsische Landespartei“ (1947 umbenannt in „Deutsche Partei“) die Nachfolge der DHP an. In Niedersachsen stark verankert, stellte sie hier mit ihrem Vorsitzenden Heinrich Hellwege von 1955 bis 1959 den Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene koalierte sie mit der CDU und war mit Ministern in der Bundesregierung vertreten.
1953 gründeten einige DP-Dissidenten eine neue DHP, die jedoch erfolglos blieb. Sie schloss sich 1962 wieder der „Rest-DP“ an, einem Flügel, der sich nicht an der GDP beteiligte. Einziger Vorsitzender dieser Kleinstpartei war Hans Wilhelm Griemsmann. Diese DHP beteiligte sich an den niedersächsischen Landtagswahlen 1955 und erhielt 0,3 % der gültigen Stimmen. 1957 stellte sie gemeinsam mit dem Zentrum die niedersächsische Landesliste der Föderalistischen Union (FU). Ihr Mitglied Hermann Predöhl war im Rahmen des Wahlbündnisses in den Bundesvorstand der FU gewählt worden.
Von 1898 bis 1933 war die Partei Herausgeberin des Deutsch-hannoverschen Volkskalenders.[1]
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