Spondylus gaederopus
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Spondylus gaederopus
Dazu findet sich folgendes geschrieben:
Die Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) ist eine essbare, zu den Stachelaustern gehörende Muschelart, die im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und angrenzenden Atlantik vorkommt.
Die ungleichklappige, violett-rötliche Schale ist mit unregelmäßig angeordneten, langen, flachen Stacheln besetzt und wird 60 bis 125 mm lang. Sie lebt vom Flachwasser bis in 50 m Tiefe auf Felsboden. Die Kolonien der früher sehr häufigen Art brachen zu Beginn der 1980er Jahre aus unbekannten Gründen ein. [1]
Im Neolithikum wurden ihre Schalen zu Schmuckstücken verarbeitet und über große Entfernungen verhandelt. Teilweise wurde die These vertreten, es seien vor allem fossile Spondylen verarbeitet worden. Die Analyse der Strontium-Isotope deutet jedoch auf Verwendung rezenter Muscheln. Um ihre Herkunft zu bestimmen, wurden schon sehr früh Sauerstoff-Isotope untersucht, die auf das Schwarze Meer hindeuten, was auch der Häufigkeitsverteilung der archäologischen Funde entspricht. Die Funde werden auch als Hinweise auf die Überflutung des Schwarzen Meeres angesehen [2]
Schmuckstücke aus Spondylus finden sich in der:
Bandkeramischen Kultur
Rössener Kultur
Mährisch-bemalten Keramik (MBK)
Vinca-Kultur
Theiß-Kultur
Bodrogkeresztur-Kultur
Gumelniţa-Kultur
KGK VI
Werkstätten, in denen Spondylusschalen verarbeitet wurden, sind aus Dimini in Griechenland bekannt. In der Bandkeramik stellte man aus Spondylus Armringe, Gürtelschnallen und Anhänger her, sie finden sich vor allem in Gräberfeldern, hier sind Aiterhofen/Ödmühle in Bayern und Vedřovice in Mähren zu nennen. In Griechenland sind Spondylus-Schmuckstücke seit dem Mittelneolithikum, verstärkt aus dem Spätneolilithikum bekannt.
Fundorte:
Dispilio (Nomos Kastoria)
Alepotrypa Mani-Höhle
Franchthi, Argolis
Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) mit gering ausgeprägten Stacheln aus dem westlichen Mittelmeer
Eine Besonderheit ist der Fund eines Exemplars von Spondylus gaederopus in der Cueva de los Aviones, einer Kalksteinhöhle am Rande von Cartagena in Spanien, der 2010 publiziert wurde.[3] Auf der Innenseite ihrer rund 50.000 Jahre alten Schale waren Pigmentreste aus Hämatit nachgewiesen worden, die – zusammen mit weiteren Pigmentfunden in dieser Höhle – als erster in Europa entdeckter Beleg für farbigen Schmuck beim Neandertaler interpretiert wurden.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Die Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) ist eine essbare, zu den Stachelaustern gehörende Muschelart, die im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und angrenzenden Atlantik vorkommt.
Die ungleichklappige, violett-rötliche Schale ist mit unregelmäßig angeordneten, langen, flachen Stacheln besetzt und wird 60 bis 125 mm lang. Sie lebt vom Flachwasser bis in 50 m Tiefe auf Felsboden. Die Kolonien der früher sehr häufigen Art brachen zu Beginn der 1980er Jahre aus unbekannten Gründen ein. [1]
Im Neolithikum wurden ihre Schalen zu Schmuckstücken verarbeitet und über große Entfernungen verhandelt. Teilweise wurde die These vertreten, es seien vor allem fossile Spondylen verarbeitet worden. Die Analyse der Strontium-Isotope deutet jedoch auf Verwendung rezenter Muscheln. Um ihre Herkunft zu bestimmen, wurden schon sehr früh Sauerstoff-Isotope untersucht, die auf das Schwarze Meer hindeuten, was auch der Häufigkeitsverteilung der archäologischen Funde entspricht. Die Funde werden auch als Hinweise auf die Überflutung des Schwarzen Meeres angesehen [2]
Schmuckstücke aus Spondylus finden sich in der:
Bandkeramischen Kultur
Rössener Kultur
Mährisch-bemalten Keramik (MBK)
Vinca-Kultur
Theiß-Kultur
Bodrogkeresztur-Kultur
Gumelniţa-Kultur
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Werkstätten, in denen Spondylusschalen verarbeitet wurden, sind aus Dimini in Griechenland bekannt. In der Bandkeramik stellte man aus Spondylus Armringe, Gürtelschnallen und Anhänger her, sie finden sich vor allem in Gräberfeldern, hier sind Aiterhofen/Ödmühle in Bayern und Vedřovice in Mähren zu nennen. In Griechenland sind Spondylus-Schmuckstücke seit dem Mittelneolithikum, verstärkt aus dem Spätneolilithikum bekannt.
Fundorte:
Dispilio (Nomos Kastoria)
Alepotrypa Mani-Höhle
Franchthi, Argolis
Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) mit gering ausgeprägten Stacheln aus dem westlichen Mittelmeer
Eine Besonderheit ist der Fund eines Exemplars von Spondylus gaederopus in der Cueva de los Aviones, einer Kalksteinhöhle am Rande von Cartagena in Spanien, der 2010 publiziert wurde.[3] Auf der Innenseite ihrer rund 50.000 Jahre alten Schale waren Pigmentreste aus Hämatit nachgewiesen worden, die – zusammen mit weiteren Pigmentfunden in dieser Höhle – als erster in Europa entdeckter Beleg für farbigen Schmuck beim Neandertaler interpretiert wurden.
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